Moin,
das von dir verlinkte Rezept hat mit einem DDR-Bienenstich so gar nichts zu tun, ebenso wie einige Rezepte, die ich einfach mal wild angeklickt habe. Da ist die Rede von Räucherfisch, sogar Lachs, Erbsen oder auch Tomaten. Man mag es kaum glauben, aber diese netten Sachen gab es in Ossiland nicht oder konnten nur unter erheblichem Aufwand beschafft werden. Deswegen gehörten sie auf keinen Fall zur traditionellen DDR-Küche. Die Rezepte, die da veröffentlicht worden, haben teilweise (ich habe nicht alle gelesen) mit der DDR-Küche soviel zu tun wie Eskimos mit Hulahoop.
Hier nun ein wirkliches Originalrezept aus dem Backbuch, der Klassiker schlechthin, Auflage von 1980.
Knetteig
150 g Feinmargarine
150 g Zucker
75 g Kunsthonig
200 g Mandeln, Nüsse oder Kokosraspel
5 bittere Mandeln
2 bis 3 Eier
1/16 l Sahne oder Milch
Du siehst allein an der Zutatenliste, wie es um die Lebensmittelversorgung in der DDR bestellt war. Keinen Honig (gabs nicht), sondern Kunsthonig, den man übrigens tatsächlich nur zum Backen verwenden konnte. Ich kann dir nicht mal sagen, woraus der Kunsthonig bestand, Zucker klar, aber was noch? Keine Ahnung.
Nix Mandelblättchen. Entweder Mandeln, die rar genug waren, dafür Kokosraspeln. Feinmargarine war die vornehme Umschreibung für „wenn du keine Butter hast“. Es gab nur eine Sorte Margarine, Sonja hieß sie und feiert mittlerweile ein Comeback.
Mein Backbuch, das ich immer noch benutze, sieht übrigens so aus:
Ist halt 37 Jahre alt.
Viele Grüße
Data