Meine Tochter besucht die 6. Klasse eines Gymnasiums. Die Klasse hat mehrheitlich (nicht einstimmig) beschlossen eine Klassenkasse einzurichten, in die jeder Schüler, der etwas vergessen hat (Hausaufgaben, Buch etc.) einen geringen Geldbetrag bezahlen muss. Ebenfalls muss jeder Schüler zum Monatsende 1€ in die Klassenkasse werfen. Verwaltet wird die Kasse von zwei Schülern. Meine Tochter möchte sich an der Regelung nicht beteiligen. Kann von der Klassenleitung verlangt werden, dass dieses Projekt „von oben“ gestoppt wird?
Hallo,
die Frage ist ja, warum will sie das nicht? und was soll mit dem Geld gemacht werden? Dann dürfte sie -rein theoretisch - vin diesen Sachen nicht profitieren, wenn zb Ausflüge davon gemacht werden , oder Anschaffungen für die Schüler.
lg
brenna
Hi,
ich glaube nicht, dass der Lehrer eingreifen solte oder kann, wenn die Klasse sowas beschlossen hat - es ist ja nichts illegales.
Es sollte die Möglichkeit geben, dass Sie sich eben nciht beteiligt - aber dann sollte sie auch nicht profitiern dürfen: ich gehe davon aus, dass die Klassenkasse einen Zweck erfüllt, dass davon zB am Ende des Schuljahres eine Feier veranstaltet wird. Und an der darf sie dann eben nicht teilnehmen.
Des weiteren stellt sich für mich die Frage, inwiefern sie sich selbst ins Abseits stellt, wenn sie sich an der mehrheitlich beschlossenen Aktivität nicht beteiligt, vor allem, nachdem es sich um gemeinam beschlossene Sanktionen für ein Fehlverhalten handelt. Sie wäre ja dann die einzige, die in der Klasse bei Fehlverhalten straffrei ausgeht, bzw. sie ist diejenige, die bei Fehlverhalten wesentlich besser wegkommt als alle anderen. In der 6. Klasse begint für die Mädchen die Pubertät, und da gibt es nichts schlimmmeres als ausgeschlossen oder auch nurt anders zu sein.
Aus Erfahrung,
die Franzi
Hallo,
von wem ist denn die Aktion initiiert worden (von der Klassenleitung oder von den Schülern selbst) und wofür soll das Geld am Ende verwendet werden?
Es gibt sicherlich bessere Methoden Schüler dazu zu bringen ihre Hausaufgaben zu machen. Üblicherweise über Noten. Die Schüler ohne Hausaufgaben bekommen ein Minus in die Strichliste des kleinen Büchleins und aufaddiert fließt es mit in die mündliche Note.
Man kann auch einen positiven Anreiz schaffen - z.B. ein Punktesystem für die ganze Klasse und wenn eine bestimmte Punkteanzahl erreicht wird, gibt es eine Belohnung (z.B. keine eine Woche lang keine Hausaufgaben oder eine Freistunde auf dem Hof, ins Kino gehen o.ä.).
Geld finde ich immer schwierig. Vor allem wenn das Geld für etwas postitives für die Klasse verwendet werden soll (z.B. Kino oder Eisessen) - denn es wurde ja durch etwas finanziert, was nicht erwünscht ist. Dabei sollte es umgekehrt sein: das positive Verhalten der Einzelnen kommt der ganzen Klasse zu Gute.
Vielleicht hilft das als Argumentation und als Vorschlag für Alternativen.
Allerdings würde ich Deiner Tochter vielleicht verklickern, dass es eine ganz einfache Methode gibt sich nicht daran zu beteiligen (egal ob Geld oder Punkte): sie soll ganz einfach ihre Hausaufgaben machen.
Viele Grüße
Hallo,
das ist genauso unprofessionell wie Geldstrafe zahlen. Eine Klasse ist eine Gemeinschaft. Das Ziel sollte es sein diese Gemeinsschaft zu stützen und nicht zu splitten.
Entweder alle profitieren oder keiner.
Viele Grüße
Hallo,
Die Klasse hat mehrheitlich (nicht einstimmig) beschlossen
Das ist ein Gesetz der Demokratie: Entscheidungen der Mehrheit sind zu akzeptieren.
Ebenfalls muss jeder Schüler zum Monatsende 1€ in die Klassenkasse werfen.
Ich habe immer wieder Klassen, die solche Regelungen wünschen. Nach meiner Erfahrung funktionieren sie ziemlich gut, weil die Klasse damit einen Selbststeuerungsmechanismus aktiviert.
