Hiho,
wieder auf Gedichtsuche.
Das heutige Thema: Geheimnis.
Wer kennt schöne?
Liebe Grüße,
Nike
Hiho,
wieder auf Gedichtsuche.
Das heutige Thema: Geheimnis.
Wer kennt schöne?
Liebe Grüße,
Nike
http://www.gedichteseite.de/index2.html
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Hm
Hallo Andreas,
Hm, ja, die Seite kenne ich, vielen Dank. Ich suchte aber nach Gedichten zum Thema Geheimnis, die ihr persönlich schön findet. Oder habe ich bei der Seite irgendetwas übersehen?
Liebe Grüße,
Nike
Hallo Nike
Da wirst du natürlich bei Rilke reichlich
fündig!
Nur so kurz zum Andeuten:
Doch wie ich mich mich in mich selber neige:
Mein Gott ist dunkel und wie ein Gewebe
von hundert Wurzeln, welche schweigsam trinken.
Nur, dass ich mich aus seiner Wärme hebe,
mehr weiss ich nicht, weil alle meine Zweige
tief unten ruhn und nur im Winde winken.
(Stundenbuch vom mönchischen Leben)
Rolf
verhext…
Hallo Rolf,
manchmal ist es ja wie verhext…
Da wirst du natürlich bei Rilke reichlich
fündig!
KLAR - darum habe ich nämlich aus dem Stundenbuch auch schon zwei Texte ins Programm genommen … konntest Du natürlich nicht wissen.
Danke trotzdem. *seufzel*
Doch wie ich mich mich in mich selber neige:
Mein Gott ist dunkel und wie ein Gewebe
von hundert Wurzeln, welche schweigsam trinken.
Nur, dass ich mich aus seiner Wärme hebe,
mehr weiss ich nicht, weil alle meine Zweige
tief unten ruhn und nur im Winde winken.
Ist es nicht wunderbar?
„Ich kreise um Gott, den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang.
Und ich weiß noch nicht: Bin ich ein Falke, ein Sturm,
oder ein alter Gesang“
Hach…
Liebe Grüße,
Nike
Hi Nike,
da fällt mir spontan William Blake ein,
aber da du den sicher schon auf deiner
Liste hast, kommt der nächste spontane Gedanke:
Wen hat sie noch nicht auf ihrer Liste?
Gruß
Walden
Liste
Hi Walden,
da fällt mir spontan William Blake ein,
aber da du den sicher schon auf deiner
Liste hast, kommt der nächste spontane Gedanke:
Wen hat sie noch nicht auf ihrer Liste?
Nein, den habe ich nicht. Ich habe bislang tatsächlich nur Rilke und das Geheimnis von Heinrich Heine. Ich erwäge den Herrn von Ribbeck von Fontane, schließlich passiert auch da geheimnisvolles, und Geheimnisse können ja sowogl schön als auch schrecklich sein. Aber den von Ribbeck kann wohl jeder mitsprechen, das ist also eher langweilig.
Also, wie was das mit Blake?
Cheers, Nike
Hallo Nike,
sehr effektvoll vorzutragen ist die Ballade Die weiße Schlange von Emanuel Geibel: http://gutenberg.spiegel.de/geibel/gedichte/schlange…
Ein weiteres, kurzes Gedicht von Geibel über eine geheimnisvolle Melodie: Entschwunden : http://www.gedichtsuche.de/gedichtanfaenge_ueber.php…
Herzliche Grüße
Diana
hast du denn schon
… die loreley?
gruß
ann
Hi,
Blake ist ein personifizierter Mystiker:
Hochzeit von Himmel und Hölle, z.B. aber das ist kein Gedicht.
„Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, erschiene den Menschen alles wie es ist, unendlich.“
http://www.william-blake.de/werke_gedichte.php?PHPSE…
Oder brauchst du was deutsches?
Die Übersetzungen sind miserabel.
Auf deiner Liste fehlt noch „der Erlkönig“
vom guten Geheimrat.
