Geisteshaltung: Bewusstes Nichtwollen

Hallo,

ich suche Informationen über eine bestimmte Geisteshaltung, die sich noch am treffendsten mit „bewusstes Nichtwollen“ beschreiben lässt: Es wäre prima, wenn ein bestimmtes Ereignis einträte, aber falls nicht, … auch okay. Seltsamerweise tritt dieses Ereignis dann überproportional oft ein.

Beim Kartenspielen bekommt man bessere Blätter auf die Hand, ist man während des Austeilens abgelenkt und nimmt die Karten eher beiläufig auf; Menschen gehen eher auf einen zu, tritt man ihnen mit einer „Komm oder lass es bleiben-Haltung“ entgegen; Douglas Adams beschrieb in seinem Anhalter das Fliegen lernen: Abspringen und vergessen zu landen.

Einiges lässt sich sicherlich durch selektive Wahrnehmung, selffulfilling prophecies, etc. erklären, anderes nicht. Stichworte wie Gelassenheit oder Wu-wei umkreisen das Thema zwar, treffen es aber nicht.

Gruß und Danke

Müller

Wu-wei umkreisen das Thema
zwar, treffen es aber nicht.

Hallo Müller,

ich verstehe nicht ganz Deine Frage. Mit Wu Wei kann es kaum etwas zu tun haben denke ich, weil man sich ja mit dem „nicht wollen“ schon festgelegt hat und die Mitte schon verlassen hat.

Oder meinst Du: Der Weise hängt an keiner Idee …?

Einen schönen Einblick über östliche Weisheiten erhälst Du hier:

http://www.bol.de/shop/home/suchartikel/sein_leben_n…

Ich bin aber nicht sicher, ob es das sein könnte, was Du suchst.

Schöne Grüsse
PW

Auch Hallo,

… Seltsamerweise
tritt dieses Ereignis dann überproportional oft ein.

hast du dazu Zahlen? Oder schließt du daraus aus deiner Beobachtung?
(Dann wäre es wie ‚Data‘ der überprüft, ob Wasser wirklich länger zum kochen braucht, wenn man darauf wartet)

… Douglas Adams beschrieb in seinem Anhalter das
Fliegen lernen: Abspringen und vergessen zu landen.

Douglas Adams in allen Ehren… aber mit dem Fliegen klappt das nicht…

Einiges lässt sich sicherlich durch selektive Wahrnehmung,
selffulfilling prophecies, etc. erklären, anderes nicht.

Was lässt sich nicht damit erklären? (Oder mit anderen psychologischen/neurologischen Phänomenen, wie Microexpressions, Spiegelneuroenen, Erfahrung, ‚Zufall‘ …)

Ausserdem wird es schwierig mit dem ‚nicht Wollen‘ wenn man anfängt ‚nicht zu wollen‘ um z.B. ein besseres Pokerblatt zu bekommen, dann will ja man schon wieder…

und ganz weit hergeholt - schau dir die Stoiker an, vielleicht kommt das dem nahe was du meinst?
ein wollender …lux

Danke für eure Antworten, aber das ist es alles nicht.

1.) Einen Wunsch haben (gute Karten beim Pokern)
2.) Diesen Wunsch wieder - scheinbar - vergessen
3.) Den Wunsch erfüllt bekommen.

Während der Nebenmann, der gute Karten herbeisehnt, ein schlechteres Blatt bekommt. Das alles natürlich ohne es bewusst vergessen zu wollen.

Mir gefällt Douglas Adams’ (selbstverständlich nicht wörtlich zu nehmende, sondern als Bild zu verstehende) Anleitung zum Fliegen lernen immer noch am besten: Abspringen und vergessen zu landen.

Ich dachte halt, dass sich der eine oder andere alte Asiate schon mit dem Thema beschäftigt hat und hoffte auf Stichworte oder Erfahrungsberichte. Naja, was soll’s, muss ich halt meine eigene Schule gründen :wink:

Müller

Während der Nebenmann, der gute Karten herbeisehnt, ein
schlechteres Blatt bekommt. Das alles natürlich ohne es
bewusst vergessen zu wollen.

Hallo,

so einfach geht das nicht. Ich glaube, da sind ein paar falsch verstandene Ideen mit eingeflossen.
Diese Thema ist irgendwie in dem Buch, das ich dir empfohlen habe, beschrieben.

