Geld verdient und dann verloren. Funktioniert das überhaupt?

Hallo Leute,

Ich habe mich vor einigen Wochen über CFDs erkundingt und mich für ein Demokonto angemeldet. Habe nach kurzer Zeit gesehen was ich machen kann und wollte es ausprobieren.

So, dann habe ich 150 Euro eingezahlt, einen Bonus erhalten und habe mich tatsächlich auf bis zu 900 hochgetradet. Ich nutzte die Indikatoren, die mir sagen wann ich auf steigende und fallende Kurse setzen soll.

Das Problem ist, seit 1 Woche habe ich fast nur Verluste gemacht und mir als ich wieder bei 200 war, das Geld ausgezahlt. Die Indikatoren Sache scheint nicht langfristig zu funktionieren.

Mit Aktien kann ich aber nicht handeln, weil die zu teuer sind. Ich bin auf http://musterdepot-cfd.de/ angemeldet. Ich brauch und will den Helbel. Kann mir einer Tips geben und hat Erfahrung mit CFDs? Möchte nicht das restliche Geld auch noch vom Fenster rausschmeissen, denn ich war ja schon fast auf 1K.

Bin Student! Deswegen die Beträge bitte nicht belächeln :wink:

Danke und Guss

Adrian

Moin,

Und wer nicht aufpasst, dem kann es leider so ergehen: http://www.focus.de/finanzen/jungem-mann-droht-privatinsolvenz-wegen-der-franken-freigabe-anleger-setzte-2800-und-verlor-280-000-euro_id_4556930.html

Ulrich

Hallo,

ich habe zwar keine Ahnung was CFDs sind, aber:

Handeln mit Aktien, Wertpapieren etc. birgt immer ein Risiko. Im Extremfall bis zum kompletten Verlust, wenn nicht sogar „Schulden“ (Frage am Rande an die Leserschaft: Gibt es Anlagen, bei denen ich „nachzahlen“ müsste?)

Wenn das mit den Indikatoren so einfach wäre, würde hier keiner mehr arbeiten. Offensichtlich ist das aber eben doch komplizierter. Profis scheinen damit umgehen zu können. Die meisten Menschen eher nicht.

Zwei Anmerkungen:
Auf die Frage an einen professionellen Anleger: „Was würden Sie als erstes machen wenn ich Ihnen 100T€ zum spekulieren gebe?“ kam die Antwort: „Sie fragen, ob Sie das Geld über haben!“.
„No Risk no fun“: Risikofreie Anlagen bieten niedrige Renditen. Will man hohe Renditen steigt das Risiko. Ein Renditeversprechen über 5% würde mich immer stutzig machen!

Sofern du einen Verlust nicht verkraften kannst: Finger weg!

fg

Dirk_P

Danke, aber da wo ich angemeldet bin gibt es keine Nachschusspflicht.

Ich kann nur verlieren was ich aufs Kontoneinzahle. Das ist doch schon mal ein guter Vorteil, oder?

Gäbe es sichere Anzeichen, die auch funktionieren, dann könnte es jeder machen. Gut, hier könnte man noch argumentieren, dass es sich bei klein-klein-Geschäften für „Profis“ nicht lohnt und Du für Deine Zeit bezahlt wirst.

Wen es sichere Anzeichen gäbe, könnte es aber auch ein Computer, schneller und besser als Du.

Hallo!

Natürlich nicht. Andernfalls hätte ich längst einen PC hingestellt, der die Sache automatisch erledigt und ich wäre täglich unterwegs, um mit der Schubkarre das „verdiente“ Geld von der Bank sicherheitshalber in den eigenen Geldspeicher zu bringen.

Dann hast Du kein Spielgeld. Lass die Finger davon!

Überlege selbst: Hast Du einen Nutzen geboten? Eine Dienstleistung erbracht? Eine Ware produziert, die jemand haben will? Fand womöglich gar kein wertschöpfender Prozess statt und handelt es sich um Wetten, bei denen jedem Gewinn irgendwo ein Verlust gegenüber steht und der einzig sichere Gewinn liegt beim Betreiber des Wettgeschäfts?

