Hallo,
sehr gutes Vorhaben! Nun ist Deine Frage kaum zu beantworten, es ist so individuell unterschiedlich. Faktoren, von denen die Geschwindigkeit des Geigelernens abhängt, sind:
- Dein Alter
- Deine Übemethoden (nicht Unterrichtsmethoden, sondern tatsächlich wie übe ich richtig)
- die Qualität Deines Lehrers, fachlich wie pädagogisch
- die Begabung und andere musikalische Vorkenntnisse (oder sollte ich sagen „Vorgefühl“), die Du mitbringst
- Deine Übequantität bei immer hoher Übequalität
Wie Du schon schreibst sind Grundvoraussetzungen für Dein Vorhaben in der Tat tägliches Üben (ich halte eine Stunde für verhältnismäßig wenig, andererseits kannst Du es denke ich auch nicht sehr schnell übertreiben, auch Dein Körper muss Muskeln aufbauen und sich an die eigentlich recht unergonomische Haltung des Instruments gewöhnen, denn es soll ja immer locker, entspannt und auch nach 30 Jahren noch schmerzfrei bleiben) und wöchentlicher Unterricht.
Wann ist man „gut“, wann ist man „richtig gut“… wir reden über einen so komplexen Vorgang, richtige Töne ist nur ein Bruchteil davon. Richtige Töne (wir nennen das Intonation) macht keinen Sinn ohne Variabilität im Klang, im Vibrato, ohne Spaß an verschiedensten Bogentechniken, ohne musikalische Vorstellung, usw. Vielleicht als kleinen Anhaltspunkt: Berufsmusiker, die als Streicher in deutschen Sinfonie- und Opernorchestern arbeiten, haben i.d.R. eine etwa 20jährige Vorbildung am Instrument hinter sich, bevor sie den Beruf ergreifen.
Und trotzdem, schaffbar ist so vieles, das kann ich nicht beurteilen, ohne Dich zu kennen. Go for it!