Hallo, Looki -
die Astrologen sind sich untereinander auch nicht einig darüber, welches denn definitiv als DER Geburtsmoment anzusehen ist. Meiner Erfahrung nach bewerten jedoch wohl die meisten „den ersten Schrei“ des Neugeborenen als den Zeitpunkt des Eintritts in diese Welt - mit der Begründung, daß dieser Schrei dadurch hervorgerufen wird, daß sich die Lungen gerade zum ersten mal mit Luft gefüllt haben, wodurch das „externe“ Leben des Säuglings (außerhalb des Mutterleibes) beginnt.
Es wurde jedoch vor Jahren bereits die Frage aufgeworfen, ob die „reale“ Geburt überhaupt etwas mit der „astrologischen“ zu tun hat - möglicherweise spielt der Zeitpunkt der Empfängnis auch eine (oder sogar die größere ?) Rolle. Es gibt jedenfalls den Begriff „Konzeptionshoroskop“, und ein verwandtes Thema ist die „Korrektur der Geburtszeit“ über das Zurückrechnen auf einen Empfängniszeitraum im Zusammenhang mit Mondumlaufdaten.
Seit Bismarck müssen in Deutschland Geburtszeiten auf 15 min genau notiert werden, aber wer kann es einer Hebamme verargen, wenn sie bei einer schweren Geburt nicht immer gleich auf die Uhr schaut, wenn sie dem Kind zum Eintritt in die Welt verholfen hat? So wird denn später oft geschätzt, und da kommen dann schon die verdächtigen „runden“ Zeiten heraus, aber auch eine solche „runde“ Angabe kann trotzdem korrekt sein. Wie oft aber gehen die Uhren falsch? Und wenn die Zeit richtig notiert wurde - wird bei der Erstellung des Horoskopes auch an die „Sommerzeit“ gedacht? Welche Zeitzone galt z.B. auf Mallorca während des Bürgerkrieges? Greenwichzeit oder MEZ? Welche Zeit galt im Winter 1945 in Berlin im russischen Sektor? Deutsche Winterzeit? Moskauer Zeit mit doppelter (oder gar dreifacher?) Winterzeit? Während der Kriegsjahre hatten wir in Deutschland für ein oder zwei Jahre sogar ganzjährige Winterzeit …
Ich habe jahrelang Horoskopdaten von Familien untersucht, um herauszufinden, ob es signifikante Übereinstimmungen der Daten zwischen Familienangehörigen gibt, wobei ich nur solche Familien untersuchte, deren Geburtszeiten als einigermaßen „gesichert“ angesehen werden konnten, d.h. bei denen die Einhaltung der 15 min Spielraum ziemlich sicher schien.
Bei den Datenübereinstimmungen ging es um astrologisch relevante Kombinationen wie die Stellung eines Planeten zu einem anderen in einem bestimmten Winkel, oder die Stellung eines schneller laufenden Himmelskörpers wie Mond, Merkur oder Venus in einem bestimmten Zeichen und selbstverständlich um das Aszendentenzeichen, denn der Aszendent durchläuft ja den gesamten Zodiak innerhalb von 24 Stunden (einer Erdumdrehung), d.h. er wechselt etwa alle 2 Stunden in ein anderes Zeichen.
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie sich in der Ähnlichkeit bestimmter Konstellationen zwischen den Horoskopen von Familienangehörigen untereinander die typischen charakterlichen Übereinstimmungen widerspiegeln. Selbst wenn man die Deutung der Konstellationen wegläßt, bleibt ja die Unerklärlichkeit der vielen Übereinstimmungen im Horoskopbild. Warum häufen sich z.B. innerhalb einer Familie bestimmte Sonnen- und Aszendentenzeichen oder die gleiche Mondstellung? Ich spreche nicht von hie und da auftretenden zufälligen Gemeinsamkeiten, sondern von Konstellationsmustern, wie sie sich innerhalb jeder Familie finden lassen und die sich von den Mustern z.B. der Nachbarsfamilie deutlich unterscheiden.
Ich mache diesen weiten Ausflug, um aufzuzeigen, wie minutiös der Zeitpunkt einer Geburt gesteuert sein muß, damit sich solche Übereinstimmungen (z.B. bei gleichen Aszendenten) im Horoskopbild manifestieren. (Das Horoskop zeigt ja die Stellung der Planeten zum Zeitpunkt der Geburt und ist keine willkürliche Fantasie des Astrologen …). Um den Mond in einem bestimmten Zeichen zu haben, bleiben für die Geburt nur die rund 29 Tage, die sich der Trabant in diesem Zeichen befindet, aber beim Aszendenten schrumpft dieser Spielraum auf maximal 2 Stunden zusammen.
Zur Verdeutlichung nur ein paar Übereinstimmungen zwischen den Horoskopen, die sich speziell bei meinem Vater, mir und meinem Sohn zeigen: Der Mond steht bei uns dreien im Zwilling (10 Grad, 11 Grad und 16 Grad). Die Venus hat bei allen dreien eine relevante (Winkel-)Verbindung zum Saturn - relevante Winkel sind in der Astrologie 0 Grad (Konjunktion), 180 Grad (Opposition), 90 Grad (Quadrat) und die Teilung 45 Grad (Halbquadrat), dazu die Winkel aus der Dreier-Teilung: 120 Grad (Trigon) und davon wiederum die Hälfte, also 60 Grad (Sextil). Diese Winkel werden nicht „nach Bedarf“ erfunden, sondern gehören zum Basiswissen innerhalb der Aastrologie. Bei „unserer“ Venus/Saturn-Verbindung zeigt sich im Horoskop meines Vaters ein Trigon (120 Grad zwischen Venus und Saturn), bei meinem Sohn ein Quadrat (90 Grad) und bei mir ein Sextil (60 Grad). Die Sonnen stehen bei meinem Vater und meinem Sohn im Löwen (Abstand 8 Tage) und bei mir auf der Grenze Widder/Stier. Mein Vater hat wie ich den Aszendenten im Löwen, der meines Sohnes liegt (wie der seiner Mutter!) in der Waage. (Bei den Hauptfaktoren Sonne und Aszendent ist also das Zeichen Löwe schon VIERMAL besetzt!) Zu den anderen Familienmitgliedern bestehen ebenfalls Ähnlichkeiten. Alles Zufall?
Ob man nun der Meinung folgt, daß die Auslösung des Geburtsvorganges durch den Embryo erfolgt oder ob man es dem Körper der Mutter ankreidet: woher und wie bekommt der Embryo (oder der Mutterleib) das Signal zur Einleitung der Wehen? Hier liegt für mich eines der großen Wunder …
Hoffentlich war das kein zu langer Beitrag!
Viele Grüße
Hermann
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