Moin!
Mich beschäftigt schon etwas länger eine Frage: Warum sind bei
den heutigen Motorrädern die Ketten nicht mehr gekapselt?
Da gibt’s mehrere Gründe für:
Preis, Optik, Gewicht, Wartungsfreundlichkeit, Baukastenprinzip, Kettentechnik.
Daß ein geschlossener, dichter Kettenkasten teurer kommt, als eine offene Kette, dürfte klar sein.
Das gilt insbesondere dann, wenn der Kasten auch noch ästhetischen Gesichtspunkten genügen soll.
Das Gewicht ist bei einem Tourer, Cruiser oder „Chopper“ sicher zweitrangig, weshalb bei diesen Maschinen auch gern ein Kardan verbaut wird. Wenn wir aber bei Geländemaschinen oder Straßensportlern sind, dann zählt jedes Gramm. Insbesondere bei den ungefederten Massen. Deshalb wird gerade dort auf konsequenten Leichtbau geachtet.
Wartungsfreundlich ist ein so konstruierter Antrieb auch nicht. Allein die Prüfung der Kettenspannung und des Zustandes von Ritzel und Kettenrad ist umständlich, wenn man erst einen Kettenkasten öffnen/demontieren muß. Das Nachspannen ist dann allerdings nur noch Formsache.
Dann haben wir insbesondere bei japanischen Motorrädern das Baukastenprinzip. Ein und dieselbe Schwinge wird in verschiedenen Motorrädern verbaut. Da sich ein Kettenkasten für bestimmte Motorräder verbietet, verzichtet man halt einfach bei allen darauf.
Als es noch keine O-, X- oder sonstwelche -Ringketten gab, ließ sich die Lebensdauer einer Kette mit Kettenkasten deutlich verlängern. Heute hält eine gut gepflegte Kette auch bis zu 40tkm, was sich durch Kettenkasten kaum nennenswert steigern läßt.
Ein Kettenkasten hat sicher auch einige Vorteile. Für einige Motorräder gibt’s sogar welche aus dem Zubehör zum Nachrüsten. Nur wiegen die Vorteile offenbar nicht so schwer, daß die Masse der Kunden bereit ist, dafür mehr Geld auszugeben, sondern sich lieber gleich noch mehr Vorteile durch Kardan oder Riemenantrieb erkauft.
Munter bleiben… TRICHTEX