Genesis 2 -Auslegung im Hebräischen möglich
Hallo Fralang,
… ein bisschen Nachhilfe geben. Genesis 2,6. Auf welche beiden Arten kann man das übersetzen?
- Aber ein Dunst stieg beständig von der Erde auf und bewässerte die ganze Fläche des Erdbodens (Schlachter 2000)
Bisher wurde versucht, die Sätze zum Verständnis eines Schöpfungsvorgangs hinzudrehen.
Um den Eingang zu Gen.2 zu finden, muss ich mit dem 1. Vers beginnen.
Meist ergibt dies bereits einen Überblick (ist nur bei Auslegung), um was es in dem Kapitel geht.
1 Mose 2:1 Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.
Scheint wohl nicht zu klappen hier …
Von materieller Fertigstellung merkt man nichts. Es waren noch keine Pflanzen, auch Adams Frau kommt erst aus seiner Rippe, während das in Gen. 1 längst erschaffen war.
Wie in Gen.3 muss auch in diesem Kapitel nach dem psychologischen Thema gesucht werden!
Das erste Wort „ward vollendet - wa-j-chlu“ ist hier, im materiellen Sinn gesehen, bestimmt nicht richtig am Platz. Es wird vollendet eher. Bei dem Waw (dem und) würde in die Zukunft gesetzt werden. Wieso hat man das bei der Übersetzung nicht getan und was wurde dabei gedacht? Es erscheint als sei das ein Hinweis der Übersetzer, als Schlüssel wurde es gedacht. Gesucht wird nach den Möglichkeiten „vollständig“ diesen Satz aufzuschließen, so lange bis das „Gesetz“ durch ist.
יכלו setzt bei Vollenden die Wurzel כלה voraus.
Aufhören, fertig werden, oder die andere Richtung schwach werden.
יכלו gibt es aber auch als Hiphil mit כול fassen, aufnehmen, versorgen, ertragen.
יכלו gibt es auch von יכל fähig sein, können.
יכלו ist noch möglich als Pual כלה
יכלו dazu noch als Hophal יכל
יכלו auch noch als Kal כלה
(alles zudem in Zukunft und Vergangenheit)
Das ergibt an die 11 Möglichkeiten den Satz zu gestalten.
Das ergibt 11 vorprogrammierte Fragezeichen bei materieller Form „Himmel“ שמים
Als Verb ist שמים, evt. Hiphil, שום errichten käme in Frage, ein Partizip als שמים oder שמה hoch sein. Dazu שמם als verwüsten oder in Erstaunen versetzen. Dazu gibt es noch drei weitere Möglichkeiten. So etwas ließe sich dann in alle Bezüge setzen, wie es bei solchen Denkaufgaben üblich ist. Das erfordert ein Umdenken auch bei Himmel und Erde und ganzen Schar.
Ich will das hier nicht unendlich aufrollen und fasse ein paar Möglichkeiten zusammen.
Die können in Erstaunen versetzen und es läuft - ist es eine ganze Schar und kommt noch mehr? Oder wären sie fähig, etwas zu zerstören, hat es erstaunt - oder was würde behindern, was wäre zu ertragen, was zu fassen, und vieles mehr.
Die Auflösung läuft darauf hinaus, dass alle Bedingungen über ein Beispiel durchgeprüft werden. Es ist ein Gesetz.
Im folgenden Satz geht es um die Frage ob etwas zufriedenstellend sei oder nicht. Die Zahl sieben lautet gleichzeitig satt sein oder schwören.
Die Zufriedenheit wäre besonders wichtig, wird erklärt.
Dort ist Ruhe.
Im Erzählstil lautet es, dass Gott den 7. Tag heiligte und dann ruhte.
*Alles Gespräch (gleich wie Strauch) war noch nicht da und kein Sprießen, bevor nicht gesehen wurde wie es sein soll.
Dann kam der Dunst und man passte sich an.
Oder alles lag im Dampf, ja nachdem - was grad ist.
So ähnlich setzt sich kurz gesagt, Gen. 2 mit dem Vers 6 in Folge fort. Natürlich kann man kein adama (obwohl es Erdboden heißt) in einem materiellen Zusammenhang weiter verfolgen, sondern muss es teilen, dem dom, der Stille, zuordnen oder dem dama, dem Anpassen, oder ad ma überlegen, was noch möglich wäre. Und es ginge noch eine andere Teilung, bis jede Bedingung drin ist. Wörtlich gesehen, schließt sich das sehr, sehr weit auf.
Man kann es auch nur kurz erzählen in einem Überblick, und dann das „Bild“ des Übersetzungstextes von Gen. 2 einbeziehen:
Oben und unten - mit der ganzen Schar - ob man es kann oder nicht, erträgt oder daraus provitiert - richtet sich nach der jeweiligen Zufriedenheit. Sagt keiner was, gibt es kein Thema, alles liegt im Dunst.
Über die Balance zum Befeuchten hin, mit Hilfe eines zarten Nebels, mache Dir Deine eigenen Gedanken.
Wo viel dampft, wächst auch viel ;-(
- wenn sich der Nebel lichtet, dann …
Gruß
Magda