Geburtshilfe: Kristeller Handgriff

Hallo,

meine Frau hat bei der Geburt durch den Kristeller Handgriff starke innere Verletzungen davongetragen.

Meine Fragen:

  • Ist der Kristeller Handgriff eigentlich unkritisch einsetzbar? Was denkt die Medizin allgemein darüber? Verschiedentlich habe ich schon gelesen, dass er nur in Notfällen (wenn das Kind „stecken bleibt“) angewendet werden soll. Andere Artikel sagen, er wird angewendet, wenn die Pressleistung der Frau nicht ausreicht.
  • Muss da vorher nicht aufgeklärt werden? Es gibt doch auch noch die Saugglocke! Kann man sich nach Aufklärung die Methode nicht selbst raussuchen? Das klingt vielleicht naiv, aber Zeit wäre schon für ein Gespräch gewesen.

Grüße
Stefan

Hallo Stefan,

soweit ich weiß, wird dieser Handgriff in der Tat nur dann eingesetzt, wenn selbst mit Saugglocke und Zange die Geburt nicht fortschreitet. In der Phase, in der diese Maßnahmen zur Anwendung kommen, geht es um Sekunden, weil die Nabelschnur bereits in den Geburtskanal eingetreten ist und somit das Kind von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten ist (und selber atmen kann es ja noch nicht). Und man hat womöglich mit frustranen Sugglocken- und Zangenversuchen bereits genug Zeit vergeudet… Ich hatte mal während solch eines Geburtszwischenfalles selbst das Vergnügen, den Griff anwenden zu müssen (d.h. mich mit meinem gesamten Gewicht auf die Gebärmutterkuppel zu lehen). Dabei sind natürlich Leber, Milz, Magen, Rippen und damit natürlich auch Lunge und Zwerchfell der Mutter gefährdet. Daher ist das meines Wissens eben eine Notfallmaßnahme, aber ich muß betonen, daß es gerade in der Geburtshilfe verschiedene Schulen und Lehrmeinungen gibt.

Mit der Aufklärung ist das so, daß sie sinngemäß „umso ausführlicher zu erfolgen hat, je planbarer die Maßnahme ist“, was umkekehrt bedeutet, daß bei Eingriffen, in denen es um Sekunden geht, die Aufklärung weitestgehend unterbleiben kann. Eine allgemeine Aufklärung über geburtshilfliche Risiken z.B. im Zuge der Aufnahme in den Kreissaal sollte das allerdings nicht ausschließen - sofern dafür eben Zeit ist. Jeden einzelnen Handgriff wird man dabei allerdings nicht erklären können, es gibt da nämlich hunderte verschiedene für die unterschiedlichsten Situationen.

Welcher Natur sind denn die Verletzungen bei Deiner Frau? Ich hoffe ja vor allem, daß es dem Kind gut geht, da ja offensichtlich die Geburt verzögert ablief.

viele Grüße,

Oliver

– 8 was ist als medizinisch aktuell / Fachärztestandard anzusehen?)?

Danke für alle Meinungen/Antworten - auch wenn sie sich nur auf Teile der langen Fragen beziehen!!

Stefan

Grüße
Stefan

Hallo Stefan,

Dem Kleinen geht es zum Glück prima.

Das ist entscheidend - und keineswegs selbstverständlich. Es ist zwar jetzt ein wenig blöd ausgedrückt, aber in gewisser Weise rechtfertigt das im Nachhinein das invasive Vorgehen.

Meine Frau hat einen Scheidenriss bis zur Gebärmutter und
einen zerstörten Beckenboden davongetragen - d. h.
Inkontinenz, Schmerzen, die Gebärmutter „hängt unten raus“ mit
den entsprechenden Gefühlen dabei „alles zu verlieren“.

Das sind schon schwere Verletzungen, die nicht einfach zu reparieren sind. Es werden wohl mehrere plastische OPs notwendig werden.
Solche Geburtsverletzungen sind typisch für eine Zangengeburt. Der Kristeller-Handgriff verursacht eher Oberbauchverletzungen.

  • Das CTG des Kleinen hört 20 Minuten von dem festgesetzten
    Geburtszeitpunkt auf - wg. Papiermangel. Damit lässt sich
    nicht mehr mit Sicherheit feststellen, ob ein Notfall
    aufgetreten ist.

