Geld in der Partnerschaft

Hallo!

Ja stimme zu, erfahrungsgemäß aber nicht immer ganz so einfach. Von Scheidungsstreitigkeiten weiß ich durchaus, dass es nicht allzu selten vorkommt, dass die emanzipierteste Frau dann schlussendlich doch mit dem Vorwurf kommt, der Mann habe zuwenig verdient weil zuwenig gearbeitet. Hat er hingegen zuviel gearbeitet, so kommt häufig der Vorwurf, dass er sich zuwenig um die Familie gekümmert habe. So einfach ist das also trotzdem nicht mit der sogenannten Gleichberechtigung.

Gruß
Tom

1 Like

Hallo!

Wenn das eine stabile ernste Beziehung ist, bin ich im Übrigen (zumindest im Normalfall) auch ein Befürworter gemeinsamer Finanzen. Mich hat es überrascht, dass das offenbar hier auch einige andere so sehen.

Gruß
Tom

1 Like

Hallo!

Ja schon, aber ich komme auch hier mit einem aber: wenn sich der UP wegen eines geringeren Einkommens schlecht fühlt, dann muss das nicht aus einem negativen Gefühl des Herrschaftsverlusts des alten Patriarchats sein. Das ist zu einseitig.

Was nämlich gerne vergessen wird (und mir gehts jetzt nicht darum, dass ich das alte patriarchalische Familienmodell wieder gerne hätte): mit der patriarchalen Struktur mit dem Mann als Oberhaupt der Familie und Ernährer korrespondiert auch eine konkrete klare Verantwortungsstruktur. Ein Mann möchte da nicht deshalb mehr verdienen, weil er die Frauen unterdrücken will, sondern weil er sich seiner Frau und der Familie gegenüber finanziell in der Verantwortung sieht. Erwerbstätigkeit wird da auch nicht als anzustrebende Selbstverwirklichung gesehen, sondern als lästiges Übel und dieses lästige Übel nimmt der Mann für seine Frau auf sich. Man tut so jemandem also Unrecht, wenn man ihm dabei einfach negative Gefühle gegenüber Frauen unterstellt.

Ich glaub das ist schon auch wichtig bezüglich dieses Themas.

Gruß
Tom

1 Like

Jaja, individuelle Präferenzen, mancher kann ja auch Kinder liebhaben.
Es ist aber nicht so, daß das Aussterben ganz sachte und gleichzeitig vor sich gehen würde, sondern es entstehen Wüsteneien, Städte veröden, denn es gibt Abwanderungsverluste.
Mir könnte das nur recht sein. Ich habe Immobilien in einer Boomregion, wo ständig neuer Wohnraum und neue Kindergärten usw. gebaut werden müssen, weil junge Familien aus strukturschwachen Regionen hierher kommen. Jeder Blick in hiesige Immobilienanzeigen zaubert ein Lächeln auf mein Antlitz.
Aber im gesamtgesellschaftlichen Sinne halte ich das durchaus für eine ungute Entwicklung.

Du hast sicher Zahlen…
…für die von Dir verallgemeinerten persönlichen Wahrnehmung?

sogenannte Grüße
kernig

Hallo Raimund Gobald,

Es ist aber nicht so, daß das Aussterben ganz sachte und
gleichzeitig vor sich gehen würde, sondern es entstehen
Wüsteneien, Städte veröden, denn es gibt Abwanderungsverluste.

Ja.

Mir könnte das nur recht sein. Ich habe Immobilien in einer
Boomregion, wo ständig neuer Wohnraum und neue Kindergärten
usw. gebaut werden müssen, weil junge Familien aus
strukturschwachen Regionen hierher kommen.

Du widersprichst dir aber: die jungen Familien (per Definition mit Kindern) sind ja da, sie wollen / können nur nicht, in abgelegenen Gebieten wohnen.

Das würde sich IMHO nicht ändern, wenn man Frauen wieder in die 3K-Gebiete verbannt.

Siboniwe

Differenzierung
Hi!

