Geniestreiche sind Lösungen schwieriger Probleme mit einfachsten Mitteln. Hipparchs System der Helligkeitsklassifizierung der Sterne ist ein gutes Beispiel. Sterne 1. Magnitude (1^m) sind die Hellsten Sterne am Abendhimmel, Sterne 6^m sind gerade noch sichtbar. Er hat dieses System nach der Reihenfolge der Sichtbarkeit der Sterne am Abendhimmel festgelegt. Dieser Methode bedient man sich noch heute. Kennt jemand noch andere Beispiele genialer Lösungen?
Mit freundlichen Grüßen, Alexander
Hallo Alexander,
hier noch mehr davon:wink:
„…In Parenthese sei hier gesagt, daß die bemannte Mondlandung und die unbemannte Marsexpedition nur möglich waren, weil wir erst in der Nachfolge von Newtons neuer Bewegungslehre, die die jahrtausendalte des Aristoteles ablöste, imstande waren, diese technischen Leistungen zu vollbringen. Die physikalischen Bedingungen auf unserem Trabanten entsprechen genau denen, die Isaac Newton 300 Jahre zuvor in seiner Theorie der Gravitation vorausgesagt hatte. Seine Philosophiae Naturalis Principia Mathematica, 1687 in London erschienen, wohl auch als Gegendarstellung zu Descartes’ Principia philosophiae, gilt zu Recht als die größte wissenschaftliche Leistung eines einzelnen Forschers.
Dieser Leistung vergleichbar an Bedeutung und Konsequenz sind nur noch die wissenschaftlichen Geniestreiche, die Albert Einstein im Sommer 1905 in den Annalen der Physik veröffentlichte, und der molekularbiologische Geniestreich von Watson und Crick im Jahre 1953 bei der Erstbeschreibung der Erbsubstanz, der Doppelhelix-Struktur der Desoxyribonukleinsäure, abgekürzt im folgenden mit DNS. Diesen Band 17 der Annalen der Physik von 1905 bezeichnet Max Born, der die neue Quantenmechanik maßgeblich beeinflußte und als »Doktorvater« von Robert Oppenheimer noch weit mehr, 1949 in The Library of Living Philosophers: Albert Einstein »als einen der bemerkenswertesten der gesamten naturwissenschaftlichen Literatur«.
Die »Geniestreiche« Einsteins in diesem Band sind die Veröffentlichung zur Lichtquantenhypothese (Licht besteht aus Teilchen, Photonen), März 1905; über die Brownsche Bewegung (erster direkter Beweis für die Existenz von Atomen) im Mai 1905; die erste Veröffentlichung zur speziellen Relativitätstheorie (Relativität von Raum und Zeit in Abhängigkeit von der Bewegung) im Juni 1905; und schließlich die zweite Veröffentlichung zur speziellen Relativitätstheorie im September 1905. In ihr zeigt Einstein erstmals, daß mit der Energie E auch die Masse eines Körpers um E/c2 abnimmt. Sie enthält noch nicht explizit die daraus folgende bekannte Formel E=mc2. Jede dieser Arbeiten hätte einen Nobelpreis verdient. Das Komitee in Stockholm entschied sich für den Beweis der Lichtteilchen…“
http://www.europaeische-verlagsanstalt.de/leseproben…
Gruss
Eve*
Wenn es um Geniestreiche geht, dann darf auf keinen Fall der gute alte Gauß fehlen. Allein die Fehlerquadratsummenminimierung zur Lösung überbestimmter Probleme sucht seinesgleichen.
Hi Alexander
Geniestreiche…
nun, Einsteins beiden Werke über die Brownsche Molekularbewegung und den photoelektrischen Effekt dürfen natürlich nicht fehlen, dann: Plattentektonik (Wegener, Später von Vine reanimiert).
das Periodensystem der Elemente,
Stenos Idee der „Elementarzelle“ bei Kristallen… (jeder Kristall besteht aus kleinsten, gleichen Bauteilen)
Und dann gibt es noch viele viele mehr (z.B. Apperts Erfindung der Konservendose…)
Gruss
Mike
Der Weg zur Informationsgesellschaft
Unter allen m"oglichen Erfindungen und Entdeckungen war sicherlich der Buchdruck eine der folgenschwersten f"ur die Menschheit.
