Ganz im Gegenteil! Was du ja u.a. ebenfalls den etymologischen Ausführungen zu „auf“ im DWB entnehmen kannst: Erst im Neuhochdeutschen beginnt die Präposition „auf“ allmählich den Gebrauch der vormals eher üblichen „an“, „zu“ und „in“ zu ersetzen!
Daher kommt es auch, daß .„auf“ sein Spektrum auf andere Kontexte erweitert hat (z.B. auf Art&Weise, auf Zeitliches):
wir verstehen uns auf Anhieb
ich trinke auf dein Wohl
auf Treu und Glauben
auf Wiedersehen
auf dieselbe Weise
er versteht sich aufs Flirten
wie heißt das auf Deutsch?
er hat auf den Cent genau abgerechnet
Sie kommt mit auf ein paar Tage besuchen
Sie rief mich auf die Minute genau an
usw.
Und das ist keineswegs auf Regionen der deutschen Sprache beschränkt!.
Und auch die Erklärung von Sebastian Sieb (Ämter vormals auf dem höhergelegenen Schloss) liegt (wie so oft) daneben:
Erst mit der neuhochdeutschen Übernahme der Rolle anderer Präsuppositionen durch „auf“ sind Unterscheidungen möglich:
Die Beamtin ist „am Standesamt“ tätig, das Paar heiratat auf dem Standesamt, aber die Hochzeitsgäste versammeln sich „im Standesamt“.
Der Schalter befindet sich „in der Post“, aber er bringt das Pakt „auf die Post“ und fährt daher „zur Post“,
Die Bibliothek befindet sich „in der Uni“, der Prof. lehrt „an der Uni“ und Omas Enkel geht jetzt „auf die Uni“.
Die Nachbarstochter geht „aufs Gymnasium“ und berichtet von vielen Mobbingfällen „im Gymnasium“.
Sie gehen nicht „auf das Fest“, „auf den Geburtstag“ des Freundes, sondern „ins Restaurant“, weshalb sie „zum Restaurant“ fahren…
Hier besteht auf jeden Fall der Unterschied darin, daß „in“, „zu“ sich auf die Gebäude bezieht, aber „auf“ (teilweise auch „an“) bezieht sich auf Abstrakta: Eine Institution, ein Amt, eine Veranstaltung …
Bis auf Weiteres 
Metapher