Das ganze Geheimnis liegt im Wort „verdienen“. Wo nicht gewettet, Glücksspiel betrieben und/oder betrogen wird, muss man zum Geldverdienen anderen Menschen dienen, also etwas tun oder bereitstellen, wofür andere Menschen zu zahlen bereit sind. Wer diesen elementaren Zusammenhang nicht beachtet und deshalb nicht hinterfragt, woher denn das angeblich zu verdienende Geld kommen soll, wird Geld verlieren.

Gruß
Wolfgang

Hallo,
das Wertschöpfer-Argument: Als passive Geschäftspartei ist die wertschöpferische Tätigkeit der vorrübergehende Tausch von Risiko gegen Liquidität. Als aktive Geschäftspartei ist die wertschöpferische Tätigkeit, Marktineffizienzen zu identifizieren und solange durch Handel auszugleichen, bis der Markt wieder effizient ist. Ob das ganze ein Nullsummenspiel ist oder nicht, ist völlig irrelevant.

Dabei wird ein Nutzen geboten, für den jemand zu zahlen bereit ist. Hat also mit CFD aus dem Ursprungsposting nicht viel zu tun. Unbestritten lassen sich Spekulation und Wette nicht immer klar von der Finanzierung wertschöpfender Tätigkeit trennen. Die zuweilen schwierige Unterscheidbarkeit taugt aber nicht als Rechtfertigung, die Dinge grundsätzlich in einen Topf zu werfen.

Gruß
Wolfgang

Danke Dirk, aber ich habe das schon Ulrich gesagt. Ich habe keine Nachschusspflicht bei dieser Software. Für mich ist das ja eigentlich so ähnlich wie mit Knockouts zu handeln. Es ist einfach schade das ich am Beginn so viel und leicht Geld gemacht habe. Habe dann einfach mal die Monate hochgerechnet und bin zu wahnwitzigen Beträgen gekommen. Ich will aber noch nicht aufgeben. Kennst du das Gefühl?

Das Problem ist aber das es eine Zeit lang super funktioniert hat. Glaubst du nicht das es Leute gibt die wirklich vom Trading leben können? Vor allem scheinen die alle eine eigene Strategie gefunden zu haben. Birger Schäfermeier handelt doch anders als zum Beispiel die Scalptrader, die nur sekunden im MArkt. Ich erhoffe mir so gerne Erfolg…

Das heisst, jemand anderes hat 750 Euro verloren. Was sagt der, wie ER seine Indikatoren genutzt hat? Vermutlich hat er noch mehr verloren, weil die „Bank“ auch noch verdient.

Hallo Wolfgang.

Eins kommt mir aber nur schwer in den Kopf. OK ICH BIN STUDENT und habe nicht soviel Erfahrung wie andere, aber ich habe folgende Schlussfolgerung.

Wenn ich mehr gewinnen kann als ich verlieren kann (Ich kann ja bei dieser Software nur das Geld auf dem Konto verlieren und habe keine Nachschusspflicht), dann bin ich doch im Vorteil bei einer 50% Chance?

Ich weiss das ist vielleicht ne dumme Frage, aber mich würde es gerne verstehen falls einer es Weiss.

Gruss,

Adrian

Ok, das möchte ich natürlich nicht, aber dann ist ja auch ein Gewinn mit Aktien zu machen ein Verbrechen. Dann kann man die Börse ja gleich abschaffen. Ich mein ich will niemand schaden Helmut. Interessiert mich aber :smile:

Hallo Wolfgang,
ich habe sie doch klar unterschieden. Wer eine Marktineffizienz sieht (z.B. ein zu teurer/billiger CFD, eine zu hohe Prämie/zu kleine Volatilität in Optionen, etc.) der handelt die entsprechenden Elemente halt. Dies ist ein aktiver Informationsaustausch, die Gegenpartei wurde durch meinen Handel auf eine Neubewertung aufmerksam gemacht.