Es gibt immer auch Schüler/ -innen, die das nicht wollen. In aller Regel ist dabei nicht Geldmangel der Grund, sondern das Gefühl, nicht gut in die Klasse integriert zu sein. Deswegen besteht auch keine Motivation, eine gemeinschaftliche Entscheidung mitzutragen und/ oder dazu beizutragen, dass Geld in der Klassenkasse angesammelt wird, das der Klasse wieder zugute kommen soll, weil man sich ohnehin nicht an der entsprechenden Aktivität beteiligen möchte.
In diesen Fällen bin ich als Klassleitung gefragt, die dafür Sorge trägt, dass sich der/ die Betreffende wohler in der Klasse fühlen kann.
Verwaltet wird die Kasse von zwei Schülern.
Das kann für diese ziemlich mühsam werden, wenn sie bei einzelnen Mitschülern immer wieder dem Geld hinterherlaufen müssen.
Meine Tochter möchte sich an der Regelung nicht beteiligen. Kann von der Klassenleitung verlangt werden, dass dieses Projekt „von oben“ gestoppt wird?
Hier wäre wohl zunächst mal die Frage zu klären, warum deine Tochter das nicht will. Die Antwort „Weil es blöd ist!“ würde ich nicht akzeptieren . Wenn sie Schwierigkeiten mit ihrer Klasse hat, wäre es wichtig, das mit der Klassleitung zu besprechen und sich um Besserung zu bemühen. Eine (weitere?) selbst gewählte Ausgrenzung ist ganz sicher eine schlechte Idee.
Warum sollte die Klasseitung das stoppen, wenn die Mehrheit der Klasse sich dafür ausspricht? Die Kinder werden zunehmend selbstständiger und sollten in dieser Entwicklung auch gestärkt werden. Sie immer nur von oben zu deckeln, halte ich für wenig hilfreich. Eine Gemeinschaftsentscheidung „von oben“ zu kippen - solange das Ganze sich im Rahmen eines tragbaren Handlungsspielraums bewegt - halte ich weder für klug noch für nötig.
Zu lernen, dass die Welt nicht immer nur nach dem eigenen Willen funktioniert, ist spätestens in diesem Alter ein wichtiger Lernprozess.
Ich würde demzufolge raten, deine Tochter bei ihrer Integration zu unterstützen, anstatt ihrer Ausgrenzung zu fördern.
Hallo,
Es gibt sicherlich bessere Methoden Schüler dazu zu bringen ihre Hausaufgaben zu machen. Üblicherweise über Noten.
Das ist eine Möglichkeit. Ob es die bessere ist, stelle ich aber in Frage. Der Notendruck ist ohnehin enorm. Ob man an dieser Schraube weiter drehen muss, ist zumindest eine Überlegung wert.
Man kann auch einen positiven Anreiz schaffen - z.B. ein Punktesystem für die ganze Klasse und wenn eine bestimmt unkteanzahl erreicht wird, gibt es eine Belohnung (z.B. keine eine Woche lang keine Hausaufgaben oder eine Freistunde auf
dem Hof, ins Kino gehen o.ä.).
Ein solches System ist in einer Klasse mit stündlich wechselnden Lehrern nicht zu führen. Man wird auch niemals alle Kollegen dazu bringen können, eine Woche auf Hausaufgaben zu verzichten. Über eine Freistunde können Lehrer nicht einfach so entscheiden.
Ins Kino gehen funktioniert nicht während der Unterrichtszeit. Wie sollte sich der gemeinsame Kinobesuch dann gestalten? Als schulische Veranstaltung wohl kaum. Wer übernimmt dann die Aufsicht? Und wer finanziert das Ganze aus welchen Mitteln? Übrigens würden sich auch hier die Kinder ausgrenzen, die sich in der Klasse nicht wohlfühlen.
Geld finde ich immer schwierig.
Das wäre bei einem Kinobesuch aber erst recht ein Thema.
Vor allem wenn das Geld für etwas postitives für die Klasse verwendet werden soll (z.B. Kino oder Eisessen) - denn es wurde ja durch etwas finanziert, was nicht erwünscht ist.
Das ist eine Sache der Interpretation: Man kann das auch so sehen, dass aus einem unerwünschten Verhalten dennoch etwas Positives entstehen kann.
