Gemeinsame Schlafstätte Mutter und Heranwachsender in einem Bett

 

Ist es noch tolerierbar, dass ein 10 Jähriger jede Nacht bei der Mutter im Bett schläft?
Danke für kompetente Auskunft.

In Afrika gilt es als Kindesmisshandlung, wenn das Kind nur in
einem anderen Raum schläft!

Dabei ist die Frage nicht geklärt, ob die in Afrika
unterentwickelt sind oder ob sie sich nur etwas existentielles
bewahrt haben.
Wohl eher Letzteres!

VG

Hallo,

unser Sohn kam bis er 12 Jahre alt war jede Nacht zu uns ins Bett gegrabbelt. Wenn mein Mann auf Dienstreise war, durfte er sofort bei mir schlafen.

Schlagartig wars vorbei. Also ich finde es nicht schlimm.

Mein Sohn ist jetzt 16, extrem selbständig und hat wohl bis dahin diese Nähe gebraucht.

LG Sabine

Hallo,

das ist zum einen eine Sache der eigenen Vorlieben. Wer neben einem Kind, das sich im Schlaf bewegt, ausreichend gut schlafen kann, wird das eher mögen, als jemand, der bei jedem unruhigen Atemzug des Kindes aufwacht.

Bei Paaren haben Kinder, die lange im Bett der Eltern schlafen, u.U. auch die Funktion, sexuelle Aktivitäten zu minimieren. Natürlich kann man auch anderweitig Sex haben, doch fällt eben dieser Ort und Anlass der intimen Begegnung weg. Auch Gespräche, die nicht für Kinderohren bestimmt sind, für die sich die gemeinsame Zeit im Bett aber ganz hervorragend eignet, können dann natürlich nicht mehr dort stattfinden. Das bedeutet einen Einschnitt ins Paarleben, für das man erst mal einen Ersatz finden muss (wenn man darauf Wert legt).

Gerade zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr machen viele Kinder noch einmal eine starke Angstphase durch, die sich oft in der Angst vor Dunkelheit (und dem, was sich darin verbergen könnte, sei es nun real oder nicht) manifestiert. Auch Kinder, die vorher schon allein geschlafen haben, zieht es da oft noch mal zurück ins elterliche Bett.

Befürworter des Kindes im eigenen Zimmer führen an, dass ein Kind möglichst im Kleinkindalter Selbstregulierungsmechanismen erlernen muss, die sie in die Lage versetzen, sich selber beruhigen zu können.

Untersuchungen zeigen, dass sich in der Regel spätestens zum Eintritt der Pubertät das Thema von selbst erledigt.

Eine wesentliche Rolle spielt in meinen Augen, wer das gemeinsame Schlafen betreibt. Solange es vom Kind ausgeht, halte ich das auch bei einem 10-Jährigen für völlig okay. Ist es aber die Mutter, die bemüht ist, das Kind an sich zu binden und Nachts die Nähe des Kindes (als Partnerersatz?) sucht, ist das eine Form von Missbrauch und sicherlich nicht gesund für die Entwicklung und Ablösung des Kindes.

Was die Naturvölker betrifft, die von Befürwortern des gemeinsamen Schlafens gerne angeführt werden, so kann man wohl davon ausgehen, dass dort in erster Linie die Raumnot Ursache ist. Inwieweit sich andere Kulturen als Vorbilder eignen, sei dahingestellt. So manch andere Dinge - wie die Verheiratung von Kindern mit Erwachsenen - die in eben diesen Kulturen ebenfalls praktiziert werden, will ja auch niemand unhinterfragt für sich übernehmen :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

meiner Ansicht nach ganz klar nein.
Zum „Naturvölker“- Argument: Wir leben nicht so und haben hier andere Normen. Mit diesen sollte auch ein Kind aufwachsen. Erzählt das Kind z.B. in der Schule, dass es jede Nacht bei Mama schläft, wird es Spott oder Skepsis ernten. Ab der Grundschule stehen ja auch Klassenfahrten an - kann das Kind da ohne Mutter schlafen?