Es gibt hier eine unselige Allianz

Umso wichtiger finde ich ja, dass man das auseinanderhalten sollte.
Man kann Gleichberechtigung (und Gleichbepflichtigung) der Geschlechter wollen und trotzdem dem puren Wirtschaftsdenken kritisch gegenüber stehen.

Grüße
kernig

Servus,

in einem Land, das wenns hochkommt für 40 bis 60 Mio Einwohner gemacht ist, aber mit 80 Mio Einwohnern vollgepackt ist, kann von Aussterben nun wirklich keine Rede sein.

Schöne Grüße

MM

Wieso denn „abgelegen“? Mecklenburg-Vorpommern z.B. ist doch nicht abgelegen. Das ist zwischen Berlin und Ostsee. Überhaupt gibt es in Deutschland kaum ein paar Quadratkilometer, die man als abgelegen bezeichnen könnte, der Waxenstein vielleicht oder Helgoland usw.
Daß sich junge Familien in einzelnen Regionen konzentrieren, liegt natürlich daran, daß man da Geld verdienen und Kinder großziehen kann, und woanders ist das schwierig, weil es an Arbeitsplätzen, Bildungsangeboten, Infrastruktur fehlt. Das allerdings ist ein Anzeichen dafür, daß Deutschland seine strukturschwachen Gebiete kolonisieren (es wäre nicht das erstemal) und letztlich eine weit höhere Anzahl an Deutschen tragen könnte als heute. Es wären ja überwiegend Leistungsträger und nicht nur Kostgänger.
Wie gesagt, mir sind solche Überlegungen nicht mehr so wichtig, ich habe viele Kinder und nicht mehr viele Jahre. Es sind halt Überlegungen: welche Zukunft wünscht sich das deutsche Volk?

Hallo!

Nein habe ich nicht, es handelt sich um eine subjektive, sicherlich nicht repräsentative Praxiserfahrung, aber eben eine Praxiserfahrung, mit der ich nunmal schon oft konfrontiert war. Irgendwelche empirischen Schlussfolgerungen habe ich daraus nicht gezogen, aber als Anmerkung sei mir das schon gestattet.

Gruß
Tom

2 Like

Hallo!

Ja kann man, tut man im Mainstream aber nicht. Gleichberechtigung ist im Übrigen nicht identisch mit Gleichbepflichtigung oder sagen wir mal Gleichheit. Ich würde sogar sagen, dass kann unter gewissen Voraussetzungen sogar im Gegensatz zueinander stehen

Gruß
Tom

Und du kennst den „Mainstream“ - woher genau?

Welchen Vorschlag habt ihr, damit ich mich nicht schlecht
fühle und meine Partnerin nicht irgendwann die ganze Last auf
ihren Schultern spürt?

Mein Vorschlag ist: eine klare Regelung treffen und schriftlich, ggf. mit Notar, klären.
Dann muß man nur einmal die Fakten (Miete, Vorsorge, Urlaub etc.) sortieren.

Anschließend die restliche Gefühlskomponente klären, ggf. mit Eheberatung.
Dann kann man „ohne die harten Fakten“ mal nachsehen, worum es wirklich geht, hinsichtlich der Energie, der Balance und der Macht in Beziehungen.

Tilli

…für die von Dir verallgemeinerten persönlichen Wahrnehmung?

Du glaubst jetzt nicht im Ernst, dass das nur Toms persönliche Wahrnehmung ist, oder?

http://lmgtfy.com/?q=streit+um+geld+mann+verdient+zu…

ich glaube, Du wünschst Dir nur ganz doll, dass es NICHT so wäre.

Tilli

2 Like

Volk ohne Raum!
Ich befürworte eine Erweiterung des Siedlungsgebietes bis hin zum Mittelländischen Meer.

Hi,

Welchen Vorschlag habt ihr, damit ich mich nicht schlecht fühle und meine Partnerin nicht irgendwann die ganze Last auf ihren Schultern spürt?