Und wie du selbst schreibst: Die Kinder haben es selbst in der Hand, ob sie ihre Hausaufgaben machen oder nicht.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Jule,
Vor allem wenn das Geld für etwas postitives für die Klasse verwendet werden soll (z.B. Kino oder Eisessen) - denn es wurde ja durch etwas finanziert, was nicht erwünscht ist.
Das ist eine Sache der Interpretation: Man kann das auch so
sehen, dass aus einem unerwünschten Verhalten dennoch etwas
Positives entstehen kann.
Da ich deine Antworten immer sehr schätze, würde mich interessieren, warum du diesen, m. E. sehr berechtigten Einwurf von Chili, (ich wär da gar nicht drauf gekommen…), so auf die leichte Schulter nimmst?
Du hast zwar Recht, dass es auch wichtig, ist, zu sehen, dass ein Fehler auch mal zu was Gutem führen kann, aber bei diesem Beispiel scheint mir das doch anders zu sein. Das ist nämlich nicht ein *Den Fehler aufgrund negativer Auswirkung erstmal bereuen, um später erstaunt festzustellen, dass es doch auch irgendwie sein Gutes hatte*, sondern könnte einfach dazu führen, dass man das gar nicht als negative Auswirkung sieht, weil man sich freut, dass Geld für eine gemeinsame Unternehmung o. ä. in die Kasse kommt. Somit ist diese „Geldstrafe“ überhaupt kein Anreiz, seine Hausaufgaben zu machen, weil man ja im Endeffekt sogar was davon hat, wenn mans schleifen lässt.
Die UP schreibt ja allerdings nicht, was mit dem Geld passiert. Ich fände es z. B. eine schöne Idee, wenn das Geld für ein soziales Projekt gespendet werden würde, statt dass die Schüler selber davon profitieren.
Gruß
M.
Geld als Hebel
Der eine bezahlt die 100 Euro für’s Rasen mit dem Auto aus der Portokasse - ein anderer muss sich das quasi aus den Rippen schneiden.
Ich finde 1€ im Monat als regelmäßige Abgabe einfach grundsätzlich nicht in Ordnung. Zumal nicht klar ist, was mit dem Geld später passiert?
Was, wenn sich ein Schüler schlicht weigert? Drohen dann Konsequenzen? Wer zieht die durch? Der Lehrer?
Für den einen sind das Peanuts, für andere ist das vielleicht 20% des monatlichen Taschengeldes.
Mir geht eh grad die Galle hoch, wenn ich die täglichen Geldanforderungen meines Sohnes kurz nach Schulanfang höre: 8 Euro hier, 9 Euro dort, noch ein Arbeitsheft, ein Taschenrechner, Kopiergeld, Bastelgeld, Ausflugsgeld, der Zwangsfotograf usw. usw.
Bei eben mal monatlich einen Beitrag für eine ziellose Klassenkasse würde ich auch auf die Barrikaden gehen.
Und eine Geldstrafe für nicht gemachte Hausaufgaben gleich zwei mal. Reiche Kinder brauchen also keine Hausaufgaben machen, die können sich frei kaufen? Wie praktisch!
Ich habe bei sowas immer ein ungutes Gefühl.
Pädagogisch sinnvoll finde eine Geldstrafe im übrigen auch nicht.
Grüße
kernig
Hallo
ich gehe davon aus, dass die Klassenkasse einen Zweck erfüllt, dass davon zB am Ende des Schuljahres eine Feier veranstaltet
wird. Und an der darf sie dann eben nicht teilnehmen.
… oder müsste Eintritt zahlen.
Das ginge doch auch.
Viele Grüße
Hallo
Vor allem wenn das Geld für etwas postitives für die Klasse verwendet werden soll (z.B. Kino oder Eisessen) - denn es wurde ja durch etwas finanziert, was nicht erwünscht ist.
Das ist genauso wie bei den Tabaksteuern. Rauchen sollen die Leute nicht, aber wenn sie alle wirklich aufhören würden, das wäre noch schlimmer!
Viele Grüße
Hallo,
Es gibt sicherlich bessere Methoden Schüler dazu zu bringen ihre Hausaufgaben zu machen. Üblicherweise über Noten.
Das ist eine Möglichkeit. Ob es die bessere ist, stelle ich
aber in Frage. Der Notendruck ist ohnehin enorm. Ob man an
dieser Schraube weiter drehen muss, ist zumindest eine
Überlegung wert.
Es gibt doch kaum Lehrer, die Hausaufgaben nicht kontrollieren (zumindest, ob sie gemacht sind) und daraus keine Konsequenzen ziehen. Wozu dienen denn überhaupt Hausaufgaben - wohl der zusätzlichen Übung bzw. Festigung des Lehrstoffes.
