Gefälscht oder original - lang

Hallo zusammen,

nach fast 4 Jahren habe ich heute meine erste negeative e-bay-Erfahrung gemacht. Ich habe etwas ersteigert, der Preis war durchaus angemessen, und Ware bekommen, die von der Kennzeichnung her nicht dem Standard des Herstellers entspricht. Nicht weiter schlimm, aber schon etwas ärgerlich, aus diesem Grund habe ich heute morgen Kontakt mit dem Verkäufer aufgenommen, hier der Original-Text:

„habe die Ware mittlerweile erhalten. Allerdings habe ich den Verdacht, dass es sich nicht um Originalware handelt - die Kennzeichnung sieht anders aus als bei anderen Artikelen die ich vom gleichen Hersteller besitze, auch das Tag mit den verschiedenen Verkaufspreisen war nicht vorhanden. Ich bitte vorab um Klärung dieses Problems, da ich ungern neutral oder negativ bewerten möchte.“

Soweit kein Problem, allerdings hat die Antwort des Versenders bei mir sämtliche Abwehrmechanismen ausgelöst:
„Sehr geehrter Bieter,
sollten Sie der Meinung sein wir hätten Ihnen eine Nachahmung gesandt, so zeigen Sie uns bitte an. Unsere Adresse finden Sie ganz einfach auch direkt in Ihrer Auktion. Haben Sie anschließend noch 2500 Euro über, würden wir uns über eine entsprechende Klage durch Sie mehr als freuen. Sollten Sie einen derartigen Unsinn noch mittels Ihrer Bewertung verbeiten wollen, so kostet Ihnen dieses noch ein mal etwa 3000 Euro, wobei eine weitere Klage durch unser Unternehmen bez. Eingriff in unseren Geschäftsbetrieb noch nicht inklusive ist. Diese Preise beruhen auf Erfahrungswerten, da wir derartigen Unsinn generell verfolgen lassen.“

Da mich der ganze Ton der Mail ziemlich ärgert habe ich jetzt erst einmal den Hersteller angetextet und gebeten, mir eine Addy zukommen zu lassen, an die ich Fotos der Ware schicken kann (in der Firma in der ich arbeite werden Fälschungen gar nicht gern gesehen)… Dieses habe ich auch den Versender wissen lassen:

„vielen Dank für Ihre Mail. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich
mich verbal nicht auf das gleiche, niedrige Niveau wie Sie begebe.
Durch Ihre nette e-mail angeregt habe ich dem Markenrechtsinhaber der Ware Fotos zugesandt und um Authentifizierung gebeten. Es ist sicherlich im Interesse aller, dass Produktfälschungen verfolgt werden. Bitte nehmen Sie auch zur Kenntnis, dass ich mich bei meinen E-Bay Bewertungen nicht vom Verkäufer unter Druck setzen lasse. Auch wenn es sich bei dem erworbenen Artikel tatsächlich um Originalware
handelt, ein Unternehmen, das ein einem solchen Ton mit seinen Kunden
kommuniziert wird von mir boykottiert.“

Eigentlich war ich gewillt mit einer Fälschung zu leben - wie wärt ihr weiter vorgegangen und habt ihr noch weitere Ideen?

Gruss,
Julia

1 Like

Hi

Wenn es denn eine Fälschung ist, und der VK gewerblich öfters mit Fälschungen handelt kann eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft (oder Polizei, endet dann auch bei der Sta.) ihm durchaus sehr viel Ärger bringen. Strafrechtlich sowie auch zivilrechtlich (Lizenzhalter/Rechteinhaber informieren ^^).
Es sei denn er sitzt in einem Ausland wo er nicht belangt werden kann.

Der Verkauf von Fälschungen ist in Dtl. strafbar.
Der unwissentliche Kauf nicht.

Um welche Artikelkategorie handelt es sich denn?
Bei eBay gibt es etliche gewerbliche VKs die schon seit Jahren ausschliesslich Raubkopien verkaufen.
Bewertungen sagen da gar nichts.

Eine Meldung bei eBay kannst du dir sparen.
Die sperren keinen auf Verdacht.

Gegen nicht-beleidigende Unfreundlichkeit kannste nicht rechtlich vorgehen :wink:
Eine schlechte Bewertung scheint dir wohl aber schon sicher.

MfG
Lilly

Tach Lilian,

eigentlich wollte ich nur nachfragen ob es sich ganz sicher nicht um eine Fälschung handelt - und dann kam diese unverschämte Mail. Wie gesagt, den Hersteller habe ich schon zwecks Authentifizierung angemailt, mal sehen was dann noch kommt.

Das ich wegen einer eventuellen Beleidigung nichts machen kann ist mir klar, habe ich auch gar nicht vor. Vielleicht erstatte ich Anzeige wenn sich herausstellt, dass es sich um eine Fälschung handelt, anderenfalls schicke ich das Teil vielleicht einfach zurück. However, vielleicht wird das die erste rote Bewertung die ich verteile - ich lasse mich nur sehr ungern von irgendwelchen hergelaufenen Verkäufern unter Druck setzen.

Gruss,
Julia

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Hi

…, so kostet Ihnen dieses noch ein mal etwa 3000 Euro, …

herrlich, immerhin gross geschrieben :smile:

HH

Hi

Wenn du dich an den Hersteller hälst, bist du schon auf dem richtigen Weg. Ob es sich um eine Fälschung handelt, werden die dir dann sagen.
Vielleicht ist das Antwortschreiben von deinem Verkäufer nicht so negativ gemeint, wie du gerade annimmst. Ich könnte mir vorstellen, auch so eine Antwort zu verschicken. (Wenn ICH im Recht bin).

