Gedicht von Francois Villon

Hallo,

ich habe eine deutsche Übersetzung des Gedichts von Francois Villon „Bouche de fraise“ - „Eine verliebte Ballade für ein Mädchen namens Issabeau“, auch bekannt durch den Titel eines Buchs von Klaus Kinski „ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“. Im Internet habe ich eine französische Version gefunden, die aber wesentlich kürzer ist und sich kaum mit der - sehr schönen - deutschen Übersetzung deckt.

Ist das hier wirklich das Original?

BOUCHE DE FRAISE
Je suis si fou de ta bouche de fraise
Je crie à m’en écorcher les poumons
Le trèfle nous a fait un lit pour la première nuit
Là je veux être ton époux-étoile dans la vallée profonde

Je suis si fou de ta bouche de fraise
Je crie à m’en écorcher les poumons
pour ton corps blanc, toi, Femme
Les jours sans toi - pour moi une mer de larmes
J’ai donné les plus beaux des étés
Maintenant devant moi se trouve la profonde vallée des fraises
qui montre au vieux chien de rue comment il était autrefois.
Je suis si fou…
Tu as gardé pour moi ta bouche rouge
Tu l’as préservée pour moi tout au fond
Dans la vallée des fraises au fond des cendres
Je suis tellement dingue de ta bouche de fraise

François Villon (1431-1463)

Wäre schön, wenn ich einen Tipp bekommen würde, wo ich das Original finden kann.

Viele Grüße
Rosinas

Hi

ich habe eine deutsche Übersetzung des Gedichts von Francois
Villon „Bouche de fraise“ - „Eine verliebte Ballade für ein
Mädchen namens Issabeau“, auch bekannt durch den Titel eines
Buchs von Klaus Kinski „ich bin so wild nach deinem
Erdbeermund“. Im Internet habe ich eine französische Version
gefunden, die aber wesentlich kürzer ist und sich kaum mit der

  • sehr schönen - deutschen Übersetzung deckt.

Ist das hier wirklich das Original?

nein, das ist die französische Übersetzung des deutschen Kinski
ich glaube auch nicht, dass Villon so ein Gedicht geschrieben hat, vielmehr hat er, wie ich verstanden habe, ein Gedicht geschrieben, im dem der Satz vorkam „je suis fou de ta bouche de fraise“ den Kinsky dann übernommen hat.

Hier findest du eine Menge (französischer) Infos über Villon:
http://www.gutenberg.org/files/12246/12246-h/12246-h…
ein Gedicht mit o.g. Namen ist nicht dabei
Aber ich bin kein Literaturspezialist, ich kann mich auch irren :smile:

Gruss
ExNicki

Hallo, Rosinas,

ich habe eine deutsche Übersetzung des Gedichts von Francois
Villon „Bouche de fraise“ - „Eine verliebte Ballade für ein
Mädchen namens Issabeau“,

Ist das hier wirklich das Original?

BOUCHE DE FRAISE
Je suis si fou de ta bouche de fraise …

vielleicht hilft ein Blick ins Archiv weiter:

/t/villon-ich-bin-so-wild/1362565
/t/ich-bin-so-wild-nach-deinem-erdbeer/1943378
/t/villon-erdbeermund/3756275

Gruß
Kreszenz

Hallo Krezszentia, Hallo ExNicki,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich hatte auch einen Link, der zu Villon führte:

http://poesie.webnet.fr/lesgrandsclassiques/poemes/f…

und hatte mich dann gewundert, warum die Ballade dort nicht zu finden war.

Meine deutsche Version habe ich aus dem Buch „Poesie der Sinne“ und dort ist als Quelle für angegeben: Francois Villon, Die lasterhafen Balladen und Lieder des Francois Villon, In der Nachdichtung von Paul Zech, 2002, dtv, Münschen

Also, mich wundert es schon, daß jemand etwas nachdichtet, was derjenige, dem das Buch namentlich gewidment ist, überhaupt nicht geschrieben hat.

Aber wie dem auch sei - das Gedicht ist einfach schön und deswegen setzte ich es hier nochmals hinein.
Viele Grüße
Rosinas

Erdbeermund

Ich bin so will nach deinem Erdbeermund,
ich schrie mir schon die Lungen wund
nach deinem weißen Leib, du Weib.
Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht,
da blüht ein schöner Zeitvertreib
mit deinem Leib die lange Nacht.
Da will ich sein im tiefen Tal
dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl.

Im tiefen Erdbeertal, im schwarzen Haar,
da schlief ich manches Sommerjahr
bei dir und schlief doch nie zu viel.
Ich habe jetzt ein rotes Tier im Blut,
das macht mir wieder frohen Mut.
Komm her, ich weiß ein schönes Spiel
im dunklen Tal, im Muschelgrund…
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!

Die graue Welt macht keine Freude mehr,
ich gab den schönsten Sommer her,
und dir hat’s auch kein Glück gebracht;
hast nur den roten Mund noch aufgespart,
für mich so tief im Haar verwahrt…
Ich such ihn schon die lange Nacht
im Wintertag, im Aschengrund…
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund.

Im Wintertal, im schwarzen Beerenkraut,
da hat der Schnee sein Nest gebaut
und fragt nicht, wo die Liebe sei.
Und habe doch das rote Tier so tief
Erfahren, als ich bei dir schlief.
Wär’ nur der Winter erst vorbei
und wieder grün der Wiesengrund!
…Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!