Hallo!
Das klingt für mich alles ein bisschen halbrichtig - oder täusche ich mich da?
Das Wort „Hybridisierung“ wird für verschiedene Techniken in der Biologie verwendet. Mich dünkt aber, dass das, was Du zu beschreiben versuchst, nicht die Hybridisierung, sondern die Transformation ist:
Hallo Johanna, es ist nicht mein Fach aber vielleicht reichts.
Hybridisieren kann man (außer klassisches Hybridisieren) zB
mittels Gentransfer. Dabei werden die zu übertragenden Gene
nicht gezielt in das Wirtsgenom eingebaut sondern zusammen mit
Reduktasen, Tranferasen, Polymerasen usw zugegeben.
Wenn Du über Gentransfer sprichst, ist es doch ein wenig komplizierter. Da müssen wir erst zwischen Bakterien und Eukaryoten unterscheiden und dann über Vektoren und dergleichen reden, aber ich glaube, dass das hier eh nicht gemeint ist.
Die Marker können selbst Gene sein, das sind Markergene.
Diese können ein Substrat zu einem Farbstoff umsetzen (z. B. das XGal-System) oder eine Resistenz gegen ein Antibiotikum bewirken. (Nur die Harten komm’n in’ Garten. Soll heißen: Nur die resistenten Zellen überleben). Man spricht auch von „Reporter-Genen“ (finde ich treffender).
Sie
können genetisch inaktive zB radioaktive Isotope sein, die an
das Einbaugen gekoppelt sind und den Einbauort innerhalb des
Wirtsgenoms anzeigen,das sind Genmarker.
Ich weiß zwar nicht, wie ein Isotop „genetisch inaktiv“ (oder „genetisch aktiv“) sein kann, aber im Prinzip ist das so richtig. In der Regel wird das Phosphor-Isotop 32P. Phosphor eignet sich deswegen so gut, weil es nur in wenigen organischen Verbindungen auftaucht, aber in den Nukleinsäuren einen sehr großen Anteil ausmacht.
Will man ganze DNA-Sequenzen mittels Gensonden auslesen,
braucht man wohl DNA-Marker. Gruß, eck.
DNA-Sequenzen werden nicht mit Gensonden „ausgelesen“, sondern vielleicht mit Gensonden hybridisiert und da wären wir beim eigentlichen Thema. Das geschieht z. B. bei der in-situ-Hybridisierung oder beim Southern- oder Northern-Blot. Die Gensonden werden durch radioaktiven Phosphor markiert (was ziemlich hässlich für die Labormitarbeiter ist und daher nach Möglichkeit vermieden wird) oder mit einem Enzym gekoppelt, das einen Farbstoff bilden kann. Die Kopplung geschieht immunhistochemisch (auf Deutsch: mittels Antikörper).
Das Wort „DNA-Marker“ wird nun leider für etwas völlig anderes verwendet, nämlich für ein Gemisch von unterschiedlichen DNA-Fragmenten bekannter Länge. Wenn man DNA-Proben mittels Gelelektrophorese auftrennt trägt man in einer Spur stets einen „DNA-Marker“ auf, um anschließend durch Vergleich die ungefähre Größe der DNA-Fragmente abschätzen zu können. Warum das „Marker“ heißt, weiß ich nicht, denn es wird hier überhaupt nichts markiert. „DNA-Längen-Standard“ wäre ein besseres Wort, habe ich aber gerade nur erfunden.
Gruß, Michael