Wenn Du jedes Argument unbedacht kleinredest, hast Du tatsächlich keine Chance das zu verstehen.
Die magische Aussage ist hier „beim Einkauf“. Es gibt eine Einnahme, mit der sich das finanzieren lässt. Zudem geht es bei den Abhebungen selten um Größenordnungen des Wechelns, sondern um die etwas größeren Scheine, die man nicht zum wechseln benötigt. Da minimiert es Risiko und spart ggf. sogar einen Gang zur Bank, um die „größeren“ Scheine wegzubringen und somit Kosten.
AFAIR zahlen die Banken auch Provisionen an den Händler, den die Banken können hier richtig viel sparen.
Danke für die Blumen, lieber/e/s @Ifm001.
Fassen wir mal zusammen:
2 Leute finden es überhaupt von mir unglaublich dreist, Geld an der Kasse wechseln zu wollen.
einer wirft ein, dass der kleine Einzelhändler in der Stadtmitte für sein Wechselgeld bei der Bank Geld bezahlen muss
zwei oder so werfen mir lustige Nettigkeiten an den Kopf
einer erzählt, wie doll er/sie/es ohne Bargeld klarkommt
wir haben viel über Kassen hierzulande und anderswo gelernt
und noch ein paar weitere, die ich jetzt nicht aufzählen will
Fazit ist jedoch, dass wir es nicht wissen. Kein einziges amtierendes Kassierendes oder noch besser Filialleitendes hat sich hier geoutet (und das Wissen von vor >20 Jahren mag ein klein wenig veraltet sein). Wir können mutmaßen:
Wechseln kostet dem Laden nur Zeit und bringt keinen Umsatz
Wechseln birgt das Risiko, dass Fehler passieren (seien sie absichtlich oder unabsichtlich)
über die Größenordnung („wie viele Leute wollen denn so pro Supermarkt-Schicht überhaupt wechseln? Insbesondere verglichen mit denen, die ihre drei Gummibärchen mit dem 500-Euro-Schein zahlen.“) wissen wir nix
es gibt einen „unkontrollierten“ Prozess mit der Kasse, der - siehe oben - nix bringt und vermutlich dem einen oder anderen Paragraphenreiter aua Prinzip sauer aufstößt
wir wissen in der Tat nicht, ob und wie viel Wechselgeld so eine Kasse während oder nach so einer durchschnittlichen Schicht noch enthält - aber ich hatte bisher niemals das Problem, dass bei mir als Kunde beim „normalen“ Einkauf das „normale“ Wechselgeld ausgegangen wäre oder in Cent-Münzen überreicht worden wäre, weil nix anderes mehr vorhanden war (und von keiner anderen Größenordnung zu wechseln hatten wir gesprochen!)
wir wissen auch nicht, warum die Kassierenden angewiesen sind panisch zu stammeln „ist verboten“ und nicht freundlich - ggf. nach einem prüfenden Blick in die (selbstverständlich durch einen anderen Vorgang bereits geöffnete) Kasse - zu sagen „es tut mir leid, ich habe leider grad kein Wechselgeld“
Besten Dank an alle Antwortenden - ich habe wirklich und ehrlich wieder ne Menge gelernt. Sowohl zum Stellen von Fragen als auch zur menschlichen Eigenart, fehlende Informationen mit dem negativst-möglichen zu ergänzen. Das fand ich sehr interessant.
Mit deinem Rundumschlag machst du es die meiner Meinung nach etwas einfach. Die wirklich fehlende Information ist nämlich die Reaktion der entsprechenden Kassiererin, die sich hier aber nicht äußern kann. Denn sie ist die Einzige die etwas dazu beitragen könnte, was über das Spekulieren hinausgeht.
Für mich wäre eher interessant zu erfahren, ob sie wirklich so panisch gestammelt hat oder ob es nur in deiner Wahrnehmung so war oder ob du da vielleicht
versuchst. Und es ist auch nicht allzu fair über sie so ellenlang zu spekulieren und sie in schlechtem Licht darzustellen nur weil sie ihren Job so ausübt, wie man es von ihr erwartet. Sie muss dir nichts wechseln und sie kann bei der Ablehnung des Auftrags genau so dreinschauen, wie ihr innerlich zumute ist. Vielleicht war ihr einfach nicht Wohl dabei, deine Bitte ablehnen zu müssen. Könnte ja auch sein, oder?
Und wenn du hier die Leute zum Spekulieren animierst, musst du halt damit rechnen, dass dann auch spekuliert wird. Woher soll hier irgendjemand die Antwort wissen. Das müsste dir doch auch klar sein.
Kleiner Tip am Rande: an der Kasse sitzen tatsächlich Menschen. Wenn du ein Problem mit denen hast, kann reden ungemein helfen.
Besagte Freundin von mir, die ich befragte, ist Kassiererin bei Netto.
Ich weiß nicht was du noch willst. Ein Foto ihres Arbeitsvertrages? Eine DNA-Probe?
Um eine Teilnehmerin dieses Threads zu zitieren: Ich bin dann mal raus.
und selbst wenn: keine der Personen hätte erklären können, warum die von Dir beobachtete Reaktion so ausfiel wie Du sie beobachtetest. Du hast von einer Anekdote berichtet und hast als Antworten andere Anekdoten, Vermutungen und die üblichen Spekulationen erhalten. Außer von denen, mit denen Du es konkret in der Situation zu tun hattest, wirst Du keine abschließende Erklärung für ihr Verhalten erhalten.
Natürlich kann es sein, daß in manchen Betrieben Kassierer im Akkord und unter strikter Kontrolle arbeiten (aber keinesfalls in allen), daß in manchen Betrieben Kassenöffnungen ohne Vorgang Alarm auslösen oder manche Mitarbeiter Angst vor Chefkontrollen oder Differenzen haben. Aber das hilft Dir ja nicht weiter, weil es niemals ohne Unsicherheit das Verhalten der Personen erklären kann, das Du beobachtet hast.
wir haben aber eine instruktive Anleitung erhalten, um im Selbstversuch justament dieses Phänomen zu erzeugen, das sich beobachten lässt, wenn ein Mensch einige Stunden täglich nur noch aus einigen Körperfunktionen (nämlich den erlaubten) und Angst besteht:
Machmalneschicht!
Wie sollte beiläufig die Zeit hereingearbeitet werden, die man mit dem prüfenden Blick verliert?