Genetische Diversität ist förderlich für die Wettbewerbsfähigkeit ... oder?

Hallo Liebe Experten,

wissenschaftlich belegte Aussagen:

  1. Die genetische Diversität der Menschen ist in Afrika am höchsten (und z.B. in Japan ist im Vergleich dazu viel kleiner)

  2. Genetische Diversität soll förderlich für die Gesundheit, Wettbewerbs- & Überlebensfähigkeit sein
    (und Inzucht (=extreme ‚Undiversiversität‘) ‚macht‘ ~öfter/wahrscheinlicher krank)

…als Folge hätte ich erwartet, dass die afrikanischen Staaten (langfristig gesehen, wenigstens zum Teil) eine höhere Wettbewerbsfähigkeit & Erfolg aufweisen, als der ‚Rest‘.

Die Wirklichkeit war meist und ist umgekehrt:
Die Wirtschaft & Staaten in Afrika sind weniger wettbewerbsfähig & erfolgreich.
Warum?
Mögliche Erklärungen:
Die positive Wirkung der genetischen Diversität stimmt nicht oder ist zu klein oder wird überlagert von anderen Effekten (z.B. Klima?)?

Hallo,

sie ist natürlich zu klein, um Einflüsse wie Klima, Kolonialherrschaft, Krieg, etc auszugleichen.

Gruß,
Steve

Wenn man von Wettbewerbsfähigkeit spricht muss man auch nach dem Bereich fragen. Schau Dir mal an welche Hautfarbe die besten Athleten der Welt haben - und das quer über die meisten Sportarten und das war auch schon immer so.

Körperliche Leistung war das ausschlaggebende für den Wettbewerbsvorteil - fast in der ganzen Evolutionsgeschichte. Nur in den letzten Jahrtausenden wurden kognitive Leistungen immer wichtiger.

Stimmt: schwarze Athleten sind überdurschnittlich erfolgreich (=subjektive Bemerkung)!

Wettbewerbsfähigkeit schliesst nicht nur körperliche Fähigkeiten ein, auch kognitive Leistungen sind damit gemeint. Deshalb hätte ich mehr Erfolg in der Wirtschaft von den afrikanischen Staaten erwartet!

obwohl ich Ähnliches vermute, Deine Antwort scheint mir nicht schlüssig zu sein, weil

  1. ob/welchen Effekt Klima hat, ist mir unklar.
  2. Krieg gibt/gab leider überall
  3. Kolonialherrschaft sollte mit größerer Wettbewerbsfähigkeit gar nicht passiert sein

stimmt’s?

Die Haupterklärung ist schlichtweg die, dass, wenn man schon Biologisches (die genetische Diversität) heranzieht, dann muss man auch biologische Kritererien für „Erfolg“ heranziehen, und nicht ökonomische und politische.

Entsprechend ist auf biologischer Ebene nicht das BIP oder die Lebenserwartung von Individuen ein Kriterium für „Erfolg“, sondern z.B. die Nettoreproduktionsrate, die sich aktuell so darstellt

http://www.factfish.com/de/statistik/reproduktionsrate%20pro%20frau

und bei Betrachtung sehr langer historischer Zeiträume so, dass sich die Menschen in Afrika länger als auf jedem anderen Kontinent behaupten konnten

und zudem weiter „expandieren“ werden:

Wenn das alles kein biologischer „Erfolg“ ist, dann weiß ich auch nicht.

Gruß
F.

wow, sehr interessante, und vor allem: logische Antwort inkl. Begründung! Danke! Es könnte durchaus stimmen, dass ich „Erfolg“ nicht richtig definiert habe!

Klima: Im (sub-)tropischen Klima ist es deutlich anstrengender zu arbeiten, als in unseren gemäßigten Geraden. Egal ob auf dem Bau oder am Schreibtisch.

Krieg: Ja, gibt’s überall, jedoch sind die Konsequenzen (Vertreibung, Zerstörung der Infrastruktur, Verlust der Bevölkerung „im besten Alter“) nie identisch.

Kolonialherrschaft: Das hängt natürlich mit technologischem Vorsprung zusammen. Den hat aber eben nicht immer der „Wettbewerbsfähigste“ (wie auch immer man das messen sollte).

