Geht es endlich vorwärts mit den Brexit-Verhandlungen?

Hello,

the beat goes on!

This photo shows Theresa May, surrounded by all her european friends.

Meanwhile the british economy is worry about the „progress“ of the Brexit negotiations:

Heaven guards you, Hans_Jürgen Schneider

Hallo!

Das Kappen in Jahrzehnten entstandener Wirtschaftsverflechtungen ist für die EU und noch mehr für die Briten ein Vorgang mit unverträglichen Folgen, bei dem es nur Verlierer gibt. Das wird man auch auf der Insel wissen, mindestens ahnen, nur offen aussprechen mit Exit aus dem Brexit erscheint ohne Gesichtsverlust nicht möglich. Also lieber erstmal weiter auf dem Irrweg, in der Hoffnung, doch noch einen gangbaren Weg zu finden. Irgendwas mit Brexit, wo alles unverändert bleibt.

Der Brexit scheitert schon an Irland, bzw. am Nordiren und Iren gegebenen Versprechen, dass sie zwar durch eine EU-Außengrenze getrennt werden, davon aber Waren- und Personenverkehr nicht berührt werden. So hat’s Frau May versprochen.

Gruß
Wolfgang .

Nur ein Randaspekt: Völlig absurd, dass die EU es -wie auch immer das Ergebnis aussehen wird- es fertig bringen wird, sich von den EU-kritischen Briten friedlich und anständig zu trennen, es aber gar nicht erst versucht, die Trennung der EU-freundlichen Katalonier von den Spanier zu moderieren und in friedliche Bahnen zu lenken. Sehr enttäuschend!

An der Spanien-Krise erkennt man m.E. gut, was für eine antidemokratische Missgeburt dieses EU ist und in welcher Krise sie derzeit steckt.

Gruß
F.

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Das ist noch nicht mal ein „Randaspekt“, wenn du Äpfel (Austritt eines völkerrechtlich anerkannten Staates) mit Birnen (Eingriff in die verfassungsmäßige Ordnung eines EU-Mitgliedsstaates) vergleichst.

Im Übrigen sollte man den Märtyrerhabitus der katalanischen Regierung nicht ungeprüft übernehmen, beruht doch die parlamentarische Mehrheit dieser Regierung auf einem unfairen Wahlrecht, das Stimmen bis zum Faktor 2,5 unterschiedlich gewichtet. Die Mehrheit der Stimmen hatte diese Regionalregierung bei der letzten Wahl nicht erreicht.

&Tschüß
Wolfgang

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Na, eben, beides ist Obst.
Wer Äpfel mit dem feinen Messer schneiden kann, sollte bei den Birnen auch nicht die Motorsäge rausholen :wink:

Ich bin auch gar nicht so sehr auf Seiten der katalanischen Regierung, sondern eher extrem davon abgestoßen, wie der Staat über die Selbstbestimmung von Individuen/Gruppen hinweg geht.
Für mich ist Selbstbestimmung halt der absolute Kern der Demokratie.
Und deshalb gehts mir auch gar nicht primär um Katalonien (ob K. Teil von S. ist oder nicht ist mir eigentlich völlig gleichgültig, aber fair entscheiden sollen sie dürfen), sondern um die Idee der EU: EU der Nationalstaaten, EU der Regionen, EU als Zentralstaat.

Gruß
F.

Das mag Dich vielleicht enttäuschen, ist aber keineswegs auch nur ansatzweise absurd. Es gibt keine Trennung von Seiten der Katalonier. Falls es eine Trennung geben sollte, dann nur gemeinsam (=einvernehmlich) mit Spanien. Die EU kann nur das Angebot machen, die beiderseitigen Gespräche freundlich zu begleiten (=moderieren). Denn anderenfalls würde sie in die inneren Angelegenheiten eines ihrer Völkerrechtssubjekte (=Vertragspartner) hineinpfuschen. Das aber wäre völkerrechtswidrig und würde die Spaltung der EU nur weiter vorantreiben.

Zuerst müssten sich die Deppen Rajoy und der kleine „Putschist“ sich mal einkriegen, verbal abrüsten und dann gewillt sein, sich an einen Tisch zu setzen. Wobei ich Neuwahlen zum jetzigen Zeitpunkt für richtig halte, da dann die Einwohner Kataloniens über ihre Wahlentscheidung ein Placet geben können oder eben nicht.

Aber das alles ist schon völlig OT.

P.S.: Und das ist der Grund, warum es für mich schon ein Randaspekt in diesem Thread ist: Ob Schottland aus GB raus (und selbständig in der EU bleiben) soll, war nach dem Brexit ja ebenfalls ein Thema.

Bei den Schotten gabs Standing Ovations damals, bei den Katalanen warten die Gleichen heute bis es die ersten Toten gibt.

Gruß
F.

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De Schotten hatten aber kürzlich erst ihre Separationsabstimmung mit Genehmigung. Und die lief auf ein NEIN raus. Auch in späteren Umfragen hat sich bislang keine Mehrheit für eine Separation ausgesprochen.