Oh-oh… Gerichte reagieren reichlich allergisch auf unvollständige Dokumentation…

  • Der leitende Arzt sagt, dass alles bei der Geburt nach
    Standard gelaufen ist (um sich vor Klagen zu schützen), dann
    frage ich mich aber, wieso der Kristeller angewendet wurde -
    er ist nun mal als riskant anzusehen.

Man kann den Griff vielleicht dann sinnvoll anwenden, wenn der Kopf ohnehin schon fast geboren ist und nur noch ein kleiner „Schubser“ notwendig ist. Dann erspart man dem Kind die Traumatisierung durch Zange oder Glocke. Wobei die beiden letzteren Verfahren immer noch sicherer sein dürften als der Kristeller-Griff.

  • Wenn denn alles normal gewesen ist (und im Geburtsprotokoll
    wurden keine Komplikationen niedergeschrieben), warum konnte
    dann nicht aufgeklärt worden? Danke für Deine Auskunft, dass
    normalerweise die Saugglocke zuerst verwendet wird - gibt es
    da Literatur/Empfehlungen/Richtlinien dazu?

Leider nein, gerade in der Gynäkologie gibt es noch keine Standards, nur verschiedene Autorenmeinungen. Ich zitiere mal aus dem Diedrich, einem Standardlehrbuch (Springer Verlag, Heidelberg, 2000): „Dieser Handgriff kann allerdingsbei forcierter Anwendung zu einer vorzeitigen Lösung der Plazenta, einer fetomaternalen Transfusion, zur Kompression des fetalen Schädels und zur Fraktur von mütterlichen Rippenbögen führen. Er ist daher nur sehr zurückhaltend und nur bei entsprechender Indikationsstellung anzuwenden.“

Nach meinen Erinnerungen lief das so ab:
Die Herztöne sind unter der langen Geburt (zierliche Mutter,
Kind mit 4280 g!) schlechter geworden (allerdings erst,
nachdem das CTG aufgehört hat zu schreiben)

Ein großer Kopf bei kleinem Becken kann diese Verletzungen schon eher erklären. Vor allem, wenn man die Geburt beschleunigen muß, so daß der Beckenboden nicht genügend Zeit hat zur Ausdehnung (egal ob Glocke, Zange oder der Kristeller-Handgriff verwendet wird)
Andere Frage: Wurde ein Dammschnitt gemacht?

Die Saugglocke war nicht auffindbar - dann musste es schnell
gehen.

reichlich chaotisch…

Zwei entscheidende Fragen ergeben sich daraus:

  • ist die Auswahl Saugglocke/Geburtszange/Kristeller denn
    AUFKLÄRUNGSPFLICHTIG - unter der Voraussetzung natürlich, dass
    Zeit dazu war? Oder darf ein Arzt dies konkret „einfach so“
    entscheiden?

Wenn Zeit dazu war, würde ich sagen: Ja. Aber normalerweise erfolgt die Aufklärung vor und nicht während der Geburt, wobei ich meinen würde, daß nur allgemeine Risiken und nicht jeder einzelne Handgriff erklärt werden kann. Wird dann so ein spezieller Handgriff wirklich notwendig, so entfällt m.E. die Aufklärungspflicht für diesen speziellen Griff wegen Zeitmangel. Aber vielleicht magst Du mal in „Recht“ einen Querverweis auf diesen Thread setzen, falls dort jemandem Präzedenzfälle bekannt sind.

  • Wie groß ist ca. die Gefolgschaft der Kristeller-Freunde
    gegenüber der K.-Feinde (-> was ist als medizinisch aktuell
    / Fachärztestandard anzusehen?)?

Schwer zu sagen. Du kommst aus München, wie ich sehe. Fahre doch einfach mal zur Buchhandlung Lehmann’s (ist wenn ich mich recht entsinne beim Khs. Rechts der Isar) und blättere mal in den dicken Gyn-Wälzern unter „Kristeller“ nach. Aber ich denke, die überwiegende Mehrzahl der Autoren ist kritisch eingestellt.