Da wird an keiner Schraube getreht.
Wozu soll man dann für nicht erledigte Hausaufgaben Geld zahlen?
Wir wissen ja immer noch nicht wer die Idee dazu hatte. Ein Lehrer sollte das hoffentlich nicht sein. Wenn es die Schüler sind, dann stellt sich die Frage was sie überhaupt veranlasst auf diese Idee der Kontrolle zu kommen. Was kümmert es Peter ob Lena ihre Hausaufgaben macht?
Man kann auch einen positiven Anreiz schaffen - z.B. ein Punktesystem für die ganze Klasse und wenn eine bestimmt unkteanzahl erreicht wird, gibt es eine Belohnung (z.B. keine eine Woche lang keine Hausaufgaben oder eine Freistunde auf
dem Hof, ins Kino gehen o.ä.).
Ein solches System ist in einer Klasse mit stündlich
wechselnden Lehrern nicht zu führen.
Doch - bei uns geht das wunderbar. Die Tafel hängt an der Wand und der Lehrer, der zufrieden war, kann seinen Punkt reinmalen.
Man wird auch niemals
alle Kollegen dazu bringen können, eine Woche auf Hausaufgaben
zu verzichten. Über eine Freistunde können Lehrer nicht
einfach so entscheiden.
Na dann eben nur der Klassenlehrer - der hat ja meist eh den Löwenanteil und die Hauptfächer, wo die meisten Hausaufgaben sind. Bei uns dürfen auch Lehrer entscheiden eine Freistunde zu geben - das kann sich ja auch darin gestalten, dass man gemeinsam einen Film anschaut, Eis mitbringt oder in den Musikraum geht und da eine Stunde tanzt.
Ins Kino gehen funktioniert nicht während der Unterrichtszeit.
Wie sollte sich der gemeinsame Kinobesuch dann gestalten? Als
schulische Veranstaltung wohl kaum. Wer übernimmt dann die
Aufsicht? Und wer finanziert das Ganze aus welchen Mitteln?
Übrigens würden sich auch hier die Kinder ausgrenzen, die sich
in der Klasse nicht wohlfühlen.
Die Lehrer übernehmen selbstvertändlich die Aufsicht - das würden sie ja auch tun, wenn sie Unterricht geben würden. Finanziert wird es aus der ominösen Hausaufgaben-Kasse - darum geht es doch hier überhaupt!
Den zweiten Teil verstehe ich überhaupt nicht.
- Hausaufgaben werden erteilt, die zu erledigen sein sollen.
- Schüler erfinden eine soziale Bestrafung in dem sie eine Klassenkasse für Strafgelder einrichten.
- Es entsteht ein Konflikt, weil manche Schüler das nicht wollen.
- Ich wollte hier lediglich aufzeigen, dass es zu Geld auch Alternativen gibt, die sowohl pädagogisch als auch juristisch besser zum Einsatz kommen können.
Geld finde ich immer schwierig.
Das wäre bei einem Kinobesuch aber erst recht ein Thema.
Herr Gott, dann eben etwas was kein Geld kostet. Für diese „freiwilligen Aufwendungen“ hat eine Klasse üblicherweise eine Klassenkasse, die pro Jahr von den Eltern mit einem festgelegten Betrag gefüttert wird. Daraus werden dann zusätzliche Ausgaben bei Wandertagen, Projekttagen o.ä. gezahlt - oder eben auch Nettigkeiten, wie ein Kinobesuch oder Eisessen gehen. Das wird ja mal einmal im Jahr drin sein, oder?
Vor allem wenn das Geld für etwas postitives für die Klasse verwendet werden soll (z.B. Kino oder Eisessen) - denn es wurde ja durch etwas finanziert, was nicht erwünscht ist.
Das ist eine Sache der Interpretation: Man kann das auch so
sehen, dass aus einem unerwünschten Verhalten dennoch etwas
Positives entstehen kann.
Nein, Du hast mich nicht verstanden: die Punkte gibt es nur wenn das positive Verhalten gezeigt wird (hier: Hausaufgaben machen) - wenn sie nicht gemacht sind, gibt es keine Punkte, bzw. es werden Punkte abgezogen.
Und wie du selbst schreibst: Die Kinder haben es selbst in der
Hand, ob sie ihre Hausaufgaben machen oder nicht.
Ja, und ich halte nach wie vor nichts von Geldstrafen in der Schule.