Und natürlich die Füße im Feuer:
http://www.kombu.de/fuesse.htm
Ist es so etwas was du suchst oder kurze Gedichte?
Gruß
Walden
mitgedacht
Hallo meine Liebe,
sehr effektvoll vorzutragen …
Wundervoll. Mitgedacht. Das war genau, was ich suchte.
Herzlichsten Dank!!!
Alles Liebe,
Nike
Hi Walden,
wunderbar, wir nähern uns der Sache.
Fast schon unheimlich: Den Tiger habe ich vor ca. 10 Minuten gelesen … aber in einem völlig anderen Zusammenhang. Wunderbares Gedicht.
Oder brauchst du was deutsches?
Die Übersetzungen sind miserabel.
Ja, das sind sie meistens. Leider brauche ich etwas Deutsches.
Auf deiner Liste fehlt noch „der Erlkönig“
vom guten Geheimrat.Und natürlich die Füße im Feuer:
http://www.kombu.de/fuesse.htm
Beide wunderbar, aber doch auch SEHR bekannt, ebenso wie der Herr von Ribbeck.
Ist es so etwas was du suchst oder kurze Gedichte?
Es geht schon sehr in die Richtung. Wobei der Erlkönig ja bereits eher kurz ist.
Kürzer ist in dem Fall besser. Es geht um einen Ezählabend, bei dem die rezitierten Gedichte die frei erzählten Sagen und Märchen abwechseln, eine Ballade wie die Füße im Feuer wäre dann zu mächtig.
Aber dennoch kommen Deine Vorschläge in die Repertoire-Kiste. Danke Dir!
Cheers, Nike
*g*
… die loreley?
Ja, die Loreley, wie könnte man die vergessen?
Die habe ich, aber in einem anderen Programm. Das, für das ich gerade suchte, hat den Titel „Geheimnis-voll“. Die Loreley kommt in dem Programm „Zauberfrauen“ vor, allerdings als Sage, nicht als Gedicht.
Schön, daß Du sie erwähnst, ich wollte sie heute noch mal repetieren.
Danke Dir!
Nike
Hallo Nike,
wenn Du die Lorelei benennst, kennst Du sicher auch Keats’ gnadenlose Dame?
Hier finden sich zwei Übersetzungen der Belle Dame sans Merci :
http://www.literaturnische.de/GG/keats.htm
Herzliche Grüße
Diana
Hi Nike,
nach Rilke kann eigentlich nichts mehr kommen,
aber vielleicht davor?
z.B. E.A. Poe
Geister der Toten
Dein Seel wird einstens einsam sein in grauer Grabsgedanken Schrein - kein Blick. der aus der Menge weit noch stört
deine Abgeschiedenheit.
Sei still in jener Öde Weben,
das nicht Alleinsein ist - es sind
die Geister derer, die im Leben
vor dir gestanden, ganz gelind
nun wieder um dich - und ihr Wille
umschattet dich: darum sei stille.
Die Nacht wird finster drücken -
kein Stern herniederblicken
vom hohen Thron im Himmelssaal,
nein, die glanzlos droben ziehn,
werden deinem müden Sinn
wie ein Fieber und ein Brennen
nun und nimmer Ruhe gönnen.
Wähnen, das nicht zu verwinden,
Visionen, die nicht schwinden:
weichen werden sie von dir
nie mehr - wie der Tau vom Grase hier.
Die Luft - der Odem Gottes - schweigt -
auf dem Berg der Nebel steigt,
schattenhaft - flüchtig - doch ohne zu weichen:
dir ein Sinnbild und ein Zeichen -
wie er in den Bäumen schwingt,
Geheimnis in Geheimnis dringt!
oder
EIN TRAUM IN EINEM TRAUM
Auf die Stirn dir diesen Kuß!
und da ich nun scheiden muß,
sag’ dies ich nur zum Schluß:
Ganz recht hat eure Klage,
daß ein Traum warn meine Tage;
doch ob nun die Hoffnung froh
bei Tag, bei Nacht, ob irgendwo
in Schlafgesichten, müdem Sinnen,
ist sie darum nicht von hinnen?
