Genealogie (umg. Ahnenforschung) von Familiennamen Komm

Wegfallende Endung -er, inhaltliche Bedeutung von Namen
Servus,

wenn hier eine Endsilbe -er weggefallen ist, ist das fast sicher vor schriftlich dokumentierter Zeit geschehen, so dass kein Nachweis dafür oder dagegen möglich ist. Die Parallele zu Kummer, Kommert usw. usw. lässt sich damit weder belegen noch entkräften und folgt nur einem verbreiteten Phänomen.

Wenn man die beiden Möglichkeiten „Bezug auf einen Ort“ - vgl. Gandalfs Beitrag - und „Bezug auf eine Tätigkeit oder Funktion“ in Betracht zieht, hat man annähernd alle deutschen Familiennamen im Sack. Familiennamen mit Bezug auf einen Ortsnamen sind außerhalb des Adels bis ins 18. Jahrhundert hinein annähernd sinnlos, weil der Radius einer Familie über viele Generationen einen Tagesmarsch nicht überschritt. Ausnahmen bilden hier u.a. die Namen, die „Schutzjuden“ zur Kennzeichnung ihrer „Zugehörigkeit“ gegeben wurden: Oppenheimer, Wormser, Frankfurter, Heilbronner usw. - das ist aber ein ganz anderes Kapitel.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Moin,

wenn hier eine Endsilbe -er weggefallen ist, ist das fast
sicher vor schriftlich dokumentierter Zeit geschehen, so dass
kein Nachweis dafür oder dagegen möglich ist.

ok, aber wenn man nach Kommer sucht, gibt es im westlichen Rheinland eine schöne Häufung. http://www.verwandt.de/karten/absolut/kommer.html
Und da der Rheinländer an sich eher sprachfaul ist (auch wenn er gerne erzählt) kann man sich der ‚er‘ einsparen, wer weiß, wofür man es noch verwenden kann. :wink:

Gandalf

1 Like

Ohai,

ergänzend zu deinem Beitrag:

Wenn man die beiden Möglichkeiten „Bezug auf einen Ort“ - vgl.
Gandalfs Beitrag - und „Bezug auf eine Tätigkeit oder
Funktion“ in Betracht zieht, hat man annähernd alle deutschen
Familiennamen im Sack.

Eine weitere beliebte Quelle für Familiennamen war die äußere Erscheinung oder sonstwie ungewöhnliche Eigentümlichkeiten - daher kommen all die Leute mit den schönen Namen Groß, Klein, Dürr, Krause oder auch Schieler, Langhans und Buntrock.

Familiennamen mit Bezug auf einen
Ortsnamen sind außerhalb des Adels bis ins 18. Jahrhundert
hinein annähernd sinnlos, weil der Radius einer Familie über
viele Generationen einen Tagesmarsch nicht überschritt.
Ausnahmen bilden hier u.a. die Namen, die „Schutzjuden“ zur
Kennzeichnung ihrer „Zugehörigkeit“ gegeben wurden:
Oppenheimer, Wormser, Frankfurter, Heilbronner usw. - das ist
aber ein ganz anderes Kapitel.

Ganz so sesshaft waren auch die einfachen Leute nicht - je nach Landschaft wimmelt es heutzutage geradezu vor Trägern der Namen Schweizer, Böhm, Hess oder Fleming.

Wichtig bei der Namensbildung waren auch Flur- und Hausnamen.

Beste Grüße

=^…^=
*vorfahrwurdevonufoausgespuckt*

1 Like

Naja wie schon gesagt, hier nützt nur noch die Ahnenforschung, um herraus zu finden, woher bei unsere Familie der Name stammt. Ich finde dennoch die Version von Gandalf „Auf der Komm“ Bspw. in Nideggen eine mögliche Variante. @aprilfisch meine link gefiel Ihnen wo nicht? Sie haben den gleichen halt nochmal verlinkt, bloß andersrum naja was solls. Muss sagen da hat sich nun einiges Zusammen getragen. Eine neue Variante von KamikazeKatze als adjektiv „Komm her“ ist auch möglich. Mein Urgroßonkel hat zu Nazizeiten Ahnenforschung betrieben und fand raus das wir asiatische Wurzeln haben. Aber die Sadt Ghom da als Anhaltspunkt zu nehmen wäre eine subversives Abenteuer. Analog dazu hatten wir ja schon die griechische Stadt Kampos.

