"genannten" oder "genanntem"?

Hallo, in der gelehrten Nacherzählung einer Romanhandlung las ich:

In Seelburgs nicht ARO, sondern ANO genannten Teppichladen entwickelt sich ((…))

M.E. müsste es doch „genanntem“ mit „m“ heißen?

Neulich hatte ich mal eine ähnliche Frage gestellt – Entschuldigung, falls ich aus den Antworten hätte schlau werden müssen und nicht wurde.

Das Beispiel oben wäre wohl leichter zu besprechen, wenn man kürzere und gängigere Hauptwörter einsetzt, aber sicherheitshalber habe ich nichts verändert.

Danke!

Hallo!

darf ich auch meine Meinung äußern, wenn auch sie vielleicht wild anklingt?

Du gehst davon aus, dass „in“ die Endung von „genanntem“ beeinflussen müsste. „In Seelburgs“, diese ortliche Angabe hat keine Rektionshoheit auf „ARO“ und „ANO genannter Teppichladen“ . Weiterhin denke ich, dass nicht der Akkusativ, sondern der Nominativ der Kasus sein soll.

Grüße

Hallo Nadja,

ist nicht ganz so einfach, wie sie auf den ersten Blick aussieht.

Der Ort heißt nämlich Seelburg, und „Seelburgs“ ist der Genitiv dazu: ANO ist Seelburgs Teppichladen = der Teppichladen von Seelburg, und (…) entwickelt sich in dem Teppichladen, da wird es ein bisselchen schwierig mit dem Nominativ.

Und hier ist er schon, der Dativ. Und der bleibt auch, wenn der Teppichladen näher bezeichnet wird:

Schöne Grüße

MM

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Hallo zusammen,
sind die folgenden Sätze dann alle falsch? Oder an welcher Stelle gibt es einen qualitativen Unterschied?

  • Im ANO genannten Teppichladen entwickelt sich […]
  • In dem ANO genannten Teppichladen entwickelt sich […]
  • In einem ANO genannten Teppichladen entwickelt sich […]
  • In seinem ANO genannten Teppichladen entwickelt sich […]
  • In Herrn Müllers ANO genannten Teppichladen entwickelt sich […]
  • In Müllers ANO genannten Teppichladen entwickelt sich […]
  • In Seelburgs ANO genannten Teppichladen entwickelt sich […]

Liebe Grüße
vom Namenlosen

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Der Nominativ ist eine interessante Idee, die mich noch weiter verwirrt. Aber Akkusativ kann wohl nicht sein? Ich würde mit MM zum Dativ tendieren (schon um nicht weiter über den Nominativ nachdenken zu müssen).

Zumindest ist das eine von zwei möglichen Richtigstellungen (wobei ich mich auf die hier wesentlichen Bestandteile dieser adverbialen Bestimmung beschränke.) :

A) In … genanntem Teppichladen
B) Im … genannten Teppichladen

Die nächste Erweiterung wäre dann:

A’) In Seelburgs … genanntem Teppichladen
B’) Im … genannten Teppichladen Seelburgs

Das Genitiv-Attribut bei B’ muss nachgestellt werden, bei A’ aber kann es (aber muss nicht) auch intern stehen, zwischen Präposition und Nomen.

Warum sind A) und B) möglich? Die Begründung: Zwischen Adjektiv und Nomen besteht Kasuskongruenz. Das Nomen steht (wegen der Präposition „in“) im Dativ. Also steht auch das Adjektiv im Dativ. Das ist auch bei A) und bei B) beide Male der Fall. Nämlich:

Wenn das Nomen keinen Artikel hat (Fall A), wird dabei das Adjektiv stark flektiert, also → „genanntem
Wenn das Nomen einen Artikel hat (Fall B → „im“ = „in dem“), wird dabei das Adjektiv schwach flektiert, also → „genannten

Letzteres ist auch der Grund, weshalb bei B’) das Genitiv-Attribut nachgestellt werden muss, denn es kann nicht zwischen Artikel und Nomen stehen.

Gruß
Metapher

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Zu Recht verwirrt dich das, denn es ist Unsinn (sorry @Nadja :wink: ). Die Präopsition „in“ regiert Dativ oder Akusativ. Hier ist aber wegen „entwickelt sich“ Dativ der Fall („wo entwickelt sich …“, nicht „wohin entwickelt sich …“)…

Gruß
Metapher

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Hi,

diese Varianten

sind alle falsch. Denn es fehlt der Artikel zum Nomen. Das Adjektiv Muss daher stark flektiert werden.

