Gemälde meiner Urgroßmutter von Robert Frank Kraus

Liebe/-r Experte/-in,
bitte entschuldigen Sie die Störung aber ich habe (wie könnte es auch anders sein) eine Frage…

Meine Oma zog kürzlich in ein Altenheim und ich half Ihr beim Umzug. Seit meiner Kindheit bewunderte ich ein Gemälde, welches in Ihrer Wohnung hin. Es ist ein Portraitgemälde, eine Kreidezeichnung aus dem Jahre 1917.

Meine Oma wollte das Gemälde nicht länger behalten und schenkte es mir kurzerhand…

Nun wollte ich etwas über die Herkunft des Bildes erfahren, da meine Oma aufgrund Ihrer Alzheimererkrankung leider nichts genaues mehr weiß.

Hier die Infos, die ich recherchieren konnte.

Der Künstler, welcher das Portrait anfertigte heißt Robert Frank Krauss (oder Kraus, Krauß) im Internet fand ich einige Bilder von Ihm, allerdings alle ausschließlich Öl auf Holz und sehr sehr klein.

Etwas ähnliches, wie das Portraitbild meiner Urgroßmutter Größe 39x30 Kreidezeichnung auf Papier, findet sich überhaupt nicht.

Wissen Sie, wo ich eine Biographie des Künstlers einsehen könnte (habe im Internet nur sehr wenig gefunden)?
Kennen Sie weitere Portraitwerke des Künstlers?
Hat er diese auch als Kreidezeichnungen angefertigt? Egal aus welchem Blickwinkel man das Bild betrachtet, es scheint immer, als würden die Augen meiner Urgroßmutter mitwandern, ist das eine besondere Maltechnik?

Vielen lieben Dank für Ihre Mühen. Wenn Sie gerne ein Foto des Gemäldes hätten, kontaktieren Sie mich doch einfach kurz, ich werde es Ihnen umgehend zusenden.

Viele Grüße

Verena

Hallo, lieber SNoooPY!

Selber kann ich Dir diese Frage nicht beantworten, aber Dir folgenden Tip geben:

Mache ein gut erkennbares Foto von dem Bild und schicke es an folgende Sendung jeden Samstag 19:45

Bei BR3 gibt es „Kunst und Krempel“ (das soll nicht heissen, dass Dein Bild von mir als Krempel herabgestuft wird). Aber diese Experten dort können auf so gut wie alles sehr gut Antworten geben, sogar Dir ev. sagen, welchen Wert das Bild hat…

Ich hoffe, Dir irgendwie ein bisschen geholfen zu haben, lasse es mich bitte wissen…

Liebe Verena,

es gibt verschiedene Künstler/Maler-Lexika. Das bekannteste ist der „Thieme-Becker“-später Vollmer. In größeren Bibliotheken kann man dort Einsicht nehmen. Wenn der Maler einen gewissen Bekanntheits-Grad besitzt scheint er dort auf und man kann eine kurze Biografie und Infos über seine Werke lesen. Sollte er dort nicht aufscheinen gibt es für Maler verschiedener Epochen oder Herkunft spezielle Experten die allerdings gegen Bezahlung Auskünfte geben bzw. „Expertisen“ erstellen.

Das Besondere mit den „verfolgenden Augen“ besteht darin, dass die Augen frontal aus dem Bild schauen bzw. so gemalt sind. Das ist kein beabsichtigter Effekt oder gar eine besondere Kunst. Theoretisch müsste das auch mit einem „Foto-Portraitierten“ funktionieren der direkt in die Linse sah!

Hoffe, das ich Ihnen etwas helfen konnte.

Mit freundlichen Grüßen

E. K. P

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Liebe/-r Experte/-in,
bitte entschuldigen Sie die Störung aber ich habe (wie könnte
es auch anders sein) eine Frage…

Meine Oma zog kürzlich in ein Altenheim und ich half Ihr beim
Umzug. Seit meiner Kindheit bewunderte ich ein Gemälde,
welches in Ihrer Wohnung hing. Es ist ein Portraitgemälde, eine
Kreidezeichnung aus dem Jahre 1917.

Meine Oma wollte das Gemälde nicht länger behalten und
schenkte es mir kurzerhand…

Nun wollte ich etwas über die Herkunft des Bildes erfahren, da
meine Oma aufgrund Ihrer Alzheimererkrankung leider nichts
genaues mehr weiß.

Hier die Infos, die ich recherchieren konnte.

Der Künstler, welcher das Portrait anfertigte heißt Robert
Frank Krauss (oder Kraus, Krauß) im Internet fand ich einige
Bilder von Ihm, allerdings alle ausschließlich Öl auf Holz und
sehr sehr klein.

