GefühlstätER... und Täterinnen?

Hallo liebe Forenmitglieder,

seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema des „emotionalen Missbrauchs“. Dabei stieß ich im Internet auf den Begriff „Gefühlstäter“. Interessant finde ich, dass dabei anscheinend primär Männer gemeint sind, die ihren Partnerinnen emotionale Gewalt antun.
Wie ist das aber mit den Frauen, frage ich mich. Ich persönlich traf schon auf Frauen, bei denen ich beobachtete, dass sie alle Register zogen, um andere emotional „fertig zu machen“.
Wie schätzt ihr das ein? Ist der emotionale Missbrauch im Grunde keine „geschlechtsrollentypische“ Handlungsweise oder würdet ihr das so sehen, dass Männer vielleicht eher dazu neigen, weil sie auch evtl. ihre physische Kraft als Droh- und Gewaltmittel mit einsetzen?
Vielleicht gibt es auch Unterschiede in der Art und Weise, wie Frauen und Männer anderen emotionale Gewalt antun?

Eure Meinung würde mich interessieren!
MfG - iceage

Hallo liebe Forenmitglieder,

seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema des
„emotionalen Missbrauchs“. Dabei stieß ich im Internet auf den
Begriff „Gefühlstäter“. Interessant finde ich, dass dabei
anscheinend primär Männer gemeint sind, die ihren Partnerinnen
emotionale Gewalt antun.

Ich denke es hält sich die Waage. „Willst du, dass Mutti krank wird?“ hat selbst Badesalz in seine Comedyshow intergriert. Spontan alle Männer, als Gefühlsausbeuter zu titulieren ist meines Erachtens sehr oberflächlich. Gar komplett in die falsche Richtung gedacht.

Auch wenn Mutti oder Schwiegermutti oft mit Herzleiden angeben, meist ist es doch der stille Gatte der dann wirklich daran stirbt. Ich kenne mehr Frauen die ihren Kindern und Ehemännern erzählen sie wären Herzkrank und könnten jeden Moment daran sterben, als Männer. Wobei sich diese Herzkrankheit nicht selten mal 25 oder 50 Jahre hinziehen kann. Sind wir nicht alle einbisschen Herzkrank :wink:

Es war mal so, ist es aber mittlerweile nicht mehr…
Der Mann hatte die körperliche und die Frau die seelische Gewalt an sich gezogen. Der eine hält alles mit physischer und die andere mit psyschicher Gewalt zusammen. Was auch immer sich die Parteien darunter vorstellen mögen.

Hier nur einpaar harmlose Beispiele:

Der Vater droht dem möchtegern Schwiegersohn mit Gewalt, da dieser nicht gut genug für seine Tochter ist und die Mutter droht dem Sohn mit ihrem eigenen psychischem Leiden, wenn er das Mädchen heiratet die ebenfalls nicht gut genug ist.

Gruss
Paula

Hallo,

die Aussage Frauen zögen hin und wieder alle Register ist auf Männer übertragbar. Diese beiden Typen von Scheusalen sind aber glücklicherweise eher die Ausnahme. Dem ungeachtet ist die Art und Weise, wie Menschen ihre Aggression zum Ausdruck bringen unterschiedlich und das sowohl in Hinblick auf Frauen als auch auf Männer. Obgleich jeder Mensch irgendwie aggressiv sein kann.
Du hast mit Sicherheit Recht, wenn du davon ausgehst, dass Männer häufiger zu physischer Gewalt neigen als Frauen. Warum das so ist, liegt auf der Hand. Sie sind im Schnitt stärker. Frauen, die nicht über besondere Körperkraft verfügen, bleibt nichts anderes übrig, als anderweitig zu verletzen. Weit häufiger neigen sie zu dem, was man als relationale Aggression bezeichnet. Sprich, die schließen andere aus Gruppen aus oder besitzen ganz andere Qualitäten in puncto Mobbing. Eine Bekannte von mir meinte sogar mal, dass sie deshalb lieber mit Männern zusammenarbeitet. Denn während sich bei Männern Zorn von jetzt auf dann entläd und es danach wieder okay ist, halten Frauen eher ein gleichbleibendes Niveau aufrecht. Das ist aber auch abhängig vom Typus.

Viele Grüße,

Hilmar

Hallo iceage,

ich glaube, dass emotionale Erpresser gleichermaßen unter Frauen und unter Männern zu finden sind. Von emotionalem Missbrauch muss ja nicht gleich die Rede sein, wenn dem Gegenüber (PartnerIn, Kind, FreundIn, KollegIn) ein schlechtes Gewissen verursacht wird, um ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen. Emotionale Erpressung ist EIN Instrument, um zum Ziel zu gelangen. Überzeugung, Einsicht, Gewalt sind andere Mittel zum Zweck. Menschen setzen bevorzugt die Instrumente ein, die sie kennen, deren „Anwendung“ ihnen vertraut ist, und die sich für sie als erfolgreich erwiesen haben.
Zur emotionalen Erpressung gehört demnach immer eine (abhängige)Zielperson, die erpressbar ist.

Gruß
Maralena