Gender aus esoterischer Sicht

Hi zusammen.

Da der aktuelle Thread im Genderbrett abgewürgt wurde (noch nicht begründeter Spielabbruch durch die Schiedsrichterin), möchte ich das Geschlechterthema, um das es dort im Kern doch ging, hier zur Debatte stellen.

Was bedeutet Gender aus der Sicht der Esoterik? Was bedeutet Gender aus der Sicht der Naturwissenschaften (um auch die NaWis einzubeziehen)?

Zur Begriffsklärung der Einfachheit halber aus Wiki-Gender:

„Der Begriff Gender bezeichnet zum einen die soziale Geschlechterrolle (engl. gender role) beziehungsweise die sozialen Geschlechtsmerkmale. Es bezeichnet also alles, was in einer Kultur als typisch für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird (zum Beispiel Kleidung, Beruf und so weiter); es verweist nicht unmittelbar auf die körperlichen Geschlechtsmerkmale (sex).“

Was also ist Gender aus der Sicht von Eso, NaWi und Spiri?

Konkreter: entspringt Gender irgendwelchen metaphysischen Prinzipien (d.h. dem männlichen und weiblichen Prinzipien in mancher Esoterik und im Shivaismus), ist Gender genetisch vorprogrammiert oder ist Gender sozial erworben? Oder irgendwie alles gleichzeitig?

Chan

Nawi-Antwort
Die geschlechtsspezifische Ausprägung des Phänotypen ist durch Genetik und Epigentik fixiert. Sie findet sich auf einer Skala von extrem weiblich (3 × X-Chromosom aktiv) bis ungebremst männlich mit allem dazwischen. Dabei gibt es in der Verteilung zwei ausgeprägte Höcker in der Statistik, die man im Alltag als weiblich bzw. männlich bezeichnet.

Und diese Skala gibt es nicht nur im emotionalen Verhalten, sondern auch in der oganischen Ausprägung in einem Menschen. D.h. es gibt Menschen mit vollständigen Geschlechtsorganen von Mann UND Frau, aber rein männlichem Sexualverhalten. Allerdings auch mit den Problemen eines Monatszyklus ohne Abfluss.

http://www.ted.com/talks/lang/eng/alice_dreger_is_an…

Gruß

Stefan

Gender vs. Gene
Hi Stefan.

Die geschlechtsspezifische Ausprägung des Phänotypen ist durch
Genetik und Epigentik fixiert. Sie findet sich auf einer Skala
von extrem weiblich (3 × X-Chromosom aktiv) bis ungebremst
männlich mit allem dazwischen.

Ok. Aber was bedeutet das für das Gender? Das Gender ist definiert als das soziale bzw. psychologische Geschlecht im Unterschied zum biologischen Geschlecht, auf das deine Erklärung abzielt.

Ich will das am Phänomen des Transgender veranschaulichen. Ein Transgender ist, grob gesagt, ein Mensch, der sich mit dem anderen Geschlecht innerlich identifiziert. Larry Wachowki, einer der Matrix-Regisseure, hat sich zu Lana Wachowski umoperieren lassen und zeigte sich auch vorher schon gerne in Frauenkleidern.

Ist das auch genetisch bedingt? Zeigt das nicht vielmehr, dass das gefühlte Geschlechtsempfinden unabhängig vom Genetischen eine Eigenexistenz führt?

Ich selbst habe keine fertige Antwort auf das selbstgestellte Thema parat, höchstens ein paar Intuitionen.

Chan

Hallo Chan,

mein esoterisches Weltbild geht davon aus, dass es Reinkarnation gibt und basiert u.a. auf dem Buch von Michael Newton, „Journey of Souls“.

Demzufolge haben zwar die meisten Seelen ein „Lieblingsgeschlecht“, inkarnieren aber auch oft im anderen Geschlecht, ganz einfach weil es Erfahrungen gibt, die sie nur so machen können. Wie könnte ein Mann erfahren, was es bedeutet, schwanger zu sein? Welche Möglichkeiten hat eine Frau, Soldat zu sein? Gut, jetzt kann sie Soldatin werden, aber das war nicht immer so. … Oft waren den Frauen ohnehin bestimmte Möglichkeiten verwehrt. Wer eine solche Erfahrung machen wollte, musste wohl ein Mann werden.

Ich habe das auch selber schon erlebt, bin als Wikinger nach Nordamerika gefahren, zusammen mit meinen Kumpels. Hätte ich diese Erfahrung als Frau machen können? Ich denke nicht.

