"Gegen die Angst" vom 21.06. / ZDF

Hallo www´ler,

gerade den o.g. Film angesehen. Oft schaue ich diesen Sender um diese Zeit nicht, bzw. diese Art von Filmen.
Da ich diesen Film gesehen habe, in welchem mal wieder Arabische Familien als Großkriminelle herhalten mussten, was regelmäßig vorkommt, frage ich mich, ob das für die Spaltung der Gesellschaft Sinn macht.
Durch solche Filme werden die Vorurteile gegenüber Arabern verstärkt, besonders bei Leuten, die eh dafür empfänglich sind.
Wenn ich den TV durchschalte sehe ich selten Araber im positiven. Klar gibt es in deutschen Sendungen arabische Schauspieler.
Ich weiß halt nicht, ob in einem Zuwanderungsland es gut ist, die Zugezogenen oft so darzustellen.
Ich schaue auch nicht oft Fern, die Krimi Formate haben nach meinem Gefühl oft Zugewanderte als Kriminelle.
Was denkt ihr darüber?

Grüße

Ingomar.

Hallo,

vor einiger Zeit sah ich mal einen Bericht im Fernsehen darüber, erzählt von Betroffenen, die es beklagen, dass sie mit ihrer offensichtlichen Abstammung regelmäßig stereotype darstellen müssen, die sie selbst gar nicht leben.

Aus meiner Sicht auch ein Form von systemischem Rassismus in Deutschland.

Grüße
Pierre

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Oh du meine Güte! Probleme ansprechen ist Rassismus! Ich frag mich, wo wir leben.

Ja, wenn ich in Sachsen wohne, muss ich mir auch anhören, wieviel Prozentpunkte mehr als in anderen Bundesländern die AFD bei den Wahlen regelmäßig einfährt, und wenn ich 3x nicht diese Partei wähle oder 5x nicht auch nur annähernd mit ihr und ihrem Programm übereinstimme, muss ich mir das geradehin vorwerfen lassen.

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Interessante Diskussion.
Sollen Medien darstellen, was ist oder wie es sein sollte? Sollen sie problematische Dinge verschweigen? Wie bekommt man „gerecht verteilte“ (?) Anteile an Themen/Meinungen hin? Nach welchen Kriterien wird das entschieden?
Egal, wie und was man anbietet, man kann immer Argumente dafür und dagegen finden.

Z.B. werden fast immer Vergewaltiger durch Männer dargestellt. Struktureller Sexismus?

Beatrix

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Interessanter Hinweis, da sexualisierte Gewalt durchaus auch von Frauen in gar nicht so geringem Maße ausgeht, aber tatsächlich extrem tabuisiert wird. Insoweit hast Du hier ein schönes Beispiel dafür gegeben, wie einseitige Darstellungen auch zu einseitigen Wahrnehmungen führt, und wie „erfolgreich“ es ist Teilbereiche eines Themas vollkommen auszublenden.

Ich finde es auch richtig und wichtig, dass man aktuell ein großes Augenmerk darauf richtet, wie häufig Frauen von ihren Lebenspartnern getötet werden. Gleichzeitig sieht man aber auch hier schon wieder eine ganz massive Einseitigkeit, denn Männer, die von ihren Lebenspartnerinnen getötet oder schwer verletzt werden, sind durchaus auch ein Thema.

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Genau da liegt für mich der Hase im Pfeffer! Ich habe kein Problem damit, das in durchaus relevantem Maße vorhandene Clankriminalität in den Medien auch entsprechend dargestellt wird, und zwar nicht nur in Dokumentationen sondern durchaus auch als Basis für mehr oder weniger anspruchsvolle Spielfilme und Co. Aber auch ich vermisse die „Banalität“ des ebenfalls in erheblichem Maße vorhandenen guten Zusammenlebens. Natürlich werden immer gerne ganz besondere, herausragende Einzelfälle thematisiert, bei denen es aber letztendlich dann eben auch wieder um Problem- und Konfliktbewältigung geht. Nur die Normalität alltäglichen Miteinanders, das mit einer Vielfalt gewinnt, die nicht als Problem wahrgenommen wird, sondern eher als belebender Aspekt, die findet sich so gut wie nicht.

