Hallo,
folgende Beispielsituation: A hat auf Grund von Abrechnungsfehlern nicht das volle Gehalt erhalten. Dies kam über die Jahre schon ein paar Mal vor, da die Provision nicht richtig verrechnet wurde. Muss A dulden das der fehlende Betrag mit dem nächsten Gehalt ausgezahlt wird oder kann er eine sofortige Nachzahlung verlangen? Wenn ja, wie kann er das begründen, wenn die Firma sagen würde, das es technisch nicht möglich ist und erst im nächsten Monat gezahlt werden kann?
Servus,
wenn für die Fälligkeit der Lohnzahlungen ein Datum nach dem Kalender vereinbart ist (z.B. „am 25. jedes Monats“ oder „am 3. des Folgemonats“ etc. etc.), befindet sich der Arbeitgeber in Verzug, ohne dass der Arbeitnehmer ihn extra mahnen müsste. Der Arbeitnehmer kann also unmittelbar zur Klage schreiten, „mit allem“ (= einschließlich Verzugszinsen und Verzugsschadenspauschale).
Mit ziemlich viel Glück wird dann ein paar Tage, bevor der Arbeitgeber ohnehin geleistet hätte, ein Titel vorliegen bzw. der Arbeitgeber leisten.
Und mit großer Wahrscheinlichkeit wird A dann, wenn er einen so großen Sack voll Personalaufwand erzeugt hat, in den Charts der Abschusskandidaten blitzartig auf einen der ersten Plätze vorrücken. Dass in der beschriebenen Situation der Arbeitgeber nicht einen übern Daumen gepeilten Vorschuss überweist und diesen dann in der nächsten Abrechnung berücksichtigt, lässt allerdings vermuten, dass A schon jetzt ganz oben in den Charts steht und von in diesem Zusammenhang nichts zu verlieren hat.
Schöne Grüße
MM