Hallo Desperado,
weiss jemand wie genau eine Wettervorhersage fuer den
folgenden Fall ist:
der Fall war Stunden später schon nicht mehr aktuell. Ich sah jedenfalls an keinem der Tage eine Warnung, lt. Legende ein schräg neben der Spur abgebildetes Auto.
Und bevor ich mich weiter auslassen, empfehle ich dringend ein Thermometer mit Außenfühler. Wenn keins eingebaut ist, die gibt’s für 10 Euro.
Wie hoch ist die ungefaehre Wahrscheinlichkeit dass es auch so
kommt? Bzw. was kann man aus frueheren Wettervorhersagen und
tatsaechlicher Glattheit sagen?
Das hängt sehr wesentlich davon ab, wie die Glätte entsteht. Und für jede Art der Entstehung gelten andere Genauigkeiten der Vorsage, sowohl räumlich als auch zeitlich. Und auch andere Methoden der Vorsicht beim Fahren und auch Gehen.
Die folgenden Szenarien sollen nur Beispiele sein, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Szenario 1
Der Boden ist gefroren, und trocken. Es beginnt zu schneien.
Der Ankunftstermin der Schneefront hat gewisse Unsicherheit, Tage vorher um etliche Stunden. Aber die Regel ist einfach: Wo weiß, da glatt.
Szenario 2
Der Boden ist warm, und nass. Es beginnt zu schneien, oder Regen geht in Schnee über.
Der Ankunftstermin der Schneefront oder des Übergangs Regen->Schnee hat gewisse Unsicherheit, Tage vorher um etliche Stunden. Aber die Regel ist einfach: Wo weiß, da glatt.
Szenario 3
Der Boden ist kalt, und trocken. Die Luft ist feucht, und der Himmel klar. Es bildet sich Reif.
Nicht nur der Ankunftstermin der wolkenarmen Luft ist unsicher, sondern auch die Intensität der Wolken und deren Verteilung. Kleinräumige geographische Besonderheiten, Flüsse und Seen, aber auch Kraftwerke u.ä. und die Windgeschütztheit spielen eine große Rolle.
Einfache Regeln gibt’s da nicht. Brücken und Nebellöcher sind Kandidaten für’s „Fuß vom Gas“, aber Ortskenntnisse und Vorsicht sind sicherer.
Szenario 4
Der Boden ist warm, und nass. Der Himmel klar. Es bildet sich „überfrierende Nässe“.
Nicht nur der Ankunftstermin der wolkenarmen Luft ist unsicher, sondern auch die Intensität der Wolken und deren Verteilung. Kleinräumige geographische Besonderheiten, insbesondere die Windgeschütztheit spielen eine große Rolle.
Einfache Regeln gibt’s da nicht. Brücken und schattige Stellen sind Kandidaten für’s „Fuß vom Gas“, aber Ortskenntnisse und Vorsicht sind sicherer.
Aber du hast ja nicht unter „Verkehr“, sondern „Meteorologie“ gefragt. Es gibt Unterschiede in den Folgen, wenn man sich um ein paar Stunden verschätzt.
Wenn eine dichte Wolkenschicht in eine dichtere übergeht, machen ein paar Stunden nur den um Stunden späteren Beginn des Schneefalls aus.
Wenn aber bei nassen Straßen die Wolkenschicht ein paar Stunden früher aufbricht, dann trocknen im nachmittäglichen Sonnenschein die Straßen und die Nacht wird ungefährlich. Wenn dies ein paar Stunden später geschieht, bleiben die Straßen nass, und der nächtlich einsetzende Frost verwandelt die Straße in eine Rutschbahn.
Einfache Regeln bedeuten also mit einem Zeh im Grab zu stehen. Davon abgesehen sind solche Unterschiede in den Konsequenzen von ungenauen Vorhersagen keineswegs auf Winter, Frost und Glätte beschränkt.
Gruß, Zoelomat