Während des Ramadan war dies mal wieder gut zu beobachten. Während in der BBC in diversen Kochshows ganz selbstverständlich tolle Rezepte für das Fastenbrechen gekocht wurden, und man locker darüber scherzte, wer jetzt gerade in der Live-Sendung nicht davon kosten würde, weil er tagsüber fastet, wird das Fasten bei uns eigentlich nur als gesundheitliche Belastung, und eher rückständiges exotisches Ritual von muslimischen Hardlinern thematisiert, die schon unter Generalverdacht stehen, extremistisch zu sein. Als ich neulich recht intensiven Kontakt zu einer muslimischen Familie bekam, war es für mich hingegen einfach selbstverständlich bei der Frage nach Getränkewünschen auch die ganz neutrale und wertfreie Frage einzuflechten, ob ggf. gefastet wird, ohne daraus dann gleich ein bewertendes Thema zu machen. In dem Zusammenhang musste ich dann auch mal kurz die Anwendung des Erbrechts der Scharia anprüfen. Ich fand es einfach nur spannend, interessant und erhellend, wie gut deren Regelungen doch sind. Aber wo man davon als kleine Anekdote erzählen wollte, gab es natürlich immer gleich diverse Leute, die sich mit der Scharia natürlich „bestens“ auskennen, und gleich deren grundsätzliche Rückständigkeit, Frauenfeindlichkeit und Brutalität anprangern, ohne vermutlich auch nur eine einzige Zeile der Texte gelesen zu haben. Da spielt dann sicherlich auch wieder die einseitige und verkürzte Darstellung in den Medien eine gewichtige Rolle.

Sicherlich ist das abendliche Fernsehprogramm kein Platz für große rechtsvergleichende Studien, aber es könnte natürlich schon ein mal ein interessanter Nebenkriegsschauplatz sein, wenn man bei passender Gelegenheit mal einen Verweis anbringen würde, dass eine Rechtsfrage nicht nur nach unserem eigenen Recht akzeptabel und als gerecht empfunden gelöst werden kann, sondern auch andere Rechtssysteme, die hier gerne verschrien sind, zu angemessenen Lösungen kommen.

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Ohja, das stimmt. Ich brauch mich als einzelner Herr nur mal in eine Bar zu setzen oder am Tresen einer Bäckerei einen Kaffee zu nippen und bin flugs von Weibern umringt, die mir ihre Telefonnummern zustecken und mich begrapschen. Nach Einbruch der Dunkelheit möchte man gar nicht mehr rausgehen. Schon gar nicht in kurzen Hosen und braunen Sandalen.

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Ehrlich gesagt finde ich dein Posting einfach nur widerlich! Möchtest Du solche Sprüche auch gegenüber Opfern von Praktiken wie langjährigem Stillen durch alleinstehende Mütter, „weil es sich so toll anfühlt“; Befummeln in der Badewanne, „weil es so niedlich ist, wenn der kleine Mann ganz hart wird“, bis hin zum vollzogenen Beischlaf machen?

Fändest Du es auch lustig Opfer von Stalking bis hin zur Zerstörung der eigenen Partnerschaft und Familie sowie der wirtschaftlichen Existenz zu werden? Findest Du es akzeptabel, wenn Madame den Ehegatten mit dem Küchenmesser entsorgt, weil sie einen neuen Gefährten gefunden hat, aber trotzdem nicht auf das Haus verzichten will? (Sexualisierte) Gewalt von Frauen gegenüber Männern ist keine Erfindung sondern ein tatsächlich existentes Problem mit Opfern, die ein Anrecht darauf haben, dass man sie ernst nimmt, und die nicht weniger als Frauen, die von Gewalt betroffen sind, erwarten dürfen, dass dies thematisiert und darauf dann auch angemessen reagiert wird.

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Das Problem ist ganz oft die fehlende Differenzierung:

Natürlich gibt es viel mehr männliche als weibliche Sexualstraftäter. Eine differenzierte Sendung, die dies klar darstellt, aber dann eben auch auf den oft vergessenen/ versteckten sexuellen Missbrauch durch Frauen eingeht, wäre doch herrlich. (nebenbei: die mit Abstand meisten sexuellen Straftaten geschehen in der Familie und nicht von Unbekannten, ist dies inzwischen im Fernsehen angekommen?).

Genauso bei arabischen Migranten:
Eine differenzierte Darstellung der Menschen wäre ideal:

  • sehr viele friedlich vor sich hinlebende Menschen
  • einige stark westlich/modern angepasst (nicht aus dem arabischen, aber aus dem türkischen Raum kommen ja die genialen Erfinder/ Entwickler des vermutlich besten Corona-Impfstoffes, den wir zurzeit haben und der Millionen Menschen das Leben rettet)
  • andereviel stärker an ihrer ursprünglichen Kultur angepasst, dennoch die deutsche Lebenswirklichkeit respektierend
  • daneben frauendiskriminierende, antidemokratische und andere problematische Vorstellungen bei nicht wenigen Menschen
  • einige wenige sich radikalisierende, zu Gewalt bereite, psychisch gestörte Menschen bzw Gruppen/ Familien, Strukturen, die gefährlich sind und vom unserem Staat bekämpft werden sollten

Leider zwingt der Kampf um Aufmerksamkeit/ Quote/ Klicks/ Geld dazu, dass Medien nicht in erster Linie aufklären/ darstellen, sondern das bringen, was Aufmerksamkeit bringt!