Viele Grüße
Hi,
aber das wäre unfair: Sagen wir, die klasse besteht aus 20 Schülern, inkl. dem Mädchen. Am Jahresende sind 10 Euro in der Klasse, wovon dann Kuchen gekauft wird.
Wen wir dann von ihr 50 Cent verlangen für Mitessen dürfen, wäre das sehr pauschal… wenn die Strafe für eine vergessene Hausaufgabe 10 Cent sind, dann dürfen alle, die unterzeichnet und sich beteiligt haben, Kuchen essen - die mit einer vergessenen Hausaufgabe, die mit 10 vergessenen Hausaufgaben, die ohne vergessene Hausaufgebe. Nur die im Steik befindliche zahlt pauschal 50 Cent. Auch wenn sie keine Hausufgaben vergessen hat.
Oder wir lassen sie mitessen ohne zu zahlen, auch wenn sie Hausaufgaben gemacht hat, aber nie eingezahlt hat. Dann wäre sie die einzige, die Kuchen bekommt, Regeln gebrochen und nciht gezahlt hat. Auch nciht schick.
Oder wir zählen trotzdem ihre Vergehen und sie zahlt m Ende genausoviel, wie sie geahlt hätte, wenn sie gleich mitgemacht hätte… das stelt ihren Wunsch auf den kopf.
Oder sie zahlt nciht und isst nicht… nochdoofer.
die Franzi
Hi
Bei eben mal monatlich einen Beitrag für eine ziellose
Klassenkasse würde ich auch auf die Barrikaden gehen.
Bei einem „sinnlos gespendeten“ Euro pro Monat gehst du auf die Barrikaden?
War das jetzt nen Wutspruch oder ernst?
Geht’s um’s Geld oder nur um’s Prinzip?
In einer Gemeinschaft muss man sich auch unterordnen können wenn die Mehrheit nicht die eigene Meinung/Auffassung vertritt. Und 1€ im Monat ist doch kein Grund auszuflippen.
Wenn man die Mitschülser und Lehrer nicht leiden kann ist die Motivation und das Verständnis ziemlich gering aber so läuft der Sozialstaat, warum nicht auch die Klasse?
MfG
Lilly
Äh, also das ist die Schule und nicht der Sozialstaat
Hi!
Bei eben mal monatlich einen Beitrag für eine ziellose
Klassenkasse würde ich auch auf die Barrikaden gehen.Bei einem „sinnlos gespendeten“ Euro pro Monat gehst du auf
die Barrikaden?
Ja.
Geht’s um’s Geld oder nur um’s Prinzip?
Um beides.
In einer Gemeinschaft muss man sich auch unterordnen können
Das hat mit unterordnen nichts zu tun, wenn eine Klasse 11jähriger etwas beschließt, was schlußendlich die Eltern ausbaden müssen.
Im Übrigen gibt es, zumindest in Bayern, so etwas wie Lehrmittelfreiheit. Und der Besuch einer öffentlichen Schule sollte eigentlich niemals etwas mit Geldzahlungen zu tun haben.
wenn die Mehrheit nicht die eigene Meinung/Auffassung
vertritt. Und 1€ im Monat ist doch kein Grund auszuflippen.
Sind 12 Euro im Jahr. Und jetzt stellen wir uns noch eine kinderreiche Familie vor… Dazu Vereine und viele andere läppische Kleinbeträge, die der Aufregung deiner Meinung nach nicht wert sind.
Wo genau verläuft denn dann Deiner Meinung nach die genaue Grenze?
aber so läuft
der Sozialstaat, warum nicht auch die Klasse?
Nein, so läuft der Sozialstaat nicht. Da ist das Geld, das ich in die Sozialversicherung einzahle für einen bestimmten Zweck bestimmt. Für einen sozialen sogar! Und die, die mehr verdienen, müssen auch mehr beitragen. Und bezahlen müssen nur die Volljährigen. Ganz andere Nummer. Hinkt ganz schön, der Vergleich.
Grüße
kernig
Hallo,
Die Klasse hat mehrheitlich (nicht einstimmig) beschlossen eine Klassenkasse einzurichten, in die jeder Schüler, der etwas vergessen hat (Hausaufgaben, Buch etc.) einen geringen Geldbetrag bezahlen muss. Ebenfalls muss jeder Schüler zum Monatsende 1€ in die Klassenkasse werfen.
Es ist aus mehreren Gründen völlig unerheblich, dass dieser Beschluss mehrheitlich ist (einstimmig war er jedenfalls nicht):
Es besteht keinerlei (privat)rechtliche Handhabe, andere zu verpflichten und in deren Verhalten und Vermögen einzugreifen. Wenn man den Beschluss nicht mittragen möchte, dann ist das so.