Wer handelt, ohne eine Marktineffizienz gesehen zu haben, der wettet/spekuliert/etc., ja, da gehe ich mit. Auf lange Sicht im Mittel (und einen effizienten Markt vorausgesetzt), bezahlen diese Leute ja auch für ihre Handlungen; einen effizienten Markt kann man nur mit unendlicher Liquidität dauerhaft ineffizient machen. Dies kann man ziemlich leicht beweisen.

Hallo Adrian,
Deine Voraussetzung stimmt nicht: die Chance zu verlieren ist größer als die Chance zu gewinnen, und nur dann ungefähr im 50%-Bereich, wenn Märkte einer sogenannten Brownschen Bewegung folgen. Das tun sie in aller Regel nicht.

Ich geh mal formelhaft an die Sache heran:

  • ein informierter Marktakteur schlägt einen uninformierten Marktteilnehmer
  • ein Marktteilnehmer mit großer Liquidität schlägt einen Marktakteur mit kleiner Liquidität.

Ich ordne Dich jetzt keiner Gruppe zu, aber das sind die Spielregeln.

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Ich bin grade gefesselt. Ich glaub ich kann was wichtiges von dir lernen, weil irgendwie sträube ich mich dagegen weil ich eine These habe, aber sie hier auszuführen, wäre nicht mehr Themenrelvant. ich öffne eine neue Frage. Wäre super, wenn du mit deinem Wissen dazu kommst. Danke dir Hhroptatyr

Nunja,

Aktienhandel fällt nicht unter Raub oder ähnliches…

Was mich aber zu dem Kommentar bewogen hat: Ob da Jemand Geld verloren hat, ist nicht klar. Insbesondere nicht den genannten Betrag. Angenommen jemand will eine Aktie verkaufen, und keiner will die. Der Kurs fällt. Wer hat Geld verloren? Keiner. Aber der „Wert“ meines Depots ist geringer. Steigt der Kurs steigt der Wert. Ohne das Jemand mir Geld gibt.

Kurz gesagt: Der Wert einer Aktie ist der Glaube, dass mir jemand soviel zahlen würde. Finde ich keinen, war das nur eine Phantasie.

(Ich glaube, das müsste man noch weiter überlegen…)

fg

Dirk_P

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Ja, soweit richtig. Es geht praktisch nur um dieses sehen. Wolfgang (und mein) Argument ist, dass es hier für den UP keine allgemein zuverlässige objektive Kriterien gibt, die er anwenden kann. Gäbe es sie, würde es ein Computer tun.

Gewinn lässt sich (wie woanders auch) nur durch Information erzielen, die andere nicht oder erst später haben. Die Aktion (das manuelle Ausführen des Handels) wird (im Gegensatz z.B. zur Verkäuferin bei Aldi) nicht bezahlt wird, das können Computer zu praktisch 0 Kosten.

Hallo,
falsches Wort, kein Verbrechen, sondern Spekulation, und zwar legal (wenn ohne Insiderwissen, wenn usw…). Wenn man es auf kurze Zeit sieht, so etwa Tage oder weniger, kann immer nur einer das Geld vom anderen bekommen, wobei stets am Geldbewegen noch ein Dienstleister mitverdient. Wo soll auch der Wert herkommen? Wer arbeitet und gibt den Wert seiner Arbeit dabei ab? Keiner ausser die „Bank“.
Auf laengere Sicht ist Aktieninvest etwas anderes. Zu Beginn tauscht eine Aktiengesellschaft „Zettel“ = Aktien gegen Geld. Danach sollten die Aktien Dividende abwerfen, den Verdienst der Firma, fuer den die Mitarbeiter taeglich schaffen gehen, die Realwirtschaft… Der Aktienwert steigt ueblicherweise ueber die Jahre, normal wegen der Inflation und darueber hinaus… Heutzutage auch befeuert von der EZB Geldmenge, wo soll das viele Geld auch hin, bei Anleihen zu null Prozent fehlt der richtige Anreiz.
Gruss Helmut

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