Zusammenfassend sieht das meiner Meinung nach so aus, daß organisatorische Mängel vorlagen: Einerseits das fehlende CTG (was die Diagnose der schlechten Herztöne verzögerte und überstürztes Handeln erforderlich machte) und andererseits die fehlende Glocke, wodurch der Kristeller notwendig wurde. Dem Beckenboden blieb nicht genug Zeit zur Ausdehnung, daher die Verletzungen. Aber selbst mit Glocke hätte der Beckenboden ja nicht mehr Zeit gehabt, und mit Zange wären die Verletzungen vielleicht noch schlimmer gewesen. Auch der Punkt mit dem CTG ist auch ein wenig wackelig - selbst wenn man eine laufende Ableitung gehabt und die schlechten Herztöne sofort erkannt kätte, hätte man ja handeln müssen - entweder Glocke oder Kristeller. Und ein Mißverhältnis zwischen Becken- und Kopfgröße prädisponiert sowieso zu Geburtsverletzungen.

Mit dem Prozessieren wäre ich daher eher zurückhaltend… Daß organisatorische Mängel vorlagen, ist zwar eindeutig, und die Notwendigkeit zum Kristeller-Handgriff ist mangels CTG nicht dokumentiert (schlecht für den Doc!), aber der kausale Zusammenhang zu den Geburtsverletzungen ist etwas wacklig - so weit ich das eben subjektiv aus der Entfernung beurteilen kann.

Scheue Dich aber nicht, Dich professionell beraten zu lassen, vielleicht gibt es da noch ganz andere Meinungen - wobei Du im Hinterkopf haben solltest, daß Dir manch ein Anwalt einen Prozeß wird verkaufen wollen, von dem er selbst Zweifel hat, ob er zu gewinnen ist.

Jedenfalls weiterhin alles Gute, besonders für Deine Frau,

Oliver

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Hallo Stefan,

ergänzend zu den umfangreichen Antworten von Oliver evtl. noch dieser Link: http://www.thieme.de/gebfra/11_99/0558_ad.html

Gute Besserung für deine Frau, Claus

gewissenhafte Antworten!!
Hallo Oliver!
Ich freue mich immer über deine ausführlichen , gewissenhaften und für meinen Laiengeschmack kompetent wirkenden Antworten.
Gruß
Corinna

Der Corinna kann ich nur zustimmen (zumindest, was diese Antwort angeht): Oliver, das war klasse.
Man merkt Dir hochgradiges Fachwissen an. Und so Bemerkungen, wie zum Kausalzusammenhang oder den Auswirkungen von lückenhaften Dokus vor Gerichten sind wertvolle Informationen für mich. Ich bin da mittlerweile schon sehr weit (für meine Begriffe als Laie) und viele Beispiele, Urteile und Richtlinien habe ich schon durchgeackert. Trotzdem ist in Deiner Antwort noch so viel (auch an Feinheiten) drin, dass ich das noch mehrmals zur Hand nehmen werde.

Kurz und gut: Danke.
Und wenn Du mal auf Abwege kommst und mal was zu Cisco-Routern, Switchen, Telekom-Produkten brauchst, kannst Du Dich an mich wenden (bin auch als „Experte“ gelistet).

Grüße
Stefan

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Gute Studie!
Hallo Claus,

danke für den Hinweis. Da bin ich über Google auch schon draufgestoßen. Aber die Studie ist wirklich gut!
Unter http://www.hebammen-forum.de/docs/wissen/2000/w_kris… gibt es sogar eine Zusammenfassung, die ziemlich ausführlich ist. Lohnenswert für jede(n) die (der) sich mal über diesen Handgriff informieren will.
Letztendlich bedeutet so eine Untersuchung natürlich nicht, dass der Kristeller Handgriff generell verpönt ist. Er sagt auch nicht aus, wie die überwiegende Meinung dazu ist, und das ich wichtig um den medizinischen Standard herauszubekommen. Deshalb auch hier bei WerWeissWas das Posting.

Das ist das erste Mal, dass ich hier Fragen loswerde. Bisher habe ich nur geantwortet. Und ich fühle mich in einer richtigen Gemeinschaft!

Liebe Grüße aus München
Stefan

Hallo!
Zum medizinischen Teil ist ja eigentlich alles gesagt worden.
Nur noch ein Rat: Lasst von allen Unterlagen des KH Kopien anfertigen (Entbindungsprotokoll der Hebamme!) und erstellt, am besten beide getrennt, ein Gedächtnisprotokoll der Entbindung.
Falls ihr doch noch rechtliche Schritte einleitet ist es gut so was zur Hand zu haben. So wie es bis jetzt aussieht, gehen die im KH nicht gerade sorgfältig mit ihren Unterlagen um und verschwunden ist gleich was.

