Wie gesagt, es ist in dem Sinne kein Privatkram auf dem Rechner, sondern nur Dinge, die wir zu Arbeitszwecken aus Mangel erstellt haben. Wie z. B. auch kleine Visitenkarten, damit die Kunden unsere Öffnungszeiten, Telefonnummer, usw. haben, Adressaufkleber, die wir für verschiedenste Zwecke benötigen usw. Direkte Privatsachen gibt es natürlich dort nicht.
Gemeinsam in den Sack hauen wäre schön, aber meine Kollegin hält weiterhin bei allem die Füße still, akzeptiert alles, muckt nicht auf, hinterfragt Dinge zwar, aber sagt nichts, fährt z. B. an ihren arbeitsfreien Tagen zu Schulungen und schreibt es nicht als Arbeitszeit auf, weil sie sich das gar nicht getraut usw. Deswegen kommt der AG auch so gut mit meiner Kollegin klar, wogegen es bei mir ja schon seit Beginn „Probleme“ gab. Z. B. wurde ich zu Beginn meines AV in die Hauptfirma bestellt, nach Feierabend. Ich hatte extra Fahrtkosten, ich zwar ca. 2 h in der Firma, um dies und das und jenes zu besprechen. Während unseres Gespräches bekam der AG ein wichtiges Telefonat - ich vermute für ca. 30 min oder länger und ich saß untätig herum. In meinem Stundenzettel schrieb ich dann diese zwei Stunden auf. Mein AG ließ mir (wie fast immer bei sowas) über meine Kollegin ausrichten, dass diese zwei Stunden nicht bezahlt werden, wie ich überhaupt dazu käme, das aufzuschreiben und ich hätte mich ja nicht so lange dort aufhalten müssen … Ich hatte aber einige Fragen als Neuling betr. Arbeitsablauf usw., z. B. kann man ja nicht einfach Kunden rausschmeißen, die noch anstehen, wenn man Mittagspause oder Feierabend hat … - ja doch natürlich … ich kann sie zwar bedienen, aber bezahlt bekomme ich das nicht. Ist ja keine angeordnete Überstunde. Dann müssen die Kunden eben die Zeit der Mittagspause draußen warten, auch wenn man gerade im Bedienprozess ist … bzw. am nächsten Tag eben wiederkommen. Ja, so vergrault man sich die Kundschaft. Ich machte den Vorschlag, dass der AG doch mal zu mir/uns auf Arbeit kommen sollte für ein paar Stunden, uns beim Arbeiten beobachten und uns dann fachliche Tipps geben soll, wenn wir Dinge noch optimieren können etc. Antwort? keine. Umsetzung? keine.
Wir machen uns, seit wir dort sind, auch in unserer Freizeit nen Kopf, wie Umsätze erhöht werden können (vom Steuerbüro kommt nur der Hinweis: Personalkosten sparen, anstatt erstmal über Umsatzsteigerung nachzudenken), damit unsere Arbeitsplätze erhalten bleiben. AG spricht immer nur mit meiner Kollegin darüber, wie schlecht alles ist und dass das Geld nicht reicht (Lohnzahlungen meist erst zum Monatsende inzwischen, obwohl 10. des Monats vereinbart). Seit wir dort sind, ist der Umsatz (bis auf nach Weihnachten) merklich gestiegen. Ich habe viele Stunden in meiner Freizeit damit zugebracht, zu Firmen Kontakt aufzunehmen, zu recherchieren, was wir noch machen könnten - z. B. Eintrittskarten verkaufen - habe hier die div. Firmen verglichen mit ihren Konditionen, örtliches Theater kontaktiert betr. Konditionen, ein Postunternehmen (bei welchem wir inzwischen Partner sind, aber auch nur, nachdem wir beim AG x-mal nachgefragt haben, ob nun endlich alle Unterlagen hingeschickt wurden und es fehlt noch dies und jenes …). Vor Ostern haben wir uns zu einem Arbeitsessen getroffen, dafür hatte ich - wieder in stundenlanger Kleinarbeit in meiner Freizeit - ein Dokument