Hallo Annemarie,
es ist berichtet worden, von Oliver Sacks und in jüngerer Zeit von Michael Koenigs von der University of Iowa, dass Verletzungen des sog. präfrontalen Kortex, der unmittelbar hinter der Stirn liegt, Gefühlskälte ausgelöst haben.
Weder waren solche Personen in der Lage, Mitgefühl zu empfinden, noch konnten sie „warme“ soziale Bindungen eingehen. Auch Scham und Schuld scheinen reduziert zu sein, ohne dass die Intelligenz vermindert wird.
Oliver Sacks beschrieb den klassischen Fall von Phineas Gage, einem Eisenbahnarbeiter, der durch eine solche Verletzung eine radikale Persönlichkeitsveränderung durchmachte.
Offenbar waren die Instinkte davon nicht betroffen, denn Gage, vor der Verletzung ein liebenswürdiger Mensch, litt danach unter Aggressionsschüben.
Instinkte und Triebe werden von anderen Gehirnteilen, dem Stammhirn und vor allem dem limbischen System gesteuert. Um die Triebe zu unterdrücken, müsste man dort im LS einwirken, wo Angst und Aggression entstehen. Die Moral jedoch und auch die Empathie (Spiegelneuronen) vermutet man im vorderen Gehirn.
Gern möchte ich die Geschichte lesen, wenn sie fertig ist.
Gruß
Iris Rohmann