Zum „nur wenn das Kind es will“: So klar kann man das eben nicht immer abgrenzen, Kinder spüren, was die Eltern wollen. Es spürt evtl, dass die Mutter es für sich braucht, das Kind im Bett zu haben. Und dann möchte es die Mutter nicht „allein lassen“. Aufgabe der Eltern ist es auch hier, dem Kind (und sich) Grenzen zu setzen. Sonst ist einem emotionalen Missbrauch (des Kindes durch die Mutter / Eltern) schnell dir Tür geöffnet.

Das heißt natürlich nicht, dass ein Kind nicht mal zum Kuscheln morgens oder abends ins Elternbett kommen darf. Aber die Nacht sollte ab dem Schulalter doch jeder in seinem Bett verbringen - Ausnahmen wie schwere Krankheit des Kindes oder akute Krisen vielleicht ausgenommen.
Sagt Bixie

Moin,

Zum „Naturvölker“- Argument: Wir leben nicht so und haben hier
andere Normen. Mit diesen sollte auch ein Kind aufwachsen.

zu diesem Argument:
Es war mal Norm hier, daß Kinder für Nichtigkeiten verdroschen wurden. Damit mussten sie auch aufwachsen.

War das positiv?!

Gandalf

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Ist es noch tolerierbar, dass ein 10 Jähriger jede Nacht bei
der Mutter im Bett schläft?

Von Außenstehenden: Aber ganz bestimmt!
Als Beteiligte: Muss das jeder selber wissen.

Nebenbei die Frage: Was befürchtest Du konkret? Warum sollte das nicht in Ordnung sein?

Eine Überlegung dazu, wie man die Dinge auch sehen könnte. Jeden Abend gehen die Eltern gemeinsam in einem Bett schlafen, können kuscheln, sich wärmen, Geborgenheit spüren. Das Kind wird einzeln und allein in ein dunkles extra-Zimmer gebracht zum Schlafen. Warum eigentlich?

Danke für kompetente Auskunft.

Bitte

Geburtshelferkrötengrüße

Hallo Bixie,

Zum „Naturvölker“- Argument: Wir leben nicht so und haben hier
andere Normen. Mit diesen sollte auch ein Kind aufwachsen.

Zu den Normen hat Gandalf schon geantwortet.

Erzählt das Kind z.B. in der Schule, dass es jede Nacht bei
Mama schläft, wird es Spott oder Skepsis ernten.

Naja, das ist seine Sache!
Es kommt ja freiwillig ins Bett, also muss es auch mit den Konsequenzen leben oder halt die Klappe halten.

MfG Peter(TOO)

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Was die Leute denken
… sollte in der Erziehung irgendwie wurst sein, finde ich.
Da zählt doch die eigene Überzeugung, der eigene Weg. Und Sachargumente. Und auch die Gefühle und Wünsche der Beteiligten.

" Erzählt das Kind z.B. in der Schule, dass es jede Nacht bei Mama schläft, wird es Spott oder Skepsis ernten. "
Das Hänsel-Argument ist bei genauer Betrachtung keins. Kinder werden aus anderen, weniger einfachen Gründen Opfer von Spott und Hänselei. Es allen recht machen zu wollen und sich immer der Meinung der Peer-Group unterordnen zu wollen, ist da sogar eher kontraproduktiv.

„Ab der Grundschule stehen ja auch Klassenfahrten an - kann das Kind da ohne Mutter schlafen?“
Das ist dann ja eine andere Geschichte und ist hier gar nicht das Thema.

Krötengrüße

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Na ja, 1. werden afrikanische Kinder wohl kaum soviel Wohnraum zur Verfügung haben, dass sie ein eigenes Zimmer haben.
Und 2. ist es bei den Afrikanern so, dass das Kind bei der Geburt eines Geschwisters, erbarmungslos in die 2. Reihe gestellt wird, egal wie alt es dann ist.
Das jeweils Neugeborene hat dann den absoluten Vorrang.
Und 3. werden Kinder und Erwachsene jeglichen Alters in Afrika in der Mehrzahl gemeinsam sowohl in einem Raum wie auch in einem Bett schlafen müssen.
MfG ramses90

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Urfrosch OT

Geburtshelferkrötengrüße

Bufo bufo ist nicht die Geburtshelferkröte.