Karl

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Da fängt für mich schon ein Grundübel von entsprechenden Differenzierungen an: Ein rein zahlenmäßige Gegenüberstellung hilft dem Opfer im Einzelfall nicht, und ist nicht geeignet einen Täter zu privilegieren. Die Tat steht in jedem individuellen Einzelfall für sich als Tat und wird nicht dadurch besser oder schlechter, dass der Täter oder das Opfer ein bestimmtes Geschlecht, Alter, Herkunft, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, … hat. Aber trotzdem wird zunehmend von nicht wenigen Menschen und auch Medien versucht, sich bzw. eine Zielgruppe als Teil einer Gruppe potentieller Opfer zu verkaufen, und eine möglichst scharfe Abgrenzung in Richtung einer angeblich alleinigen Gruppe potentieller Täter vorzunehmen. Und dies nicht nur im Bereich des Sexualstrafrechts sondern insbesondere auch in Bezug auf Terror, der aktuell nur von rechts und aus einem muslimischen Umfeld gefährlich zu sein scheint, und eben auch in Bezug auf eine Clankriminalität, die auch einen klar definierten geographischen Ursprung haben soll, als ob es nicht durchaus auch schon seit Generationen und Ewigkeiten polizeibekannte „urdeutsche“ Familien geben würde, die sich beim Strafrichter regelmäßig die Klinke in die Hand geben.

Es ist doch egal, ob Vater oder Mutter Tochter oder Sohn missbrauchen, man einer von links, rechts oder woher auch immer geworfenen Bombe zum Opfer fällt, oder Opfer des Einbruchs einer deutschen, polnischen oder albanischen Bande wird, und es hilft dann auch nicht der Erkenntnisgewinn, dass dies eine mehr oder weniger häufige Konstellation ist, der man selbst oder Angehörige da zum Opfer gefallen sind. Das Opfer ist traumatisiert und hat Anspruch darauf, dass ihm geholfen wird. Und es darf erwarten, dass es nicht herabgewürdigt wird, man ihm nicht glaubt oder die Tatfolgen als unerheblich betrachtet, nur weil es Opfer einer eher selteneren Konstellation geworden ist.

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Davon habe ich nie gesprochen.

Dein Kommentar erweckt jedenfalls den Eindruck, dass Du das Thema

ins Lächerliche zu ziehen versuchst …

Was Du damit eigentlich zum Ausdruck bringen wolltest, bleibt unklar.

Gruß
Kreszentia

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Hallo,

Film und Fernsehen, Medien überhaupt, bedienen da sehr gern Klischees, statt die Vielfalt der Menschen dar zu stellen.
In allen Bevölkerungsgruppen gibt es alle Typen von Menschen, die Netten, die A… und alles dazwischen.
Natürlich prägen Kultur und Religion oft die Einstellung von Menschen zu unterschiedlichen Themen, was teils zu institutionalisierter/m Homophobie, Sexismus und Rassismus etc. führt. Diese Probleme dürfen gesellschaftlich nicht unter den Tisch gekehrt werden, was aber bislang gern der Fall ist. Hier müssen Schulen, am besten schon Kindergärten, ansetzen, Filme in deutschen Fernsehen bringen da wenig.

Aber man darf nie jedem einer anderen Kultur etc. diese Probleme im Voraus unterstellen - jeder Mensch ist anders und erst, wenn man sie / ihn kennenlernt, weiß man, woran man ist.

Diese vielen Variationen von Menschen verschiedener Kulturen / Religionen / Geschlechter etc. wird in den Medien nicht annähernd dargestellt. Das ist schon sehr armselig und unterstützt zwangsläufig Vorurteile.

Gruß,
Paran

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In Krimis geht es halt um Kriminalität. Auch Klischees bilden einen Teil der Wirklichkeit nach. Diese Art arabischer Kriminalität gibt es nun einmal wirklich und sie ist ein ziemlich großes Problem. Alle, die die Szene kennen, bestätigen, dass Serien wie " 4 Blocks" teilweise erschreckend realistisch seien. Und wenn du ehrlich bist, siehst du auf der Straße eher Araber mit AMG-Benz oder anderen teuren Autos, als auf Fahrrädern.
Wenn du derartige Serien realer findest: „Derrick“ gibt es noch auf DVD.
Beste Grüße
Rakete

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Dass die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher ist, dass eine Frau Opfer einer Sexual- oder anderen Gewaltstraftat wird, als ein Mann.

