Gelber Sack

Hallo,
können Kunststoffverpackungen die zuvor klein geschnitten wurden, noch ordnungsgemäß wiederverwertet werden, sprich können die Sortiermaschinen diese noch erkennen?

Danke für Infos,
Gruß

Blumenschein

Hallo!

Wie klein denn und warum zerschneidest Du sie ?
Und vor allem, warum zerbrichst Du dir den Kopf darüber wie die „Gelber Sack - Leute“ die Stoffe erkennen, trennen und entsorgen ?
Natürlich gehört der abgeschnittene Rand einer Tüte auch in den Sack.

Übrigens, was wäre die Alternative ? Gleich in deine Restmülltonne ?
Es kann ja sein, es wandert im Sortierwerk auch in den Restmüll und dann weiter in die Müllverbrennung.
Dort spart es dann Brennstoff ein.
Es ist also nicht „verloren“.

Und viele Leichtstoffe, wozu auch wohl deine Schnipsel gehören, werden in die sogenannte Leichtfraktion („Fluff“) aussortiert. Das geht dann z.B. in die Zementindustrie als Ersatzbrennstoff (auch dort ersetzt es fossile Brennstoffe wie Heizöl oder Kohle).

MfG
duck313

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Salü,

wenn Du möchtest, dass die Teile nutzbringend verwertet und nicht irgendwo in Indonesien in die Landschaft oder ins Meer gekippt werden, tust Du sie in die Restmülltonne: In Deinem Müllheizkraftwerk, das außer Strom auch außerhalb der Heizperiode wertvollen Dampf für die Industrie liefert, muss weniger Schweröl zugefeuert werden, wenn genügend Plastikbecher im Müll sind. Wenn man den ganzen Propagandabetrug mit dem Gelben Sack bleiben ließe, könnten die Müllheizkraftwerke viel besser arbeiten und in Indonesien würde Land und Meer mit weniger deutschem Scheißdreck zugemüllt.

Ceterum censeo saccum flavum esse abolendum.

In diesem Sinne

MM

Wie kann ich denn erfahren ob „meine“ schwarze Tonne verbrannt wird und ein Heizkraftwerk dann davon auch partizipiert?

Sie muss seit Dosen-Trittin verbrannt werden, was anderes darf in Deutschland nicht mehr sein. Deswegen fliegen die Mannheimer Störche im Winter immer nach Beziers, weil es dort noch eine leckere riesige Mülldeponie gibt, wo man weggeschmissenes Essen (darunter sehr viel Brot à la Francaise), den Inhalt halb leerer Konservendosen und jede Menge Ratten verspeisen kann.

Wie genau die „thermische Behandlung“ stattfindet, d.h. ob einfach bloß verbrannt oder verbrannt & die Hitze genutzt wird, kann man Dir sicher bei den städtischen Entsorgungsbetrieben Deiner Gemeinde sagen.

Schöne Grüße

MM

So mancher bayerische Kurort bekommt dadurch einmal wöchentlich „Großstadt-Flair“. (Wobei ich da einfach mal an die Bronx der 80er denke)

Leider lassen meine bayrischen Sprachkenntnisse keinen adäquaten Fluch zu.

So weit!?! na sieht ja fast wie Heidelberg aus die Brücke und das Schloß.
Dann noch französiches Essen. So würd ichs mir auch gefallen lassen.

grafik

Ich war mal Ende der 80iger bei einer Bürgerversammlung dabei als der Landrat Eierkaufer gesprochen hat.
u. a. ist mir noch rege im Sinn als er sagt; Jetzt wo wir das ganze Papier recyceln und nicht mehr in den Müll werfen, muss mit Öl in den Verbrennungsanlagen zugeheizt werden um den Dreck loszuwerden.
Schon irre wie gestört es in einem „entwickelten“ Land zugehen kann. Siehe heute Länderspiegel Plastikmüll in Malaysia.