Korrigiere adjektiv: Lokaladverb. War wohl geistig noch bei den adjetkiven von Kamikazekatze. Lg JK

Schweizer - off topic
Servus,

beim Schweizer muss man allerdings Obacht geben, dass es sich nicht schlicht um einen Melker handelt - aus der Schweiz verdingten sich nicht bloß Kriegsknechte, so dass der Begriff des Schweizers im Süddeutschen eine Tätigkeit bezeichnet.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

mir ging es in meinem Beitrag nicht um die ursprüngliche Wortart, sondern um die Wortbedeutung.

Entscheidend für die Herausbildung eines Familiennamens waren Besonderheiten, mit denen man Menschen mit gleichlautenden Vornamen unterscheiden konnte - also beispielsweise der Beruf oder äußerliche Auffälligkeiten.

Die Entstehung eines Namens in einem alltäglichen Ruf wie „Komm her!“ zu vermuten, ist arg volksetymologisch gedacht; diese Erklärung dürfte mit weitem Abstand die unwahrscheinlichste sein.

Gruß

=^…^=

Jetzt seien Sie mal nicht so kleinlich, Fantasy hat noch niemand geschadet. Ein Besipiel ist die Neuinterprädation von Namen. Denn eine Name erscheint auch immer wieder Neu im Zeitgeistigen Verständnis. Und wenn sich x Ärtze darüber amüsieren Herr Komm zusagen, ist das eine Neue Interprädation, die weit mehr Geist und Verstand/Abstraktion benötigt als die originale Herkunft. Aber dennoch kann man nie genau sagen woher der Namen Komm stammt das sollte hier allen klar sein, da die Vielfalt der Herkunft imens ist. Vielleicht sind wir gerade die Komms die beim König wegen Ihrer herrausragenden Qualitäten gerufen wurden und somit das „Her Komm“ legitimiert haben als Namen. Vielleicht sind wir die die Kümmernis anderer gut ertragen haben oder weit angereiste aus der Stadt Ghom. Sie wissen es nicht ich weiß es nicht. Doch eins kann ich bestätigen der Namen gewinnt an neuer Bedeutung denn oft werde ich hergerufen und oft macht man Späßchen damit. Auch meine Freundinn kann sich nicht beklagen über meine Dienste. Ich werde mal wenn Zeit ist in den Stadtarchiven, Unis usw durchforsten woher diese Komms, Großväterlicherseits kommen. Großmütterlicherseits würden wir Curby oder Fischer heißen. Mal sehn ob ich das noch nebenbei erforsch.

Oleum et operam perdidi
Jo,

wenn Du meinst.

Solche Spielereien sind eben nicht mit Onomastik zu verwechseln.

Aber psst, ich sag Dir mal was: Vor langer Zeit war es im Land Lippe üblich, besonders garstige sozialdemokratische Kanzler abfällig als „Schröh“ zu bezeichnen. Da wir uns im beliebten „Irgendwannganzfrüher“ (um nicht zu sagen „Mittelalter“) befinden, wusste man noch nicht, was ein Kanzler ist, und man wusste auch nicht, was sozialdemokratisch ist, und auf diese Weise war es ganz praktisch, dass man dafür das Wort „Schröh“ erfunden hatte.

Nun, und als eines Tages die Prinzessin Eusebia schluchzend zu ihrem Papa, dem König Karl-Heinz III. von Detmold, gelaufen kam und ihm sagte: „Der Junker Gerhard hat mich sitzen gelassen und ist mirnix - dirnix nach Berlin gereist!“, sagte der König von Detmold nur: „Das darf der aber nicht, der Schröh, der!“

Und siehstewohl: Ruckzuck war der Name Schröder entstanden.

Schöne Grüße

MM

4 Like