Also ich weiß nicht, ob das eine Antwort ist, die dich weiterbringt. Natürlich möchte ich mit meiner Antwort nun auch nicht sagen, dass man traditionelle Geschlechterrollen beibehalten sollte, weil es ja jeder Seele freisteht, als Mann wiedergeboren zu werden. Man muss also trennen, ob man sich nun mit der Genderrolle innerhalb eines Lebens oder über verschiedene Inkarnationen beschäftigt.

Schöne Grüße

Petra

Geschlechtswahl im Tibetanischen Totenbuch
Hi Petra.

mein esoterisches Weltbild geht davon aus, dass es Reinkarnation gibt…

Ja, das ist ein theoretisches Modell von hoher Erklärungskraft, hat allerdings mindestens ein logisches Dilemma eingebaut, das hier aber kein Thema sein soll.

Demzufolge haben zwar die meisten Seelen ein „Lieblingsgeschlecht“, inkarnieren aber auch oft im anderen Geschlecht, ganz einfach weil es Erfahrungen gibt, die sie nur so machen können.

Eine der bekanntesten Grundlagen für die Reinkarnationstheorie ist sicher das Tibetanische Totenbuch.

Hier heißt es, dass das die Wiederverkörperung anstrebende Bewusstsein bzw. der Bardokörper („Seele“ ist ein christlicher Begriff) sich 1) ein kopulierendes Mann-Frau-Paar aussucht und 2) seine Entscheidung darüber, welches Geschlecht es in der Verkörperung haben möchte, davon abhängig macht, ob es vom gleichgeschlechtlichen Kopulationspartner abgestoßen wird bzw. vom gegengeschlechtlichen angezogen. Die Geschlechtswahl hängt also von der Einstellung des Bewusstseins zur Frau und zum Mann ab, von denen es gezeugt werden will.

Hier stellen sich natürlich mehrere Fragen, die ich aber für den Moment beiseite lassen möchte.

Wer eine solche Erfahrung machen wollte, musste wohl ein Mann werden. Ich habe das auch selber schon erlebt, bin als Wikinger nach Nordamerika gefahren…

Jetzt bin sicher nicht nur ich auf Einzelheiten neugierig.

Natürlich möchte ich mit meiner Antwort nun auch nicht sagen, dass man traditionelle Geschlechterrollen beibehalten sollte, weil es ja jeder Seele freisteht, als Mann wiedergeboren zu werden.

Das würde bedeuten, dass eine Frau den Ausstieg aus traditionellen Rollen auf das nächste Leben vertagt, nur um dann in die traditionelle Rolle eines Mannes zu schlüpfen. Ist es nicht sinnvoller, sich schon im gegenwärtigen Leben von Rollen zu befreien?

Wobei sich die Frage stellt, ob es überhaupt ohne „Rolle“ geht. Gibt es ein authentisches Frau- oder Mann-Sein jenseits von Rollen? Oder ist eine solche Unabhängigkeit nicht wieder selbst nur eine Rolle? Können wir überhaupt Rollen entrinnen, außer im Nirvana?

Chan

Geschlecht durch Gene & Epigenetik

Ok. Aber was bedeutet das für das Gender? Das Gender ist
definiert als das soziale bzw. psychologische Geschlecht im
Unterschied zum biologischen Geschlecht, auf das deine
Erklärung abzielt.

Nö. Gender ist English und heisst gleichbedeutend „Geschlecht“ im Deutschen.

Ich will das am Phänomen des Transgender veranschaulichen.

Also an einem völlig langweiligen Fall. Ich finden den Typ mit Penis UND Gebärmutter interessanter.

Ein
Transgender ist, grob gesagt, ein Mensch, der sich mit dem
anderen Geschlecht innerlich identifiziert.

Nicht „identifiziert“! Er IST in seiner biologisch geprägten Emotionalität das andere Geschlecht.

Ist das auch genetisch bedingt?

Ja, das Gefühlsleben ist sehr wohl genetisch/epigenetisch geprägt. Also „hardwarebedingt“.

Zeigt das nicht vielmehr, dass
das gefühlte Geschlechtsempfinden unabhängig vom Genetischen
eine Eigenexistenz führt?

Nö. Warum? Wie schon gesagt, jemand kann optisch ein Mann sein (wie in meinem Beispiel, im Bauch eine Frau, im Gehirn aber wieder ein Mann. Und all diese verschiedenen Spielarten durcheinander.