Ich wünsche Euch dreien noch alles Gute!
Susanne

PS: In welchen KH hat Deine Frau denn entbunden?? Was Du so geschirieben hast klang ja nicht sehr vertrauenserweckend!!!

Hallo Stefan,

ein wenig mehr erleuchten läßt sich das ganze noch durch Studien, welche systematisch den Effekt des Kristeller-Handgriffs (engl. „fundal pressure“) auf Beckenbodenverletzungen untersuchen. Vorteil ist, daß diese Daten systematisch und objektiv erhoben wurden und damit (auch juristisch?) die subjektiven Überzeugungen in der klinischen Praxis „overriden“. Ich habe hierzu in der Medline-Datenbank (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi) nachgeschaut, wo Kurzübersichten sämtlicher veröffentlichter medizinischen Forschungsergebnisse der letzten 40 Jahre gespeichert sind.

Viel findet man in der Literatur nicht. Die folgende Zusammenstellung versucht, vollständig zu sein, ohne eine Garantie hierfür geben zu wollen:

Artikel [1] und [2] sagen aus, daß fundal pressure nicht nur zu Oberbachverletzungen führt, sondern auch den mütterlichen Beckenboden gefährdet. Probleme: Kleine Fallzahlen (statistsche Signifikanz?) und die Frage, ob die Glocke/Zange nicht ähnlich riskant sind (soweit ich sehe, werden hierzu keine Aussagen gemacht, aber ich habe den Volltext leider nicht vorliegen, sondern nur untenstehende Kurzzusammenfassungen).

Studie [3] ist besonders interessant, es handelt sich um einen nagelneuen „Review“-Artikel, in welchem versucht wurde, alle bisher publizierten, objektiven Daten zusammenzutragen, wobei die Autoren aber schon in ihrer Zusammenfassung sagen, daß die Datenlage recht dürftig ist. Vielleicht werden in diesem Artikel auch Studien zitiert, indem Glocke/Zange gegen fundal pressure verglichen werden (denn das ist ja in Eurem Fall die entscheidende Frage - Vorwurf wäre ja, daß man Kristeller statt Glocke/Zange eingesetzt hat).

Die 3 Journals sind nur zum Teil hier in der Tübinger Universitätsbibliothek zu bekommen, aber in München dürftest Du mehr Glück haben, mindestens kann man sie dort per Fernleihe bestellen. Nehm Dir aber mindestens einen Tag frei, selbst für Profis ist es manchmal eine frustrane Angelegenheit, im Bibliotheks-Dschungel Literatur zu organisieren. Man hat man aber auch Online, die schicken dann einem direkt Kopien der Artikel, wobei ich mit der Eingebemaske auch nicht so ganz durchblicke:
http://www.subito-doc.de
Bei manchen Autoren ist auch die Mailadresse angegeben, bzw. dieselbige läßt sich irgendwie herausfinden; es ist zwar nicht unbedingt üblich, aber dennoch möglich, die Autoren direkt zu bitten, Dir eine Kopie ihres Papers zu senden. Einfach mal probieren, mehr als eine mürrische Antwort kann nicht kommen :wink:

Falls z.B. im Zuge der Lektüre dieser Artikel Fragen auftauchen, kannst Du mich gerne anmailen.

alles Gute,

Oliver

Referenz [1]

Zetterstrom J, Lopez A, Anzen B, Norman M, Holmstrom B, Mellgren A.: Anal sphincter tears at vaginal delivery: risk factors and clinical outcome of primary repair.
Obstet Gynecol 1999 Jul;94(1):21-8

Division of Obstetrics & Gynaecology, Karolinska Institutet, Danderyd Hospital, Stockholm, Sweden.

