Geförderte Fortbildungen trotz bestehender Festanstellung?

Bildung & Beruf Ausbildung
#1

Hallo!

Meine Frage dreht sich darum, inwieweit Fortbildungen trotz ungekündigter Arbeitsstelle durch Meister-Bafög, durchs Arbeitsamt oder einer anderen öffentlichen Stelle gefördert werden (können).

Ich bin leitender Angestellter im öffentlichen Dienst mit Produkt-/Fach-/Kanal- und Personalverantwortung. Ich habe einen kaufmännischen Beruf erlernt und mich auf private Kosten ohne staatliche Förderung zum Betriebswirt mit Schwerpunkt Informatik weitergebildet.
Da meine Tätigkeit in meinem Fachbereich (IT) nirgendwo im Tarifvertrag (BAT/TVöD) mit einer der Leistung und der Verantwortung entsprechenden Vergütung gelistet wird, verdiene ich gerade mal etwas (ungefähr 100€ netto – durch Zulage) mehr, als ein normaler kaufmännischer Angestellter im öffentlichen Dienst – die haben teils durch langjährige Zugehörigkeit (länger als ich, d.h. > 14 Jahre) und Besitzstandswahrung deutlich höhere Gehälter. Die Ansprüche an meine Leistung und meine Aufgabendichte sind andererseits sehr hoch. Das geht soweit, dass ich aufgrund des permanenten Zeit-/Aufgabendrucks schon einmal stresserkrankt war. Wirklich Spaß an meiner Tätigkeit habe ich auch nicht mehr, die Kollegen leben in anderen „Welten“ (Hobbies, Lebensziele ganz anders) und die Geschäftsleitung fördert auch eher ungern, deswegen frustriert mich der Job zunehmend. Das bisherige Gehalt reicht leider nicht für große Sprünge, so dass ich den Frust in der Freizeit nicht großartig kompensieren kann, sondern durch Rechnungen usw. eher größer wird. Ich werde demnächst 40 und muss etwas ändern, weil ich nicht bis zur Rente so weitermachen kann und endlich wieder Lust auf meinen Job haben will. Bei sämtlichen Stellenausschreibungen, die für mich in Frage kommen und mit denen ich mich beschäftigt habe, werden mittlerweile SAP- oder SharePoint-Kenntnisse verlangt. Diese kann ich bisher nicht vorweisen, weil die in meiner „Firma“ nur in einzelnen Bereichen oder gar nicht gebraucht werden.

Ich würde daher gerne diese beiden Fortbildungen besuchen http://www.sharepointcamp.de/SharePointServer2010/an…
http://www.dekra-akademie.de/akademie/standorte/ange…  
Kann mir bitte jemand sagen, unter welchen Bedingungen solche Seminare (oder ähnliche) überhaupt gefördert werden, solange ich noch voll berufstätig bin, und von wem? Greift das „Meister-Bafög“ in solchen Fällen oder muss ich zum Arbeitsamt?  

Da ich aufgrund von vielen unglücklichen Ereignissen nicht so viel auf der hohen Kante habe, brauche ich finanzielle Unterstützung wirklich oder muss mich weiter mit meinem Job abfinden.

Es wäre echt schön und sehr hilfreich, wenn mir jemand wertvolle Ratschläge, Tipps und/oder Hinweise bzw. Lösungen geben könnte.

Danke schon jetzt!

Melba

#2

Hallo melba,

was verstehst Du unter einem leitenden Angestellten im ÖD ?

Aus deinen Informationen kann dich keine Entgeltstufe erkennen.

Ein Informatik-Spezialist kann nach meinen Informationen bis nach BAT III kommen.
Dies dürfte nach den heutigen Einstufungen so bei E11 / E12 liegen.

Und damit kann man sehr gut leben.

Was hat überhaupt das Arbeitsamt mit einer Weiterbildung im öffentlichen Dienst zu tun.

Oder verstehen wir beide etwas anderes unter dem Begriff öffentlicher Dienst ?

Gruß Merger

#3

Hallo Merger,

danke für Deine Antwort.

Ich habe eine Teamleitung. Entgeltstufen, wie die von Dir genannten, bekommt bei uns die zweite/dritte Führungsebene, d.h. Abteilungsleiter. Und davon bin ich weit entfernt.
Die Krux ist, dass ich auch nicht als Informatik-Spezialist eingestuft bin. Und selbst die, die das bei uns sind, haben nicht E11 oder E12, sondern darunter. Es geht auch nicht um meine Eingruppierung - ich habe das alles mit dem TVöD erklärt, um die Situation zu beschreiben.

Es geht mir auch nicht um den öffentlichen Dienst oder eine Fortbildung darüber, im Gegenteil.
Fortbildungen, wie die, auf welche die Links verweisen, gibt es im öffentlichen Dienst, zumindest „bei uns“ nicht.
Es geht mir darum, außerhalb des öffentlichen Dienstes eine Fortbildung zu machen.