Ich selbst habe keine fertige Antwort auf das selbstgestellte
Thema parat, höchstens ein paar Intuitionen.

Kann es sein, dass du das Bild hast, dass unser Gehirn so was wie ein PC ist und dann wird eine Software aufgespielt die da drauf läuft? So ist da nicht. Im Hirn sind Soft- und Hardware ein und dasselbe. Du bist immer das, was dein Gehirn macht. (Minds are what brains do) Und auch Frauenhirne sind etwas anders als Männerhirne.

Gruß

Stefan

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Hallo,

Ein
Transgender ist, grob gesagt, ein Mensch, der sich mit dem
anderen Geschlecht innerlich identifiziert.

Nicht „identifiziert“! Er IST in seiner biologisch geprägten
Emotionalität das andere Geschlecht.

Ist das auch genetisch bedingt?

Ja, das Gefühlsleben ist sehr wohl genetisch/epigenetisch
geprägt. Also „hardwarebedingt“.

Zeigt das nicht vielmehr, dass
das gefühlte Geschlechtsempfinden unabhängig vom Genetischen
eine Eigenexistenz führt?

tatsächlich sind nicht alles die Gene. Diese legen zwar in der Regel die äußeren Geschlechtsmerkmale fest, für die Entwicklung der geschlechtlichen Identität scheinen aber die Geschlechtshormone zuständig zu sein, denen das Kind im Mutterleib ausgesetzt ist.

Inwieweit diese - eventuell von dem biologischen Geschlecht mehr oder weniger abweichende - geschlechtliche Identität dann ausgelebt oder als belastend empfunden wird, ist im Wesentlichen von soziokulturellen Faktoren abhängig. Dazu gehört natürlich auch das Glaubensumfeld (um den Bogen zur Esoterik zu schlagen).

Beste Grüße

=^…^=

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Gender vs. sex

Ok. Aber was bedeutet das für das Gender? Das Gender ist
definiert als das soziale bzw. psychologische Geschlecht im
Unterschied zum biologischen Geschlecht, auf das deine
Erklärung abzielt.

Nö. Gender ist English und heisst gleichbedeutend „Geschlecht“
im Deutschen.

Du ignorierst hier geflissentlich die offizielle Definition von „gender“ in der globalen Gender-Debatte. „Geschlecht“ im biologischen Sinn, das ist englisch „sex“. Das soziale bzw. psychologische Geschlecht ist englisch „gender“.Für all das habe ich doch extra die Wiki-Definition, die korrekt ist, zitiert.

Ich will das am Phänomen des Transgender veranschaulichen.

Also an einem völlig langweiligen Fall.

Sag das mal den Betroffenen.

Ich finden den Typ mit Penis UND Gebärmutter interessanter.

Hermaphroditen spielen beim Thema dieses Threads keine Rolle.

Kann es sein, dass du das Bild hast, dass unser Gehirn so was
wie ein PC ist und dann wird eine Software aufgespielt die da
drauf läuft? So ist da nicht.

Ganz so simpel ist es sicher nicht, da hast du recht. Aber es ist auch nicht so einfach, wie du es suggerierst (minds are what brains do). Ich favorisiere einen Geist-Körper-Dualismus mit wechselseitiger Kausalität.

Im Hirn sind Soft- und Hardware ein und dasselbe. Du bist immer das, was dein Gehirn macht. (Minds are what brains do)

Die Geist-Körper-Debatte hatten wir hier schon öfters, und sie gehört vom Thema her zum Interessantesten, was man im Esobrett durchziehen kann, auch weil es zahlreiche Studien und konträre Meinungen in der Wissenschaftswelt dazu gibt. Von daher schlage ich vor, dieses Fass unter irgendeinem besonderen Gesichtspunkt in einem neuen Thread aufzumachen. Ich bitte um Geduld.

Und auch Frauenhirne sind etwas anders als Männerhirne.

Hätte ich das kürzlich im Genderbrett geschrieben, wäre ich gekreuzigt worden :smile:

Chan

Da hast du Recht …
… aber eine Antwort gibt es erst in den nexten Tagen.

Und auch Frauenhirne sind etwas anders als Männerhirne.

Hätte ich das kürzlich im Genderbrett geschrieben, wäre ich
gekreuzigt worden :smile:

Das muss ein Messias aushalten können. Den darf noch nicht mal sein Kreuz mit dem Kreuz umbringen.

Gruß

Stefan

Abschließende Bemerkungen

Und auch Frauenhirne sind etwas anders als Männerhirne.

