Gedruckte Broschüren vs. USB/CD

Liebe Wissenden,

ich hoffe, jemand hat sich schon einmal mit dem Thema auseinandergesetzt…

Hinsichtlich CO2-Minimierung wird geraten, statt massenhaft Unterlagen zu drucken, diese auf USB oder CD weiterzugeben.
(Mach ich sowieso, weils leichter ist)

Aber wie ist denn das ? Wieviel CO2 wird denn für 1 vierfarbige Druckseite ausgestoßen, und wieviel bei der Produktion eines USB-Sticks bzw. einer CD ?
Wenn es dazu bei Euch irgendwelche Werte gibt, könnte man sich ja ausrechnen, wo der Breakeven liegt…bzw. bis wohin dies Unsinn ist.
Also z.B. 1 USB generiert 1000 mg, passen 1000 Seiten drauf, also 1 mg/Seite…Beim Drucken von 1000 Seiten fallen 0,5 mg/Seite an - also Drucken ist bei 1000 Seiten umweltfreundlicher…

Wäre sehr dankbar für Informationen oder bessere Ansätze…

Danke und Gruß
Andy

Hallo,

genaue Zahlen kann ich dir leider nicht nennen, vor allem, weil das von Fall zu Fall stark variieren kann und vom Nutzerverhalten abhängt.

Du kannst Recyclingpapier mit FSC-Siegel und blauem Engel nutzen, zwei Seiten pro Blatt und doppelseitig beim Ökostrom-beziehenden Copyshop drucken lassen.

Oder du kaufst Papier aus Frischfaser (natürlich aus Tasmanien) und bedruckst es einseitig mit dem Kohlestrombetriebenen Uralt-Drucker zuhause.

Beim USB Stick sieht es nicht anders aus. Wie groß ist die Speicherkapazität, wie viele Speicherintervalle verträgt dieser und wie oft wird er genutzt?
Machst du zum lesen den Computer extra an, oder läuft der eh schon?

CD glaub ich macht keinen Sinn. Der USB Stick könnte durchaus in manchen Fällen eine Daseinsberechtigung haben und dem Druck überlegen sein.
Vielleicht findet sich ja doch noch eine sinnvolle Datengrundlage auf der ein Vergleich annährend verwertbare Ergebnisse liefert.

Grüße

Hallo, Der Völler,

danke für Deine Antwort, hilft mir leider nicht so richtig weiter :smile:

Hast Du denn ungefähre bzw überhaupt Zahlen, aus denen man sich etwas herausrechnen oder ablesen könnte ? Oder kannst Du mir mit cleveren Suchbegriffen helfen ? „CO2-Ausstoß bei Produktion von USB Sticks“ führt zu keinem Ergebnis :wink:)

Danke und Gruß
Andreas

…Beim Drucken von 1000 Seiten fallen 0,5
mg/Seite an - also Drucken ist bei 1000 Seiten
umweltfreundlicher…

Hallo Andy,

weit weit daneben. Bei der Papierherstellung entsteht ganz ungefähr soviel CO2 wie Papier, und auch wenn du es bedruckt hast, irgendwann verrottet es oder wird verbrannt, und auch dann kann man ganz grob soviel CO2 annehmen wie das Papier wiegt. Also insgesamt 2 x Papiergewicht, grössenordnungsmässig (weiss es jemand besser?).

Sieh auf der Verpackung nach, dein Papier wiegt wahrscheinlich 80 g/m2 oder rund 5 g pro Blatt. Ausdruck eines Blattes erzeugt also rund 10 g CO2.

Gruss Reinhard

Hallo,

Bei der Papierherstellung entsteht ganz
ungefähr soviel CO2 wie Papier

Stimmt, hier steht dass pro Tonne Papier etwa 1000kg CO2 anfallen. Das variiert zwar je nach Papierfabrik (v.a. abhängig davon wo deren Strom oder Wärme herkommen) etwas, aber die 1000kg sind ja auch ein Mittelwert. Dazu kommt noch das CO2 aus der Rohholzproduktion, aber das ist mit etwa 12kg/t ziemlich vernachlässigbar.

Siehe z.B. http://www.lue.ethz.ch/education/Lehrveranstaltungen…

Allerdings muss man noch berücksichtigen, dass auch 1,5kg NO2 bei dem Prozess entsteht, und da dieses ein besonders kräftiges Treibhausgas ist (Treibhauspotenzial etwa 300) entspricht diese Menge NO2 nochmal etwa 450kg CO2, man muss also nochmal rund 50% draufschlagen.