Was wir scheinen und schaun im Raum,
ist nur ein Traum in einem Traum.
Im Brandungsbrüllen steh’
ich an küstenquälender See,
und ich halte in der Hand
Körner vom goldenen Sand-
wie wenige! doch sie rinnen
durch die Finger mir von hinnen,
und ich weine - wie von Sinnen!
Kann ich nicht dichter falten
die Hände, sie zu halten?
O Gott! wie rette ich schier
nur eins vor der Welle Gier?
Ist, was wir scheinen und schaun im Raum,
nur ein Traum in einem Traum?
Oder Hermann Hesse:
Wir leben hin…
Wir leben hin in Form und Schein
Und ahnen nur in Leidenstagen
Das ewig wandellose Sein,
Von dem uns dunkle Träume sagen.
Wir freuen uns an Trug und Schein
Wir gleichen führerlosen Blinden
Wir suchen bang in Zeit und Raum
Was nur im Ewigen zu finden
Erlösung hoffen wir und Heil
In wesenlosen Traumesgaben
Da wir doch Götter sind und teil
Am Urbeginn der Schöpfung haben.
Oder Theodor Storm
Beginn des Endes
Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz,
Nur ein Gefühl, empfunden eben;
Und dennoch spricht es stets darein,
Und dennoch stört es dich zu leben.
Wenn du es andern klagen willst,
So kannst du’s nicht in Worte fassen.
Du sagst dir selber: »Es ist nichts!«
Und dennoch will es dich nicht lassen.
So seltsam fremd wird dir die Welt,
Und leis verläßt dich alles Hoffen,
Bist du es endlich, endlich weißt,
Daß dich des Todes Pfeil getroffen.
Was Witziges:
Das bucklige Männlein
Will ich in mein Gärtlein gehn,
Will mein Zwieblein gießen,
Steht ein bucklig Männlein da,
Fängt gleich an zu niesen.
Will ich in mein Küchel gehen,
Will mein Süpplein kochen,
Steht ein bucklig Männlein da,
Hat mein Töpflein brochen.
Will ich auf mein Boden gehn,
Will mein Hölzlein holen,
Steht ein bucklig Männlein da,
Hat mir’s halber g’stohlen.
Will ich auf mein Keller gehn,
Will mein Weinlein zapfen,
Steht ein bucklig Männlein da,
Tut mir’n Krug wegschnappen.
Setz ich mich ans Rädlein hin,
Will mein Fädlein drehen,
Steht ein bucklig Männlein da,
Läßt das Rad nicht gehen.
Will ich an mein Bänklein knie’n,
Will ein bischen beten,
Steht ein bucklig Männlein da,
Fängt gleich an zu reden:
„Liebes Kindlein, ach ich bitt Bet
fürs bucklig Männlein mit“.
Aus des Knaben Wunderhorn
Oder zur Auflockerung:
Im Park
Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum
still und verklärt wie im Traum.
Das war des Nachts elf Uhr zwei.
Und dann kam ich um vier
Morgens wieder vorbei.
Und da träumte noch immer das Tier.
Nun schlich ich mich leise - ich atmete kaum -
gegen den Wind an den Baum,
und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips.
Und da war es aus Gips.
Ringelnatz
Gruß
Walden
fertig
Hi Walden,
nach Rilke kann eigentlich nichts mehr kommen,
aber vielleicht davor?
Stimmt. Rilke macht den Abschluß des Programms.
Danke für die vielen wunderbaren Gedichte!
Für morgen reicht es nicht mehr, ich habe das Programm jetzt fertig und könnte nicht mehr bis morgen auswendig lernen. Aber wir werden es wahrscheinlich noch öfter aufführen, und da könnte ich dann variieren. Ich nehme sie auf jeden Fall alle ins Depot auf, sie passen hervorragend.