Ich wollte wissen, ob dafür ggf. Meister-Bafög oder irgendeine Förderung durchs Arbeitsamt (die ich auch gerne zurückzahle) möglich ist - ich will ja aus meiner aktuellen Beschäftigung und auch aus dem öffentlichen Dienst raus.

Gruß
Melba

#4

Hallo Melba,

dies war so aus deinem Text nicht erkennbar.
Dann kann ich dir nicht weiterhelfen.

Nach meiner kaufmännischen Ausbildung mit Zusatzausbildung Bilanzbuchhalter wechselte ich damals in den ÖD.
Anschließend Ausbildung zum Programmierer und Verwaltungsprüfung II erreichte ich eine der genannten Entgeltstufen - damals allerdings noch BAT.

Auf jeden Fall verdient man außerhalb des öffentlichen Dienstes einiges mehr.
Und die Sicherheit wie es noch vor 20 Jahren im ÖD war, ist heute nicht mehr der Fall.

Ich wünsche dir auf deinem weiteren Lebensweg viel Glück.

In diesem Sinne,
viele Grüße

Merger

#5

Hi,

im ÖD sucht man derzeit doch händeringend nach Fachkräften.
Warum nicht den Arbeitsplatz innerhalb ÖD wechseln?

Oder mal bei den Firmen nachfragen, mit denen du zusammenarbeitest.

Hast du schon mal mit dem PR gesprochen, ob dein Arbeitsplatz wirklich richtig eingruppiert ist?
Wenn du Personalverantwortung von mehreren Leuten hast müsstest du doch mehr als E9 verdienen…

Grüße
miamei

#6

Hi Miamei,

danke für Deine Antwort.

Ich habe schon eine Zeit lang auf Interamt.de und auch so bei Kommunen geschaut. Da suchen sie mittlerweile auch nur noch Uni oder FH-Absolventen. Ich habe dazu noch das Problem, dass ich Wirtschaftsinformatiker bin und mittlerweile mehr den BWL-Job habe, als den IT’ler.

Unser PR hat sich es eh mit der Geschäftsleitung schon total versaut. Und da meine Aufgabenbeschreibung im BAT nicht mal vorkommt, kann mein Arbeitgeber gruppieren, wie er mag. Ich erfülle auch nicht solche Vorgaben wie Mitarbeiter mit höheren Gehaltsgruppen oder so. Und tatsächlich bekomme ich nicht mehr.

Gruß
Melba

#7

Hallo,

Ich bin leitender Angestellter im öffentlichen Dienst mit
Produkt-/Fach-/Kanal- und Personalverantwortung.

Was heist dies im Detail?

verdiene
ich gerade mal etwas (ungefähr 100€ netto – durch Zulage)

Nettovergleiche sind immer unqualifiziert

mehr, als ein normaler kaufmännischer Angestellter im
öffentlichen Dienst –

Wo gibt es dort kaufmännische Angestellte?

die haben teils durch langjährige
Zugehörigkeit (länger als ich, d.h. > 14 Jahre) und
Besitzstandswahrung deutlich höhere Gehälter.

Mit Besitzstandwahrungen zu vergleichen ist ebenfalls unqualifiziert.

die
Kollegen leben in anderen „Welten“ (Hobbies, Lebensziele ganz
anders)

Was hindert dich, dies diesen gleichzutun?

Das bisherige
Gehalt reicht leider nicht für große Sprünge,

Welche Erwartungen hast, um große Sprünge absolvieren zu können?

sondern durch Rechnungen usw. eher größer wird.

Verstehe ich das richtig, dass du mehr ausgibst als du einnimmst?

Bei sämtlichen Stellenausschreibungen, die für
mich in Frage kommen und mit denen ich mich beschäftigt habe,
werden mittlerweile SAP- oder SharePoint-Kenntnisse verlangt.

Welhe von den tausend SAP-Kenntnissen?

Ich würde daher gerne diese beiden Fortbildungen besuchen http://www.sharepointcamp.de/SharePointServer2010/an…
http://www.dekra-akademie.de/akademie/standorte/ange…

Warum gerade diese?

Greift das
„Meister-Bafög“ in solchen Fällen

Erfährt man unter Meisterbafög.de Die Mühe kannst du dir aber ersparen.

oder muss ich zum
Arbeitsamt?

Heist Agentur für Arbeit. Da muß man nicht hin - sondern kann.  Ein Versuch macht klug. Die Mühe lohnt sich aber nicht. Es sei denn, man möchte dies offiziell bescheinigt bekommen haben.

Es wäre echt schön und sehr hilfreich, wenn mir jemand
wertvolle Ratschläge, Tipps und/oder Hinweise bzw. Lösungen
geben könnte.

  • Du schreibst nur, dass du aus der aktuellen Situation raus möchtest.
  • Du beschreibst nicht deine beruflichen Ziele
  • Du listest Bildungsmaßnahmen ohne zu verdeutlichen, was du damit erreichen möchtest und welche Arbeitsmarktchancen in deiner gewünschten Region damit verbunden sind
  • Wer keine staatliche Förderung erhält, kann eventuell über einem Bildungskretit mit der Bank seines Vertrauens sprechen.

Gruß
Otto