Geldstrafe für vergessene Hausaufgaben

Hi,

die UP schrieb:

in die jeder Schüler, der etwas vergessen hat (Hausaufgaben, Buch etc.) einen geringen Geldbetrag bezahlen muss. Ebenfalls muss jeder Schüler zum Monatsende 1€ in die Klassenkasse werfen.

Es geht also um mehrere Dinge, außerdem muss auch jeder, der nichts verzapft hat, etwas beitragen, damit dann am Ende alle profitieren.

Ich glaube nicht, dass es sich um Mobbing handelt, eher im Gegenteil. Es sieht nach einer gut durchdachten und für die Altersklasse verwaltbare und überblickbaren Sache aus, die vermutlich zwar nicht alleine von den Schülern erdacht wurde, aber unter intesiver Mitarbeit.

viele der Sachen, die Du als fehlend aufgelistet hast, sind für Sechstkläßler nicht zu überbliken (Streiche, mangelnde Zusammenarbeit) oder könnten wirklich zu Mobbing führen, wie das mit der unsauberen Kleidung.

die Franzi

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Hi,

zu dem Punkt mit dem Freikaufen: die Kasse ist von den Schülern für die Schüler organisiert. Die Lehrer werden ihre eigenen, davon unabhängigen Sanktionen haben. Da nützt es nichts, ob man in die Kasse was einzahlt.
Das mit fdem Geld hier abgeben, Geld da abgeben kann ich schon verstehen, das läppert sich teilweise. Ic hwürde mir selber eine Elterninitiative wünschen, die gegen die Medienschlacht vorgeht. Von modernen Lehrbüchern kriegt man Augenkrebs… http://www.zeit.de/2013/19/schulforscher-john-hattie…

die Franzi

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Hallo,
da sich die UP nicht mehr äußert und die offenen Fragen nicht beantwortet, kann man ja nur darüber spekulieren wer die Idee ins Leben gerufen hat und wozu sie dienen soll.

Der Lehrer darf keine Geldstrafen verhängen also braucht man da nicht weiter zu diskutieren.

Bleiben also nur die Schüler und da stellt sich die Frage wozu es einem Schüler zu interessieren hat ob ein Mitschüler seine Hausaufgaben macht oder nicht.
Das wäre nur dann relevant, wenn der Lehrer Kollektivstrafen verhängt wenn einzelne Schüler die Hausaufgaben nicht machen - und wie moralisch bedenklich das ist, sieht man an diesem Beispiel.

Geld ist kein Druckmittel in einer Schulklasse.

Viele Grüße

Hallo

In einer Gemeinschaft muss man sich auch unterordnen können

Das hat mit unterordnen nichts zu tun, wenn eine Klasse
11jähriger etwas beschließt, was schlußendlich die Eltern
ausbaden müssen.

Ein Euro ist nichts zum ausbaden.
Bei strengen Eltern könnte das Kind es auch selbst zahlen, sofern es Taschengeld bekommt.

Im Übrigen gibt es, zumindest in Bayern, so etwas wie
Lehrmittelfreiheit. Und der Besuch einer öffentlichen Schule
sollte eigentlich niemals etwas mit Geldzahlungen zu tun
haben.

Das Geld is nicht für den Schulbesuch.
Die Schule kostet auch weiterhin nichts.
Die Zahlung ist freiwillig. Kann sie niemand zwingen, anders als der Staat der einen für die sozialen Beträge rechtmäßig abkassiert.

wenn die Mehrheit nicht die eigene Meinung/Auffassung
vertritt. Und 1€ im Monat ist doch kein Grund auszuflippen.

Sind 12 Euro im Jahr. Und jetzt stellen wir uns noch eine
kinderreiche Familie vor… Dazu Vereine und viele andere
läppische Kleinbeträge, die der Aufregung deiner Meinung nach
nicht wert sind.

Ja genau 12 Euro im Jahr. Das klingt immernoch genauso mickrig wie 1€/Monat.
Wenn nicht grad alle Kinder in diese Klasse gehen bleibt es auch bei der Summe.

Wenn man nicht zahlungsfähig ist dann ist das ein verständlicher Grund, aber prinzipiell find ich nicht das irgendwas dagegen spricht. Im Gegenteil. Zumindest diese 1€ Spende.
Ich finde es toll das eine Klasse sowas bespricht und entscheidet und durchführt.
Noch besser wenn die Kasse mal wechselt und jeder mal diese Buchhaltung führen „darf“ und Verantwortung hat.

aber so läuft
der Sozialstaat, warum nicht auch die Klasse?

Nein, so läuft der Sozialstaat nicht. Da ist das Geld, das ich
in die Sozialversicherung einzahle für einen bestimmten Zweck
bestimmt. Für einen sozialen sogar! Und die, die mehr
verdienen, müssen auch mehr beitragen. Und bezahlen müssen nur
die Volljährigen. Ganz andere Nummer. Hinkt ganz schön, der
Vergleich.

