Gefangene britische Marinesoldaten

Hallo zusammen,

welchen Status hatten die 15 Marinesoldaten?

Waren das nun Kriegsgefangene oder werden sie so eingestuft wie der Deutsche, der beim Segeln in fremdes Hogheitsgebiet eingedrungen ist und über ein Jahr (ich glaub in Thailand) im Knast saß?

Danke

Hallo zusammen,

welchen Status hatten die 15 Marinesoldaten?

Waren das nun Kriegsgefangene oder werden sie so eingestuft
wie der Deutsche, der beim Segeln in fremdes Hogheitsgebiet
eingedrungen ist und über ein Jahr (ich glaub in Thailand) im
Knast saß?

Kriegsgefangene mit Sicherheit nicht, denn es herrscht ja kein Krieg zwischen Großbritannien und dem Irak. Ansonsten kommt es wohl auf den Standpunkt an.

Hallo zusammen,

Servus

welchen Status hatten die 15 Marinesoldaten?

Waren das nun Kriegsgefangene oder werden sie so eingestuft
wie der Deutsche, der beim Segeln in fremdes Hogheitsgebiet
eingedrungen ist und über ein Jahr (ich glaub in Thailand) im
Knast saß?

Bei dem Fischer (das war übrigens auch im Iran) war es nur illegaler Grenzübertritt. Das wird dort mit 18 Monaten bestraft wobei jedem klar war, dass die Angelegenheit nur dazu benutzt wurde um Druck auf Deutschland auszuüben.

Bei den 15 Briten war glaub ich auch eine Anklage wegen illegalem Grenzübertritt im Gespräch. Für Soldaten gelten da aber auch besondere Bestimmungen (ich durfte damals beim Heer auch nicht in Uniform die Staatsgrenze überqueren).

Jedenfalls waren sie sicher keine Kriegsgefangenen (welcher krieg auch) und zumindest blieb ihnen der Vorwurf der Spionage erspart.

Danke

MfG
Christoph

Guten Tag!

welchen Status hatten die 15 Marinesoldaten?

Sie hatten den Status von Geiseln.

oder werden sie so eingestuft wie der Deutsche, der beim Segeln in
fremdes Hogheitsgebiet eingedrungen ist

Der Grenzverlauf ist strittig und kaum auf den Kilometer festlegbar. Eine detaillierte Untersuchung der Rechtslage - so wie sie von Russland in der UNO gefordert wurde - steht noch aus. Wobei es jedem klar sein sollte, dass Erörterungen beliebig sind, wenn die Gegenseite in barbarischer Manier Geiseln festgesetzt hat.

MfG Gerhard Kemme

Frage
Ich sehe im ausland oft Leute mit ausgediehnten deutschen Bundeswehrklamotten rumrennen. Sammt Landeskennung etc. noch drauf.
Wie ist das den da?

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Hallo

welchen Status hatten die 15 Marinesoldaten?

Sie hatten den Status von Geiseln.

Wieso Geiseln? Was sollte denn erpresst werden?

Mir ist eigentlich unerfindlich, was diese Aktion sollte.
Vielleicht war es auch eine Iran-interne Angelegenheit, die ich nicht verstehen kann.

Jedenfalls: Solche Geiselnahme-typischen Forderungen wie z. B.: ‚Entweder macht ihr jetzt das und das, oder die Soldaten werden erschossen‘ gab es nicht.

MfG Simsy

Moin maxi,

Ich sehe im ausland oft Leute mit ausgediehnten deutschen
Bundeswehrklamotten rumrennen. Sammt Landeskennung etc. noch
drauf.
Wie ist das den da?

dabei ist natürlich der Status maßgeblich. Ein Soldat darf nicht - ohne entsprechende Genehmigungen oder zwischenstaatliche Sondervereinbarungen - in Uniform in ein anderes Land reisen. Das spielt natürlich für Nichtsoldaten keine Rolle. Die können rumlaufen wie sie wollen, und das tun sie ja auch.

Gruß
Tom

Moin Simsy,

Wieso Geiseln? Was sollte denn erpresst werden?

eine Geiselnahme muss ja nicht unbedingt mit einer Erpressung einher gehen. Es können auch andere Hintergründe vorliegen. Ich würde eher von einer Gefangennahme zweifelhafter Legitimität sprechen.

Ich fand es einigermaßen merkwürdig, dass der Iran zunächst die von den Briten dargelegten Koordinaten, die einen Aufenthaltsort außerhalb iranischer Gewässer angaben, bestätigte, diese Bestätigung aber tags darauf unter der Benennung ganz anderer Koordinaten widerrief.