Hätte ich das kürzlich im Genderbrett geschrieben, wäre ich gekreuzigt worden :smile:

Das muss ein Messias aushalten können.

In meinem Fall bitte nur mit Betäubungsspritze…

Da die Eso-Fraktion den Esoterikbegriff als Geheimwissen zu verstehen scheint und dementsprechend ihre Gedanken zum Thread-Thema geheim hält (abgesehen von Petra), will ich mit ein paar Bemerkungen meine Teilnahme an diesem Thread abschließen (um das Esobrett nicht zu einem Ersatz-Genderbrett umzufunktionieren):

  1. Meinen Recherchen zufolge soll es tatsächlich ein Transgender-Gen geben, was man vor etwa 4 Jahren entdeckte. Ob dieses Gen eineindeutig Transgender bewirkt, scheint aber nicht festzustehen (d.h. ob jeder Transgender dieses Gen hat und jeder, der dieses Gen hat, ein Transgender ist).

  2. Verschiedenen Theorien zufolge (z.B. Sigmund Freud, indischer Shivaismus) ist Bisexualität jedem Menschen angeboren, für die meisten aber unbewusst. Das zeigt, dass sexuelle Orientierung, wie sie in unserer Kultur als normal gilt, auch in hohem Maße das Produkt von Sozialisation ist.

  3. All denen, die sich an meiner Lesben-Thematisierung im Genderbrett stießen, sei gesagt, dass der überproportionale Anteil von Lesben im Frauenfußball sehr wohl damit zusammenhängen könnte, dass Lesben unabhängiger von konventionellen Geschlechter-Rollen sind und daher weniger Hemmungen haben, sich in einer Männerdomäne, wie es der Fußball geradezu exemplarisch ist, zu etablieren.

Ich hoffe, dass man mir jetzt nicht umgekehrt die Diskriminierung heterosexueller Frauen vorwirft…

Was die Genderdebatte betrifft, setze ich diese in diesem Thread nicht mehr fort, außer wenn sich noch ein oder eine Eso einschaltet.

Chan

Guten Morgen,

Menschen neigen dazu, sich zu wichtig zu nehmen. In der natur gibt es doch viele Möglichkeiten, wie sich etwas vermehrt, wenn man es auf Reproduktion reduzieren wollte. Ach, aber ich kenne so viele Paare, wo Mann und Frau keine Kinder bekommen. Die wären dann auch nicht „echte“ Kerle und Weiber, wenn man glauben wollte, daß es biologisch „richtige“ (und dann eben wohl doch auch sowas wie „falsche“) Männlein und Weiblein gibt?

Esoterisch gesehen ist für mich das Geschlecht vollkommen unbedeutend.
Es gibt Männer, die sind sehr weit in ihrem Bewusstsein entwickelt und die fürchten sich nicht vor Gefühlen und vor „starken“ Frauen.
Sie sind weit hinter dem alten Bild von „Mann“ und „Frau“.
Ja, ich glaube, daß „gender“ wirklich eine Imagination ist.
Es ist anerzogener Unsinn.

Spirituell ist es lächerlich, zu glauben, daß es EIN und das ANDERE gibt. Es ist nur eine Vorstellung in den Köpfen von Menschen. Mehr nicht. Wer danach lebt, lebt eingeschränkt, würde ich meinen. Es führt auch nur dazu, daß Menschen klassifiziert werden und bewertet, abgewertet und idealisiert wird. Sowas ist total unspirituell.

Liebe Grüße, milchundhonig

Hi,

Esoterisch gesehen ist für mich das Geschlecht vollkommen
unbedeutend.
Spirituell ist es lächerlich, zu glauben, daß es EIN und das
ANDERE gibt.

so würde ich das auch verstehen. Letzlich ist es ja egal, ob sich die energie nun als Mann oder Frau (oder etwas dazwischen) manifestiert.

Es ist nur eine Vorstellung in den Köpfen von
Menschen. Mehr nicht.

Hier würde ich etwas mehr differenzieren. Immerhin ist das recht real und erfassbar, was wer hat und was nicht :smile:
Allerdings ist es tatsächlich nur eine Vorstellung von (einigen?) Menschen, sich aufgrund von der Ab-/Anwesenheit bestimmter primärer oder sekundrärer Geschlechtsmerkmale in eine bestimmte Gesellschaftrolle einfinden zu müssen.

Sowas ist total unspirituell.

d’accord.

Grüße,
JPL

P.S.: Film zum Thema Transgender / Rollenverhalten: http://www.imdb.com/title/tt0171804/

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Shiva/Shakti, Sex und Involution
Hi m&h.