Aber: man kann nicht so eine Geisteshaltung lernen und daraus praktische Ratschläge zimmern. Dieses Vorgehen wird von dem Autor des Buches auch ausdrücklich kritisiert. Es wird von Autoren der Eso - Szene gerne gemacht, ohne die zu Grunde liegende Idee richtig verstanden zu haben.

Also mit dem Pokern geht das so nicht. Du hast ja keinen Einfluss auf das Blatt, das Du bekommst. höchstens kannst du auf ein gutes Blatt warten und dann richtig zuschlagen.

Wenn Du wenig begabt bist und trotzdem Sänger werden möchtest, kannst Du Dich bei Dieter Bohlen schön lächerlich machen.

Jemand, der begabt ist, wird schon durch seinen Musiklehrer und durch seinen sonstigen Umgang wie von Geisterhand geleitet einer Karriere als Musiker bzw Sänger entgegen gehen. Ohne viel Anstrengung. Der Mäßig Begabte würde, bildlich gesprochen, versuchen, das Wasser den Berg hinauf fliessen zulassen. Der Begabte lässt das Wasser seinen natürlichen Weg gehen und korrigiert nur hier und da einmal ganz sanft.

In dem Buch gibt es das Beispiel eines Metzgers. Sein Messer hält fast ewig und muss kaum geschärft werden. Die Messer der anderen sind schnell kaputt. (Das Beispiel ist aus dem Altertum).
Dieser Metzger schneidet das Fleisch nur an den stellen, wo es leicht auseinander geht und kommt dann auch nie auf einen Knochen.

Ein weites Feld, man kann es nur ein wenig andeuten. Und Vorsicht mit der praktischen Umsetzung. Wir Westler neigen immer dazu, uns neue Glaubenssätze zu schmieden und das ist genau das Gegenteil von diesen chinesischen Weisheiten.

Gruss
PW

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Guten Tag,

Hallo,

ich suche Informationen über eine bestimmte Geisteshaltung,
die sich noch am treffendsten mit „bewusstes Nichtwollen“
beschreiben lässt: Es wäre prima, wenn ein bestimmtes Ereignis
einträte, aber falls nicht, … auch okay. Seltsamerweise
tritt dieses Ereignis dann überproportional oft ein.

Beim Kartenspielen bekommt man bessere Blätter auf die Hand,
ist man während des Austeilens abgelenkt und nimmt die Karten
eher beiläufig auf;

hmm… die Wahrscheinlichkeit, aus einem vollen Kartendeck das Pik Ass zu ziehen ist 1/52. Egal ob du es willst oder nicht, ob du weißt was ein Pik Ass ist oder nicht.
Wie soll eine gewisse „Geisteshaltung“ die Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte Karte verändern?

Menschen gehen eher auf einen zu, tritt
man ihnen mit einer „Komm oder lass es bleiben-Haltung“
entgegen;

Das mag evt. mit der gespielten Coolness zusammenhängen, die einem begehrenswerter erscheinen lässt.

Douglas Adams beschrieb in seinem Anhalter das
Fliegen lernen: Abspringen und vergessen zu landen.

War das mit dem Fliegen nicht etwas komplexer? Man muss nicht nur vergessen zu landen, man muss vollständig vergessen, dass man fliegt. Sobald man sich bewusst wird, dass man fliegt, landet man auf der Schnauze… also müsste es eher ein unbewusstes Bewusstsein des Nichtwollens sein, oder? Und wie dem auch sei… in der Praxis funktioniert das nicht so wirklich.

Einiges lässt sich sicherlich durch selektive Wahrnehmung,
selffulfilling prophecies, etc. erklären, anderes nicht.
Stichworte wie Gelassenheit oder Wu-wei umkreisen das Thema
zwar, treffen es aber nicht.

Mir würde da spontan das Konzept der Ataraxie einfallen. Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Ataraxie

Gutentag Mueller,

die Antwort von Meister: „cool“ finde ich am ehestens passen. So bald „einem alles egal ist“ stroemt man Zufriedenheit und Selbssicherheit aus. Die Blockkaden wegen Verspannung verschwinden. Solche Eigenschaften haben erfolgreiche und somit gute Chefs. Da der Mensch sich gerne so nah als moeglich bei einem guten Chef aufhaelt, macht diese Ausstrahlung attraktiv und erfolgreich. (Chef Naehe heisst: groessere Chancen auf ein komfortables Leben).