Poe’s
„All we see and all we seem
is just a dream within a dream“
war übrigens lange mein Singnaturspruch in den Weiten des Internets. Wunderbare Poetik.
Danke nochmal. Wenn wir ein neues Thema haben, spreche ich Dich wieder an.
Liebe Grüße,
Nike
Hi Nike,
Für morgen reicht es nicht mehr, ich habe das Programm jetzt
fertig…
verrätst du es uns vielleicht? Nach der Veranstaltung
selbstredend und dazu toi toi toi!
Danke nochmal. Wenn wir ein neues Thema haben, spreche ich
Dich wieder an.
Gern geschehen, war mir ein Vergnügen, mal wieder in meinen
alten Büchern zu schmökern! Ich danke dir für einen poetischen
Feiertag und viele wunderbare déjà vu Effekte.
*schmacht*
Herzliche Grüße
Walden
Hallo Nike,
Poe’s
„All we see and all we seem
is just a dream within a dream“
war übrigens lange mein Singnaturspruch in den Weiten des Internets. Wunderbare Poetik.
zum dramatischen Zauberfrauen-Vortrag gehört unbedingt auch Poes Annabel Lee (btw Inspiration für Nabokovs ‚Lolita‘):
Original: http://www.poedecoder.com/Qrisse/works/annabel.php
(leider keine schöne) Übersetzung: http://gutenberg.spiegel.de/poe/gedichte/annabel.htm
Herzliche Grüße
Diana
Hallo Walden,
gar nichts zu danken, im Gegenteil!
Du darfst es gerne erfahren.
Der musikalische Teil:
(nicht in Programmreihenfolge)
„Ich fücht nit Gespenster“, Josef Suder
„Was ich sah“, Edvard Grieg
„Sommerabend“, Johannes Brahms
„In der Nacht“, Robert Schumann
„Verrufene Stelle“, Robert Schumann
„Neue Liebe“, F. Mendelssohn-Bartholdy
„Elfentanz“, E. Grieg
„Der bucklige Fiedler“, Johannes Brahms
„Tom der Reimer“, Carl Loewe
„Andres Maienlied“, F. Mendelssohn-Bartholdy
„Sylfide“, E. Grieg
„Um Mitternacht“, Hugo Wolf
Der gesprochene Teil:
MÄRCHEN: Besuch in der Anderswelt (Grimm)
„Böser Ort“, Christian Friedrich Hebbel
„Seemärchen“, Gottfried Keller
SAGE: Loreley (Deutschland)
SAGE: Die Hexe und ihr Mann (Schottland)
„Mein Tanzlied“, Else Lasker-Schüler
„Gesang der Elfen“, J.W. Goethe
Das Programm ist so aufgebaut, daß Texte und Musik ein Gesamtkonzept ergeben. Ehrlich gesagt bin ich überzeugt, daß es ziemlich großartig sein wird.
Alle Eure Vorschläge sind in der Sammelbox!
Danke, Nike
Ack, falsch.
Hi nochmal,
Das unten war das Zauberfrauen Programm. Das „Geheimnis“ Programm war anders.
• Vivaldi, Concerto in C Major
• Die Schühchen unserer lieben Frau. Rheinische Sage.
• Brahms, Ungarischer Tanz 1
• Hermann Hesse, Kinderseele (vorgelesen)
• Ougenweide: Purcell, King Arthur
• Geheimnis, Heinrich Heine
• Gottes Werk udn Teufels Beitrag, Main Titles
PAUSE
• Ernst Wiechert, „Tante Veronika“ (vorgelesen)
• Bigaglia, Sonate in Amoll
• Herr von Ribbeck auf Ribbeck, Theodor Fontane
• Lex Mihi Ars, Eno Sagrado en Vigo
• Der salzige See, Sächsische Sage
• Vivaldi, La Notte (Das Alte Werk #11)
• Herbtlied (Die Blätter fallen). R. M. Rilke
• Vivaldi, Gloria (Das alte Werk #1)
Das Programm ist SEHR gut angekommen.
Liebe Grüße,
Nike