Geld wechseln an der Kasse - nicht erlaubt?

Nur weil der Satz formal als Frage formuliert war, heißt das nicht, dass sich irgendwer für irgendwelche Antworten interessieren würde …

Du kannst das getrost übersetzen mit: "Sie sind zu langsam. Wenn sie nicht schneller arbeiten, dann werden wir einen Grund finden, sie zu entlassen. Wir finden immer einen Grund. Aber glauben Sie nicht, dass sie deswegen den Leitmeritzer Ortsvorsteher antreiben dürfen, wenn er an seine Rucksack nestelt. Der Kunde ist König! Wenn sie das nicht beherzigen, dann werden wir einen Grund finden, sie zu entlassen. Wir finden immer einen Grund. "

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Das geht vollkommen an der Realität vorbei. In Läden, in den es an der Kasse um Performance geht, ist festgelegt, wie lange ein Kassiervorgang pro Artikel dauern darf. Meistens gibt eine Zeit für den Stundendurchschnitt und Grenzwerte für das Maximum pro Kassiervorgang.

Da kannst Du solche Dinge vergessen. Du erhälst als Antwort „das ist im Durchnitt einkalkuliert“.

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Niemals - nicht von einer Kassiererin.

Ich beglückwünsche Dich zu der Welt, in der Du lebst. Vergiss dabei nicht, dass es einige gibt (ich schätze mal ungefähr 2/3 der Bevölkerung), die diese Welt nicht mit Dir zusammen bewohnen.

Jemand muss die Schweine schlachten, von denen Du die Schnitzel isst. Jemand muss die Autos zusammenschrauben, die Du fährst. Jemand muss Dein Häuslein betonieren, und jemand muss Deine Schuhe nach dem Anprobieren wieder ins Regal räumen.

Schon vergessen?

Schöne Grüße

MM

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Alles klar. Was dir nicht passt, wird für zu blöd erklärt.

Miss Verständnis… die Antwort „ist einkalkuliert“ kommt von der Markt- oder Verkaufsleitung, wenn der Kassenmensch mit solchen Aussagen erklären möchte, warum es länger gedauert hat:

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Weil schon fast alles gesagt ist, aber erst von fast allen:

Einige Lebensmitteldiscounter (nicht alle!) sind gewissermaßen Museumsdörfer des Frühkapitalismus, jedenfalls auf den unteren Stufen der Personalhierarchie.
Eine Freundin sitzt an der Kasse bei so einer Kette.
Sie hat jüngst die ausdrückliche Anweisung erhalten, nicht mehr mit den Kunden zu reden als „Guten Tag - das macht Dreifuffzich - haben sie eine Payback-Card?“.
Sie tendierte nämlich dazu, mit den Kunden zwei Sätze mehr zu wechseln, was aber zu viel Zeit kostet und „nicht ihre Aufgabe“ ist.
Geldwechseln ist verboten, weil es (angeblich) zu viel Zeit kostet und weil das Wechselgeld stets ein Problem ist. Wenn die kleinen Münzen und Scheine alle sind, kann nicht mehr Bar kassiert werden. Die Kassenperson darf die Kasse nicht verlassen, muss also jemanden herbeiklingeln, der das Wechselgeld herbei holt. Da das Personal aus Prinzip unterbesetzt ist, hat aber niemand Zeit dafür. Wenn dann Stillstand an der Kasse eintritt, ist das Drama groß.
Und wenn die Vorgesetzten mitbekommen, dass man sich nicht an die Anweisungen hält, gibt es entweder eine Abmahnung oder in den nächsten Wochen die lausigsten Schichten, Samstag bis 22:00 Uhr oder Montags ab 7:00 zum Beispiel.

auch wink
KHK

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Offenbar nicht - von blöd war beiläufig nicht die Rede.

Schöne Grüße

MM

Servus,

Und die Frage dazu

kommt dann von einer Kassiererin?

Glaub’ eher nicht - die wird sich hüten…

Schöne Grüße

MM

man muss ein Wort nicht benutzen, um dessen Bedeutung wiederzugeben.

Und den Fehlbetrag in der Kassa erklärt diese Person wie?