Und so lange einen Konstellation selten ist, ist sie „nicht so schlimm“, und darf man sie ins Lächerliche ziehen?

„Hey, mein Nachbar ist vom einem besoffenen Clown tot gefahren worden, der dann getürmt ist. Am Tatort fand man zunächst nur die rote Nase. Sowas habe ich noch nie gehört. Haben Witwe und Waisen was zu erzählen. Sollen sie sich mal nicht so anstellen von wegen Mann und Papa tot. Kommt ja nicht so häufig vor. Was für ein Spaß!“

Die Vorstellung von der Frau, die nächtens einen fremden Mann mit Einsatz körperlicher Gewalt zum Beischlaf zwingt, man auf den ersten Blick kurios sein. Sexualisierte Gewalt findet jedoch - auch gegenüber Mädchen und Frauen - weit überwiegend in ganz anderen Bereichen und auf ganz andere Art und Weise statt. Es sind auf den ersten Blick besonders geschützt erscheinende Bereiche wie insbesondere die eigene Familie, Verwandte und Bekannte der Eltern, Beschäftigte und Freiwillige in Kindergarten, Hort, Schule, Verein und Kirche, die vielfach ohne Einsatz körperlicher Gewalt und Überlegenheit agieren, sondern ein besonderes Vertrauensverhältnis ausnutzen. Und dazu gehören und dies gelingt eben durchaus auch Frauen gegenüber Jungen, Jugendlichen, jungen Männern.

Und auch in großen Missbrauchskomplexen spielen Frauen durchaus nicht gar so selten eine Rolle als diejenigen, die Kinder zuführen, Kinder sedieren, fesseln, an der Produktion von Bild- und Filmmaterial mitwirken und dieses aus eigenem wirtschaftlichen Interesse vertreiben, bei der Verdeckung der Taten helfen, und dafür durchaus auch als Mittäter und Beihelfer verurteilt werden.

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Wo hab ich das denn behauptet?

Was ist denn los mit dir?

Da wäre es zweckmäßiger gewesen, dies auch gleich so zu formulieren: sachlich und eindeutig, also unmissverständlich, statt sich - gerade bei dem sensiblen Thema - in Ironie zu versuchen.

Du hast es nicht explizit behauptet, aber - auch wenn Du es nicht wahrhaben willst: Der Schreibstil Deines Beitrags vermittelt nun mal den Eindruck, dass Du diesen Aspekt für unwichtig, nebensächlich, „nicht so schlimm“ hältst.

Doch nun wissen wir ja, wie Dein Artikel gemeint war.

Gruß
Kreszentia

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Mir sind Opfer solcher Taten begegnet, die berichteten:

  1. Solche Taten gibt es gar nicht, Frauen tun so etwas nicht / frau kann einen Mann nicht gegen seinen Willen zum Sex zwingen. D.h. es wurde grundsätzlich bestritten, dass es überhaupt solche Taten geben würde/könnte
  2. Der Tatvorwurf wird ins Lächerliche gezogen (Wie Du es gemacht hast), dem Opfer wird nicht geglaubt, dass es tatsächlich Opfer einer Straftat geworden ist, weil man den Vorfall meint anderweitig bewerten zu können.
  3. Es wird behauptet, die Sache habe dem Opfer doch sicherlich „Spaß gemacht“, es habe „ja schon früh schöne Erlebnisse/tolle Erfahrungen gesammelt“
  4. Es wird über die Zahl der Fälle in anderen Fallkonstruktionen versucht die Taten zu relativieren im Sinne von „umgekehrt passiert das viel häufiger“ (was Du auch getan hast).

Wenn man sich die Folgen solcher Taten ansieht, dann kann man Sprüche wie deine einfach nicht ertragen, ohne entsprechend Contra zu geben, damit sich da keine Sammlung von Schenkelklopfern draus entwickelt, sondern dem Leser klar wird, dass es hier um reale Fälle mit echten Opfern und echten Traumatisierungen geht, deren Täterinnen genauso bestraft gehören wie männliche Täter.

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Das habe ich weder in Absicht geführt noch wirklich erreicht.
Und einen Anlass, etwas zu relativieren, sehe ich hier auch nirgendwo.