Hi Lux,
Bewusst strebe ich sicher weder nach ‚Unsterblichkeit‘ noch
‚Glückseligkeit‘ und mit ‚an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit‘ auch nicht ‚unbewusst‘, denn ich sehe ‚im
Leben‘ gar keine Logik.
Wenn wir uns einigen könnten, dass sowohl alle theoretischen Wissenschaften als auch die Philosophie in ihren ewigen Gegensätzen ein PRODUKT ist zur Selbstorganisation des Menschen, und auch damit die HÖCHSTE Struktur des ganzen Kosmos ist, soweit wir ihn begreifen, ist das PRODUKT der Sprache relativ.
Allerdings ist meine Sprache in meinem Versuch, meine Empfindugen auszudrücken, authentisch mit dem, was ich MEINE (auch wenn mir das nie wirklich ganz gelingt)!!!
Sicher ist die Sprache ebenfalls eine WIRKLICHKEIT an sich, sonst existierte sie ja gar nicht.
Aber weder das, was die Biologen sagen, noch das, was die Philosophen sagen, ist absolut „wahr“, sondern beides ist lediglich ein „Als Ob“, das heißt, Menschen schaffen ihre EIGENEN Wahrheiten, an die dann GLAUBEN.
Du strebst „nicht“ bewusst nach Unsterblichkeit, das hast du richtig ausgedrückt. Aber trotzdem strebst du danach UNBEWUSST, wie alle Manschen, Tiere, Pflanzen - und Steine, deren Energie sich als Form ihrer IDENTITÄT erhalten „will“, allerdings auf der niedrigsten Selbstorganisation.
Demgegenüber ist die Sprache der Menschen die höchste Selbstorganisation bezogen auf das, was die französischen Philosophen STRUKTURALISMUS nennen. Der Begründer des Strukturalismus ist der belgisch-französische Philosoph und Ethnologe Prof. Claude Léwi-Strauss. Und der berühmteste heute lebende (!) Neostrukturalist ist der Franzose Prof. Jacques Derrida.
Was ich behaupte, ist ein UNBEWUSSTES Streben nach Unsterblichkeit, in jeder Sekunde unseres Daseins, durch den Atem, das schlagende Herz, die Lunge, die Nieren, der Magen usw. - alle funktionierenden Organe sind uns UNBEWUSST und arbeiten nach dem, was Schopenhauer „Wille“ nennnt und Nietzsche den „Willen zur Macht“.
Mir gefällt der Ausdruck „Unsterblichkeit“ selber nicht, weil er eine Sprache ist, die an die Religion erinnert, hat aber auch einen großen Vorteil. Wenn der amerikanische Psychologe Prof. Maslow fünf bzw. sieben hierarchische GRUNDBEDÜRFNISSE beim Menschen annimmt, ist das für mich zwar nachvollziehbar (dessen Lehre haben Manager.Trainer bis zum Erbrechen 40 Jahre lang auf Seminaren gelehrt, sogar heute noch), es ist aber unbefriedigend, weil es nur VERDINGLICHUNGEN sind. Das ist das Problem der Sprache.
Dass wir alle jede Sekunde (auch unbewusst!) leben wollen, merkt man am besten dann, wenn wir Scherzen FÜHLEN, weil der Organismus dann in seiner Selbstorganisation gestört ist…
Der Baden-Badener Kurarzt Dr. Grodeck hat als erster Arzt erkannt, dass bei vielen seiner vorwiegend sehr reichen Patienten ihre körperlichen Leiden PSYCHISCHE Ursachen hatten und daraufhin veröffentlichte er sein berühmtes Werk „Das Buch vom Es“, was ausdrücken soll, dass es „jenseits“ unseres Alltagsbewusstseins einen „Willen“ (Schopenhauer) gibt, der die Selbstorganisation des Körpers auch ohne unserer Verstand völlig selbstständig regelt.
Ich glaube nicht, dass ein „Uhrmacher“ unsere uns und den Kosmos gemacht hat, wie ein Ingenieure seine Maschinen, sondern dass sich im Laufe der Evolution ein „Wille“, der hinter allen Strukturen (vor allem beim Menschen) steckt, eine Selbstorganisation ist zu immer mehr Unsterblichkeit, die das Streben hat, sich immer HÖHER zu organisieren, auf das Ganze gesehen. Natürlich ist das Gott - oder eine seelenlose MECHANIK (wo ist der Wille???).
An diese MECHANIK (was eigentlich das Unbewusste ausdrückt) GLAUBEN meisten Wissenschaftler, weil sie gar nichts Grundsätzliches erfragen, es ist nicht ihr Job. Aber das, was z. B. die Physik mit ihrer Sprache erzählt, ist ja die absolut NIEDRIGSTE Struktur, die Sprache dagegen ist die HÖCHSTE Struktur des Menschen auf seine Selbstorganisation bezogen.
Aber dass die Sprache genau das „repräsentieren“ würde, was die Menschen als die WIRKLICHKEIT ansehen, ist meines Erachtens nicht mehr als eine „Philosophie des Als Ob“, nicht negativ gesehen, sondern positiv. Wir haben ja keine Alternative. Es ist eine sinnvolle Aufgabe, dem Leben einen SINN zu geben und eine „logische“ Weltanschauung zu konstruieren.
Gruß
C.