Geht die Revolution jetzt in China weiter?

Arabien revoltiert - und Chinas Opposition fühlt sich angespornt. Die Regierung in Peking reagiert mit Festnahme ausländischer Journalisten. Aber kann die Regierung damit dauerhaft eine Gegenbewegung verhindern? Und kann es in China überhaupt zur Revolution kommen? Deine Meinung ist uns wichtig!

Ich hoffe es für die Bürger Chinas sowie den Rest der Welt.
Es besteht kein Zweifel dass China und die USA die Supermächte der Zukunft sind, doch wäre es zu wünschen dass sich diese zwei Supermächte in jeglicher hinsicht friedlich gesinnt sind. Wie wäre dies einfacher zu erreichen als mit einem Sturz der kommunistischen Regierung in Peking? Ist China erst demokratisch sehe ich keine Hindernisse für ein friedliches nebeneinander und miteinander der zwei Supermächte.

Es tut mir leid, ich kann keine Einschätzung abgeben, weil ich keine aktiven Beziehungen mehr unterhalte.

Reinhold Hufnagl

Natürlich wäre eine Revolution in China gut für alle Beteiligten (bis auf das Regime selbst natürlich). Aber ich denke, dass das Militär dort so stark präsent ist, dass eine friedliche Revolution kaum möglich ist - das gab es in der Geschichte ja schon einmal in China und wir wissen alle, wie das ausgegangen ist. Allerdings sieht man auch am Gegenbeispiel der DDR, dass es auch nicht unbedingt helfen muss, wenn man alle Bürger strengstens bewacht, wie es in China der Fall ist. Dort wird man ja sogar ins Gefängnis geworfen, wenn man im Internet etwas Falsches eintippt.
Es ist in China außerdem sehr viel schwieriger, eine Revolution zu beginnen, als in Entwicklungsändern wie Tunesien, Jemen oder Libyen, die einfach nicht die wirtschaftliche Kraft für teure Armee - Materialien haben, auch wenn sie damit eine Stadt (in dem Fall Tripolis) halten können.
Alles in Allem finde ich, dass die Regierung Chinas friedlich auf die Opposition zugehen müsste, damit ihr internationaler Status nicht gefährdet wird.

Meine Meinung ist, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass es in China zu einer Revolution kommt, selbst eine Gegenbewegung ist kaum sichtbar.

China ist eher nicht religiös, die „Grundregeln“ aus den islamischen Ländern sind also von Haus aus mal nicht ohne Weiteres auf dieses Land zu übertragen. Nur im äußeren Nordwesten, wo China an die Islamische Welt angrenzt, ist die Situation vielleicht vergleichbar und dort gibt es ja bereits seit langem Abspaltungstendenzen - die wie bei Taiwan, Tibet und Mongolei unterdrückt werden. Meiner Meinung nach zwar teilweise zu stark, aber nach dem Motto „wehret den Anfängen“ hat es die Chinesische Regierung als einziger verbleibender „kommunistischer“ Staat verstanden, dass der Laden nicht auseinander fällt. Diese Gebiete sind nicht nur jeweils gemessen am gesamten Land eher klein, sondern verfolgen die Unabhängikeitsidee aus unterschiedlichen Motiven, so dass eine Bündelung und ein Flächenbrand eher unwahrscheinlich sind. Ausserdem sind ja klassisch soziale Netzwerke wie Twitter, Facebook, Youtube, etc. in China nicht erreichbar, weshalb sich die Bündelung ziemlich schwer gestalten dürfte, selbst wenn es jemand versuchen sollte.

Im Gegensatz zu den arabischen Ländern, in denen es gerade kocht, gibt es in China keine Despoten, die die Staatskassen plündern, sich die Taschen voll stopfen und die Bevölkerung darben lassen. Es gibt zwar zweifellos Korruption, aber das nimmt der Bevölkerung ja nicht die sauer verdienten Steuergelder weg. Im großen und ganzen geht es der Chinesischen Bevölkerung gut. Es gibt zwar keine sozialen Sicherungen von staatlicher Seite, sondern jeder muß selbst dafür sorgen, bzw. die Familie. Umgekehrt gibt es aber auch keine Steuern auf Arbeitseinkommen und keine Sozialabgaben. Es herrscht Vollbeschäftigung, bzw. sogar Arbeitskräftemangel. Es gibt Chancen ohne Ende, es entwickelt sich ein solider Mittelstand, es gibt eine Oberschicht, die einen schwindelig werden lässt. Die Leute leiden nicht Not, im Gegenteil: der Wohlstand nimmt zu und immer mehr haben daran Teil. Der Verkauf von Wohnungen und Autos wird erschwert, die rasend wachsende Wirtschaft gebremst. Es herrscht Reisefreiheit, jeder kann gehen, wohin er will, im In- und Ausland. Man merkt es in Hong Kong, wo vor den Markengeschäften lange Schlangen stehen und die Vergnügungsparks und Restaurants überfüllt sind. Man merkt es aber auch in Europa, wo in den Zentren mehr und mehr Chinesen zu sehen sind.