Na, eigentlich hatte ich mit meiner Frage nicht die Geistesblitze unserer Zeitgenossen im Sinn. Als unglaubliche Leistung des Erasthotenes, wie er den Umfang der Erde berechnete, das war doch ein Geniestreich par Excellence. Dann hockte sich doch mal Archimedes zum Nutzen der Menschheit in eine Badewanne. Eureka! Wer kennt die Geschichte genau?
Mit freundlichen Grüßen Alexander
Kants Kategorischer Imperativ darf hier auf keinen Fall fehlen.
Seine Forderung, das man jederzeit so handeln sollte, das sein handeln als Grundlage oder Gesetz für alles menschliche Handeln nehmen könnte, ist ebenfalls genial, und, neben all den Naturwissenschaftlichen Dingen, die bereits genannt wurden, endlich mal sozialwissenschaftlich:wink:,
(H)eureka! Ich hab es (sie) gefunden!)))
Hallo Alexander,
die Geschichte von Archimedes und der Badewanne…*lach*:
„…Archimedes von Syracus (287 - 212 v.u.Z.) war ein bedeutender Mathematiker, Physiker und Techniker der Antike. Unter anderem werden ihm die Bestimmung des Kreisumfangs mit der Zahl PI, die Entdeckung der physikalischen Gesetze der schiefen Ebene und des Auftriebs, die Erfindung von Brennspiegel, Wurfmaschinen, Flaschenzug und Bewässerungsschraube zugeschrieben. Von Archimedes ist folgende Geschichte überliefert:
Der Tyrann von Syracus hatte sich von einem berühmten Goldschmied eine Goldkrone anfertigen lassen. Die war sehr gelungen, doch der Tyrann kam auf die argwöhnische Idee, der Goldschmied habe ihn vielleicht betrogen: Er hatte dem Goldschmied eine bestimmte Menge 24 Karat Gold gegeben, und genauso viel wog auch die daraus angefertigte Krone. Aber vielleicht hatte der Goldschmied Teile des edlen Goldes durch entsprechende Gewichtsanteile geringwertigeren Metalls ersetzt…
Also liess er Archimedes kommen, der den Fall lösen sollte. Dem wurde sofort klar, dass man das Volumen der Krone mit dem einer gleich schweren Menge reinen Goldes vergleichen müsse: Hätte die Krone ein höheres Volumen, wäre dies der Beweis, dass das Gold mit unedlen Metallen vermischt worden war. Denn jedes unedlere Metall ist leichter als Gold und muss daher bei gleichem Gewicht ein grösseres Volumen haben.
Aber wie sollte man das Volumen einer so kompliziert geformten Krone exakt berechnen?
Da scheiterte selbst ein Archimedes, der bekannt für die Lösung kompliziertester geometrischer Berechnungen war. Gleichwohl war ihm klar, dass der Tyrann, mit dem nicht zu spassen war, eine Lösung von ihm erwartete. Nach langem vergeblichen Nachdenken beschloss Archimedes, es sei wohl am besten, erst mal bei einem warmen Bad zu entspannen: Vielleicht käme ihm dann später eine Idee, momentan liess sich das nicht erzwingen.
Als er in die volle Badewanne stieg und das Wasser ein wenig überschwappte, da kam Archimedes blitzartig die Lösung: Wenn er die Krone in ein mit Wasser randvoll gefülltes Gefäss eintauchen würde, könnte er das überschwappende Wasser auffangen. Das Volumen dieses verdrängten Wassers wäre mit dem der Krone identisch, aber im Gegensatz zur kompliziert geformten Krone leicht messbar. Und wüsste man das exakte Volumen der Krone, wäre der Fall so gut wie gelöst!