ausgearbeitet mit allem, was vorzuschlagen, zu besprechen war. Die ganzen Preisvergleiche von den Eintrittskarten-Firmen, Vorschläge für Events in der Firma, welche Werbung gut wäre - ich hatte bereits einen Flyer ausgearbeitet komplett als Vorschlag (zum Ergänzen und Verbessern natürlich offen), wie man Kunden binden kann etc. Dieses Arbeitspapier hatte ich für alle ausgedruckt, passiert ist - nichts. (bis auf das mit der Post). Ich hatte eine Meinungsumfrage gemacht mit Listen, wo die Kunden ankreuzen können, was sie gern bei uns noch kaufen würden (erstmal um den Trend zu erforschen), meine Kollegin hat selber - auf eigene Kosten - Weihnachts- und Winterdeko gekauft, damit die kahlen Räume kundenfreundlicher werden. „Eigentlich müsste das die Firma bezahlen“ - ja eigentlich. Ach lass, ich bezahl das von mir, so wie weitere Dinge auch … (nur keinen Ärger) Ich habe gesagt, wir haben (noch) Platz, wir können doch den Kunden - viele Touristen noch mehr Infomaterial kostenlos anbieten. Bin rumgefahren (in der Freizeit, auf eigene Kosten), habe viel Zeug rangeschleppt oder auch im Internet recherchiert und angefordert, was zu uns passt (z. B. Broschüren zur Reiseapotheke von einer Pharmaziefirma u. ä.), habe privat Regale mitgebracht, damit wir das schön präsentieren können usw. Der AG ist so gut wie nie dort vor Ort, weiß gar nicht, wie es dort zugeht, dass wir der erste Ansprechpartner sind für Probleme, die irgenwelche Leute haben - wo ist hier der nächste Geldautomat, können Sie mir ein Taxi rufen, mein Bus ist weg, ich hab was liegengelassen, wen kann ich anrufen u. ä. Lt. AG brauchen wir den Kunden all dies nicht zu sagen, das geht uns ja nichts an. Aber gerade weil wir kundenfreundlich sind, weil wir jetzt so viel kostenloses Material haben, kommen viel mehr Kunden zu uns, viele sind total begeistert und loben uns für die tollen Angebote und den freundlichen Service. Als ich das bei dem Arbeitsessen ansprach, dass dadurch viel mehr Leute kommen, meinte der AG nur - ach echt, da kommen Leute, die das interessiert??? Ähm, ja. Soviel zur Kundennähe und Praxiserfahrung. Der AG selbst sitzt an völlig anderer Örtlichkeit mit völlig anderem Kundenbetrieb. Mein Mann sagt, siehste, selbst schuld, ich hab dir gleich gesagt, investier dich nicht so … aber wie gesagt, meine Kollegin und ich - endlich nach vielen Jahren wieder eine Arbeit gefunden - taten alles, was nur möglich war, um unseren Arbeitsplatz zu erhalten und Umsatz zu steigern.
Meine Kollegin hat der Chefin sogar angeboten, 1 - 2 Tage im Monat kostenlos zu arbeiten … und die Stunden dann dem Partner des AG gutzuschreiben, damit die Lohnkosten niedriger bleiben … damals wussten wir aber noch nicht, dass besagte Person für ein Jahr vom Arbeitsamt gefördert war und nun weiterbeschäftigt werden MUSS - was zur Folge hatte, dass besagte Person nun immer mehr von meinen Stunden übernommen hat, denn die Person muss nachweislich Lohn erhalten …
Meine Kollegin wäre sogar bereit gewesen mit ihren Stunden rapide runterzugehen, so dass wir beide uns dieses Stundenkontingent teilen und damit auch beide wenigstens einen Job hätten - aber das ist nicht gewollt.
Der einfachste Weg, um mich jetzt loszuwerden - mich erpressen, entweder ich komme für die 30 Stunden ohne schriftlichen Vertrag oder ich bin raus. Nein, erpressen lasse ich mich nicht.
