Geklebten Parkett entfernen

Hallo,

möchte demnächst einen Fertigparkett von einem Zementestrich „demontieren“, den ich vor ca. 6 Jahren mit dem Sika Bond Parkettkleber T40 vom Bauhaus verklebt hatte.
Ich hatte vor zunächst mit einem breiten Stemmeisen die Paneele vom Estrich zu lösen und danach die Reste mit einem frisch geschärften Stemmeisen abzuschaben.
Die Fläche ist zu klein um professionelle Maschinen einzusetzen, noch dazu werde ich immer mal nach Feierabend dran gehen (deshalb Leihgebühren nicht überschaubar).
Obwohl ich Schreiner bin und nicht glaube, daß der Estrich durch die Klebekraft schaden nehmen wird, habe ich trotzdem Bedenken.
Im Wohnzimmer, das nächstes Jahr dran ist, hatte ich damals ebenfalls Eicheparkett herausgerissen und neues Bucheparkett verlegt - kann mich aber nicht mehr an den Aufwand erinnern. Ging aber auch ohne Estrichschaden. Und ich meine mich erinnern zu können ebenfalls nur Stemmeisen eingesetzt zu haben.

Wer hat damit Erfahrungen und kann Tipps geben?

Thorsten

vielleicht Wasser?
Hi!

Wir haben hier im Wohnzimmer Stäbchenparkett auf Estrich kleben, schon 50 Jahre alt und noch pfenniggut und bombenfest.

Als ich Tapeten abgelöst habe, ist trotz Abkleben und Abdecken hier und da Wasser auf/unter das Parkett geraten -> Einige Stäbchen haben sich völlig gewaltfrei gelöst.

Vielleicht einen Versuch wert, mal eine Ecke einzuweichen (nassen Lappen drauflegen und liegenlassen).

Wie Du dann den Kleber abbekommst, ist eine andere Frage :smile:

Grüße
kernig

Hallo Thorsten,
nachdem Du sicherlich nicht dem sehr bedenklichen und praktisch vollkommen zu verwerfenden Zwischenruf folgen wirst und Deine Fläche unter Wasser setzt, um die Parkettfläche zurück zu bauen, hier ein eher verwertbarer Hinweis.
Bei dem „SikaBond T40“ handelte es sich ja bekannterweise um ein elastisch aushärtendes 1K-System.
Das Parkett zu entfernen ist nun weniger problematisch; hier sind bei kleinen Flächen Elektromeißel mit einem breiten Meißel (ähnlich wie für keramische Fliesen) einsetzbar, ohne dass dem Ausführenden am Abend „die Arme alleine abfallen“ …
Selbstversträndlich sind auch Hammer und Meißel mit Einsatz reiner Muskelkraft hierfür geeignet!
Der Klebstoff allerdings wird allerdings seiner Aufnahme heftigen Widerstand entgegensetzen. Da er (weitgehend) elastisch ist kann man es mit einer 1-Scheibenmaschine, 16-er Korn und viel Sand versuchen.
Vom Parkett freigelegte Estrichoberfläche erst mit ausreichend Sand bewerfen (das nimmt die klebenden/schmierenden Klebstoffanhaftungen auf) und mit der Schleifmaschine drüberschleifen.
Häufige Wechsel des Sandes (mit den Klebstoffanhaftungen) sind vonnöten.
-.-.-.-.-
Dass ein Estrich beim Rückbau eines Parketts oberflächig beschädigt werden kann, ist eigentlich fast unvermeidbar - und zudem kein Beinbruch!
Hier wird üblicherweise grundiert und mit einer Ausgleichsmasse die Bruchstellen verfüllt.
Abschließend muss eh´ eine flächige Spachtelmassenschicht (zur Aufnahme der restlichen Feuchtigkeit im Klebstoff, aber auch zur Herstellung der geeigneten Oberflächenebenheit) eingesetzt werden.
-.-.-.-.-.-.-.
Gruß und >Gutes Gelingen

Guten Tag,

danke für Deine Antwort. Nachdem ich eben meine Frau informiert habe über meinen Eintrag hier im Forum und die bisherigen Antworten, mußte ich mir anhören, welch ein Aufwand das damals doch war.
14 Tage hätte ich mit Hammer und Meißel (SDS) am alten Parkett in Wohnzimmer und Eßzimmer ausgeharrt.
Der Estrich war danach teilweise verletzt, wonach wir den sowieso im Haus tätigen Fliesenleger baten eine Ausgleichsmasse aufzubringen.
Naja die Frauen sind nicht nur multi-tasking, sondern können sich auch meist besser an die Kleinigkeiten erinnern als wir Männer.
Mal sehen in welcher Art und Weise ich die Demontage starte und was sich bewährt.
Wichtig : Ich habe Zeit und will nicht allzu viel Dreck verursachen.
Ich habe zugegebenermaßen aber den Aufwand unterschätzt.

Thorsten

Hallo Thorsten,

14 Tage hätte ich mit Hammer und Meißel (SDS) am alten Parkett
in Wohnzimmer und Eßzimmer ausgeharrt.

? von was redest du?
Das ist SDS
14 Tage (wieviele Stunden am Tag?) finde ich reichlich lang selbst
wenn man das manuell mit Hammer und Meißel entfernt.
Auch bei Stäbchenparkett.