Hallo
ich hab da noch eine Zusatzfrage: Lesen die Sortiermaschinen die (EAN) Barcodes auf den Verpackungen und ermitteln so die Materialart der Verpackung? (oder Bilderkennung/ocr)
Gruß Michael

Da gibt es gekühlten Milchkaffee einer hessischen Molkerei beim Kaufladen meiner bequemen Wahl, den mag ich sehr.
Die haben vor einiger Zeit auf einen neuen Becher umgestellt:
Recht steife Alufolie mit flächigem Druck oben als Deckel,
darunter eine dünne Membrane mit eingeprägtem Trinkloch aus Kunststoff A,
der eigentliche Becher aus dünnstem Kunststoff B,
mit nicht wasserlöslichem Kleber angebrachter
Pappumrandung zum Versteifen, („Hybridpappe“: innen offenbar Altpapier, außen eine Schicht feines Papier für den Druck).

Ich soll wohl "Alu"deckel, Becher samt Trinkmembrane und Pappe separieren, dann alles außer der Pappe in die gelbe Tonne werfen (der Südwestfale mag es zivilisiert, zudem lebt man nahe der Keimzelle der 240l-Tonne!).

Die können mich mal.
Diesen Mischmasch kann doch keiner sinnvoll verwerten. Denk mal an die mittels reichlich Kleber am Plastik hängenden Pappreste, wie soll das gehen?

Beim Aludeckel weiß ich, dass die Farbe kein großes Problem ist. Die gehen in den Alu-Behälter.

Der Rest wandert zusammengestampft in den Restmüll. Hier heißt das Teil „Müllheizkraftwerk“.
Fernwärme leider nur für wenig Gewerbe und keine Industrie, viele Haushalte.
Somit haben die im Sommer zu wenig Abnahme. Immerhin kühlen die mit Luft - es ist kein ausreichendes Gewässer in der Nähe, welches man zerstören könnte.

Ob das Kraftwerk tatsächlich überhaupt den Eigenverbrauch stemmen kann, weiß ich nicht. Der soll durch die extrem aufwändige Renovierung der Rauchgasreinigung sehr stark angestiegen sein.
Ich befüchte aber, dass dieser Strom irgendwie als „grün“ gilt. Schließlich wird da auch ein Anteil Biomasse verfeuert. Und KWK-Zulage wird es doch auch geben.
Es bedarf dann lediglich einfacher Prozent- und Additionsrechnung, um dafür zu sorgen, dass nur der grüne Stromanteil geliefert wird, der schwarze Stromanteil wird selber verbraucht. Und die zusätzlich benötigte Menge holt man sich als Graustrom von der Börse.

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Video aus 2018.

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Servus,

ja, das geht in die Richtung der klassischen Teebeutel-Aufgabe:

  • der Beutel und das Kartonetikett > Altpapier
  • die Teeblätter > Biotonne
  • die Heftklammer > Altmetall

aber die Schnur? Was ist mit der Schnur??

Wäre ziemlich traurig, wenn es nicht so lächerlich wäre.

Schöne Grüße

MM

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Zumal das Altpapier, das vor Einführung der ganzen zich-Tonnen-Wirtschaft die Pfadis (West) und die Jungen Pioniere (Ost) einsammelten, ohne Kartonagen und ohne Hochglanzdrucke usw., ein im Vergleich zu dem Dreck, der heute in den Papiercontainern liegt, ein recht hochwertiges Material für (damals noch echte) Wiederverwertung war.

Dito das sortenrein nach Farben getrennt eingesammelte Altglas.

Aber das ganze eklige Gelumpe, das in den „Gelben Säcken“ herumschwimmt? Nej, bedankt! …

Schöne Grüße

MM

Danke für das Video. Ich dachte eigentlich, dass Sortieranlagen viel mehr automatisiert sortieren können, wo man heutzutage Barcodes, Texte lesen kann, Gesichtserkennung, K I hat.

Klasse! So ist es in der Tat! Nur traut sich niemand, diesen Umstand laut auszusprechen.