Hallo,
Zahlst du also weniger als 55 EUR für ein 550 Watt - Netzteil,
kaufst du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein faules Ei.
Hier bin ich nicht Deiner Meinung. Ich würde allerdings
unterschreiben wenn man sagt, dass Fernost"Marken" zwar
durchwegs aus ordentlichen Bauteilen bestehen, dass aber bei
der Fertigungsqualität gespart wird: es fallen relativ viele
Netzteile relativ schnell nach Inbetriebnahme aus. Das gibt
dann Ärger, bis man ein neues hat, Garantie hin oder her.
Wie Jesse schon schreibt, wird bei Billignetzteilen (Kosten um ca. 5…8€) pro 10W irgend wo akut gespart. Da sind eben magere Schutzbeschaltungen, schlechte EMV-Eigenschaften, miese Dauerlastfestigekit und geringe bis gar keine Leitungsreserven bei Überlast zumindest gehäuft zu erwarten.
Dagegen haben markennetzteile eher eine ordentliche Schutzbeschaltung, die CE-Erklärung ist nicht nur ausgedacht und bei Spitzenlast werden ca. 10…15% über den Nennlast garantiert.
Meist fällt es dem Kunden aber gar nicht auf, ob ein angebliches 550
Watt-Netzteil bei 400 Watt Stromabnahme zu rauchen anfängt,
… hab ich so noch nie erlebt.
Wie viele PC hast du denn in Realität , welche überhaupt mehr als 400W brauchen würden?
… Pi mal Daumem, sehr schwer abzuschätzen, so wird z.B. der
Stomverbrauch von USB versorgten externen Geräten überhaupt
nicht berücksichtigt … Kleinvieh macht in Summe auch viel Mist.
Solche Begründungen für Netzteilgigantomanie sind unsinnig.
Selbst 10 Geräte mit mit max. Standardlast (500mA) an USB brauchzen max. 25W.
Aber wer hat denn 10 USB-Devises, die durchweg die 500mA auch benötigen.
In Praxis hat man doch höchstens mal eine HDD, die mal 8…10W braucht und damit mher braucht als ein USB standardmäßig benötigt.
Auch interne LW, Lüfter und diverser Kleinkram incl. Motherborard und Zusatzkarten brauchen kaum mehr als paar 10W.
Die Hauptverbraucher sind immer noch die CPU (zwischen ca. 70…130W) und die GraKa, hier je nach Leistungsklasse paar 10W bis an die 300W bei absoluten High-End-Karten.
Aber genau diese Komponenten kann man recht genau bestimmen.
In der Regel kommt man heute selbst mit der oberen Mittelklasse kaum über 150W und auch viele CPUs brauchen weniger als 100W mehr.
So sind 250W + ca. 50W für den Rest in den meisten Fällen völlig ausreichend.
Mag man nochmal 50W drauf geben, ist man bei 350W in einer sehr komfortablen Zone.
reserven von 300W sind da einfach Humbug.
Die 80±Zertifizierungen, die zwischen 20%-100% der Nennlast gemessen wird, kann man sich da auch sparen, weil der ganze PC im Leerlauf nur dann noch 5% oder weniger der Nennlast benötigt.
Ich würde lieber ein vermeintlich kleineres Netzteil von einem
seriösen Markenhersteller kaufen
… auch hier wiege ich mein Haupt bedenklich. Die meisten
schauen nur auf die Summe der Watt,
Ja, weil die Netzteilleistung als schwachsinniges Werbeargument benutzt wird und viele Käufer meinen, dass ein Office-PC mit 700W-Netzteil ja viel schneller sein muß, als einer mit 250W.
Dass offenbar bei Billigst-NT-Müll eine eine massive Überdimensionierung nötig ist, um den Betrieb weit unter Nennlast noch zuverlässig zu gewährleisten, kann auch vermutet werden.
Hersteller ordentlicher Marken-NT haben solchen Unsinn aber nicht nötig.
bedenken aber nicht, dass
das Netzteil mindestens drei dominante Stromversorgunsschienen
hat: +12V, +5V, +3,3V. Jede hat eine gewisse
Höchstbelastbarkeit, überschreitet man die Belastbarkeit einer
einzigen Schiene passiert was Böses (Schutzschaltung, Absturz)
obwohl in Summe die maximale Netzteillast nicht annähernd
erreicht wurde.
Jesse hat dazu ja schon was geschrieben.
Die Hauptlast liegt auf der 12V-Schiene, z.B. für die allergrößten Verbraucher -> GraKa
Bei einem „eng“ bemessenen Netzteil ist m.E. die
Wahrscheinlichkeit, eine einzelne Stromschiene zu überlasten
höher, wie wenn man von vornherein etwas mehr Sicherheitsreserve einbaut.
Es geht ja gar nicht um „etwas Sicherheitsreserve“, die ist eh in den meisten Fällen schon berücksichtigt, sondern eher um massive Überdimensionierung.
Gruß Uwi