Esoterisch gesehen ist für mich das Geschlecht vollkommen unbedeutend.

Zunächst bleibt die Frage, wie es überhaupt zur Geschlechtlichkeit kommt, wenn sie (eigentlich) unbedeutend ist. Aus evolutionstheoretischer Sicht ist nicht eindeutig klar, warum es geschlechtliche Fortpflanzung überhaupt gibt. Manche Forscher verstehen nicht, warum sie sich gegen die unkompliziertere asexuelle Fortpflanzung durchgesetzt hat, andere finden Argumente dafür (größere Variationsbreite der Gene).

In der NaWi gilt die Evolutionstheorie als akzeptiert. Das Höhere entseht aus dem Niederen (Geist aus Materie). In verschiedenen spirituellen bzw. esoterischen Lehren sieht das anders aus. Hier gilt weitgehend die Theorie von Involution/Evolution.

Begriffsklärung aus Wiki-Involution:

Involution ist „in der Religion und Mystik der „Ewigen Philosophie“ (Philosophia perennis), der der Evolution vorausgehende Abstiegsprozess (Einfaltung), der vom göttlichen Allgeist ausgehend, über das Denken und die Gefühle, bis hin zur unbelebten Materie führt, wodurch es zu einer Trennung von Subjekt und Objekt und zur Entstehung der Vielheit der immanenten Dinge aus der transzendenten Einheit eines nichtdualen göttlichen Urgrundes kommt.“

Zitat Ende.

Der oben angesprochene „göttliche Allgeist“ ist apersonal zu verstehen.

Hier ist eine weitere Erklärung:

(Quelle ganz unten)

„Das Erklärungsmodell der Involution sagt, daß Bewußtsein – und nicht Materie – der Ursprung von allem ist. Philosophisch gesprochen: Der absolute Hintergrund aller Relativität und Dualität ist nicht eine abstrakte Non-Dualität von Energie (Materie), sondern die „In-Dividualität“, wörtlich: das „un-teilbare“ (= ewige, spirituelle) Sein, das immer ein Bewußt-Sein ist. Denn alles, was existiert, ist direkt oder indirekt auch im Urgrund vorhanden. Da es in der Schöpfung Bewußtsein gibt, muß es vom Urgrund ausgegangen sein und folglich auch „dort“ vorhanden sein.“

Zitat Ende.

All das zeigt (worauf auch du hinweist), dass der „Urgrund“ des Geistigen ungeteilt, also in jedem Sinne ungeschlechtlich ist. Folgt man der Involutionstheorie (aus spiritueller/esoterischer Sicht kann man kaum anders), dann teilt sich der ursprüngliche homogene Geist in einander entgegengesetzte, sich aber ergänzende Kräfte. Im indischen Shivaismus ging die Schöpfung z.B. auch „von oben“ aus. es bedurfte des zweigeschlechtlichen Gottes Ardhanarishvara (Shiva/Shakti), damit die Schöpfung in Gang kommt.

Der Shivaismus kennt also zwei Pole des Geistes, die sich aus dem Urgrund herausbilden: Shiva (Bewusstsein) und Shakti (Energie). Hier entsteht eine Ur-Spannung, die sich auf allen Ebenen des Erotischen/Sexuellen manifestiert. Im indischen Tantra-Sex gilt denn auch die geschlechtliche Vereinigung als der Rote Teppich zur Erleuchtung (d.h. Aufhebung der Teilung des Urgrunds im Bewusstsein).

Ja, ich glaube, daß „gender“ wirklich eine Imagination ist. Es ist anerzogener Unsinn.

Ja, aber genau dieser „Unsinn“ gibt unserem Leben doch die stärkste Würze. Sexualität ist der Motor hinter den meisten Handlungen, das hat Sigmund Freud korrekt erkannt. Auch da, wo das Motiv ein anderes zu sein scheint, steckt meist eine hohe Dosis Sexualität drin.

Spirituell ist es lächerlich, zu glauben, daß es EIN und das ANDERE gibt.

Es ist sicher aber auch nicht spirituell, alles in einen Topf zu werfen und zu sagen: Alles ist gleich, es gibt keine Unterschiede. Die Wirklichkeit ist kein undifferenzierter Einheitsbrei. Ganz offensichtlich gibt es Geschlechtlichkeit, und die Frage ist, was das ist und warum das ist. Du sagst, es ist

…nur eine Vorstellung in den Köpfen von Menschen. Mehr nicht.

