Gedicht/ Sprachliche Mittel

Hallo, ich wollte fragen, welche Metapher und Personifikationen gibt es in dem Gedicht ‚‚Hyperions Schicksalslied‘‘ von Friedrich Hölderlin?

Hyperions Schicksalslied
von Friedrich Hölderlin

Ihr wandelt droben im Licht
Auf weichem Boden, selige Genien!
Glänzende Götterlüfte
Rühren euch leicht,
Wie die Finger der Künstlerin
Heilige Saiten.

Schicksallos, wie der schlafende
Säugling, atmen die Himmlischen;
Keusch bewahrt
In bescheidener Knospe,
Blühet ewig
Ihnen der Geist,
Und die seligen Augen
Blicken in stiller
Ewiger Klarheit.

Doch uns ist gegeben,
Auf keiner Stätte zu ruhn,
Es schwinden, es fallen
Die leidenden Menschen
Blindlings von einer
Stunde zur andern,
Wie Wasser von Klippe
Zu Klippe geworfen,
Jahr lang ins Ungewisse hinab.

–.-’ kann leider nicht helfen mfg

Kurz zusammen gefasst :
Während die Götter auf ewig schicksallos auf Ihrer Wolke verweilen, müssen die Menschen unten ein ungewisses Schicksal in einem begrenzten Leben erleiden, ohne die Sicherheit, was sie denn wirklich danach erwartet.
Als Junge in der Schule und als junger Mann hat mich das noch beeindruckt: das praktisch aussichtlose Streben der Sterblichen und die ewige Glückseligkeit der Götter. Heute, mit 69 Jahren, finde ich solche Gedichte einfach nur – ich sage es mal so drastisch - blöd und überflüssig. Sich an einem Wortschwall zu ergötzen, angebliche Göttliche Weisheit und angebliches Unvermögen des Menschen, sein Schicksal zu beeinflussen und selbst in die Hand zu nehmen, in ein vermeintliches Spannungsfeld zu setzen, das würde heute nur einem dumpfbackenem Politiker einfallen.
Also: mich schüttelt es bei einem solchen Gedicht. Die einzige Metapher könnte sein: die Erleuchteten genießen ihre Privilegien und scheren sich einen Dreck um das, was unten auf der Welt passiert, oder: du bist alleine, und die Götter kümmern sich eine Dreck um dich.
Hölderlins Eremit Hyperion sucht seine Klarheit in der Einsamkeit, fernab einer Gemeinschaft. Das kann doch wohl keine Leitschnur sein!
Jedenfalls nicht für mich.

MfG
Werner Kastens

Liebe Sellenia,
eine Metapher ist zunächst eine Übertragung eines sprachlichen Ausdrucks in einen anderen Bedeutungszusammenhang.
„In bescheidener Knospe,
Blühet ewig
Ihnen der Geist,“
Nicht der Geist, nur Blumen und Blüten können blühen. Auch besitzt der Geist keine Knospe. Botanische Begriffe werden hier auf den Geist übertragen.

Eine Personifikation verleiht dagegen z.B. Naturkräften eine menschliche Gestalt.
„die Finger der Künstlerin“ hier scheint mir das Schicksal d.h. Fortuna gemeint zu sein. Das Schicksal als eigentlich abstrakter Begriff erhält menschliche Gliedmaßen.

Vielleicht entdeckst Du noch mehr Beispiele!
Liebe Grüße!

Darf ich erst einmal fragen wofür du das brauchst??? Für ein Aufsatz oder ein Vortrag???

Hallo Sellenia,

ich denke, dass Dir inzwischen jemand geantwortet hat; ich bin nämlich seit einigen Tagen übel in Zeitdruck. Aber Du kannst das ganz leicht selbst beantworten: Metaphern sind Bilder wie: „In bescheidener Knospe, blühet ewig Ihnen der Geist“
da ein Geist in Wirklichkeit nicht blühen kann ist der „blühende Geist“ auch gleichzeitig eine Personifikation (Vermenschlichung). Weitere wirst Du selbst finden; oder sag mir nochmal Bescheid, wenn es ein wenig Zeitr hat :smile:

Beste Grüße, Ingmar