Also kann man grob davon ausgehen, dass etwa 1,5x soviel CO2 bzw CO2-Äquivalent entsteht, wie das Papier wiegt, d.h. bei der Produktion von einem DINA4 Blatt bei 80g/m² würde etwa 7,5g CO2/CO2-Äquivalent anfallen.

irgendwann verrottet es oder wird verbrannt, und auch
dann kann man ganz grob soviel CO2 annehmen wie das Papier
wiegt.

Das spielt aber fast keine Rolle, weil das CO2 das bei der Verbrennung des Papier entsteht, hat der Baum aus dessen Holz es ja gemacht wurde, vorher ja aus der Luft gefischt. Das Verrotten oder Verbrennen ist also weitgehend CO2-Neutral und braucht man hier daher nicht berücksichtigen.

Sieh auf der Verpackung nach, dein Papier wiegt wahrscheinlich
80 g/m2 oder rund 5 g pro Blatt. Ausdruck eines Blattes
erzeugt also rund 10 g CO2.

Das dürfte trotzdem sehr gut hinkommen, weil bei 7,5g CO2 für die Produktion des Papiers bleiben noch 2,5g für Transport, Druck usw übrig, und das sollte dafür ausreichen.

Für geringe Papiermengen schneidet ein USB-Stick daher IMO sicher schlechter ab, aber wenn man natürlich 1000 Seiten pro Kunde versendet, dann wird der USB-Stick vermutlich besser sein. Wobei sich bei diesen Mengen der USB-Stick sowieso rentiert, weil ein 1GB Stick kostet gerade mal 4 EUR. Da dürfte das Bedrucken und der Versand von 1000 Seiten Papier ja schon generell teurer sein.

vg,
d.

Vielen Dank für die Infos
Vielen Dank, damit kann ich schon etwas anfangen.

Gruß
Andy

Hallo,

Aber wie ist denn das ? Wieviel CO2 wird denn für 1
vierfarbige Druckseite ausgestoßen, und wieviel bei der
Produktion eines USB-Sticks bzw. einer CD ?

lobenswerter Ansatz, der aber problembehaftet ist.

Ich empfehle daher viel grundsätzlichere Überlegungen:

  • Sind die Adressaten bereit, extra den PC zu starten bzw. einen Datenträger einzulegen, um die Informatinen zu studieren oder wollen sie lieber auf dem Weg zur Arbeit in einem Katalog blättern?

  • Handelt es sich um fachliche Informationen (d.h. werden sie am Arbeitsplatz studiert) oder um Dinge, die die Freizeit betreffen? Ist an diesem Arbeitsplatz die Verwendung nicht registrierter USB-Sticks erlaubt?

  • Sind die Informationen so komplex, das sie am Ende doch auf Papier vorliegen (=ausgedruckt) werden? Ist zu erwarten, daß der Adressat auf Papier herummalen (also Dinge/Abschnitte) markieren will?

  • Ist eine CO2-Optimierung auch dadurch möglich, daß ich den Kreis der Adressaten optimiere und nicht auf jede Anfrage das volle 2000 Seiten-Programm verschicke, sondern vielleicht erst einmal eine Kurzinformation, der eine Karte beiliegt, mit der man mehr bestellen kann?

Gruß
Christian

Hallo, exc,

danke für Deine Anmerkungen; alle von Dir genannten Punkte finden Berücksichtigung, ich verteile deshalb auch Gedrucktes und Gespeichertes parallel, je nach dem was der Kunde möchte.
Ich wollte nur auch einmal die ökololgisch-wirtschaftlichen Aspekte beleuchten…

Gruß
Andreas

  • Sind die Adressaten bereit, extra den PC zu starten bzw.
    einen Datenträger einzulegen, um die Informatinen zu studieren
    oder wollen sie lieber auf dem Weg zur Arbeit in einem Katalog
    blättern?

  • Handelt es sich um fachliche Informationen (d.h. werden
    sie am Arbeitsplatz studiert) oder um Dinge, die die Freizeit
    betreffen? Ist an diesem Arbeitsplatz die Verwendung nicht
    registrierter USB-Sticks erlaubt?

  • Sind die Informationen so komplex, das sie am Ende doch
    auf Papier vorliegen (=ausgedruckt) werden? Ist zu erwarten,
    daß der Adressat auf Papier herummalen (also Dinge/Abschnitte)
    markieren will?

  • Ist eine CO2-Optimierung auch dadurch möglich,
    daß ich den Kreis der Adressaten optimiere und nicht auf jede
    Anfrage das volle 2000 Seiten-Programm verschicke, sondern
    vielleicht erst einmal eine Kurzinformation, der eine Karte
    beiliegt, mit der man mehr bestellen kann?

Gruß
Christian

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