Das ist sicher korrekt. Doch die Kraft und die Tiefe dieser Vorstellung ist ungeheuer. Sie ist den Stoff, aus dem alle Lebensdramen bestehen. Sie ist die stärkste psychologische Energie, die wir kennen. Und sie ist, solange es bewusstseinsfähige Wesen gibt, aus dem (irdischen) Leben nicht wegzudenken.

Wer danach lebt, lebt eingeschränkt, würde ich meinen. Es führt auch nur dazu, daß Menschen klassifiziert werden und bewertet, abgewertet und idealisiert wird.

Die „Bewertung“ von Menschen findet immer statt, egal ob aus sexuellen oder anderen Gründen. Du tust es ja gerade selbst, indem du nichtspirituelle Menschen als „eingeschränkt“ bewertest und spirituelle Menschen „idealisierst“.

Chan

Quelle zu „Involution“:

http://science-of-involution.org/de/Involution.html

Guten Tag,

warum sich die Eingeschlechtlichkeit teilte, kann ich Dir nicht sagen.
Menschen sind alle gleich, so sehe ich das. Wer anfängt, sie in die und das einzuteilen, der macht Unterschiede. Diese werden leider immer missbraucht und führen zu Leid und Gewalt.

Die Evolutionstheorie ist leider auch nur eine Idee. Sie lässt uns allein damit, irgendwas zu VERSTEHEN!

Das mit den Polen ist auch so eine Sache, weil es auch nur eine Idee ist von zwei Seiten, zwei Ergänzenden, zwei sonstwas.
Wer sein Selbstbewusstsein daraus aufbaut, dass er MANN oder FRAU ist, der oder auch die muss sich mal fragen, wozu das so wichtig sein soll. Ist es etwas zur eigenen Bestätigung sehr wichtiges? Brauche ich das für mein Ego, dass ich einen Penis habe und „Frau“ nicht? Dafür hat sie aber vielleicht „mehr“ bei den Chromosomen. Und so weiter.

Wir sind alle gleich.
Die Dramen sind auch nur erfunden und sie langweilen mich mittlerweile. Ich kann diesen Romeo und Julia Quatsch nicht mehr hören und sehen.

Liebe ist vielfältig, wie auch die Natur vielfältig ist.
Sie ist nicht nur zwischen mann und frau vorhanden!

Liebe Grüße, milchundhonig

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Hallo,

Menschen sind alle gleich, so sehe ich das.

Sorry, aber Du und ich sind absolut nicht gleich. Das ist doch offensichtlich.

Wer anfängt, sie
in die und das einzuteilen, der macht Unterschiede.

Genau.

Diese
werden leider immer missbraucht und führen zu Leid und Gewalt.

Ein Messer wird auch immer wieder misbraucht. Abschaffen? Oder nicht doch lieber als das akzeptieren, was es ist?

Die Möglichkeit, etwas zu misbrauchen, heißt auf keinen Fall automatisch, dass das Ding abgeschafft werden muss. Und in Deinem Fall würde das auch nicht ansatzweise funktionieren. Schau Dir die Weltrekorde im Sport an. Alle gemeinsam in einer Gruppe, weil es keine Unterschiede geben darf? Und Männer in den Kreißsaal zum Kinderkriegen? Medikamente für alle die gleichen, egal ob sie helfen?

Kann doch offensichtlich nicth sein, oder? Augen schließen hilft nicht!

Die Evolutionstheorie ist leider auch nur eine Idee. Sie lässt
uns allein damit, irgendwas zu VERSTEHEN!

Und?
Ist nicht die Beschreibung dessen, was ist, allein schon besser als ein ‚hat Gott so gemacht‘ als Scheinerklärung? Verstehst Du letzrteres wirklich als ‚verstehen‘? Ist da nicht eine Theorie zielführender auf dem Weg zu weiterer Erkenntnis?

Wer sein Selbstbewusstsein daraus aufbaut, dass er MANN oder
FRAU ist, der oder auch die muss sich mal fragen, wozu das so
wichtig sein soll.

Das wäre dann der Misbrauch. Und den wirst Du mit Sicherheit nicht dadurch los, dass Du behauptest, ab sofort wären alle gleich.

Wir sind alle gleich.

Nein.

Liebe ist vielfältig, wie auch die Natur vielfältig ist.

Kann ja nicht sein, wenn alle gleich sind.

Sie ist nicht nur zwischen mann und frau vorhanden!

Eben!

Gruß
loderunner

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