Gelber Sack, Gr.Punkt, Altpapier + Müllverbrenng.?

hallo,

hab mit meinem mitbewohner gestern einen meinungsaustausch zum thema mülltrennung und müllverbrennungsanlagen gehabt, weil er benutzte taschentücher in den gelben sack warf („wird doch eh alles verbrannt“).

es gibt ja bei diesem thema viel unsicherheit, immer wieder mal neue enthüllungen, schwarzmalerei, verdrängung, vielleicht auch verschwörungstheorien?
am ende stand die frage im raum: lohnt sich trennen, oder wandert das am ende sowieso in die müllverbrennungsanlage?
wir wohnen in einem vorort von mannheim. bei uns wandert:

  • grüner punkt -> gelber sack
  • restmüll -> restmülltonne
  • altpapier -> papiertonne
  • biomüll -> biotonne
  • glas -> altglascontainer 2 straßen weiter
  • aber was wandert im endeffekt in die müllverbrennungsanlage?

werden die gelben säcke mit dem verpackungsmüll tatsächlich exportiert, oder verbrannt?
was passiert mit dem altpapier?
importiert die müllverbrennungsanlage gut brennbaren müll aus dem EU-ausland?

was ist gerücht / was tatsache?
wer-weiss-was?

lg, pit

http://de.wikipedia.org/wiki/Ersatzbrennstoff

Wer glaubt da wäre nur unverwertbarer Kunststoff drin, der ist recht naiv!

Hallo,

der Inhalt der gelben Säcke geht erst einmal in Sortieranlagen, wo er in verschiedene Stoffgruppen getrennt wird (Weißblech, Alu, Kunststofffolien, Kunststoffflaschen, Styropor,…). Ein Teil dieser Stoffe wird dann „thermisch“ verwertet, ein Teil aber auch „stofflich“.
Altpapier wird normalerweise wieder in Papierfabriken (auch im Ausland) verwertet.
Grundsätzlich ist Mülltrennung schon sinnvoll, auch wenn nicht jedes Kleinteil immer wirklich stofflich verwertet wird!

Gruß

versteh nicht, was du meinst.
und dein link ist für mich zu wissenschaftlich … :frowning:

kannst du bitte das, was du sagen willst, mal in deine worte fassen?

Wenn ich mir vor Ort in den Müllerverbrennungen oder den Kraftwerken die zusätzlich EBS verbrennen, mir dieses EBS mal anschaue, dann kommen mir starke zweifen das dies nur unverwertbare Kunststoffteile sind.

Mir erscheint es eher so, das EBS ein Weg ist, günstig an Öl zu kommen.

Der Kunde bezahlt einmal den billigen Platikmist, dann verdient man an dem Kunststoff wenn er verbrannt wird.

Hallo,
wenn ich mich so umsehe, was manche Leute in den gelben Sack stopfen, wundert es mich nicht, daß das DSD (und die anderen) bis zu 50% Fehlwürfe angeben.
Wer nun denkt, das würde das DSD bezahlen, der irrt. Die lassen sich die Trennung all dessen, was da nicht reingehört natürlich bezahlen (und das vermutlich nicht zu knapp, weshalb sie auch gar nichts dagegen haben/machen). Die Stadt oder der Landkreis schlägt das dann natürlich auf die Müllgebühren auf, während man die Entsorgung der Sachen mit grünem Punkt (sowie Elektroaltgeräte und Batterien, aber das ist was anderes) ja schon beim Einkauf mitbezahlt.

Cu Rene

Hallo Pit.

Als das mit der Mülltrennung aufkam, mussten die Müllverbrennungsanlagen massenhaft Öl zu feuern, damit der Müll überhaupt noch brannte. Schon daran ist das Sinnvolle der Mülltrennung, soweit es sich um Kunststoff handelt, erkennbar.
Auch Altpapier ist leider längst nicht so verwertbar, wie es anfällt.

Kunststoffabfälle sind NICHT SINNVOLL wiederverwertbar! Man kann, unter relativ großem Ernergieaufwand Gartenbänke daraus machen, aber erstens sind die Dinger hässlich und zweitens brauchen wir keine Milliarde Gartenbänke.

Die gesamte Mülltrennung ist nichts weiter als eine riesige Blase, in der einige Leute das große Geld verdienen, das dem Verbraucher zwangsweise aus der Tasche gezogen wird.

