Karten auf den Tisch
HI!
Also hast Du das schonmal so, wie Du es hier beschreibst, Deiner Partnerin geschildert? Was sagt sie dazu? Das sind eigentlich die wesentlichen Dinge, die bei solchen Absprachen eine Rolle spielen: Wie ihr beide damit klar kommt.
Darüberhinaus gehender Rat kann Lösungsansätze bieten, aber eher nicht 1:1 auf Euch passen.
Das fängt an bei „Partnerin“ - da stellt sich ja schon die Frage: Was ist das für eine Beziehung? Nur Sex? Zusammen wohnen? Sind Kinder geplant? Wie fest und zukunftsgerichtet ist das Ganze?
Meine Partnerin verdient wesentlich besser als ich, ich habe
von meinem Einkommen kaum Reserven, da ich Kindesunterhalt,
eheliche Schulden usw. zahlen muss.
Sämtliches Erspartes ging während meines Versuches mit meiner
Partnerin mitzuhalten drauf.
Ganz klar: selber schuld. Und das solltest Du lassen. Und das mit Deiner Partnerin besprechen, damit sie dich nicht für einen plötzlichen Geizkragen hält.
Ich bin klassisch erzogen worden, also dass der Mann die
Familie versorgt, nicht die Frau.
Tja, manchmal muss man sich von den Werten seiner Erziehung trennen, ganz bewusst. Da bei uns die Alleinverdiener-Rollen hin und her gewechselt haben, kenne ich das Problem von beiden Seiten. Mein Mann hat sich als Zuverdiener gar nicht wohl gefühlt (wohl auch die Reste der „guten“ alten Zeit, in der der Mann seine Familie versorgt hat). Und ich kenne das Gefühl, als alleiniger Verdiener die Familie durchzufüttern und umgedreht…
Zudem war in einer vorhergehenden Ehe Geld immer ein
Streitthema.
Umso wichtiger, das offen und ehrlich zu klären und vorzusorgen, dass das nicht wieder so wird.
Meine Partnerin sieht derzeit kein Problem darin das sie
vieles bezahlt. Ich fühle mich dabei aber schlecht.
Also: Dein Problem, daran solltest Du arbeiten, also am „schlecht fühlen“.
Welchen Vorschlag habt ihr, damit ich mich nicht schlecht
fühle und meine Partnerin nicht irgendwann die ganze Last auf
ihren Schultern spürt?
Alles auf den Tisch. Jedem Partner sollte so in etwa klar sein, wie es finanziell beim anderen aussieht. Und wie es gefühlsmäßig beim anderen zum Thema aussieht. Vor allem sollte man versuchen, einen gemeinsamen Umgang mit Geld zu finden, der sicherstellt, dass nicht nach 10 Jahren einer anfängt aufzurechnen.
Und dann sollte man sich klarmachen, dass Geld nur eine Facette des Gleichgewichts einer Beziehung ausmacht. Und dass, wenn man das 1:1 aufrechnet, man die wesentlichen Werte außer Acht lässt.
Und aus meiner Erfahrung: Wir haben recht früh gemeinsame Kasse gemacht, zur Verwunderung unserer Umgebung, die zum Teil noch mit Kind nur eine gemeinsame Haushaltskasse hatten. Aber uns war recht früh klar, dass das funktionieren wird. Und in der Tat hat in 20 Jahren noch niemand angefangen aufzurechnen, wer wieviel Geld in die Beziehung eingebracht hat - natürlich ohne Garantie, dass das so bleibt, aber ich bin zuversichtlich
Wichtiger als das „wieviel Geld wer“ verdient finde ich einen gemeinsamen Nenner des Umgangs mit demselben. Ist einer gedankenlos und verschwenderisch und der andere eher ein Nachrechner, birgt das unendlichen Konfliktstoff.
Mir fällt grad eine sehr gute Sendung zum Thema ein. Im Zdf aus der Serie 37°, ein Zweiteiler über Geld u…
Hoffe, ich konnte Anregung geben.
Grüße
kernig