Es sei denn, durch das Fehlverhalten werden andere gefährdet (z.B. Straßenverkehrsordnung) oder gar geschädigt. Ist das in diesem Fall so? Nein.
:Meine Tochter möchte sich an der Regelung nicht beteiligen.
Da hat sie gut erkannt und du solltest sie zu 100% unterstützen.
Kann von der Klassenleitung verlangt werden, dass dieses Projekt „von oben“ gestoppt wird?
Da muss niemand zustimmen oder unterstützen. Das ist schlicht rechtswidrig. Alles nur auf freiwilliger Basis.
Abgesehen von der Förderung sozialen Klassenkammpfdenkens (ja, es gibt hierzulande durchaus Menschen, die sich mit lächerlichen Beträgen auseinandersetzen und darum kämpfen müssen).
Abgesehen von bekannten Gruppendynamiken und Mobbingaktivitäten, die zu sog. „Mehrheitsbeschlüssen“ führen.
Abgesehen vom pädagogischen Wert solcher Initiativen, wenn sie von offizieller Seite auch noch unterstützt werden. Selten so einen Unsinn gelesen wie hier in diesem Thread. Pädagogische Offenbarungseide von geschätzten Usern/Experten hier.
Gruß
nasziv
Wer versucht eigentlich wen auszugrenzen?
Die Gefahr von Mehrheitsbschlüssen
Hallo Allerseits
Ich würde zwei Aspekte trennen.
1.) Die Klassenkasse
Für die das Gemeinschaftsgefühl und für die Sozialisation der Schüler ist so was durchaus günstig, wenn es sich um einen Betrag handelt, der von JEDEM Schüler getragen werden kann. Ansonsten ist es eine Schikane von armen Schülern.
1 € klingt für mich tragbar, aber ich kenne nicht die Schüler und ihre Hintergründe.
2.) Die Bestrafung bestimmter „Vergehen“.
Hier muss man hellhörig werden. Die „Vergesslichkeit“ könnte ein prinzipielles weit verbreitetes Problem sein. Dann wäre die Geldstrafe ein Mittel die Disziplin zu verbessern,
Dahinter könnte eine perfide Schikane gegen einiger oder sogar eines Schülers sein, die ein Manko haben, hier z.B. Vergesslichkeit.
Denn Warum wird nur Vergesslichkeit bestraft und nicht:
- Zu Spät kommen
- Dreckige Kleidung
- Schimpfwörter
- Flüche
- Streiche
- Unfreundlichkeit
- Mangelnde Zusammenarbeit
- Platz nicht aufgeräumt
usw…
Wenn also die Mehrheit jemanden auf den Kieker hat lässt sich also schnell eine Regelung finden, um bestimmte Minderheiten zu schikanieren.
Gruß
Carlos
Hi
Das halte ich für völlig abwegig.
Es ist doch nicht positiv für den Schüler, wenn er Geld in die Kasse semmeln muss, schon gar nicht, wenn er das 10 Mal tun muss.
Positiv ist das nur für die, die immer brav sind und am Ende vom Fehlverhalten der anderen profitieren, aber das tut man im normalen Leben ja auch - wenn sich jemand beim Arzt nicht rechtzeitig abmeldet komme ich eher dran, da der Termin nicht anderweitig vergeben wurde.
Bei uns gab es in einem Kurs die Regel, wer dreimal zu spät kommt muss Kuchen für alle backen. Das war für den Rest toll - aber meinst du etwa, dem backenden Schüler hätte das Spass gemacht?
Glaubst du ernsthaft, Schüler kommen extra mehrmals zu spät, damit sie mehr in die Kasse einzahlen „dürfen“? Vornehmlich von ihrem Taschengeld, damits zuhause keinen Anschiss gibt.
Klar, total. So denkt man natürlich… auf dem Mars, oder so.
lg
Kate
Hi
woher nimmst du jetzt eigentlich die Weisheit, dass die Kasse total unbestimmt ist? Kennst du den Anfragesteller?
lg
Kate
Hi
Auf der einen Seite hast du einen Punkt, auf der anderen Seite interessiert es einen Lehrer ziemlich wenig, ob er einen Schüler der an „Vergesslichkeit“ leidet ausgrenzt indem er ihm eine schlechtere Note gibt, während der Schüler der „unstylisch“ aussieht straffrei ausgeht.
lg
Kate