Genfer Abkommen: Trennung Zivil u. Militär?

Hallo,
ich bin neu hier und habe mich angemeldet da mich eine Frage brennend interessiert der ich im Rahmen von Recherchen häufig begegnet bin, die ich mir selbst aber nicht zufriedenstellend beantworten kann. Da ich kein Jurist sondern Politikwissenschaftler bin, hoffe ich, das mir hier jemand weiterhelfen kann.

Es geht um folgendes:
Seit geraumer Zeit verfolgt die Bundesregierung in bewaffneten Konflikten die Strategie der vernetzten Sicherheit. Erstmals erwähnt im Weißbuch der Bundeswehr 2004. Die vernetzte Sicherheit sieht vor, in Krisensitutationen mititärische Operationen mit zivilem Engagement zu verknüpfen um somit eine Legitimationsgrundlage für humanitäre Einsätze zu schaffen. Was ich mich nun Frage ist, ob ein solches Konzept nicht den Genfer Abkommen wiederspricht, die eine Trennung des Zivilen von dem Militärischen vorsehen?

Ich freue mich auf Diskussionbeiträge…

Ich kann dies leider nicht beantworten. Im Grundsatz sollte es nicht verboten sein, solche Vermischungen zu machen, aber im Einzelfall könnte es gegen einzelne Bestimmung der Genfer Konventionen verstossen. Wenn du die Konventionen selbst liest, könntest du merken, wo sich Probleme ergeben können.

Hallo Helveticus,
danke für deine schnelle Antwort.
Ich bin auf die Problematik gestoßen als ich einen Bericht vom Forum für Menschenrechrte (http://www.konfliktbearbeitung.net/downloads/file155…) gelesen habe, in dem es auf Seite 5 heißt: "

„Hochproblematisch ist heute die jüngste offensiv vorgetragene Tendenz, die Unterstützung humanitärer Hilfsorganisationin Afghanistan auf die Einsatzgebiete der Bundeswehr einzuschränken und an eine ZUsammenarbeit zu binden. Dass humanitäre Hilfsorganisation aus Gründen der Neutralität und ihrer eigenen Sicherheit sowie auf Grund internationaler Konventionen und Standards seit Jahrzehnten eine andere Vorgehensweise verfolgen, wird dabei als Marotte oder Ressentiment diffamiert. Dass die Genfer Konventionen eine Trennung von Zivilem und Militärischem fordern, wird großzügig ignoriert.“

Wenn die Verkjnüpfung von Zivilem und Militärischen im Angesicht vernetzter Sicherheit kein grundsätzliches Problem darstellt, was meint diese Aussage dann? bzw. wie schätzt du diese Aussage ein?

Grüße
Tobias