Wenn ja, wars ein voller Erfolg, er ist jetzt der berühmteste Vertreter eines Berufstandes, von dessen Existenz die meisten Bundesbürger bisher überhaupt nichts wussten!
Japp. Das ist wohl richtig. Die Sache hat sich damals verselbstständigt und die Masse der Leute war „geblendet vom Westen“. Man wollte ja auch auf keinen Fall noch einen DDR-Geburtstag feiern, deswegen musste die Wiedervereinigung unbedingt vor dem 7.10. sein. Das böse Erwachen kam dann erst später, als man feststellen musste, dass Teile von dem, was man damals immer als Propaganda abgetan hat durchaus der Wahrheit entsprach…
Viele der DDR-Bürgerrechtler, die damals die Proteste erst ins Leben riefen waren von der Entwicklung auch enttäuscht. Sehr viele wollten eine „andere DDR“ nicht notwendigerweise „keine DDR“.
Eine Wiedervereinigung auf Augenhöhe hätte zweier Staaten bedurft, die sich auf Augenhöhe gegenüber gestanden hätten. Dem war aber nun mal nicht so, und da hilft auch keine Sozialromantik und Verklärung. Die DDR war am Ende! Und zwar auf ganz vielen Ebenen und in ganz vielen Teilaspekten. Der große Bruder hatte seine schützende Hand zurückgezogen, die Wirtschaft lag brach und konnte keine der sozialistischen Wohltaten mehr finanzieren, die werktätige Bevölkerung drohte zu großen Teilen Richtung Westen abzuhauen, um DM zu verdienen, Golf zu fahren und nach Malle in den Urlaub zu fliegen, es machte sich Glücksrittertum und Chaos breit.
Da brauchte es eine schnelle und pragmatische Lösung, und war der Zug für die Entwicklung eines neuen Staatsmodell nicht schon abgefahren, sondern nie gekommen. Und Angesichts der notwendigen westlichen Wirtschaftskraft des Westens, die zu einem Gutteil von dessen Einbindung in EU, … abhing, konnte die Lösung nur so aussehen wie sie dann auch umgesetzt worden ist. Und da es im Osten an Entscheidungsträgern fehlte, die wussten, wie soziale Marktwirtschaft im Rahmen von EU und Co. funktionierte, mussten die Dinge, die zu tun waren, dann eben aus dem Westen kommen.
Für Menschen, die nach der Wende im Osten wirtschaftlich nicht wieder auf die Beine gekommen sind, ist das alles ein nachvollziehbares Trauma, ändert aber an den Tatsachen nichts.
völlig richtig!
Jain!
Ja, er war bereits da
und
Nein, er wurde nur wieder „heim ins Reich geholt“
Tja was willst du von diesen Berliner Spinnern anderes erwarten?
Was glaubst du warum ich da weggezogen bin(?)
Ich sag nur:
"Freiheit
„Gleichheit“
„Schwesterlichkeit“
Vieles von dem, was du beschreibst: " es machte sich Glücksrittertum und Chaos breit." geschah praktisch erst nach der Wiedervereinigung, war also nicht Grund dafür, dass die Wiedervereinigung notwendig war.
Davon mal ganz abgesehen stehen deine Ausführungen in keinerlei Gegensatz zu dem, was ich geschrieben habe. Man hätte durchaus die Chance nutzen können einiges aus dem Osten zu übernehmen. Insbesondere unser, mit Verlaub gesagt, beschissenes Schulsystem hätte man bei der Gelegenheit austauschen können.
Was mich an deinem Text allerdings ärgert ist die Überheblichkeit und die Arroganz, mit der du formulierst. Nichts von dem, was ich geschrieben habe hat irgendwas mit Sozialromantik oder Verklärung zu tun.
Hallo @Kannitverstan,
damals ging es um folgende Problematik: Die Werbung schiebt…
Über die Osterfeiertage konnte die IT das Problem nicht beheben - daher meine Aussage. Nach Ostern wurde das Problem behoben.
Wenn Du weitere Fragen zum Werbeformat hast, öffne dazu gerne einen neuen Thread.
Schönes Wochenende,
Dominik vom www Team
Das sehe ich anders. Diese Entwicklung war eine rein zeitliche, die damit zu tun hatte. dass die DDR einerseits wirtschaftlich am Ende war, sie auf Druck der eigenen Bevölkerung öffnen musste, aber auf die damit einhergehenden negativen Aspekte weder rechtlich noch organisatorisch, … vorbereitet war. Durch die Wiedervereinigung konnte diese Entwicklung auch nicht von heute auf morgen gestoppt werden, und es gelang auch erst nach und nach eine diesbezüglich bestehende Progression wieder in den Griff zu bekommen. Aber diese Entwicklung hätte auch ohne Wiedervereinigung stattgefunden, und die Folgen wären vermutlich ohne Wiedervereinigung noch deutlich dramatischer gewesen, weil überhaupt nicht erkennbar war, wie die DDR im damaligen Zustand aus eigener Kraft dem hätte etwas entgegensetzen können.