Gruss: Ge-es

Sich selbst in die eigene Tasche lügen
Hi
Dieses von dir beschriebene „Nicht-Wollen“ erinnert doch sehr an „sich-etwas-vormachen“.
Vielleicht spielst du ja auf dieses einfach den Pfeil abschießen, ohne allzu sehr zu Zielen beim Zen-Bogenschießen an, aber das scheint mir dich etwas Anderes zu sein.
Gruß,
Branden

Moin,

ich suche Informationen über eine bestimmte Geisteshaltung,

das würde ich unter den Begriff ‚Magisches Denken‘ einordnen.

Gandalf

Hallo,

Vielleicht spielst du ja auf dieses einfach den Pfeil
abschießen, ohne allzu sehr zu Zielen beim Zen-Bogenschießen
an, aber das scheint mir dich etwas Anderes zu sein.

Im Gegentum, genau das ist es. Das sind die gesuchten Stichwörter. Darauf hätte ich eigentlich auch selbst kommen können, bzw. müssen.

Gruß und Danke

Müller

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Hallo,

diese Geisteshaltung ist eines der Ziele der Transzendentalen Meditation nach Maharishi Mahesh Yogi.

http://www.amazon.de/Die-Wissenschaft-Sein-Kunst-Leb…

MfG

Chris

Mein Tip dazu: Robert Betz:raus aus den alten Schuhen!

hab mir diese CD angehört u. muss ohne Vorbehalt dazu sagen: Sehr schön. Stimmt.

https://www.robert-betz.de/joomla/component/page,sho…

LG; aus HH, Zottel

So ein Unsinn.
Ich halte mich am liebsten in einer Firma auf, wo man mir den vereinbarten Lohn zahlt, und den will ich dann auch.
Deswegen halte ich mich noch lange nicht gern beim Chef auf.
Manch einer sieht seinen Chef auch nur alle Jahre mal, z.B. in einem Großkonzern.

Ich würde es so sehen:

Dem Chef bewußt nicht an die Gurgel wollen. :smile:
Das heißt, bewußt Nicht-Wollen beinhaltet, dass man eigentlich einen Grundhaben könnte, es aber bewußt vom Denke/Wollen ausschließt, sondern im Bewußtsein eine Alternative ergreift.

Aber was erreichen wollen beim Kartenspiel, und dann nicht wollen, dass man gute Karte willbekommt, ist irgendwie nicht wahr, denn man meint ja gerade durch das Nicht-Wollen bessere Karten zu bekommen, also will man doch, man verdrängt es also nur kurzfristig.
Das ist also ein Fall von Wollen durch Nicht-Wollen, also doch Wollen.
Oder anders: Nicht BEWUßT wollen. Bewußt NICHT-Wollen ist was Anderes. Fast das Gegenteil davon.

Wie wärs mit dieser chinesischen Weisheit:

Du mußt dich nur ans Ufer des Flusses setzen und lange genug warten, dann siehst du irgendwann die Leichen deiner Feinde vorbeischwimmen.

Ist das bewußtes Nicht-Wollen in deinem Sinn?

So-Sein-Lassen?

Na, dann freut mich das
umso mehr
:wink:
Gruß,
Branden

Gutenabend Uwe,

So ein Unsinn.

Nicht Unsinn! Falsch verstanden. Denn mit „Chef“ hat kein einziges Haar in meine neue Dauerwelle an einen Firmenchef gedacht!! Der Begriff „Chef“ in diesem Zusammenhang ist gemeint mit der Nummer EINS in einer Gruppe. Und der ist immer der Beste und bekommt das Beste. Daher den Drang der anderen Gruppenmitglieder den „Chef“ moeglichst nahe zu sein.

Ich halte mich am liebsten in einer Firma auf, wo man mir den
vereinbarten Lohn zahlt, und den will ich dann auch.

Wirst du gewiss auch kriegen wenn du ihn verdienst.

Ich würde es so sehen:

Dem Chef bewußt nicht an die Gurgel wollen. :smile:

Mein Gott! Wer wird dann so alles bei Euch Chef? Und warum?

Vielleicht doch mal den Job und Chef wechseln?

Gruss: Ge-es