Bestenfalls eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, die etlichen Leuten einen Hungerlohn für Drecksarbeit verschafft, damit über ihnen wieder ein Boß mit fettem Einkommen beschäftigt werden kann.

Aber daran ist Deutschland ja inzwischen reich.

Die einzig sinnvolle Maßnahme gegen unser Müllproblem ist Müllvermeidung.

Gruß, Nemo.

Quatsch…
Hallo Nemo!

Als das mit der Mülltrennung aufkam, mussten die
Müllverbrennungsanlagen massenhaft Öl zu feuern, damit der
Müll überhaupt noch brannte.

*smile*
überleg einen Moment, wieviel Glas Du in die Container geworfen hast - und wie wenig (GEWICHT!!) Kunststoffmüll so im Haushalt angefallen ist.

Dann wirst Du feststellen, dass Du für das Gewicht einer Glasflasche verdammt viel Kunststoffabfall wegwerfen musst.

Fakt ist, dass die Müllverbrenner mit der Trennung echt zu kämpfen hatten - weil der Heizwert gestiegen ist!

Da war nix mit Öl zufeuern - im Gegenteil - der Heizwert des Abfalls war gestiegen!

Komm mal in der Verbrennungsanlage Deines Hausmülls vorbei - die erklären Dir das!

lieben Gruss aus Wuppertal
Ulli

Hallo,

Bestenfalls eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, die etlichen
Leuten einen Hungerlohn für Drecksarbeit verschafft, damit
über ihnen wieder ein Boß mit fettem Einkommen beschäftigt
werden kann.

Nur um das nochmal auf die Ausgangsfrage zu konkretisieren - wenn man schon nichts trennt, dann alles in die graue Restmülltonne, und nicht auch noch diesen Personenkreis unterstützen.

Die einzig sinnvolle Maßnahme gegen unser Müllproblem ist
Müllvermeidung.

Stimmt, aber so lange mir eine Mindestgröße für die Tonne vorgeschrieben wird, habe ich da leider finanziell nichts davon.

Cu Rene

Hallo.

Nur um das nochmal auf die Ausgangsfrage zu konkretisieren -
wenn man schon nichts trennt, dann alles in die graue
Restmülltonne, und nicht auch noch diesen Personenkreis
unterstützen.

Um es etwas genauer zu machen: Die Sonderung von Glas und Papier halte ich schon für sinnvoll. Zumal man das ja umsonst abgeben kann. Aber dafür braucht es keinen grünen Punkt.

Gruß, Nemo.

teils/teils
Hallo

Da ich mich einmal eine Weile mit der Thematik beschäftigt habe, meld ich mich jetzt auch einmal zu Wort.

Bei Papier und bei Glas macht die Trennung durchaus Sinn. Beides lässt sich ohne weitere Probleme recyclen. Bei Papier allerdings mit erheblichem Wasserverbrauch, der allerdings auch bei der Neuproduktion auftreten würde.

Bei Verpackungen ist das so eine Sache. Theoretisch wäre es möglich Kunststoffe zu einem erheblichen Teil zu recyclen, allerdings müssten die Stoffe dann „sortenrein“ gesammelt werden, wie es z.B. bei Getränkeflaschen geschieht. D.h. PE, PP oder PVC müssten getrennt gesammelt werden und könnten dann wie zuvor verarbeitet werden. Moderne Sortiermaschinen sind in der Lage einige dieser Stoffe zu erfassen und nach Gruppen zu sortieren, allerdings ist der finanzielle Aufwand anscheinend zu viel und den Verbrauchern kann man das nicht zumuten.
Außerdem ist die DSD GmbH ein kapitalorientiertes Unternehmen und tut nicht mehr, als gesetzlich vorgeschrieben. Sie halten ihre Wiederverwertungsquoten ein und nicht mehr. Leider beinhaltet das auch „energetische“ Verwertung.

Die Biotonne dagegen macht, trotz ihrer Geruchsproblematik (zerknüllte Zeitung hilft), durchaus Sinn. In Berlin wird das Zeuch zu Biogas vergoren und die Reststoffe als Kompostdünger verkauft.

Naja. Ich persönlich finde, trennen macht jetzt nich so den großen Aufwand, als dass man da groß drüber philosophieren müsste.

Gruß

Der Völler