Ein weiterer Grund: (neben dem absoluten Verbot von oben)
Die Kassa, die in einem Kassensystem vernetzt ist, zeichnet alles auf (Beträge, Zeit - wann, wie lange -, etc.); Fehlbeträge gehören zum Alltag und jede Transaktion im Kassensystem erhöht diese Gefahr, diesen Fehlbetrag, den die Person hinter den Kassentasten aus der eigenen Tasche bezahlen muss, zu erhöhen.

PS: Das mit dem zu wenigen Wechselgeld wurde schon erwähnt, allerdings gibt es auch jene Kassen, die ab gewissen Beträgen geschlossen werden, wenn also Bargeld sich in der Kassa befindet.

Das ist doch nicht mein Problem! Will sagen: meine Aussage war, dass jemand, der an einer Supermarktkasse arbeitet und Geld aus dieser Kasse in die eigene Tasche transferieren möchte, dazu auch Mittel und Wege findet, wenn er/sie/es die Kasse nicht ohne Transaktion öffnen darf und kein Geld wechseln darf. Wie diese Person das macht bzw. erklärt ist mir ehrlich gesagt wuppe.

Stimmt. Aber wie viele Wechselanfragen verglichen mit „normalen“ Transaktionen gibt es in einem normalen Alltag einer Person an der Kasse? 1 von 100? Keine Ahnung - es ist aber nach meiner Einkaufserfahrung verschwindend gering. Sprich, das Risiko ist natürlich da, aber ist das wirklich sooo dramatisch um den armen Menschen dort eine solche Panik zu erzeugen?

Eben!

Ach, diesen Punkt verstehe ich nicht:

Das ist doch prima. Und bei einer „normalen“ Transaktion ändert sich doch an der Kasse gar nicht: es ist weder mehr noch weniger Kohle drin als vorher - und es gibt auch keine Aufzeichnung darüber (wenn wir davon ausgehen, dass sie das im Rahmen einer aus anderem Anlass stattgefunden habenden Kassenöffnung stattfindet).

Ich bekomme eben ein blödes Gefühl: kann ebendas das Problem sein? Sprich, wenn ich nun meine zwei Gummibärchen für 5 Cent kaufe und mit nem 500-Euro-Schein zahle ist das dokumentiert mit Uhrzeit und Referenz zur kassierenden Person. Wenn ich meinen 500-Euro-Schein in 50 10-Euro-Scheine wechseln lasse ist das nicht dokumentiert. Das ändert natürlich ggf. an einem durch die eine oder andere Aktion entstehenden Fehlbetrag nicht das geringste, aber es ist nicht dokumentiert aufschrei Könnte das das Problem sein?

Da oben nicht mehr zu ändern: mit dieser „normalen“ Transaktion ist ein „normaler Geldwechsel“ gemeint

Nein, dokumentiert ist nur, dass zwei Gummibärchen für 5 Cent über den Scanner gezogen wurden. Wieviel Geld in welcher Stückelung dabei in die Kasse kam und in welcher Stückelung das Wechselgeld herausgegeben wurde, wird (bei den hierzulande noch üblichen Kassen) nicht erfasst.

Nach Feierabend ist bekannt, dass Personalnummer #4711 im Laufe des Tages 3748 Artikel in 267 Bezahlvorgängen gescannt hat und dabei 5432,10 Euro eingenommen hat, davon 555,55 Euro in Bar und der Rest „mit Karte“.
Wann und wie ein Fehlbetrag entstanden ist, kann bestenfalls der/die Kassierer/in aus dem Gedächtnis rekonstruieren.

In anderen Ländern gibt es Kassen, wo der Kunde nur die Scheine rüberreicht und die Münzen in ein Eingabefach schüttet. Der/die Kassierer/in prüft ggf. den Schein und steckt ihn in einen Eingabeschlitz. Die Kasse registriert das eingezahlte Geld und gibt automatisch das Wechselgeld heraus. Da kann jeder einzelne Vorgang genau erfasst werden.

Ein Fehlbetrag > 5 Euro ist sehr unangenehm, wird aber eher durch falsches Herausgeben als durch Geldwechsel zustande kommen.
Panik erzeugt eher,

  • dass es strikte Anweisungen zum Verbot des Geldwechselns gibt,
  • der Mensch an der Kasse nie weiß, ob der/die Vorgesetzte gerade hinter ihm steht und beobachtet
  • und die Kunden trotzdem zufrieden sein sollen, ein sich beschwerender Kunde fällt immer auf dich zurück.
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Wir drehen uns im Kreise :slight_smile: Denn das zu verstehen war der Sinn meiner Frage. Aber um Sherlok Guenter zu bestätigen bin ich dann jetzt mal raus.