Ja gut der Vergleich hinkt, sozial bedeutet eben gemeinsam.

Da is die Klasse ja noch sozialer :wink: Da hat jeder Einzahler wohl am Ende gleich viel von.

MfG
Lilly

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Hallo,

Geld ist kein Druckmittel in einer Schulklasse.

Man sollte grundsätzlich unterscheiden zwischen privat-freiwilligen Gemeinschaften (Verein, Initiativen, Interessengemeinschaften) mit einem gemeinsamen Ziel und „Zwangsgemeinschaften“, wie hier z.B. die Schule. Daraus erklären sich Notwendigkeiten, Befugnisse, Maßnahmen und Zuständigkeiten doch von alleine.

Bei „Zwangsgemeinschaften“ handelt es sich um unnötige Übergriffe, denen man als Einzelner nicht ausweichen kann. Sehr problematisch bei Kindern und Jugendlichen.

Gruß
nasziv

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unterschiedliche Wertschätzung von 1 €
Hi!
Offensichtlich haben wir völlig unterschiedliche Vorstellungen davon, wieviel 1€ uns Wert ist.

Ein Euro ist nichts zum ausbaden.

Ja genau 12 Euro im Jahr. Das klingt immernoch genauso mickrig
wie 1€/Monat.

Das sehe ich eben anders.

Zumindest diese 1€
Spende.

Wo ist von Spende die Rede?

Ich denke, wir werden uns da nicht einig - nicht schlimm.

Grüße
kernig

Hi,

genau, ein schöner Punkt von Dir und ganz wichtig: jeder zahlt auf jeden Fall einen Euro pro Monat, das ist machbar, und das wird am Ende an alle ausgeschüttet. Und ob man mehr zahlen muss oder nicht, hat man selbst in der Hand. Es ist von jedem zu verlangen und zu schaffen, auch von Kindern mit Eltern, die kinderreiche Sozialhilfeempfänger mit hohem GdB sind, Hausaufgaben zu machen und ihre Unterlagen dabeizuhaben.

(Das Argument läßt sich auch rumdrehen, jawoll)

Und dann sind Ende Juli mindestens 300 Euro in der Kasse (wenn für August nicht kassiert wurde, mind. 275), und ein paar Eltern organisieren eine Sommerfete. Wenn man geschickt einkauft und selber kocht (auch das vielleicht mit der ganzen Klasse), hat man am Ende des Tages zu Hause für die 12 Euro…

  • ein satttes
  • total übermüdetes
  • völlig glückliches

Kind.

Scheiß Soialstaat.

die Franzi

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Hallo,

Die Klasse hat mehrheitlich (nicht einstimmig) beschlossen

Das ist ein Gesetz der Demokratie: Entscheidungen der Mehrheit
sind zu akzeptieren.

Sorry, aber bei so einer Aussage geht mir absolut die Hutschnur hoch!

Was, wenn die Mehrheit der Klasse beschließt, dass, wer die Hausaufgaben vergisst, sich in die Ecke stellen muss, oder dass Hans ein großes A… ist, und in Zukunft alleine sitzen muss? Und was, wenn die Klasse beschließt, dass Petra nicht beim Klassenausflug teilnehmen darf!!!

Demokratie muss behutsam erlernt werden und es kann nicht einfach drauflosdemokratisiert werden, schon gar nicht bei 6.-Klässlern.

Und die Regelung, dass wenn man was vergessen hat, zur Kasse gebeten wird, finde ich pädagogisch sehr fraglich und persönlich total daneben.

Ich kann da die Schülerin nur beglückwünschen, dass sie den Mumm hat, Persönlichkeit zeigt und nicht gegen den Strom schwimmt.
lg
Stefan

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Hallo

Da is die Klasse ja noch sozialer :wink: Da hat jeder Einzahler wohl am Ende gleich viel von.

Das stimmt auch nicht ganz. Die gleiche Mehrheit, die das Einzahlen beschlossen hat, wird auch beschließen, was am Ende damit gemacht wird. Und auf eine Klassenfete oder einen Besuch im Freizeitpark oder was auch immer legen nicht alle Schüler gleich viel Wert. Es kann sogar passieren, dass ein Schüler gar keine Lust darauf hat.

Viele Grüße

Hallo

Geld finde ich immer schwierig. Vor allem wenn das Geld für etwas postitives für die Klasse verwendet werden soll (z.B. Kino oder Eisessen) -

Da käme noch hinzu, dass die Klasse dann vielleicht beschließt, in einen Film zu gehen, den der fleißigste Einzahler nicht sehen will oder schon dreimal gesehen hat, oder wegen einer Laktoseintoleranz keinen Spaß am Eis essen hat (milchfreie Eise schmecken nicht jedem, außerdem ist es nur ein Beispiel).

Viele Grüße