Habe ich was falsch verstanden?

Gruß
Reinhard

Hallo Thorsten,
Deine an meine private Mailanschrift gerichtete Frage möchte ich öffentlich beantworten (dann haben viele etwas davon …)
Sicherlich ist es möglich, das alte Mehrschichtparkett auch mit einem geschärften Stemmeisen abzutragen.
Die Stemmeißel haben allerdings eine größere Breite, weswegen das Stemmeisen (durch schmale Klingenbreite) bei mir nicht die Priorität der Auswahl genießen würde.

Dass es danach (Zitat) „extrem hohe Rückstände“ durch den noch anhaftenden Gegenzug auf der Estrichoberfläche geben kann, ist nahezu unvermeidbar.
Bitte bedenke: wenn beim Abstoßen des alten Parketts die Stoßwirkung nicht nahe der Verbundzone (das ist hier die Kleberschicht) liegt, forcierst Du unbeabsichtigt einen Kohäsionsbruch im Holz. Das ist aber nicht das Ziel, sondern idealerweise der Bruch zwischen Kleber und Gegenzug.
Allerdings kann man hinterher mit einem Stoßschaber (und scharfen Klingen) einiges an Anhaftungen (fast) mühelos abstoßen.

Eine „dickere Trittschalldämmung“ als Ersatz für eine unzureichende Untergrundvorbereitung ist ohne WENN und ABER abzulehnen!!
Trittschall-Dämmunterlagen unter dem später zu verlegenden Laminatfußböden (soweit sie diese Bezeichnung überhaupt verdienen) haben nicht diese Aufgabe des Höhenausgleichs. Das können sie nicht.

Ebenfalls NICHT richtig ist Deine Auffassung, dass sich (durch unzureichende Vorbereitung des Untergrundes) die Kraft durch „großflächige Laminatplatten“ verteilen würde.
Richtig ist, dass gerade diese dünnschichtigen Elemente (egal wie groß sich formatiert wurden) nur geringe Kräfte aufzunehmen vermögen.
Laminat-Fußbodeneemente benötigen eine nahezu optimal ebene Unterlage.
Ich bin ein Verfechter der Ideologie, dass bei diesen oder vergleichbaren Holzwerkstoffelementen die erhöhte Ebenheit nach Zeile 4 (DIN 18202 Tab.3) notwendig ist.
Denn die dünnen Schichtstoffplatten können keine bedeutungsvollen Biegemomente aufnehmen, ohne durch Bruch oder (was auch zutreffen wird) langsam einsetzende Verformungen geschädigt zu werden!!
{Bitte bedenke, dass auch für wesentlich dickere, großformatige Natursteinplatten eine höhere Ebenheit gefordert wird. Diese wird meist durch die Verlegung im Mittelbettmörtel oder durch das Floating-Buttering-Verfahren erreicht. Aber selbst die dicken Platten würden bei rückseitigen Unebenheiten und bei entsprechender Druckbeanspruchung aus der Nutzebene durchbrechen)
-.-.-.-.-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

unter Wasser setzen und anfeuchten
Hi!

Ich sprach nirgends von „unter Wasser setzen“. Ich schrieb von einem nassen Lappen, den ich mal versuchsweise auf das Parkett legen würde. In meinen Augen zuindest ist das ein himmelweiter Unterschied.

Das wollte ich nur gern festhalten, da ich ungern Opfer von derart unsachlichen Seitenhieben werde.

Grüße
kernig

Hallo Klaus,

danke für Deine Antwort. Zunächst mal habe ich noch das benachbarte Schlafzimmer mit demselben Laminat zu legen (altes raus - neues rein).
Sobald ich an den Flurbereich im OG komme, werde ich mal langsam mit dem Stemmeisen anfangen. Einen von Dir angesprochenen Stoßschaber habe ich. Für die paar Quadratmeter mache ich mir nun lieber anfangs etwas mehr Arbeit. Notfalls habe ich auch den Multimaster mit Schaberaufsatz.
Sobald ich mich vom Parkett im Wohn- und Eßzimmer wegen der genannten Gründe trennen werde, muß ich mich sowieso anders vorbereiten bzw. arbeiten. Dann lohnt es sich auch einen Facharbeiter kommen zu lassen, der eine neue Ausgleichmasse aufbringt.
Danke soweit.

Thorsten

Hallo Reinhard,

ich weiß jetzt zwar nicht warum es immer wieder Leute in Foren geben muß die stänkern, aber im Grunde ist doch egal wie lange ich gebraucht habe, da ich nur andeuten wollte was sich Frauen alles besser merken können als wir Männer. Es können also auch 13 oder 15 Tage gewesen sein. Ich weiß doch heute nach 7 Jahren nicht mehr wieviel Stunden ich täglich gearbeitet habe.

Ja ich habe SDS benutzt und genau das wollte ich mit meinem Hinweis (SDS) verdeutlichen. Da brauche ich als Schreiner keinen Link zu Wikipedia.

Thorsten