Warum führst Du uns in die Irre?
Tilli

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Bett gegrabbelt. Wenn mein Mann auf Dienstreise war, durfte er
sofort bei mir schlafen.

Bei „Gegrabbel“ und „Bett“ und „Dienstreise“ fällt mir spontan etwas ein, das nichts mit Kindern zu tun haben sollte.

Schlagartig wars vorbei. Also ich finde es nicht schlimm.

Es kommt immer drauf an. Mein mageres Söhnchen hat sich immer so dermaßen im Bett rumgeworfen, dass ich froh war, als er es für immer verließ.

Mein Sohn ist jetzt 16, extrem selbständig und hat wohl bis
dahin diese Nähe gebraucht.

Mein Sohn ist 16. Er sitzt und spricht.
https://www.youtube.com/watch?v=7ISszdVGPTY

Tilli

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Wegen des thematischen Bezuges

Erdkröte

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Wegen des thematischen Bezuges

Erdkröte

Achso.

Stimmt.
Ich hab da so einen Film zuhause, da hütet ein afrikanischer Riesenfroschpapa Hunderte von Quappen.
Häßlich, aber auch rührend.

Tilli

Hach, wie gut, dass Afrika so ein kleines, überschaubares Ländchen ist - und dass seine Bewohner noch dazu alle gleich sind!

=^…^=

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Eifersüchtig?

War das positiv?!

Nö, deshalb haben wir es abgeschafft und steht sogar unter Strafe.

Was wolltest du sagen?

Der Plem

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Die Frage sei erlaubt ob dieser Aussage.

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Moin,

Was wolltest du sagen?

daß es gefährlich sein kann, mit Normen zu argumentieren.

Gandalf

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Na ja, 1. werden afrikanische Kinder wohl kaum soviel Wohnraum
zur Verfügung haben, dass sie ein eigenes Zimmer haben.

Nee, dies hat nur die USA und dort bekommen die Babys gleich ein eigenes Zimmer.
Na die USA ist schon recht groß und jeder hat dort auch eine rießen Hütte.
Und da kommt schon mal sowas dabei raus:

In dieser und anderen Studien kristallisierte sich heraus, dass das gemeinsame Schlafen häufig als letzter Versuch galt, ein schwieriges Kind zu beruhigen oder aber eine schwierige Mutter-Kind-Beziehung zu stabilisieren.
Lesefutter

In Afrika gibt es kleine Lehmhütten als 1-Raum-Wohnung und dort leben dann bis zu x² Personen drinne. Is mir schon verständlich.
Und wenn wir annehmen es leben 10 Personen in so einer Hütte, dann hat ja Kapstadt 370.000 Lehmhütten.

Und 2. ist es bei den Afrikanern so, dass das Kind bei der
Geburt eines Geschwisters, erbarmungslos in die 2. Reihe
gestellt wird, egal wie alt es dann ist.
Das jeweils Neugeborene hat dann den absoluten Vorrang.

Und sonst auf der Welt sind die Kinder alle gleichrangig?

Und 3. werden Kinder und Erwachsene jeglichen Alters in Afrika
in der Mehrzahl gemeinsam sowohl in einem Raum wie auch in
einem Bett schlafen müssen.

Es geht nicht um müssen, es geht um wollen.
Was gerne vergessen wird ist, dass es nicht der Platz ist der fehlt, sondern es noch eine tiefe Verwurzelung im Glauben an Geister und Demonen dort gibt. Und ebenso gibt es Traditionen, was die Wohnkultur betrifft und ebenso die Schlafgewohnheiten.

Und ja, diese Völker haben sich etwas bewahrt, was Du selber in dem verlinkten Text nachlesen kannst, wenn Du magst.

VG

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