Hallo,
ein Abgeordneter der AfD ruft zur Selbstjustiz auf:
Dabei ist die Tötung in Chemnitz noch nicht mal ermittelt. Kann sehr leicht zum Rohrkrepierer werden, was der Sprecher von Alice da gepostet hat.
Kann eigentlich so ein Aufruf zur Selbstjustiz angezeigt werden?
Gruß, Hans-Jürgen Schneider
Ja, das kann und sollte angezeigt werden.
Dass der Schuss nach hinten losgeht, bezweifle ich aber stark. Die Anhänger der Alternative für Deppen lassen sich auch von Schlimmerem nicht abschrecken und rechtfertigen oft genug nicht nur krasseste Aussagen von Alternativpolitikern, sondern rufen auch selbst in sozialen Netzwerken und auf der Straße zu Faustrecht und Lynchjustiz im Namen der Verteidigung Deutschlands und der deutschen Kultur auf, wobei sie Tote billigend in Kauf nehmen, solange es keine Deutschen sind.
Hallo Kamikatzekatze,
es gibt ja erste Behauptungen, wer da wen angegriffen und getötet hat. Ich halte nichts von Gerüchten und schreibe noch nichts dazu.
Es ist so merkwürdig still, findest Du nicht?
Schönen Tag noch, Hans-Jürgen Schneider
Selbst wenn man nur vorsichtig googelt, wird man schon von rechtsdrehenden Hetzseiten erschlagen.
Bei der LVZ gibt es aber eine Zusammenfassung der gesicherten Erkenntnisse: http://www.lvz.de/Region/Polizeiticker/Chemnitz-Polizei-dementiert-Geruechte-ueber-zweites-Todesopfer
Aber Fakten bzw. ein Abwarten der Ermittler interessieren die gewaltbereiten Ausländer"kritiker" ja nicht. Für heute Abend ist eine weitere „Demonstration“ angekündigt, wobei inzwischen allerdings auch eine Gegenveranstaltung geplant ist. Es bleibt spannend - aber nicht im positiven Sinne.
Ich will mir gar nicht vorstellen, was los gewesen wäre, wenn Linksextreme oder gar Flüchtlinge Menschen jagend durch eine Innenstadt gezogen wären.
vielleicht im gedenken an tote.
daniel h. 26.08.2018
anna s. 20.08.2018
ingolstadt, 16.08.2018
joachim t. 16.08.2018
münchen, 12.08.2018
…
14 tage 5 tötungen.
pasquino
Unwahrscheinlich - wer Toter gedenkt, rechtfertigt nicht, dass das Leben anderer, völlig Unbeteiligter gefährdet wird.
Und pickt sich auch nicht nur die „passenden“ Opfer heraus.
2016 gab es beispielsweise mehr als 3200 Tötungsdelikte in Deutschland, davon mehr als 370 Morde - und nur ein kleiner Bruchteil wurde von Flüchtlingen bzw. Ausländern begangen. Dennoch interessieren sich gewisse kreise nur für diese und nutzen sie für Hetze und Schreckensszenarien. Sehr viel Mitgefühl für die Opfer ist dabei nicht zu spüren.
Guten Abend,
ergänzend sollte man auch erwähnen, dass Gewalt- wie auch Sexualverbrechen meist unter Personen geschehen die sich kennen. Verwandte, Verpartnerte, Freunde, Kollegen, usw. Die Vorstellung vom bösen schwarzen Mann der draußen lauert und nur darauf wartet einem Böses zu tun ist natürlich nicht vollkommen unbegründet, aber die Wahrscheinlichkeit das einem sowas passiert ist doch eher gering.
Viel wahrscheinlicher ist das Michael Oma Erna die Treppe runterschubst, Onkel Anton sich an seiner Nichte vergeht oder der Christian sich mit seinem Kumpel Lars prügelt.
Da diese traurigen Familienschicksale aber nicht so medienwirksam präsentiert werden können, wie der böse Unbekannte der die ahnungslose Joggerin in die Büsche zerrt, wird das Bild der in Deutschland herrschenden Kriminalität durch die Medien verzerrt.
Dein
Ebenezer
Im Moment marschieren Rechtsextreme durch die Chemnitzer Innenstadt und rufen dabei: „Hier regiert der nationale Widerstand!“ Böller fliegen, es gibt Verletzte, und die Polizei scheint hilf- und machtlos.
Ich bin fassungslos.
Was bei diesen Aufrufen ja gern vergessen wird: auch die Selbstjustiz trifft gerne mal die Falschen.
Deshalb ist Selbstjustiz ja auch so unlogisch und in letzter Konsequenz dämlich.
Bufo
Ach, Selbstschutz ist in Deinen Augen bereits Selbstjustiz. Oder läuft etwa nur ein maximal (fehl)interpretatorischer Angstfilm in Deiner Phantasie ab?
Ja, z.B. von der Staatsanwaltschaft, die erfolgreich Haftbefehl wg. gemeinschaftl. Totschlags beim zuständigen Gericht beantragte.
Die PKS 2016 ist der Ansicht, dass von den Straftaten gegen das Leben knapp mehr als ein Drittel von Nichtdeutschen begangen wurde, die man üblicherweise als Ausländer bezeichnet. Es ist schon recht perfide hier von einem kleinen Bruchteil zu sprechen.
Auch die 12% (der Gesamtzahl), die man Zuwanderern (im Sinne der PKS) anlastet, sind keineswegs ein kleiner Bruchteil. Stellt man sie in Relation zur damals in D lebenden Personenzahl, so ist es sogar ein gewaltiger Brocken.
Also das Bild, was man bereits von zahlreichen linken Demonstrationen kennt. Nur wird dort gerne das inter- am Nationalen betont.