Jedenfalls: Solche Geiselnahme-typischen Forderungen wie z.
B.: ‚Entweder macht ihr jetzt das und das, oder die Soldaten
werden erschossen‘ gab es nicht.

Stimmt. Andererseits stand die Gefangennahme in einer zeitlich unmittelbaren Nähe zum erneuten Zusammentreffens des UN-Sicherheitsrates zum Thema Iran, bei dem die britische Position freilich eine gewichtige Rolle spielte. Vielleicht gab es da einen Zusammenhang. Vielleicht.

Insgesamt betrachte ich die iranische Aktion aber eher als ratloses Unternehmen.

Gruß
Tom

Hallo

welchen Status hatten die 15 Marinesoldaten?

Sie hatten den Status von Geiseln.

Wieso Geiseln? Was sollte denn erpresst werden?

Mir ist eigentlich unerfindlich, was diese Aktion sollte.
Vielleicht war es auch eine Iran-interne Angelegenheit, die
ich nicht verstehen kann.

Jedenfalls: Solche Geiselnahme-typischen Forderungen wie z.
B.: ‚Entweder macht ihr jetzt das und das, oder die Soldaten
werden erschossen‘ gab es nicht.

Hallo,
das war hier sicher keine kommerzielle Geiselnahme (Geld oder Leben) und der Iran wollte sicher auch sein Terroristisches Profil nicht schärfen durch Forderungen wie sie von manchen AlKaida-Gruppen gestellt werden.

Eine „politische“ Geiselnahme kann auch dazu dienen Prestige in den eigenen Reihen zu erlangen, oder diplomatisches Gewicht. Gerade das nicht stellen von konkreten Forderungen hält einem dann alle Optionen offen.

Sofern es eine Absicht gab, war die Botschaft und damit die Forderung subtiler als ein plumpes „entweder oder“. Es ging wohl wieder mal eher um ein Signal der Stärke vor allem nach innen und erst sekundär nach außen. Vielleicht hatten die Iraner gehofft die Briten in ihrer Haltung ihnen gegenüber (UN) zur Zurückhaltung bewegen zu können. Am Ende haben sie aber wohl erkannt, dass die ganze Geschichte Sie mehr kostet als es noch einbringt.

Gruß
Werner

Hallo Tom

Ich fand es einigermaßen merkwürdig, dass der Iran zunächst
die von den Briten dargelegten Koordinaten, die einen
Aufenthaltsort außerhalb iranischer Gewässer angaben,
bestätigte, diese Bestätigung aber tags darauf unter der
Benennung ganz anderer Koordinaten widerrief.

Das finde ich auch sehr merkwürdig. Kann es sein, dass die Iraner zuerst dachten, es sei tatsächlich iranisches Gewässer, dann aber den Fehler nicht zugeben wollten? Oder hat diese Bestätigung jemand herausgegeben, der korrekt war, und in die Sache nicht eingeweiht war, und der dann später nichts mehr sagen durfte? Oder was kann da noch sein?

Viele Grüße
Simsy

Hallo Simsy,

Das finde ich auch sehr merkwürdig. Kann es sein, dass die
Iraner zuerst dachten, es sei tatsächlich iranisches
Gewässer, dann aber den Fehler nicht zugeben wollten?

das könnte sein. Die britische Außenministerin deutete ja dergleichen auch schon an. Nun stelle man sich vor, der Iran wäre widerrechtlich in irakische Gewässer eingedrungen, hätte somit eine internationale Grenze verletzt, dann von dort auch noch 15 Soldaten eines Drittstaates mit UN-Auftrag verschleppt, hätte dann auch noch fälschlicherweise Stein und Bein geschworen, man hätte alles richtig gemacht und müsste dann am Ende zugeben: oops, sorry…haben uns verguckt.

Oder hat
diese Bestätigung jemand herausgegeben, der korrekt war, und
in die Sache nicht eingeweiht war, und der dann später nichts
mehr sagen durfte? Oder was kann da noch sein?

Ich habe wirklich keine Ahnung, was die Hintergründe gewesen sein könnten. Ich habe fast das Gefühl, als wäre es einfach nur ein Versehen gewesen. Vielleicht sind die iranischen Grenzer einfach irrtümlich von einem Verstoß der Briten ausgegangen und weil man sich dann so aufgespielt hat, war es hinterher zu peinlich, den Fehler einfach zuzugeben.

Schönen Rest vom Ostermontag noch!
Tom

Sie hatten den Status von Geiseln.

sagt wer?

