Genealogie: Alte Gebiete/Länder, Abstammung wie wirds heute gehändelt?

Kinder & Familie Ahnenforschung
#1

Hallo Leute.

Ich habe mal wieder eine Frage an das Schwarmwissen hier.

Habe heute die ersten Bilder mit Daten von (m)einer 100 jährigen Familienbibel erhalten.

Dort steht das mein Opa und Uropa aus Posen (heute Polen) stammen.

Also, Uropa geb. um 1884 in Posen.
Mein Opa geb. 1912 auch in Posen.
Meine Oma geb. 1922 auch in Posen.
Diese wurden dann wohl 1946 vertrieben nach Brandenburg Deutschland.
Meine Mutter geb. 1956 dann in Brandenburg.
Ich dann geb. 1975 in Brandenburg.

Nun meine Frage.
Wie wird es im Stammbaum gehändelt wenn es um „Staatsangehörigkeit“ geht?

Damals gab es ja diese arische Abstammungsurkunde, wo man min. 3 Generationen arisch sein musste um eine gewisse Stellung an Arbeit oder Posten zu bekommen.

Sind meine Oma, Opa und Uropa nun Deutsche, weil ja Provinz Preußen/ Drittes Reich etc.
oder sind das Polen?
Zählt es im Stammbaum als Deutsche weil zu den Zeitpunkt das Gebiet ja deutsch war?

In dem Fall wäre meine Mutter 1. Generation arisch nach der alten Abstammungsurkunde.
Mein Opa und Oma dann 2. Generation, aber das dann „nicht mehr arisch“???
Oder doch arisch weil unter deutscher Zeit?

Müsste man dann GENAUE Zeiten haben von wann bis wann Posen unter welcher „Herrschaft“ lag? Es waren ja auch irgendwie Napleonische Kriege gegen Preußen und dann später an Preußen zurückgegeben, dann im 2. Weltkrieg deutsch und so weiter.

Muss ich dann die alten verblichenen Jahreszahlen / Geburtsdaten in Sütterlin entziffern
und dann mit der Geschichte Posen vergleichen um dann die „Zugehörigkeit“ zu bestimmen?

Oder ist das in der Ahnenforschung soweit erstmal egal?

Oder müsste ich bei der einen Ahnenforschung das DNS Set ordern wo dann Gentechnisch bestimmt werden kann ob und welchen Schlag man im Genpol hat?

Wenn man so neugierig beleckt ist will man das schon irgendwie wissen.
:slight_smile:

Für Helfe schonmal besten Dank.

#2

Staatsangehörigkeit ist die, die zum Zeitpunkt der Geburt vorlag. Posen war bis 1918 deutsch, seitdem polnisch

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#3

Beim „Ariernachweis“ ging es nicht um die politische Zugehörigkeit des Geburtsortes, sondern darum, dass Eltern und Großeltern „nichtjüdisch“ sein mussten, unabhängig vom Geburtsort.

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#4

Keiner deiner genannten Vorfahren ist in der Nazi-Zeit geboren. Warum fragst du dann nach einer nationalsozialistischen Vokabel?

#5

Unter „Nichtarier“ fielen nicht nur Juden sondern beispielsweise auch Roma.

Ich nehme an, er bezieht sich auf den Ariernachweis. Damals musste man bis hin zu den Großeltern Nachweise erbringen, da sind wir gleich mal bei den 1880ern. Beim ‚großen‘ Ariernachweis konnte es bis 1750 zurückgehen.

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#6

Darf ich das nicht? Es geht ja mir hier um „Geschichte“ und Ahnenforschung und für MICH zum Verständniss ob deutsch polnisch oder sonst was.
Wenn da nun eine Zeit dazwischenlag dann nutze ich auch freilich Vokabeln die einigen wohl als „rotes Tuch“ sehen.
Da kann ich auch sagen das ist solche Vorverurteilung und Stigmatisierung regelrecht zum kotzen finde.

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#7

… demnach wäre mein Opa ein Deutscher und meine Oma eine Polin?
Also dann in dem Fall die Sütterlinschrift genau entziffern und demnach dann zuordnen zu welcher Zeit Posen wohin zu ordnen wäre?

#8

Ich nutze trotzdem …

Beim Ariernachweis etc. mussten die Kirchen ja auch mitwirken und vor allem Berlin Brandenburg legten große Archive an.
Somit schliest sich der Kreis wenn es darum geht hier den Stammbaum zu vervollständigen und evtl. neue Zweige Namen und Daten, Hochzeitstage etc. zu finden.

Daher denke ich mal das man als Ahnenforscher auch evtl. Archive mit Ariernachweise durchforsten kann darf und auch sollte.

#9

Doch, darfst du. Ein rotes Tuch ist es gar nicht, sondern Teil der deutschen Geschichte.
Ich frage nur, weil es zur Geburt deiner Urgroßeltern und Großeltern noch gar keine „Arier“-Einteilung gab. Und zur Geburt deiner Mutter nicht mehr. Darum verstehe ich nicht, warum es dir wichtig ist, wie deine Vorfahren in der kurzen Zeit zwischen 1935 und 1945 in die Rassenideologie der Nazis eingeteilt wurden.
Aber vielleicht hast du dafür ja einen nachvollziehbaren Grund, den ich nicht verstehe.

Aber mit Deutsch oder Polnisch hat das, wie dir erklärt wurde, ja nichts zu tun.

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#10

Das ist doch eine leichte Übung, das per Wiki herauszufinden.

Haste mal 'ne Jahreszahl für Napoleon? Auch da hilft Wiki.

Ich vermute, alle diese drei Personen hatten die deutsche Staatsbürgerschaft, sonst wären sie 1946 nicht vertrieben worden.

Da mußt Du in Deinem Stammbaum aber genauer sein.
Land Brandeburg oder Stadt Brandenburg/Havel.
Sie wurden aus Polen vertrieben, den poln. Behörden war es egal, wohin sie gingen.

#11

Wenn Du einen Stammbaum erstellen willst, kommst Du darum nicht herum. :slight_smile:
Ziffern zu lesen ist kein Problem, viel wichtiger/interessanter ist der Text bei den jeweiligen Einträgen.

Dabei helfen wir Dir gern. Bild hochladen genügt, Du kannst ja die Nachnamen schwärzen, falls das Rückschlüsse auf Dich gibt. Aber Du hast sicher einen anderen Nachnamen als die Posener Vorfahren, oder?

Nicht alles, was nach früherer Schrift aussieht, ist Sütterlin.
Ich verwende gerne den Begriff „altdeutsche Schrift“, das umfaßt alles.

#12

Danke dir. Klar darfst du.
Mir ist damals (ehem. DDR) so hängengeblieben das für den Nachweis viele dies machen mussten
wegen Arbeit und Anstellung. Glaube auch zu ahnen das bei Hochzeiten auch dieser Nachweis eine Rolle spielte. Da diese Leute sehr gut Archive führten, dachte ich halt auch über diesen Weg Daten zu finden.
Hatte mal irgendwo ein Archiv entdeckt was Brandenburg Berlin Königreich Preußen hatte.
Da gab es auch Untermenü mit Militaria Archiv oder sowas.

#13

… ja, ich weiß.
Wird ja dann auch schwierig.
Von Posen weg, nach Land Branden „Auffanglager“ 1 dann weiterverteilt Großgrundbesitzer Gutshaus Bauer XY und dann weiter zur Wohnung die ich dann kannte.