Vor lauter Begeisterung sprang Archimedes, nackt wie er war, aus der Badewanne, lief auf die Strasse und rief erleichtert: Heureka! Ich hab es gefunden!
Der letztendliche Ausgang der Geschichte und das Schicksal des Goldschmieds sind nicht überliefert.
Aus dieser Gegebenheit erhielt das physikalische Gesetz des Auftriebs, auch Gesetz des Archimedes genannt, seinen Namen:
Ein Körper, der in eine Flüssigkeit getaucht wird, erfährt eine nach oben gerichtete Auftriebskraft, deren Betrag gleich demjenigen der Gewichtskraft ist, die auf das verdrängte Flüssigkeitsvolumen wirkt. Auf Grund dieser Gesetzmässigkeit schwimmen Schiffe auf dem Wasser…“
Schönes Wochenende!
Gruss
Eve*
Und dann gibt es noch viele viele mehr (z.B. Apperts Erfindung
der Konservendose…)
hihi, Dann darf aber die Erfindung des Dosenöffners auch nicht fehlen, oder?
Und dann gibt es noch viele viele mehr (z.B. Apperts Erfindung
der Konservendose…)hihi, Dann darf aber die Erfindung des Dosenöffners auch nicht
fehlen, oder?
Hallo Jun,
eigentlich dachte ich an die Geistesblitze der Menschheit. Die Zahl Pi, die Berechnung des Erdumfanges, Nicht Auto, Flugzeug oder Telefon. Das waren zwar auch geniale Erfindungen. Mich interessieren die waren Geistesblitze.
Gruß, Alexander
Leider gibt es sehr viele Geistesblitze von denen wir nicht wissen, wem wir sie verdanken:
- Ackerbau und Viehzucht
- Uhren und Kalender
- Schrift und Alphabet
- Töpferei und Metallurgie
Hmm, wie wäre es dann mit:
-Darwins Evolutionstheorie?
-der biogenetischen Grundregel?
Und dann gibt es noch viele viele mehr (z.B. Apperts Erfindung
der Konservendose…)hihi, Dann darf aber die Erfindung des Dosenöffners auch nicht
fehlen, oder?
Hallo!
Und was haltet ihr von den Gordischen Knoten und Alexander
den Großen? Heja…
Hi.
Genie Streich?
Ich glaub ja nicht, dass das wirklich funktioniert (i.e. einen Algorithmus darstellt, um z.B. Wohlstand oder Zufriedenheit zu maximieren). Ich halte das fuer eine zwar interessante, aber letzten Endes unbrauchbare und deshalb alles andere als geniale Idee.
in edler Einfalt,
Semjon.
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Wenn Du die Kunst gelten läßt
dann ist das Spätwerk von Bach eine Ansammlung von Geniestreichen (Kunst der Fuge, Musikalisches Opfer…)
Gandalf
Hi Alexander
Geniestreiche…
dann: Plattentektonik
Wegeners Kontinentalverschiebung ist in der Tat ein Geniestreich. Doch jetzt kommen wir an Darwin und Kopernikus
nicht mehr vorbei. Ihre Entdeckungen haben in höchstem Maße unser Weltbild verändert.
Gruß, Alexander
dann ist das Spätwerk von Bach eine Ansammlung von
Geniestreichen (Kunst der Fuge, Musikalisches Opfer…)
Ja Gandalf! Die Kunst hat uns großartige Geniestreiche geschenkt. Ich denke da an Mozart, Beethoven u.v.m. Doch jetzt wird es Zeit für die wunderbaren Höhlenbilder in Frankreich, die wunderbare Kunst der Griechen.
Hi Alexander:
und in der Kunst:
EL GRECO!!!
Genial
Seiner Zeit um Jahrhunderte voraus…
Gruss
Mike