Etwas ähnliches, wie das Portraitbild meiner Urgroßmutter
Größe 39x30 Kreidezeichnung auf Papier, findet sich überhaupt
nicht.

Wissen Sie, wo ich eine Biographie des Künstlers einsehen
könnte (habe im Internet nur sehr wenig gefunden)?
Kennen Sie weitere Portraitwerke des Künstlers?
Hat er diese auch als Kreidezeichnungen angefertigt? Egal aus
welchem Blickwinkel man das Bild betrachtet, es scheint immer,
als würden die Augen meiner Urgroßmutter mitwandern, ist das
eine besondere Maltechnik?

Vielen lieben Dank für Ihre Mühen. Wenn Sie gerne ein Foto des
Gemäldes hätten, kontaktieren Sie mich doch einfach kurz, ich
werde es Ihnen umgehend zusenden.

Viele Grüße

Verena

Hallo Verena,

Um online etwas über Künstler herauszufinden, eignet sich das Union List of Artists Names des Getty Instituts. Bis auf die Lebensdaten hat das aber nicht viel zu bieten: http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=Frank+…

Da ich diese Woche sowieso noch in unsere Bibliothek muss, versuch eich mal daran zu denken, dort ins Künstlerlexikon zu schauen.
Wenn ich etwas finde, schreibe ich dir nochmal.

Meines Wissens nach waren Pastellportraits zu der Zeit ein beliebter Ersatz für ein teures Ölgemälde.
Möglicherweise werden Ölgemälde mehr geschätzt und deshalb findest du nur die online. Oder aber die Pastellzeichnungen haben sich einfach nicht erhalten.
Behandle dein Bild also sehr behutsam. Die Pastellpigmente liegen ohne Bindemittel auf dem Papier auf.
Ist das Bild gerahmt, mit Glasscheibe? Wenn ja, lass es bloß darin, und putz möglichst selten die Scheibe. sonst könnten beim drüberwischen statische Aufladungen entstehen und die Pigmente hüpfen vom Papier ans Glas.
Wenn nein, solltest du das Bild bei einem Rahmenmacher oder Restaurator einrahmen lassen, um lange Freude daran zu haben.

Dass die Augen deiner portraitiertern Großmutter so lebendig wirken, ist nichts ungewöhnliches. Der Maler muss es „nur“ schaffen, dass sie direkt „in die Kamera“ schauen. Die Poster in meinem Teenager-Zimmer haben mich auch immer verfolgt. :wink:

Mit freundlichen Grüßen,
Eva Merle

Schönen guten Tag und erstmal vielen lieben Dank für Ihre Mühe,

naja ob Kunst und Krempel das richtige für mich wäre ;O)) Es ist wohl keine Kreide, sondern eine Pastellzeichnung.

Ich melde mich aber mal mit Foto von Uri an, dann sehen wir was dabei herauskommt ;O) Materiell gesehen, wird das ein schöner Reinfall werden aaaaaber… es ist halt die Uri und es ist alles sehr mysteriös

Noch eine schöne Woche Ihnen.

Liebe Grüße

Verena

Hallo lieber Experte, erstmal vielen vielen Dank für die ausführliche Auskunft. Ich habe eben in der Stadtbibliothek angerufen, tatsächlich ist dort ein Maler LExika vorhanden, scheinbar war der Maler in Augsburg als solcher recht „berühmt“ ;O))

Vielen Dnak für die Erklärung mit den Augen, ist nämlich irgendwie sogar etwas unheimlich, von der Urgroßmutter beobachtet zu werden, vielleicht habe ich früher auf solche Dinge auch nicht geachtet und somit sind viele „Beobachter“ vollkommen an mir vorbeigegangen.

Nochmal einen herzlichen Dank für Ihre Mühen

Verena

Hallo Frau Merle,

erstmal „WOW“ und vielen herzlichen Dank für Ihre Auskünfte.

Mitunter sind früher dann wohl sehr viele „Beobachter“ aus der Bravo an mir vorbeigehangen und ich habe Sie überhaupt nicht bemerkt, sowas aber auch.

Ja, das Bild ist gerahmt und hinter Glas. Jetzt erklärt sich auch, wieso meine Oma (trotz ihrer Putzwut) das Gemälde scheinbar nur oberflächlich abgewischt hat, das Glas ist nämlich ziemlich fleckig und dreckig. Ich wollte es schon putzen, jetzt muss ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen.

