Hallo Andrea,
ich bin keine Expertin aber Mutter.
-)
Nachdem ich jetzt alle
Antworten gelesen habe will ich mal kurz zusammenfassen.
Das Mädchen ist 5 und wächst zweisprachig auf.
Es hat offensichtlich große Probleme mit der korrekten
Aussprache beider Sprachen und der dazugehörigen Satzbildung.
Ist aber ansonsten sehr fröhlich und auch an vielen Dingen
interressiert. Wobei die Merkfähigkeit im allgemeinen Bereich
normal ist und in speziellen Bereichen schlecht ist. Weiterhin
hast du erwähnt das die Eltern zuhause Russisch sprechen,
heißt das das sie nur im Kiga Deutsch spricht?
Ja. Allerdings geht sie schon seit vier Jahren in den KiGa.
Wenn es so wäre wäre hier schon mal ein Ansatz zu sehen, denn
das würde heißen das sie erst seit sie in die Kiga geht mit
der deutschen Sprache täglich konfrontiert wird. Oder ist ein
Elternteil deutschsprachig und spricht auch Deutsch mit ihr?
Nein, die Eltern sprechen beide Russisch.
Der Ansatz mit dem Logopäden ist sicher richtig, hier würde
ich dann mal fragen was ihr bzw. die Eltern tun können um sie
zu unterstützen.
Ja, ich hoffe, der Logopäde kann uns dann ein paar Tipps geben.
Und noch etwas sollte man bedenken, für ein Kind das
einsprachig aufwächst sind Reime etwas ganz tolles zum lernen
ohne nachzudenken. Ich frage mich aber ob dies auch bei
Zweisprachigkeit gilt, diese Kinder denken auch in zwei
Sprachen und da kann der Reim verloren gehen.
Das habe ich nicht bedacht. Aber vom Klang her dürfte sich doch trotzdem alles reimen, oder? Meinst du, es fällt ihr schwer, weil sie selbst nicht in „richtigen“ Sätzen und ziemlich langsam spricht und dadurch beim EIGENEN Sprechen der Reim verloren geht?
Wie ist das eigentlich mit Geschichten die ihr vorlest und die
sie bereits oft vorgelesen bekommen hat, merkt sie da wenn ihr
Worte oder Textstellen auslaßt oder verändert?
Hm, ich glaube schon, aber sicher bin ich mir nicht. Sie kann sich an die Fortsetzung ihr bekannter Geschichten erinnern. Eigentlich kann sie alles, was sie vom SINN her versteht, aber wo sie NUR auswendig lernen soll, bekommt sie Schwierigkeiten.
Im übrigen wird sich ihr Wortschatz sicher noch erweitern,
derzeit verwendet und merkt sie sich nur das was sie zum
Umgang brauch, da sie ja anscheinend alles versteht würde ich
sagen das ihr Wortschatz wahrscheinlich größer ist sie aber
nur einen begrenzten Teil verwendet (*grins* es versteht mich
ja jeder).
Ihr fallen häufig die Wörter nicht ein, die sie eine Zeit lang nicht verwendet hat (heute z.B. „Erdbeeren“), der Wortschatz, den sie versteht, ist aber wesentlich größer als der, den sie spricht.
Dieses Erlebnis habe ich bei meinem Ältesten
gehabt, er hat nur die Worte verwendet die er brauchte, nie
komplette Sätze. Erst als er zur Tagesmutter kam die ja seine
Kindersprache nicht kannte musste er anfangen sich besser
Auszudrücken und siehe da es ging.
Hat sie das von ihm „verlangt“ (so nach dem Motto: sonst verstehe ich dich nicht)?
Was also nichts anderes heißt als das ihr sie im normalen
Gespräch mehr fordern müsst sich richtig auszudrücken, anfangs
darf gerne nachgeholfen werden.
Ja, ich versuche jetzt immer mal wieder, sie darauf hinzuweisen, wenn sie Wörter falsch ausspricht (sehr gerne werden da die Präfixe ausgelassen, wodurch die Wörter manchmal einen ganz anderen Sinn bekommen, das lässt sich dann sehr gut „missverstehen“ ).
Wenn sie erst mal merkt das es
wichtig ist sich richtig auszudrücken um etwas zu erreichen
wird sie von sich aus anfangen Ihren Wortschatz zu erweitern
und zu nutzen. Es dauert halt länger da sie dies stets für
zwei Sprachen tun muss.
Hm, mal sehen.
Ach ja dies gilt natürlich vor allen auch für die Eltern.
Man das war jetzt doch sehr lang, es soll jetzt aber erst mal
reichen.
Danke für deine Anregungen.
Liebe Grüße,
Anja