Nun wird mir vorgeworfen, dass ich mich nicht an vorher getroffene Absprachen gehalten hätte. Darauf habe ich gefragt, was für Absprachen das gewesen seien? Die Antwort war, dass wir das bereits diskutiert hätten und der AG VORHER seine Bedenken geäußert hätte. Es ging
um Urlaub im Februar, den wir (angeblich) nicht als Urlaub eingetragen haben wollten, weil wir der Ansicht gewesen seien, dass wir uns gegenseitig vertreten. (wir waren je eine Woche nicht da und haben jeder eine Woche dafür durchgearbeitet, wo wir sonst nur 3 Tage in der Woche gehen). Die Wahrheit ist
dass nichts davon vorher abgesprochen war, was dann für mich nicht mehr relevant war. (also ich hätte Abmachungen getroffen, an die ich mich nicht gehalten hätte)
Die Stunden für Februar waren im Januar geplant und zur Kenntnisnahme an den AG geschickt. Es kam keine Rückmeldung, dass dies nicht so okay sei.
Als es dann im Nachhinein um unsere Lohnabrechnung ging (Ende Februar oder Anfang März) rief mich der AG an und fragte, warum wir für diese besagten Tage keinen Urlaub nehmen. Ich habe gesagt, dass rein stundenmäßig wir durch unsere gegenseitige Vertretung mit den geplanten Stunden hinkommen und von der Warte her es nicht nötig wäre, diese Tage als Urlaub zu nehmen. Wenn wir diese Tage als Urlaub nehmen, würden durch unsere gegenseitige Vertretung bezahlte Überstunden anfallen. Aber wir können auch Urlaub nehmen, wenn das gewünscht wird. Eine konkrete Antwort dazu gab es in dem Moment nicht.
So reichte ich meinen im Voraus geplanten Stundenzettel mit den normal gearbeiteten Stunden für Februar ein. Diese hätten zwecks Lohnabrechnung mit den betr. Urlaubstagen vom AG ergänzt werden können, wenn der Urlaub doch im Februar genommen werden sollte.Dies geschah aber nicht, sondern uns wurde vom AG gesagt, dass wir diesen Rest-Urlaub mit unserem Sommerurlaub nehmen dürfen.
Auf meine Anfrage per Mail im März, ob ich aufgrund der Änderung des Arbeitsvertrages (geänderte Stunden ab April) meinen Urlaub vom ersten Arbeitsvertrag nehmen soll, habe ich bis heute keine Antwort erhalten.
Mein neuer AV lautete über 54 h (damit ich noch in der Vers.pflicht bleibe). Im April arbeitete ich reichlich über 60 h - genehmigt vom AG, weil besagter Partner nicht mehr Stunden von mir übernehmen konnte. Für Mai wurde der Arbeitsplan (von meiner Kollegin - in der Freizeit natürlich) erstellt und zum AG bez. seinem Partner geschickt, damit geschaut werden kann, ob das alles so passt. Rückmeldung - nein, 2 Tage, an denen der Partner eingeplant ist, gehen nicht, diese Stunden müssen wir besetzen. Meine Kollegin sagte, ob ich nun noch mehr Stunden gehe (was ebenfalls in dem Sinne bezahlte Überstunden wären) oder du dir noch paar Euro dazu verdienen kannst, ist ja für den AG letztlich egal. Die Stunden müssen bezahlt werden, egal an wen. Willst du nicht die 2 Tage übernehmen? Ja klar, gerne. Sie fragte den Partner des AG an, da AG nicht erreichbar, ob es ok ist, wenn ich diese zwei Tage übernehme. Die Rückmeldung kam - mündlich - ja, der AG genehmigt, dass ich diese zwei Tage arbeiten gehe. Wir schickten den geänderten Stundenzettel wieder zur Kenntnisnahme an den AG und es kam keinerlei Rückmeldung. Nun hatte ich für einen Tag im Mai einen zahnärztlichen Eingriff - extra auf Montag gelegt, da mit ich Donnerstag zu meiner geplanten Arbeit wieder fit bin. Es kam aber anders, alles kompliziert, aus dem kleinen Eingriff wurde ein großer und ich war insgesamt 4 meiner