China arbeitet seit Jahren an der Infrastruktur in der Provinz. Es sind auch dort Arbeitsplätze entstanden, die Bevölkerung muß nicht mehr auf Wanderschaft gehen, sondern kann zu Hause leben und Geld verdienen. Oder doch in die Speckgürtel gehen und dort versuchen, das große Glück zu finden.

Eine Revolution findet normalerweise statt, wenn Unterdrückung und/oder Not herrschen. Beides ist meiner Meinung nach in China kaum vorhanden.

Wenn Journalisten verhaftet werden, ist das wohl eher auch ein „wehret den Anfängen“, als dass da etwas nachhaltig begonnen hätte. Das Problem: wegen des schlechten Bildungssystems ist ein großer Teil der Bevölkerung ungebildet und aus diesem Grund möglicherweise leicht zu motivieren. Nicht weil es einen Realen Grund gäbe, sondern weil diese Leute leicht zu manipulieren wären. Und dem beugt die Regierung vor.

Leider kann ich Ihnen hierbei nicht weiterhelfen.
Meine Meinung ist, dass früher oder später auch ein Umbruch in China zu verzeichnen sein wird. Schon alleine die Mediensperre wird nicht sehr lange Fortbestand haben.

Ich glaube nicht, dass ausgerechnet in China eine Revolution stattfinden wird. Wenn ich dort bin, hat es nicht den Anschein, dass die Leute unzufrieden sind. Sie werden sich wohl auch kaum vom Ausland her anstacheln lassen, dazu sind sie zu selbstbewusst. Wenn sich beispielsweise noch jemand an die Zeit vor den olympischen Spielen erinnert, wo desöfteren die olympische Fackel sabotiert wurde - das haben die Chinesen nicht ihrem Regime übel genommen, sondern uns, logischerweise.
Es gibt zwar eine Diktatur in China, aber das Volk hätte es schlechter erwischen können. Eine Revolution könnte vielleicht mehr schaden als nützen, denn wer dann an die Macht dieses riesigen Landes strebt, könnte einem Regime ähneln, wie sie im nahen Osten jetzt zum Auslaufmodell geworden sind. Und ein neues Regime ist auch kein Garant für Zensurfreiheit - Medieninhalte werden dann vielleicht nur ansers „frisiert“. Ich fände es auch schade, wenn die lebenswerte chinesische Kultur zur Neidgesellschaft verkommen würde, wie wir sie in unserem Land kennen. Demokratie - oder das was sich für Demokratie hält - ist längst nicht alles.
Wirtschaftlich hat China sehr weit unten gestartet und sich in der letzten Zeit extrem schnell und stark entwickelt. Davon bekommt auch die Bevölkerung etwas wieder.
Ich sehe das alles aus einem etwas anderen Blickwinkel, vielleicht auch weil mich China so fasziniert. Für meine Meinung ist wichtig, was die echten Chinesen sagen und wünschen, nicht was bei uns in den Zeitungen steht. Und da würde mich eine Revolution überraschen.

Vor 30 Jahren glaubt kaum Jemand, dass dass Voelkergefaengnis UdSSR platzen koennte.
Die VR China ist ebenfalls durch innere Widersprueche gekennzeichnet.
Der Widerstand gegen betruegerische landnahme und gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen flammt in China schon seit jahren fast taeglich auf, die immer besser ausgebildeten 1 Kind Familie Jugendlichen - ex kleine Prinzen - stellen auf Dauer keine willigen und belastungsfaehigen Arbeiterarmeen fuer foxcon u Aehnliche zur Verfuegung, die 1 Kind Politik fuehrt dazu, dass die chines Gesellschaft schneller altert als die Deutsche.