Ich persönlich finde die Pastellzeichnung wesentlich hübscher und ansprechender als diese „ollen“ „schweren“ Ölgemälde. Naja, ist sicherlich Geschmackssache. Was ich am bedeutendsten finde ist die Technik mit dem Licht, hervorragend… möglicherweise ist von meiner Seite auch nur großer Neid der Auslöser, war doch der Großvater und mein Vater künstlerisch sehr kreativ, mangelt es bei mir schon beim Zeichnen eines Strichmännchens, dafür habe ich allerdings andere Qualitäten ;O))

Ich werde mal konkret im Internet bei der von Ihnen vorgeschlagenen Quelle recherchieren. Laut meinem Vater, kannten sich mein Urgroßvater und der Künstler wohl persönlich. Eigentlich schade, dass sich im deutschsprachigen Internet gar so wenig zu ihm findet.

Also nochmals, herzlichen Dank für Ihre Mühen und vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort, die Sie mir geschickt haben. Mal schauen ob ich das Rätsel um die Uri noch komplett aufklären kann ;O))

Alles sehr mysteriös. Und ich dachte schon ich hätte da ein millionenschweres Kunstwerk in meinen Händen ;O)) Aber naja, so ist das Leben

Viele liebe Grüße aus Augsburg

Verena

Hey Verena,

Wenn die Scheibe wirklich schlimm aussieht, kannst du sie vorsichtig mit einer Wasser-Alkohol-Mischung abwischen. Langsame Bewegungen, kein Swiffer, der Staub anzieht etc. Die Folgen kannst du dir denken. :wink:

Du kannst mal schauen, ob das Papier einen erkennbaren Abstand (mindestens 5mm) zur Scheibe hat, aus dem seben Grund. Wenn es direkt am Glas liegt, können eher mal Pigmente abwandern. Dann hat man auf der Scheibe ein sog. Ghost Image, sprich man sieht die Schemen des Pastellmotivs.
So einen Abstand kann dir, wenn nicht vorhanden, ebenfalls jeder Rahmenmacher oder Restaurator schnell einbauen.

Viel Freude noch an dem Bild!
Eva

Guten Tag, sei nicht so pessimistisch, vielleicht erlebst Du noch eine dicke Überraschung und das sollte doch ein en Versuch wert sein…Es hat mal einer ein Bild auf dem Flohmarkt für - damals - 1 DM (noch nicht Euro!) gekauft - und das war laut eben diesem Expertenteam 23Millionen Euro(!) wert - Wer nichts wagt nichts gewinnt!

Liebe Verena,
hier einige Daten zum Maler:
Frank-Krauss, Robert, dt. Maler, *11.1.1893 Fürth, †26.5.1950 München. Als Maler wohl Autodidakt. Ab 1912 in München, hielt er sich in den 1920er Jahren auch häufig in Dachau auf. Mitgl. der Münchner Künstlergenossenschaft. – V.a. Figuren- und Genrebilder (Dachauer Paar; Ein Dachauer Schneidermeister beim Einfädeln) sowie Dachauer Lsch.-Motive, beeinflußt von Carl Spitzweg und dem Kreis um Wilhelm Leibl.
WERKE DACHAU, GG.
BIBLIOGRAPHIE Münchner Maler V, 1993; Schweers I, 2002. – L.J. Reitmeier, Dachau, der berühmte Malerort, M. 1990.
Preise für Gemälde liegen meist im dreistelligen Bereich. Eine Zeichnung war auf dem Markt, leider nicht sehr teuer. 60 Euro. Ich könnte die Kopien aus ARTPRICE anhängen, geht hier aber leider nicht. Bitte schicke eine e-mail. Dann kann ich sie direkt schicken.
Adresse: [email protected]

Viele Grüsse
Frank Kempe
saxonia.com

Hallo Verena,

vielleicht kann ich auch ein Scherflein dazu beitragen bei Ihrer Suche mehr über den Künstler Robert Frank Kraus zu erfahren.
Seit ein paar Wochen fasziniert mich ein Ölgemälde von Robert Karl Kraus das ich im Schaufenster eines Bilder- und Rahmengeschäftes ausgestellt gesehen habe. Jedes mal wenn ich vorbei ging, blieb ich länger davor stehen und ließ es auf mich wirken. Darum wollte ich mehr über den Künstler wissen und stieß bei meiner Suche bei Google auf Ihr Anliegen.
Das Gemälde ist Öl auf Leinwand, Bildmaß 70 x 80 cm, mit Rahmen 98 x 88 cm groß. Der Preis ist angegeben mit 1.200,- Euro, reduziert auf 800,- Euro.
Bitte lassen Sie mich wissen, ob meine Mitteilung für Sie neu war, ob Sie damit etwas anfangen können und ob Sie den Namen des Geschäftes und die Straße wissen möchten.
Vielen Dank.
Herzliche Grüße Juliette2

Robert Frank Krauss
(1893 Fürth - 1950 München)

Robert Frank Krauss: Interieurszene. Bauersfrau am Spinnrad und Pfeiferaucher in der Stube aus unserer Rubrik: Gemälde des 19. Jahrhunderts