geplanten Arbeitstage krank (also zwei Wochen insgesamt, denn ich sollte immer Do und Fr arbeiten). Ich bin immer wieder zum Arzt zur Kontrolle - nein, sie dürfen noch nicht arbeiten. Nach meiner Krankschreibung war ich noch 3 Tage arbeiten. Am letzten Donnerstag des Monats bekam ich einen Anruf vom AG, ich solle bitte schon mal den Stundenzettel (der dem AG ja seit April in unveränderter Form vorliegt) faxen. Ok, ich machte an die zwei Wochen, in denen ich krank war, eine „Klammer“ auf dem Papier und vermerkte „krank“. Umgehend kam ein Anruf vom AG, was das hier mit meinen Stunden soll. Wieso auf einmal 67 h, in meinem Vertrag stehen 54 h! Ich sagte, das war so abgesprochen und abgesegnet, weil ja der Partner an den Tagen nicht arbeiten konnte. Nein, so geht das überhaupt nicht. Wir würden die Gutmütigkeit des AG ausnutzen, indem er uns schon unseren Arbeitsplan selbst schreiben lässt und dann schreiben wir einfach bei mir mehr Stunden auf, obwohl ich ja weiß, dass ich nur 54 h arbeiten darf. Spätestens als meine Kollegin diese Einteilung gemacht hat, hätte ich sagen müssen, das ich diese Stunden nicht arbeiten gehen darf, weil ich damit meinen AV brechen würde! Da müsse der AG sich noch was überlegen - ich bekomme dann einen Rückruf. Dieser kam nicht, ich musste zur Bank und konnte nicht ewig warten. Auf meinem Heimweg bin ich bei meiner Kollegin vorbeigefahren, weil ich noch was anderes besprechen wollte. Meine Kollegin sagte, der AG hat sie angerufen und sie solle mir ausrichten (fast immer bekomme ich nur „ausgerichtet“, aber nicht selbt was gesagt), dass mein AV über 54 h geht und ich deswegen auch die 13 Mehr-Stunden, die in meiner Krankschreibungszeit liegen, nicht bezahlt bekomme! Der AG zahlt die U1 - d. h. er bekommt mind. 70 % erstattet … Abgesehen davon war es geplante und genehmigte Arbeitszeit, in der ich krank war. Hätte der AG eher gesagt, dass ich diese 13 h nicht bezahlt bekomme - während meiner Krankschreibungszeit - wäre ich die letzten Tage gar nicht arbeiten gegangen. Ich werde sicher bei meiner KK anfragen, wieviele Tage Krankheit der AG als Rückforderung beantragt hat. Lt. Auskunft beim Bundesministerium muss diese Zeit voll bezahlt werden.
Gesetzliche Feiertage werden auch nicht bezahlt - unser (mein erster) AV lautet über 22 Wochenstunden … und Feiertage, die in die reguläre AZ reinfallen, müssen lt. Gesetz bezahlt werden (auch hier habe ich mich schon genau betr. Arbeitsrecht erkundigt) - nein, auf einmal sind wir „flexibel“ einsetzbare Arbeitskräfte und wenn wir einen Feiertag bezahlt haben wollen, dann sollen wir bitteschön auch an dem Tag arbeiten gehen. Und außerdem kann man ja nicht sagen, wer eigentlich welchen Feiertag gearbeitet hätte … Doch, es gab eine Regelmäßigkeit - und diese zählt. Wenn man intern mal tauscht, dann zählt das nicht. Um dieser eventuellen Ungerechtigkeit aus dem Weg zu gehen, habe ich vorgeschlagen, kann ja uns beiden jeweils ein halber Feiertag bezahlt werden, so ist keiner im Nachteil und man muss auf keinen Arbeitsplan achten, wer wann hätte welchen Feiertag bezahlt bekommen müssen. Aber dies lehnt der AG komplett ab.
Ich werde mich jedenfalls von dieser Firma verabschieden, weil ich unter diesen Bedingungen nicht arbeite. Alle privaten Dinge abholen und fertig. Mir tut nur der nächste AN leid, der wieder so über den Tisch gezogen wird. Und es gab auch in der Vergangenheit schon einige - auch langjährige treue MA, die so abserviert wurden.