Ja, das wäre doch was!
Ergebnisoffen, freundlich, auf Dialog drängend, allparteilich (um mal diesen Begriff aus der Mediatoren-Szene reinzubringen), und sich nicht von Madrid dabei instrumentalisieren lassend.
Geschieht aber nicht.

Da schließe ich mich völlig an.

Gruß
F.

Es wurden bereits in diplomatischer Sprache entsprechende Hinweise gegeben, falls ich nicht irre.

Wenn du sie schon nennst, in einem Absatz:

Die EU schweigt zu den aktuellen Vorgängen, weil sie parteiisch und ein erpresserisch agierender Haufen ist. Dieses elende Geschwafel von Demokratie, Verfassung und Treue und Pflicht und blablabla ist doch nur Ablenkung. Verlogen sowieso:

EZB-Draghis Italien, übrigens der mit Abstand größte Target2-Schuldner (Spanien ist #2, was sonst), zeigt auch zunehmend Separationstendenzen. Die Lust am bedingungslosen Zahlen für korrupte Systeme schwindet zunehmend.

Nur in D, bei den Koalitionsverhandlungen, wird schon deutlich über „Rücklagen“ für erhöhte Ausgaben zugunsten EU und ihren Korruptionspartnern spekuliert.

Es ist zum Heulen…

Franz

And I is really worry about your English skills.

Wie auch immer, deine Fragen sind immer sehr interessant. Wobei ich sie aus deinem Blickwinkel nicht verstehe. Dir geht es nach dem Brexit immer nur um das Thema, wie schlecht es Großbritannien gehe, wie schlecht der Brexit-Prozess vorankomme usw.

Das kritisiere ich nicht nur deswegen, weil dir schon etliche Male erläutert wurde, wie sehr gerade Deutschland eine enge Anbindung Großbritanniens an die EU braucht. Manche Menschen benötigen nämlich noch diese lästige Pflichtaufgabe namens Arbeitsplatz. Nein, es geht darum, welche absolut einseitige Sichtweise du auf Europa nach dem Brexit ablegst. Dir geht es immer nur um die Briten. Ihnen möge es deiner Meinung nach offenbar schlecht ergehen. Sie waren böse. Sie gehören bestraft. Haben doch glatt nicht mehr mitmachen wollen bei unserem gemeinsamen Traum vom vereinten Europa mit Identitätsverlust, Islamisierung und Masseneinwanderung.

Aber was hat sich denn im Angesicht des Brexits-Schocks in der EU getan? Wenn es eine Zäsur ist, dass ein wichtiger Staat genug hat von dieser EU, warum redet man dann nicht längst statt von Einzelheiten des Brexits von einer spürbaren Reform? Hat man seit dem Brexit auch nur einen Kommissar weniger? Hat man auch nur eine in die Kompetenzen der Nationalstaaten eingreifende Richtlinie abgeschossen? Hat man eine Modernisierungsoffensive gestartet, mit der der Grundsatz der Subsidiarität - der stets sträflich missachtet wurde - wieder zur Geltung kommen kann? Hat man auch nur ein Politikfeld von den unzähligen Politikfeldern, in denen Brüssel nicht reinzureden hat, wieder auf die Ebene der Nationalstaaten verlagert? Hat man auch nur ein Brüsseler Büro mit fetten, überversorgten Beamten drin geschlossen?

Nichts dergleichen. Man hat rein gar nichts getan. Außer Hetzkampagnen gestartet gegen die Menschen, die gegen die Aufgabe ihrer nationalen Identität und Souveränität gestimmt haben. Am lustigsten finde ich immer Aussagen wie die, man müsse Europa einfach nur den Menschen besser erklären. Dann erklärt doch mal, warum man ohne Entscheidung der Völker für einen europäischen Bundesstaat einen Zentralstaat geführt von ungewählten Funktionären einführen wollte, die geleitet werden von ideologischen Vorstellungen darüber, was man als richtig oder falsch zu betrachten habe. Wenn ihr das den Menschen realistisch erklärt, werden 51 Prozent EU-Skeptiker noch eine geringe Zahl sein.

Tja,

der entscheidende Unterschied sind aber nun mal die verfassungsmäßigen Unterschiede:

Im UK ist es nun mal nicht verfassungsmäßig ausgeschlossen, daß sich ein Teil separiert, in Spanien sehr wohl. Diese Frage gehört nun mal zur nationalen Regelungskompetenz, die die EU zu beachten hat.

&Tschüß
Wolfgang

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Die EU gehört auf den Müllhaufen der Geschichte, die Briten haben das als erste erkannt und sind zurück zu Freiheit und Unabhängogkeit. Andere werden bald folgen, believe me.

Der Wirtschaftsraum ist richtig und wichtig, aber die Länder müssen wieder zur alten Souverenität zrückfinden.

Ich glaub, die Birnen werden gar nicht geschnitten, sondern zusammengeklebt.