Deine Frage ist eine Doppelfrage, deren zweiter Teil viel mit „Gedankenlesen“ und „Vorannahmen“ zu tun hat. So wie du schreibst, spürt deine Partnerin jedoch keine Last auf ihren Schultern, zumindest derzeit. Warum annehmen, das würde sich ändern? Sie wusste ja, auf was bzw. wen sie sich einlässt: einen Mann mit Unterhaltsverpflichtungen und Schulden. Und wie viele andere hier schon geschrieben haben: sie hat dich trotzdem „genommen“. :smile: 

Zum „Schlecht-fühlen“ ist auch schon viel gesagt worden. Die Einstellung zum Geld ist keine objektive Sache, sondern resultiert meistens aus frühen familiären Prägungen. Hilft es jemandem, ihm zu sagen, er müsse sich nicht schlecht fühlen? Nicht wirklich. Es ist deine Entscheidung, ob du deine Einstellung überprüfen und verändern willst. So kannst du außerdem erleben, dass in dieser Beziehung, anders als in deiner Ehe, Geld kein Streitthema sein muss - eine neue Chance für dich, deine Einstellung zu überdenken!

Deine finanzielle Situation kann sich zudem auch wieder ändern. Wichtiger scheint mir, wie insgesamt die Qualität eurer Beziehung ist, der Austausch zwischen Geben und Nehmen. Und es klingt so, als wäre das okay. Wurde auch schon häufig gesagt: im Gespräch bleiben!!! 

Good luck!
Marlies

Hallo,

Welchen Vorschlag habt ihr, damit ich mich nicht schlecht
fühle

ich hätte schon Vorschläge, fühle mich aber schlecht dabei, sie jemandem mitzuteilen, der mal so gar nicht auf die bisherigen Antworten reagiert.

Gruß
C.

Hallo, hier wurde ja schon viel zum Thema gesagt. Ich bin auf der Seite derjenigen die sagen: nimm dein Gefühl ernst, dass du dich mit der Situation ungut fühlst. Fahrt euren Lebensstil runter oder verzichtet auf bestimmte Posten, so dass du deinen Anteil von 50% bewältigen kannst. Nimm an teuren Aktivitäten, die vielleicht deiner Freundin wichtig sind, nicht teil… Sorge für dich und damit auch für euch. Ich kannte mal ein Paar, bei denen es ähnlich war wie bei Euch, da ist der Mann dann irgendwann fremd gegangen, weil er einen Ausgleich für das Ungleichgewicht brauchte.

So eine Situation kann man sich gut in einer Familienaufstellung anschauen. Da kannst du allein oder mit deiner Partnerin zusammen hingehen. Schonmal von der Methode gehört? Falls nein, Google das mal, z. B. http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstel… oder http://de.wikipedia.org/wiki/Familienaufstellung. Wünsche euch alles Gute, Toewanda

du dich mit der Situation ungut fühlst. Fahrt euren Lebensstil
runter oder verzichtet auf bestimmte Posten, so dass du deinen
Anteil von 50% bewältigen kannst.

Und was macht sie dann mit dem Geld? Für Alkohol, Koks und Nutten Callboys ausgeben? Verbrennen Sparen? Was ist in dem Fall, wenn sie eher stirbt als er? Soll er dann das Erbe ausschlagen, damit er sich nicht schlecht fühlt? Oder soll sie ihre Arbeitszeit reduzieren, damit sie weniger verdient als er und sie dann auf ganz niedrigem Niveau jeweils 50% bezahlen können?

Nimm an teuren Aktivitäten,
die vielleicht deiner Freundin wichtig sind, nicht teil…
Sorge für dich und damit auch für euch. Ich kannte mal ein
Paar, bei denen es ähnlich war wie bei Euch, da ist der Mann
dann irgendwann fremd gegangen, weil er einen Ausgleich für
das Ungleichgewicht brauchte.

Na, da ist dann das mit den Callboys in jedem Fall die bessere Alternative.

Amüsiert

C.