Hallo erstmal,
bei den Herren ist es auch nicht besser, und die Sarggestaltung ist auch ein Trauerspiel. Ich weiß auch nicht warum, aber beim Totenkult ist man einfach noch nicht in der Gegenwart angekommen. Es gibt einige wenige Bestatter, die auch etwas geschmackvollere Dinge im Sortiment führen (oft aber auch nur in Einzelstücken, und dann nicht kurzfristig verfügbar, wenn man sie tatsächlich braucht), aber in der breiten Masse sieht es ganz traurig aus.
Bei der Bekleidung gibt es aber zum Glück immer noch den Ausweg, eigene Kleidung des Verstorbenen zu verwenden, und dies wurde bei uns in der Familie auch immer so gehalten. D.h. damit umgeht man das leidige Thema Totenhemd schon mal wunderbar.
Den Spitzensaum der Sargdecke kann man einschlagen, und er stört dann auch nicht mehr. Bleibt das Problem mit dem Erdmöbel und insbesondere seinen Beschlägen, die geschmacklich üblicherweise ganz unterste Schublade sind. Dabei fällt bei den Särgen auf, dass es durchaus schlichte Modelle gibt, diese allerdings nur im untersten Preissegment aus billigstem Holz und in schlechtester Verarbeitungsqualität. Was die Beschläge angeht, so haben wir neulich Beschläge von einem anderen Sarg umbauen lassen, damit das Ganze ein wenigstens annähernd erträgliches Bild abgab. Als die Särge früher noch vom Tischler/Bestatter vor Ort nach Bedarf angefertigt wurde, konnte man auch noch auf Schnitzereien und sonstigen Blödsinn und Zierrat mäßigenden Einfluss nehmen, heute kommen die Dinger leider üblicherweise als Bausatz aus Nahost, und damit ist man dieser Möglichkeit leider beraubt.
Gruß vom Wiz, dem dieses Thema auch jedesmal zusätzlich zur Trauer auf den Magen schlägt