Gruß,
Steve

Seltsam. Ist das Buch ‚On the Origin of Economies by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured States in the Struggle for Life‘ ein bisher unveröffentlichter Ergänzungs- oder Fortsetzungsband zum bekanntesten Werk von Charles Darwin, oder wie kommst Du darauf, Versatzstücke aus der Darwinschen Evolutionstheorie auf Fragestellungen und Themenbereiche anzuwenden, die dieser Theorie so fremd sind wie es nur irgendetwas sein kann?

Es gibt weltweit insgesamt eine Art Homo sapiens; eine mit dieser in einer Art Konkurrenz stehende Unterart Homo sapiens africanus ist eine Erfindung von Dir - sie existiert ganz schlicht nicht.

Schöne Grüße

MM

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Was für ein erfolgreicher Horror! Bis zu 5 Milliarden hungernde Menschen in Afrika!

Wirtschaftlicher Erfolg hat nur bedingt etwas mit Intelligenz zu tun. Das sieht man ja auch im Alltag: Reiche Leute sind nicht unbedingt intelligenter denn meist ist der Wohlstand einfach geerbt bzw. indirekt erwirtschaftet über gute Beziehungen der Eltern die auch einem mittelmäßig intelligenten Menschen zu einem guten Job verhelfen.

Afrika ist reich an Bodenschätzen - und anders als man erwarten könnte bedeutet dies oft dass die Bevölkerung arm ist. Der Grund ist einfach dass es ständig kriegerische Auseinandersetzungen um diese Bodenschätze gibt und sich deshalb keine normale Wirtschaft entwickeln kann.

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Das wäre jetzt eher ein politischer Kommentar von mir, aber dass alle Afrikaner ständig hungern würden, ist schon ein arges Zerrbild.
Ein guter Teil dieser prognostizierten Bevölkerungszunahme ist ja gerade dem Umstand geschuldet, dass eine deutliche Zunahme der Lebenserwartung prognostiziert wird (bei abnehmender Geburtenziffer!).

Vielleicht ergibt sich mal eine Thread, wo wir Musevenis (der ugandische Präsident) ständiges Mantra diskutieren, dass die meisten afrikanischen Staaten derzeit noch unterbevölkert sind.

Gruß
F.

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Im Vergleich zu den Niederlanden ganz sicher.

Gruß
damals

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Da tust du Ilona aber Unrecht, denn diese „genetische Diversität“, um die die Threadfrage geht, ist ja gerade nicht auf die zwischen Arten bezogen, sondern auf die zwischen Populationen innerhalb einer Art.
Und auch Konkurrenzbeziehungen sind nicht nur interspezifisch zu verstehen, auch intraspezifisch.

Menschheitsgeschichtlich betrachtet sind wie eh alle (Exil-)Afrikaner :wink:

Gruß
F.

Servus,

ah ja, verstehe. Dann sind also bereits die Parolen, die sie von irgendwo übernommen hat

Teil der propagandistischen Demontage von Darwins zentraler Erkenntnis: Es werden ähnliche Begriffe und scheinbar ähnliche Theoreme verwendet, um diese dann mit einer völlig anderen Bedeutung zu versehen und in einen völlig anderen Zusammenhang zu stellen.

Ja, dann ist natürlich auch die Anwendung von Methoden aus der ? Biologie ? ?? Populationsgenetik ?? oder irgendeines anderen Teilzweigs der Naturwissenschaften auf Fragen der Ökonomie, Soziologie etc. etc. nicht mehr besonders „schlimm“: Man rührt sich dann halt einen ins Beliebige treibenden Eintopf aus allem an, was an der Oberfläche der Küche so herumliegt.

Schöne Grüße

MM

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Ja, das UP klingt ziemlich sozialdarwinistisch.
Ob naiv oder mit entsprechender Gesinnung dahinter, bleibt der Spekulation überlassen.

Um es klar zu sagen: Ich geb dir hierzu ja völlig recht, auch mit dem ersten Abschnitt deines obigen Artikels.
Die angesprochene „genetische Diversität“ ist aber eindeutig auf Populationen des Homo sapiens, also auf intraspezifische Diversität, bezogen. Mehr wollte ich gar nicht sagen.

Gruß
F.

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Also dann noch ein paar Millionen Inder oder Pakistaner mit dazustecken? (Achtung, dieser Beitrag könnte Spuren von Sarkasmus enthalten…)