Der Grenzverlauf ist strittig und kaum auf den Kilometer
festlegbar. Eine detaillierte Untersuchung der Rechtslage - so
wie sie von Russland in der UNO gefordert wurde - steht noch
aus. Wobei es jedem klar sein sollte, dass Erörterungen
beliebig sind, wenn die Gegenseite in barbarischer Manier
Geiseln festgesetzt hat.

Was ist daran barbarisch, Militärs, die die eigene Grenze verletzen (so die iranische Sicht) an weiteren Aggressionen zu hindern?
Ich denke, jier herrscht eine ziemliche Verquickung mit der anglo-amerikanischen Propaganda. Bis zur endgültigen Klärung haben erstmal alle gleichmäßig recht. Wem davon man glaubt, ist ohnehin Privatsache, aber ich halte es für unstatthaft, einzig der „alliierten“ Kriegspropaganda Glauben zu schenken und den Iran a priori zu verdammen.
whk

dabei ist natürlich der Status maßgeblich. Ein Soldat darf
nicht - ohne entsprechende Genehmigungen oder
zwischenstaatliche Sondervereinbarungen - in Uniform in ein
anderes Land reisen. Das spielt natürlich für Nichtsoldaten
keine Rolle. Die können rumlaufen wie sie wollen, und das tun
sie ja auch.

Nee- dürfen sie eignentlich nicht- das Tragen von Hoheitszeichen ist im Prinzip klar geregelt, aber ab den 70er-Jahren haben die APO-Anhänger es sich quasi ertrotzt, gegen diesen Passus zu verstoßen. Wenn das nun außerhalb der BRD anders gesehen wird- Shit happens!

Hallo,
bei der ganzen Sache ist es nur seltsam, dass der Iran den Kaperungsort in irakische Gewässer gelegt und ihn erst nach britischem Protest in iranische Gewässer verlegt hat. Wenn ein Staat grossartig ankündigt britische Grenzverletzer gefasst zu haben und dann auf der Karte den Ort eindeutig in irakischen gewässern angibt, so ist das schon mehr als merkwürdig. Dann waren es wohl eher die Iraner die eine grenzverletzung begingen.
Gruss
Rainer

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Nee :wink: natürlich dürfen sie das in Deutschland eigentlich nicht.
Es ging ja auch um Leute mit deutschen Uniformen im Ausland.

Gruss
Tom

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Hallo,
bei der ganzen Sache ist es nur seltsam, dass der Iran den
Kaperungsort in irakische Gewässer gelegt und ihn erst nach
britischem Protest in iranische Gewässer verlegt hat. Wenn ein
Staat grossartig ankündigt britische Grenzverletzer gefasst
zu haben und dann auf der Karte den Ort eindeutig in
irakischen gewässern angibt, so ist das schon mehr als
merkwürdig. Dann waren es wohl eher die Iraner die eine
grenzverletzung begingen.
Gruss
Rainer

Das sei unbestritten- ein Beweis ist es indessen keineswegs, aber prinzipiell hast Du natürlich recht. Ich wehre mich nur dagegen, die verlogene Kriegspropaganda von Staaten, die heute noch keine der irakischen Massenvernichtungswaffen vorweisen konnten, einfach zu glauben.

eine Geiselnahme muss ja nicht unbedingt mit einer Erpressung
einher gehen.

Eher doch- das ist das Wesen einer Geiselnahme.

Es können auch andere Hintergründe vorliegen.
Ich würde eher von einer Gefangennahme zweifelhafter
Legitimität sprechen.

Das wäre durchaus korrekter

Stimmt. Andererseits stand die Gefangennahme in einer zeitlich
unmittelbaren Nähe zum erneuten Zusammentreffens des
UN-Sicherheitsrates zum Thema Iran, bei dem die britische
Position freilich eine gewichtige Rolle spielte. Vielleicht
gab es da einen Zusammenhang. Vielleicht.

Recht haste!

Insgesamt betrachte ich die iranische Aktion aber eher als
ratloses Unternehmen.

Und nochmal: Recht haste- vermutlich weiß da die eine Hand nicht, was die andere tut

Jedenfalls waren sie sicher keine Kriegsgefangenen (welcher
krieg auch) und zumindest blieb ihnen der Vorwurf der Spionage
erspart.

Du sprichtst da einen wichtigen Aspekt an: Kann man Kriegsgefangene einbringen ohne Kriegserklärung? Die zahlreichen unerklörten Kriege des 20.Jhdt sagen: JA!
Andererseits läßt sich so ziemlich jede Auseinandersetzung untér dem „Krieg gegen den Terror“ (eine ziemlich schwachsinnige Formulierung) subsummieren. Ich denke, der Status bleibt ungeklärt

Es ging ja auch um Leute mit deutschen Uniformen im Ausland.

Man achte auf Feinheiten- sorry!