Hi
las
ich die Aufforderung, man würde in
(geistes?)-wissenschaftlichen Texten gendern.
Wenns in deiner Aufgabenstellung gefordert ist, dann tu es.
Allgemein wird keineswegs konsequent „gegendert“, auch nicht in aktuellen erziehungswissenschaftlichen Texten.
Meist behilft man sich damit, dass man bei der ersten Gelegenheit eine Fußnote hinzufügt, in der Dinge stehen wie „Aus der Gründen der guten Lesbarkeit verzichte darauf, den Text geschlechtsneutral zu verfassen. Hier wie im folgenden ist immer auch das weibliche Geschlecht mitgemeint.“
Das soll wohl so etwas bedeuten, wie geschlechtsunabhängigen
Satzbau.
Im Grunde bedeutet es schlicht und einfach nur das berühmte Binnen-I
Davon abgesehen, haben wir bisher ausschließlich Texte von
Männern erhalten.
Soll ich die Aufforderung so verstehen, dass ich die Texte so
schreiben sollte, als haben auch Frauen am Opus der
Erziehungswissenschaften mit geschrieben?
Da, wo es keine Pädagoginnen gab, würde ich durch ein stupides Gendern auch keine hinzudichten.
Im 20. Jhdt. haben Frauen aber durchaus am „Opus“ mitgeschrieben (wenn auch unterrepräsentiert).
Du kannst doch sowieso in Fußnoten jederzeit reflektieren, weshalb du an dieser Stelle die weibliche Form in den Text einbaust, und warum an anderer Stelle nicht.
Solche Selbstreflektion kommt normalerweise immer gut an.
Die Geisteswissenschaften und ich, wir werden so keine
Freunde.
Nur nebenbei: die Erziehungswissenschaft ist eh keine „Geisteswissenschaft“, sondern hat nur gewisse historische Wurzeln darin. Teilweise versteht sie sich (gerade da, wo sie mit der Psychologie überlappt) sogar als „Naturwissenschaft“.
Zusatzfrage: Darf ich die Hausarbeit über Hausaufgaben
dahingehend gendern, dass ich Unfairheiten darin sehe, wenn
Jungs und Mädchen dieselben Hausaufgaben bekommen?
Kannst du mir die Frage übersetzen?
Gruß
F.