Ich schrub dazu

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Abschließend sei noch erwähnt, dass das Besorgen von Wechselgeld bei nicht wenigen Banken Geld kostet. https://finanzquelle.com/sparkasse-geld-wechseln/ Aus dem „Liebesdienst“ gegenüber dem Kunden wird da schnell eine kostspielige Angelegenheit. Du bist ja nicht der Einzige, der Geld gewechselt haben möchte.

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Huhu Rolf,

das ist in der Tat ein neuer Aspekt. Allerdings glaube ich, dass das weder im Supermarkt noch beim Fast-Food-Palast ein Problem ist, die tun doch den ganzen Tag nix anderes, als Geld zu kassieren (und zumindest bei vielen mir bekannten Supermärkten gibt es die Möglichkeit, beim Einkauf direkt Kohle abzuheben - das habe ich mir auch immer damit erklärt, dass die „zu viel“ Geld haben und froh sind, wenn sie am Ende des Tages nicht so viel in den Tresor scheffeln müssen).

Und wir redeten auch vom „vernünftigen Umfang“ - also nicht um die 1000-Euro-Scheine, die man in Cent-Münzen wechseln will.

Ich glaube ja wirklich, dass es da weder um Sicherheit noch um Geschwindigkeit noch um fehlendes Wechselgeld geht sondern um den „unprotokollierten Vorgang“. Und da auch dabei - so wie beim „normalen“ Kassieren - sowohl menschliche Fehler als auch Betrügereien passieren können, scheint es da nur um die „Papierlage“ zu gehen. Damit tun mir die armen Leute an der Kasse noch viel mehr leid als bisher schon.

Hiho,

ich weiß nur, dass kleinere Läden in den Innenstädten sich mittlerweile echt schwertun, Geld für den Parkscheinautomaten zu wechseln, weil sie auf ihr Wechselgeld angewiesen sind. Jeder Einzahl- und Wechselvorgang kostet Zeit und schlimmstenfalls Geld (manche Banken haben auch Automaten an denen man kostenlos wechseln kann, wenn man da ein Konto hat, aber halt nicht alle).

However, es wird nicht leichter und das Schlimme daran ist, dass die Einzelhändler zwischen dem Anspruchsdenken der Kunden einerseits und der Behandlung durch Ihre „Partner“ (Banken, Zulieferer u.s.w.) zerrieben werden. Am Ende bleibt der glänzende Sieger wieder der Onlinehandel. Da bezahlt man halt mit seinen Daten - aber das ist ja sooo praktisch.

bye
Rolf

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Wenn du mit 20 10-EUR-Scheinen kämst und dafür einen 200er haben wolltest, ginge das eher. Tatsache ist (ich habe nochmal nachgefragt), dass das kleine Geld (Scheine zu 5, 10, 20 Euro, 10, 20, 50 Cent), im Laufe des Tages weniger wird und oftmals nachgefüllt werden muss. Und das ist jedesmal schwierig, weil niemand der zu wenigen Kollegen Zeit und Lust hat, die aktuelle Arbeit zu unterbrechen und an den Tresor zu gehen.
Und die „Prozessoptimierer“ ticken dort tatsächlich so, dass sie sagen „Geldwechsel ohne Einkauf kostet Zeit und bringt keinen Gewinn. In der Zeit hätte man schon den nächsten Kunden halb abgefertigt. Deswegen ist das nicht mehr gestattet.“ Ob das nun kulant ist oder nicht und ob die Kassiererin einen potentiellen Kunden vergrätzt oder angemault wird, ist zu 100% egal.

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Hi,

Das Argument zählt aber jetzt nicht. Man kann heute doch überall mit Karte bezahlen. Ich habe seit Jahren nur selten Bargeld in der Tasche und erledige meine Einkäufe i.d.R. mit meinem Handy. Da erspare ich mir das Abzählen der letzten 72 Cent, die ich dann doch nicht zusammenbekomme und ich nur den Betrieb aufhalte.
Ich benutze außerdem Handy-Ticket, online-Banking und komme so super über die Runden.

PF

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