Das Schulsystem ist in der Bundesrepublik aber nun mal Ländersache, und passt insoweit so gar nicht in diesen Kontext. Auch bei anderen „Vorzügen“ des DDR-Systems muss man sehr genau hinsehen, was daran tatsächliche Vorzüge waren, und inwieweit sie wirtschaftlich überhaupt im Rahmen einer Marktwirtschaft darstellbar gewesen wären.
Ich habe Dir übrigens persönlich keinesfalls Sozialromantik und Verklärung vorgeworfen, sondern dies lediglich als grundsätzliches Thema angesprochen. Und das hat nichts mit Arroganz oder Überheblichkeit zu tun. Es gibt einfach ganz, ganz viele Menschen im Osten, die in durchaus auf persönlicher und emotionaler Ebene nachvollziehbarer Form aufgrund negativer Erfahrungen mit/nach der Wiedervereinigung der alten DDR und einzelnen Elementen dieses Systems nachtrauern, aber eben nicht in der Lage sind, die tatsächlichen, objektiv belegbaren Fakten der Situation der DDR an ihrem Ende und die Zusammenhänge im Zeitraum rund um die Wiedervereinigung zu begreifen und zu akzeptieren. Und solche Bevölkerungsanteile gab es nicht nur in der DDR, sondern gibt es überall auf der Welt, auch im Westen der alten Bundesrepublik! Das hat auch nichts mit Überheblichkeit zu tun, wenn man dies feststellt. Es ist nun mal einfach nicht jedem gegeben, hoch komplexe Zusammenhänge zu erkennen und Vorgänge zu verstehen. Es ist auch nicht jedem gegeben eine akademische Laufbahn einzuschlagen, …
Doch sehr wohl. Wenn es eine Wiedervereinigung nach Art. 146 GG gegeben hätte, hätte man bei dieser Gelegenheit die Länderhoheit über die Bildung und viele andere dumme Ideen abschaffen können.
Den „Anschluss“ (der eine Wiedervereinigung auf Länderebene ist) wollte das Volk in der DDR. Da es ihm nicht schnell genug ging, kam es zur „Abstimmung mit den Füßen“. Die Überlegungen auf welchem Weg es zur Wiedervereinigung kommen sollte, haben tatsächliche und selbsternannte Intellektuelle im Salon geführt. Die normative Kraft des Faktischen machte ihre Diskussionen allerdings ziemlich irrelevant.
Es gab keinen Anlaß die DDR und die BRD als Rechtssubjekte zu vereinigen. Die DDR löste sich nach den ersten demokratischen Wahlen in ihrem Gebiet und darauffolgenden Verhandlungen auf. Die daraus resultierenden Länder traten der Bundesrepublik bei.
Was als historische Chance jedoch verpasst wurde, war eine gesamtgesellschaftliche Debatte über die künftige Form der Verfassung. Da wollte kaum einer ran von den Offiziellen. Denn wer einmal die Macht hat, installiert i.d.R. nur sehr ungern eine Institution (verfassungsgebende Versammlung 2.0), die sie ihm auf längere Sicht eventuell nehmen könnte
Gruß
vdmaster
Sorry, aber das ist eine Ebene, auf der sich für mich keine weitere Diskussion lohnt. Den Föderalismus, und den „heiligen Gral“ der Gesetzgebungshoheit der Länder über die Bildung in Frage zu stellen, hätte in der bis dahin bestehenden Bundesrepublik dafür gesorgt, dass jeglicher Versuch einer Wiedervereinigung im Keim erstickt worden wäre. Der komplette Bundesrat - der nun mal in einem Föderalstaat ein gewichtiges Wort mitzureden hat - wäre geschlossen auf die Barrikaden gegangen, und hätte sich damit auch durchgesetzt.
Schau dir bitte mal an, welcher Zirkus es gerade in den letzten Wochen und Monaten um den Digitalpakt Schule gegeben hat. Und da geht es insbesondere darum, dass der Bund Geld an die Länder verteilen möchte.
awM
Im Grunde genommen gehört dein Posting alleine schon dieser Einleitung wegen und wegen nationalistischem Gedankengut schlichtweg gelöscht. Einem Politiker der Linken zu vermitteln, dass er quasi „Glück“ hat, dass die Änderung der Nationalhymne gnädigerweise ungestraft bleiben darf. Und das Nachfolgende, Ossis betreffend, oder generell die zweite Zeile der aktuellen Hymne „übersehend“, und deine „Gutmütigkeit“ und „Generosität“, sind klassische Verteidigungsstrategien.
So ist das nun mal, wenn man alles und alle für sich vereinnahmen will. Die bescheidene Position stellt sich zunehmend ein.
awM