OBJECTIVE: To determine risk factors for obstetric anal sphincter tears and to evaluate symptomatic outcome of primary repair. METHODS: Obstetric-procedure, maternal, and fetal data were registered in 845 consecutive vaginally delivered women. Risk factors for anal sphincter tears were calculated by multiple logistic regression. All 808 Swedish-speaking women who delivered vaginally were included in a questionnaire study regarding anal incontinence in relation to the delivery. Questionnaires were distributed within the first few days postpartum, and at 5 and 9 months postpartum. RESULTS: Six percent of the women had a clinically detected sphincter tear at delivery. Sphincter tears were associated with nulliparity (odds ratio [OR] 9.8, 95% confidence interval [CI] 3.6, 26.2), postmaturity (OR 2.5, 95% CI 1.0, 6.2), fundal pressure (OR 4.6 95% CI 2.3, 7.9), midline episiotomy (OR 5.5 95% CI 1.4,18.7), and fetal weight in intervals of 250 g (OR 1.3 95% CI 1.1, 1.6). Fifty-four percent of women with repaired sphincter tears suffered from fecal or gas incontinence or both at 5 months and 41% at 9 months. Most of the symptoms were infrequent and mild. CONCLUSION: Several risk factors for sphincter tear were identified. Sphincter tear at vaginal delivery is a serious complication, and it is frequently associated with anal incontinence. Special attention should be directed toward risk factors for this complication. Symptoms of anal incontinence should explicitly be sought at follow-up after delivery.

Referenz [2]

Cosner KR.: Use of fundal pressure during second-stage labor. A pilot Study.
J Nurse Midwifery 1996 Jul-Aug;41(4):334-7

University of Florida, USA.

Fundal pressure is a controversial obstetric technique used by some practitioners in second-stage labor. In this preliminary study, 34 deliveries in which fundal pressure was used to expedite birth were matched with 34 deliveries that occurred spontaneously. Several parameters were compared between the two groups. In the group of women who were delivered with use of fundal pressure, second-stage labor was longer and a higher incidence of third- and fourth-degree perineal lacerations was observed compared with those women who delivered spontaneously. This article discusses the possible reasons for these findings, the reasons fundal pressure was used, and the controversial issues that surround this technique.

Referenz [3]

Simpson KR, Knox GE.: Fundal pressure during the second stage of labor.
MCN Am J Matern Child Nurs 2001 Mar-Apr;26(2):64-70; quiz 71

St. John’s Mercy Medical Center, Women and Children’s Care Center, St. Louis, Missouri, USA. [email protected]

The role of fundal pressure during the second stage of labor is controversial and can result in clinical disagreements between nurses and physicians. Clearly the time for resolution of this issue is not when there is a physician request at the bedside in front of the patient. A prospectively agreed upon plan specifying how this request will be addressed is ideal. In order to develop this plan, risks, benefits, and alternative approaches to the use of fundal pressure should be reviewed by an interdisciplinary perinatal team. Much of the data about maternal-fetal injuries related to fundal pressure are not published for medical-legal reasons; however, anecdotal reports suggest that these risks exist. Unfortunately, it is therefore difficult to quantify with any degree of accuracy the exact number of maternal-fetal injuries that are directly related to use of fundal pressure to shorten an otherwise normal second stage of labor. However, there is enough evidence to suggest that if injury does occur when fundal pressure is used, there are significant medical-legal implications for the health care providers involved. This article will review what is currently known about fundal pressure including risks, benefits, and alternative approaches. In that context, suggestions will be offered for a safe approach to managing the second stage of labor.

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fällt mir gerade noch auf: [2] sagt interessanterweise, daß die Geburt mit Kristeller länger dauert und sich nicht verkürzt (was ja das eigentliche Ziel des Manövers ist). Das wirft nochmal ein ganz anderes Licht auf die Sache, wäre die Geburt bei Deiner Frau ohne den Griff 1. schneller und 2. womöglich ohne Verletzungen (immer noch streitbar) verlaufen. Obs zu 1. Studien gibt, die das Gegenteil belegen, weiß ich nicht, aber das müßte dann in [3] drinstehen (um die Sache entgültig zu verwirren *g*)

Oliver

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Vertrauenserweckendes Krankenhaus?
Hallo Susanne,

danke für Deine Tipps.
Deinem Gedanken in der letzten Zeile werde ich lieber nicht entsprechen: Das Krankenhaus oder irgendeien Arzt oder Hebamme benenne ich nicht. Zum einen ist das kein guter Stil und zum anderen steht alles was ich hier schreibe, auf ziemlich tönernen Füßen, denn in der Doku zur Geburt stehen keine Komplikationen drin. Und was nicht dokumentiert ist, hat laut Gericht nicht stattgefunden (kann „positiv“ oder negativ für einen Klagenden sein).
Danke auch für die guten Wünsche
Grüße
Stefan