Gruß Nino

Ich finde es sehr gut wie du dich verhalten hast. Den Hersteller zu informieren war das Beste, was du machen konntest. Der wird auch am ehesten an einer gerichtlichen Klärung interessiert sein.
Das einzige, was dir passieren kann, ist, daß der Hersteller von dir die Ware einfordert um sie zu vernichten oder um sie als Beweismittel zu verwenden.

Gruß,
Alex

Hallo,

Eigentlich war ich gewillt mit einer Fälschung zu leben - wie
wärt ihr weiter vorgegangen und habt ihr noch weitere Ideen?

Das klönnte aber ins Auge gehen, wie schon diverse Urteile gezeigt haben. Der beste Weg ist immer, den Hersteller zu kontaktieren. Der Hersteller wird sich dankbar zeigen und dir deien Fälschung durch ein Original ersetzen. Den Produktfälscher werden sie sich persönlich vorknöpfen.

Hallo,

Genau aufgrund dieser Verhlatens gehe ich persönlich davon aus dass es sich tatsächlich um eine Fälschung handelt.

Da wird mit Zahlen um sich geworfen die jenseit jeglicher Realität sind. Mit Blick auf das was wohl der Streitwert wäre (ich nehme nicht an, dass du bei einem Artikel jenseits der 300 Euro leben würdest) mit einer Fälschung leben könntest, würde dich ein Anwalt unter 50 Euro kosten, die Gegenseite wnochmal so viel und die Gerichtskosten m.W. immer noch irgendwas unter 100 Euro. Also alles in allem keine 200 Euro.

Nehme an er wollte mit diesen Zahlen einfach abschrecken.

Sollte nun der Hersteller dies als Fälschung erkennen, würde ich aufgrund des Umgangstons in jedem Falle ein persönliches juristisches Nachspiel durchziehen… vorrausgesetzt es handelt sich um einen Artikel mit mehr als 25 Euro Gegenwert.

Gruss Ivo

Hi Nino,

ich hatte in einem ganz neutralen Ton angefragt… Mir ist klar, das DE eine Servicewüste ist, aber so etwas ist mir auch noch nicht untergekommen. However, ich werde aufgrund der Mail nichts mehr bei diesem Verkäufer kaufen (genauso verfahre ich auch im Einzelhandel)

Gruss,
Julia

Hi,

und dann hole ich mir mein Geld vom Verkäufer wieder. Bisher hat sich der Markenrechtsinhaber noch nicht gemeldet. Schaun mer mal.

Gruss,
Julia

Hi,
warum kann das ins Auge gehen?? Den Hersteller habe ich schon kontaktet, allerdings noch kein Response erhalten.
Wie gegen Fälscher vorgegangen wird kann ich hier jeden Tag im Betrieb sehen, sollte mein evtl. gefaktes Teil ersetzt werden, fände ich es toll.

Gruss,
Julia

Hi,
sehe es genauso. Wer nichts zu verbergen hat, antwortet nicht in einem solchen Ton.

Die Werte sind absolut utopisch, habe für das ganze Teil irgendetwas um die 15 EUR bezahlt - ein Preis der für ein Original durchaus ok wäre. Eigentlich habe ich nicht vor, einen Anwalt einzuschalten und hatte auch nicht vor, den Markenrechtsinhaber zu kontakten. Der mehr als freche Ton der ersten Mail hat aber schon gereicht um den Hersteller zu kontakten. Mal sehen was sich noch so ergibt… Der Verkauf einer Fälschung wäre ja schon mal Betrug oder nicht?

Gruss,
Julia

Hallo,

warum kann das ins Auge gehen??

je nachdem, was du gekauft hast können diese Fälschungen auch mal lebesgefährlich sein. Wenn du dir zB einen Handyakku (oder Ladegerät) gekauft hast und dir der Akku dann am Ohr explodiert (schon vorgekommen).

Grüße,
Sue

Problem vielleicht auch das du bei einer Strafrechtlichen Überprüfung leider die Ware los bist.
Ich wü+rde es dennoch aus Prinzip machen hier eine Anzeige zu erstatten. Vielleicht sitzt in einer Behörde ein BEamter der richtig froh ist das sich endlich jemand meldet und Anzeige erstattet damit er diese Fälscherbande deren Akte er schon ein viertel jahr auf den Schriebtisch liegen hat endlich mal was für dne Staatsanwalt geben kann.

Grüsse

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Hi,

jep, genauso ist es. Mir geht es nicht um die Ware, bei einem Wert von 15 EUR bin ich durchaus bereit, das Zeug in den Wind zu schießen wenn ich dem Verkäufer einen vor den Bug geben kann. Es geht halt ums Prinzip :smile:

Gruss,
Julia

Moin,
@Littlescare wie ist es eigentlich damals ausgegangen, hat sich der Markeninhaber noch mal bei dir gemeldet? :slight_smile:

VG!
J~

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Puh, da hast du aber wirklich etwas altes ausgegraben. Ich bin mir gar nicht mehr sicher, um was es überhaupt ging, meine mich aber erinnern zu können, dass der Markenrechtsinhaber sich gemeldet und sicherlich auch weitere Schritte unternommen hat.

Glaube es ging um irgendein Sporttop einer US-Firma.

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Moin,

na komm, es sind doch nur 15 Jahre! :slight_smile:

Ich bin mir gar nicht mehr sicher, um was es überhaupt ging, meine mich aber erinnern zu können, dass der Markenrechtsinhaber sich gemeldet und sicherlich auch weitere Schritte unternommen hat.
Glaube es ging um irgendein Sporttop einer US-Firma.

Na dann hat es sich letztendlich doch gelohnt gehabt!

VG!
J~