Gruß
Metapher

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Oder ganz einfach ausgedrückt …
Wenn vorne schon was mit „m“ steht, kommt hinten nicht noch mal ein „m“.
Ansonsten schon :smile:

Servus,

keines der von Dir genannten Beispiele entspricht dem vorgelegten, außer Nrn. 5 - 7. Und die sind falsch.

Schöne Grüße

MM

Servus,

was hältst Du denn von

Im Kreisauer Kreis, über den in diesen Tagen nur wenige über nähere Informationen verfügten , wurde über weitere Einzelheiten nichts beschlossen.

???

Moral: Grammatik und Syntax sind gar nicht so sehr Gefühlssache, wie man sich das wünschen täte.

– aber es freut mich, dass Du für weiteres Lernen hier bleibst, auch wenn die ersten Ansätze ein bisserl Optimierungspotenzial offen ließen.

In diesem Sinne

MM

Optissime explicavis, magister magni aestimatus!

Martinus Sorethanus

(musste jetzt mal sein!)

Maxissimas gratias, doctor aeque aestimate!
:wink:

Nebenbei: Ich kämpfe ja auch mit Bill Gates, der seit einiger Zeit fast zwingend vorschlägt, statt by the way byth e way zu schreiben, aus welchem kühlen Grunde auch immer. Aber dass er das zweite k in diesem Fall schlicht tilgt, ist dann doch noch eine Klasse extra.

(Kommenden Samstag „hole“ ich mir, so sehr ich diese Wendung auch verabscheue, bei dm alle Brillen mit 0,5 Dioptrien mehr!)

Glück auf!

MM

  • das e hat Dir der Teufel gesagt!!!

:rage:

– und riß sich mitten durch…

MM

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Ita est! Und das „-issi-“ hat dir der Müller-Thurgau gesagt!eins elf! :laughing:

Und das „k“ liefer ich noch schnell nach. Sonst verbreitet es @Christa wieder im ganzen Forum :crazy_face:

M.

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er er [quote=„Metapher, post:18, topic:9496433“]
das „-issi-“ hat dir der Müller-Thurgau
[/quote]

nixda! Das war Viognier - mir besonders am Herzen gelegen, weil Ende der 1970er Jahre mal grade noch 6 ha mit dieser als billiger Massenträger verschrieenen Rebe bestanden waren, und sie inzwischen bereits in Ungstein/Pfalz wieder im Versuchsanbau steht, weil nur der Viognier es aushält, wenn es fünf oder sechs Monate lang überhaupt nicht mehr regnet- und ich in ganz anderem Zusammenhang das Vergnügen hatte, vor ungefähr zehn Jahren das Gut von einem der fünf Winzer kennenzulernen, die seinerzeit den Viognier als Rebsorte gerettet haben:

  • falls bei den gezeigten Bildern alttestamentarische Allusionen auftreten sollten: Ja, das ist richtig - 2021 gab es dort keine Lese, mitten im Sommer wurden die Reben sämtlich von Hagelschlag vollkommen kahl geschoren…

(die HP hat nicht Adelheid übersetzt, sondern Denis Robert - für einen Quell-Muttersprachler beachtlich, finde ich)

aber der Viognier, der mir den Superlativ zum Superlativ eingegeben hat, ist ein Portugiese aus dem Anbaugebiet Lisboa. Im Vergleich zu dem Ungsteiner eine Art Engelsmusik.

Sehr zum Wohle!

MM

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Danke schön, @Metapher! :slight_smile:

M.E. passiert das, wenn die Rechtschreibkorrektur auf Deutsch steht, auch wenn sie automatisch Englisch erkennen sollte. Bei mir ist’s laufend „form e“ (sehr deutsch indeed) statt „for me“.

Mit einem Blick in die Rechtschreibkorrekturoptionen (mit oder ohne 0,5 Dioptrien extra) ließe sich vielleicht etwas verbessern.

Hallo zusammen, Danke für alle interessanten und hermeneutischen Wortmeldungungen!

Ich fasse zusammen: ((nicht jetzt))